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Heimatzertung der Kreise Calw und Freudenstadt Amtsblatt der Stadt Altensteig

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Nummer 256

Lunnenblatt. / Fernruf 821.

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Altensteig, Dienstag, den 1. November 1938

81. Zahr->»G

Koma- Anlein Gauleiter von öu-etenlanb

Der Kämpfer Konrad Henlein

Berlin, 31. Okt. Konrad Henlein, der heute vom Führer MM Gauleiter des Gaues Sudetenland der NSDAP ernannt wurde, hat sein ganzes Leben in den Dienst an Heimat und Volk gestellt. Noch nicht 18 Jahre alt, meldete er sich als Freiwilliger von der Schulbank weg zur österreichisch-

der Leitung Henleins rang die SDP dann als Vertreterin des gesamten Sudetendeutschtums mit Prag um das Recht der An­teilnahme an der Staatsfiihrung. Konrad Henlein war es auch hier, der im Kampf um die Gleichberechtigung des Sudeten- deutschtums voranging. Am 28. Februar 1937 stellte er in

ungarischen Armee. Er stritt an der Alpenfront als Korporal s Aussig die Forderung nach nationaler Selbstverwaltung, Siche-

und bald als Fähnrich am Col di Lana, am Monte Forno und am Monte Meletta und wurde mit mehreren Tapferkeits­medaillen ausgezeichnet. Schwer verwundet, geriet er 1917 in italienische Gefangenschaft. Als er nach Kriegsende in seine unterdessen unter tschechische Herrschaft geratene nordbähmische Heimat zurückgekehrt war, begann er sofort einen zähen und Men Kampf um die Wiederaufrichtung und die Freiheit des Sudetendeutschtums. Sein Wirkungsfeld war zunächst der Deutsche Turnverband" in der Tschechoslowakei. Von 1919 bis 1925 widmete er seine ganze Kraft der turnerschaftlichen Bewe­gung als dem Sammelbecken der aktivistischen völkischen Sude­tendeutschen. 1925 wurde er als Turnlehrer nach der Turner­schaft Asch gerufen und gab seinen Beruf als Bankbeamter auf. 1927 wurde er als Verbandsturnwart in die oberste Führerschaft desDeutschen Turnverbandes" berufen. Unter feiner Führung wurde der Verband zu einer straffen völkischen Organisation, zu einem sudetendeutschen Machtfaktor, der dann politisch zur Geltung kam, als nach der Unterdrückung der NSDAP durch die Tschechen Konrad Henlein 1933 in die Bresche sprang und in dieser Notzeit die politische Führung des Sudetendeutschtums in seine Hände nahm. Hatte die von Henlein gegründeteSude­tendeutsche' Heimatfront" bald große Teile der deutschen Bevöl­kerung organisatorisch erfaßt, so errang sie bereits bei den Wah­len am 19. Mai 1935 alsSudetendeutsche Partei" einen Er­folg, der die Welt aushorchen ließ. Die SDP Henleins war zur Vößten Partei der Tschechoslowakei überhaupt geworden! Unter

rung der Volkstumsgrenzen, Wiedergutmachung der den Sude­tendeutschen zugefügten Schäden auf. Am 27. April 1937 brachte die Sudetendeutsche Partei im Prager Abgeordnetenhaus sechs Gesetzesanträge zum Schutze des Volkstums ein. In Karlsbad verkündete Konrad Henlein vor der Welt die grundsätzlichen Forderungen der deutschen Volksgruppe und legte in ihrem Namen das Bekenntnis zur nationalsozialistischen Weltanschau­ung ab. Im sudetendeutschen Entscheidungsjahr 1938 bewies sich die Führerpersönlichkeit Henleins aufs höchste. Als unbeug­samer Treuhänder des Führers focht er auf der Ebene der Ver­handlungen mit den Vertretern des Benesch-Systems mit der gleichen Verantwortung und Hingabe, mit der er die sudeten­deutsche Bewegung selbst in einer vorbildlichen und von aller Welt anerkannten Disziplin und Ordnung zusammenhielt. Als dann im September die schwersten Tage des Sudetendeutschtums anbrachen, war es wiederum Konrad Henlein, der seinen Kame­raden die Parole gab und selbst mit der Tat voranging. Er stellte sich an die Spitze des von ihm gegründetenDudeten- deutschen Freikorps", bereit zum letzten Einsatz für die Heimat. Hatte der Führer schon beim Einmarsch der deutschen Wehr­macht Konrad Henlein mit der Bestellung zumReichskommis­sar für die sudetendeutschen Gebiete" ehrenvoll ausgezeichnet, so stellt die heutige Ernennung zum Gauleiter des Gaues Sude- tenland die Krönung des Kampfes eines Mannes dar, mit des­sen Namen die Befreiung und Einigung des Sudetendeutschtums für immer verbunden sein wird.

Erfolgreiche Offensive -er Nationaffvanier

14 rote Flugzeuge abgeschossen Ueber 700 Gefangene

Bilbao, 81. Okt. Die nationalen Truppen haben, wie der Hee­resbericht meldet, an der Ebrofront einen bemerkenswerten Er- stlg davongetragen. Sie durchbrachen die bolschewistische Front im Laballo-Eebirge, wo der Gegner stark befestigte Stellungen angelegt hat. Im überraschenden Sturmangriff besetzten die na­tionalen Truppen dieses Stellungssystem, wobei der Feind im Nahkampf hohe Verluste erlitt. Ueber 709 Gefangene und reiche Beute wurden gemacht.

Auch die Luftwaffe entfaltete rege Tätigkeit. In verschie­denen Luftkämpfen wurden 14 feindliche Flieger abgeschossen. Nationale Bomber griffen die militärischen Ziele des Hafens von Valencia an.

Ramon Franco tödlich verunglückt

Bnrgos, 81. Okt. Wie bekannt wird, ist der Bruder des Ge­neralissimus, Oberstleutnant der Luftwaffe und Chef der Luft­streitkräfte der Basis Mallorca, Ramon Franco, bei einem Dienstflug ums Leben gekommen. Neun Meilen nördlich von Kap Formentera wurde die Leiche im Meer treibend aufge­funden. Oberstleutnant Franco, Hauptmann Sangro, Oberleut­nant Dominguez, ein Mechaniker und ein Funker waren am 28. ds. Mts. zu einem Beobachtungsflug aufgestiegen. Man vermu­tet, daß sie die Richtung verloren haben und auf dem Meer nie­dergehen mußten. Ramon Franco wurde weltbekannt, als ei 1928 mit dem FlugzeugPlus Ultra" einen Transatlantikflug non Palos nach Buenos Aires unternahm. Franco war auch be­kannt als Kampfflieger, als der der mit seinen reichen Erfah-

Sörlng ln Wien

Staatsjagd zu Ehren des Generalfeldmarschalls

Wien, 1. Nov. Ministerpräsident Generalfeldmarschall Her­mann Göring, traf am Montag, vom Obersalzberg kommend, >nWien ein, wo er sich einige Tage privat aufhalten wird.

Zu Ehren des Eeneralfeldmarschalls veranstaltete der Bür­germeister der Stadt Wien in der Lobau eine große Staatsjagd, an der neben den Jagdleitern, Gaujägermeister Bürgermeister Dr. Jug. Reubacher und Jägermeister Hoftat Dr. Elasz, als Käste des Reichsjägermeisters Generalfeldmarschall Göring teil- nchmen die Reichsminister Freiherr von Neurath und Graf Schwerin-Krosigk, Reichskommissar Gauleiter Bürckel, die Gene­ralobersten von Brauchitsch und Milch, Minister Ing. Rein- thaller, die Staatssekretäre Körner und Generalforstmeister Alpers, Generalleutnant Met, Ministerialdirektor Staatsrat Dr. Gritzbach, Oberstjägermeister Scherping, Prof. Dr. Lutz Heck und Oberjägermeister Menthe.

Abends besuchte der Generalfeldmarschall mit seiner Gattin, ^ie am Vormittag von Reichsstatthalter Dr. Seiß-Jnquarth auf »em Wiener Westbahnhof empfangen worden war, die Vorstel­lungMenerinnen" im Theater in der Josefstadt.

rungen und seinem Wagemut seinem Vaterlande unschätzbare Dienste geleistet hat.

Weitere Hilfsaktion für Rotspanien

Bilbao, 31. Okt. Wie aus Perpignan bekannt wird, nimmt der Erenzverkehr aus Frankreich nach dem bolschewistischen Katalo­nien neuerlich zu. Ständig überschreiten ganze La st Wagen­kolonnen die Grenze. Die Fracht besteht ausSpenden" des gesamten internationalen Marxismus. Dieser Umfang der verstärkten Hilfsaktion zugunsten Rotspaniens ist keineswegs erstaunlich, wenn man bedenkt, daß beispielsweise die Kommu­nistische Partei in Schweden ihre Mitglieder aufforderte, im No­vember doppelten Beitrag zu leisten, der nach Rotspanien ab- geführt wird. In Schweden wird ferner von den Bolschewisten in 30 Versammlungen für die Entsendung von 125 000 Tonnen Getreide nach Barcelona geworben. Aehnliche Anstrengungen unternehmen die Kommunisten Norwegens, die angeben, 1,2 Mil­lionen Kronen nach Barcelona gesandt zu haben. Sie wollen weitere 1,5 Millionen Kronen im Lause des Novembers sam­meln. Gleichzeitig dauert in Paris die Bettelei Rotspaniens an.

Die ersten WHW.-Sammelergebnisse

Steigerung bis zu 45 Prozent

Berlin, 31. Okt. Die Nationalsozialistische Parteikorrespon­denz meldet:

In der Eröffnungsrede zum ersten Winterhilfswerk Eroß- oeutschlands sagte der Führer:Ich glaube, wir haben so viel Glück in diesem Jahre erfahren, daß wir alle die Pflicht haben, diesem Glück freiwillig unser Opfer zu bringen."

Diese von dem Führer geforderten Opfer sind gebracht worden mit offenem Herzen und offenen Händen. So erbrachte der. erste Eintopfsonntag dieses WHW. eine Gesamtsumme von 8 288 019.83 RM., wovon auf das Altreich 7 31057.41 RAI. auf die Ostmark 978 962.12 RM. entfallen. Gegenüber dem erste« Eintopf des verflossenen Winterhilfswerkes ergibt sich für das Altreich eine Steigerung von 1638 851.44 RM. gleich 28,9 Pro» zeut. Auf die Haushaltungen umgerechnet opferte jede Haus» Haltung Eroßdeutschlands durchschnittlich 0.42 RM. zum erste» Eintopfsonntag. Eine noch größere Opferfreudigkeit zeigte sich bei der ersten Reichs st raßensammlung des WH AL 1938/39. Die hübschen Buchabzeichen erbrachten im Altreich eine Summe von 8 940 444.66 NM in der Ostmark 1337 438.90 RM. Auf den Kopf der Bevölkerung Eroßdeutschlands entfällt mit dem Gesamtbetrag von 10 277 844.56 RM. somit ein Opfer von 14,04 Pfg., eine erstaunenswerte Zahl, wenn man bedenkt, daß sie Männer und Frauen, Säuglinge, Kinder und Greise, Sol­daten und Arbeitsdienst, Erwerbstätige und Invaliden erfaßt. Für das Altreich errechnet sich eine Steigerung gegenüber dem Buchabzeichen-Sonntag des WHW. 1937/38 von 2 810 608.11 RM. gleich 45,85 Prozent.

60 Bahnpostwagen bereits übergeben

Berlin, 31. Okt. Zu der bereits gemeldeten Einigung zwischen ber deutschen und der tschechoslowakischen Po st Verwaltung werden noch folgende Einzelheiten mitgeteilt:

Die tschechoslowakische Postverwaltung hat sich bereit erklärt, unbeschadet einer etwaigen weitergehenden Verpflichtung der tschechoslowakischen Regierung für die Schäden aufzukommen, di« von tschechoslowakischen Dienststellen oder von tschechoslowakischem Militär verursacht worden sind. Weiter wird die tschechoslowa­kische Postverwaltung alle Einrichtungen zurückerstatten, die i» die sudetendeutschen Gebiete gehören »nd bei der Räumung in das Innere des Landes gebracht worden sind. In Ausführung dieser Vereinbarung sind bereits 60 Bahnpostwagen der tschecho­slowakischen Postverwaltung näher bestimmt worden, die der Deutschen Reichspost übergeben werden. Die tschechoslowakische Postverwaltung übergibt der Deutschen Reichspost sämtliche Un­terlagen über die in sudetendeutschen Gebieten befindlichen Post- «nd Fernmeldeeinrichtungen.

Die im Besitz der Postbenutzer in den sudetendeutschen Gebie­ten befindlichen tschechischen Postwertzeichen werden von der Deutschen Reichspost umgetauscht und von der tschechoslowakischen Postverwaltung gegen Erstattung des vollen Wertes zurück­genommen. Die Postanweisungen, die in den sudetendeutschen Gebieten vor der Besetzung eingezahlt worden sind und zum Teil jetzt in Prag lagern, werden nach Uebergabe durch die tschecho­slowakische Postverwaltung von der deutschen Reichspost aus­bezahlt. Ihr Betrag wird mit der tschechoslowakischen Postver­waltung verrechnet.

Panik in WA -urch ein Miviel

Neuyork, 31. Okt. Teilnahmslos hörten am Sonntag abend die amerikanischen Rundfunkhörer ihre Wetternachrichten: gleich­gültig ließen sie die abendliche Tanzmusik über sich ergehen da unterbrach aufgeregt der Ansager das Programm der Co­lumbia Broadcasting Company, um mit allen Anzeichen der Mkrcht und des Entsetzens eine Mitteilung zu machen, die in den Oststaaten eine beispiellose Panik verursachte: Ein Welt­raumschiff sei auf New Jersey nisdergegangen, Männer mit Todesstrahlen bewaffnet seien ihm entstiegen, die mit den Mit­teln modernster Technik einen unvorbereiteten Angriff auf die friedlichen USA. begonnen hätten. Der Kommandeur der Na­tionalgarde gab anschließend der Bevölkerung Verhaltungsmaß­regeln gegen Bombenangriffe, deren furchtbare Verwüstung er in allen Farben ausmalte, und schließlich ermahnte der Innen­minister das Volk, aus den Städten zu fliehen und sich in Sicher­heit zu bringen.

3m Augenblick durchschwirrten die großen Städte der Ost­staaten Neuyork, New Jersey, aber auch Lhikago und Los Ange-

les die wildesten Gerüchte. Besonders im Staate Neuyork kam es zu unvorstellbaren Szenen. Von Panik ergriffene Haus­bewohner stürzten in de» Mietskaserne« von Wohnnngstiir zn Wohnnngstiir «nd alarmierte« die Nachbarn. Ganze Häuser­blocks wnrden von den Bewohner« verlasse«, die in de» Luft­schutzkellern Znfincht suchten. In den KraulenhSuser» »nd Hospi­täler« kam es z« panikartiger Aufregung. I« Rew Jersey stürz­te« fassungslose Mensche« in die Kirche» «nd unterbrachen dort die Gottesdienste. Frauen knieten ans den Strotze» nieder und

beteten. Tausende liefen, in ihrer Angst mit Taschentüchern und Handtüchern den Kopf gegen vermeintliche Giftgase schützend, durch die Straßen. Auf den Polizeiämtern, bei den Zeitungen, bei den Rundfunkstationen liefe» die telephonischen Anfrage» tausendfach ein. Die Ausfallstraßen der Städte waren in kür­zester Zeit von Tausenden von Wagen verstopft, deren Insasse» den naheliegenden Bergen in größter Hast zustrebten. In Rew Jersey sammelten Hunderte von Familien ihre notwendigste Habe zusammen und verließen, nur mit dem Notwendigsten aus­gerüstet, dis Stadt. Unvorstellbar war die Panik im Neger­viertel Harlem. besten Einwohner die Radioübertragung Wort für Wort für Wirklichkeit gehalten hatten.

Und der Grund für diese Panik der Bevölkerung? CiMmbnr Broadcasting hatte ein allzur e a l i st i s ch e s" H ö r s p i e l ge­sendet, das betitelt warKrieg der Welten" und den Angriff der Marsbewohner auf die Erde schil­derte. Wem darf man wohl den Erfolg der durchschlagenden Wirkung dieser Sendung zuschreiben: Dem Hörspieldichter oder jenen gewerbsmäßigen Ereuelfabri kanten, die den Boden vorbereiteten, auf dem eine solche phantastische Sen» düng die friedliche Psyche der gutgläubigen Amerikaner in Ver­wirrung setzen konnte. Nachdem in so drastischer Weise offenbar wurde, zu welch grotesken Situationen diese Psychose, ver­anlaßt durch eine harmlose Rundfunksendung, führen kann, möge« sich so manche mit dem Wert der Greuel in der amerikanische» Oeffentlichkeit auseinandersetzeu.