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Lchwarzwaider

Nr. 282

Reise Reichswirtschaftsministers Funk durch die Donau- und Balkanstaaten in Angriff genommen ist, wie auch dis geplante Verstärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland entsprechen den Er­kenntnissen des neuen französischen Botschafters. Sie dürf­ten somit der tatkräftigen Förderung durch seine gerade in Wirtschafts- und Finanzfragen erfahrene Persönlichkeit ge­wiß ßein.

Botschafter Coulondre ist 53 Jahre. Er spricht fliehend deutsch. 1927 trat er als Direktor der Abteilung für Wirt­schaftsfragen des Quai d'Orsay in die führenden Kreise der französischen Außenpolitik ein. Er vertrat sein Land auf der Haager Reparationskonferenz, der Londoner Weltwirt- schaftskonserenz und der Konferenz von Lausanne, die das Reparationsproblem endgültig aus der Welt schaffte. Auch an der Konferenz von Stresa hat Botschafter Coulondre als Mitglied der französischen Delegation teilgenommen. Der französische Diplomat kennt also aus eigener Anschauung die

Entwicklungen der europäischen Politik im letzten Jahrzehnt und kann sich mehr als mancher andere französische Politiker ein kritisches Urteil über die Zweck- bzw. Unzweckmäßigkeit der Pariser Außenpolitik im letzten Jahrzehnt erlauben.

Dies gilt in besonderem Maße für die Zeit zwischen 1936 und 1938, in der er Frankreich bei der Sowjetunion ver­trat. Glanz und Verfall des französisch-russischen Bündnis­ses fielen in diese Jahre in Moskau. Als Coulondre 1936 dem Außenkommissar Litwinow-Finkelstein seinen Antritts­besuch abstattete, glaubte Frankreich durch sein wenige Mo­nate vorher abgeschlossenes Abkommen mit dem bolschewisti­schen Rußland ein diplomatisches Meisterstück vollbracht zu haben. Coulondre hat aus nächster Nähe beobachten können, weshalb die Moskauer Karte nicht stach. Man darf erwar­ten, daß ihm die Moskauer Erfahrungen bei der Bewälti­gung seiner Berliner Aufgaben zustatten kommen werden. Er findet in der Reichshauptstadt als Nachfolger Francois- Poncets eine herzliche Aufnahme.

Irr Reichsvresseches sprach in Wien

über die Grundlagen des nationalsozialistischen Weltbildes

Wien, 26. Okt. Im Mittelpunkt des Besuches des Reichspresse- , chefs stand eine Kundgebung im Konzerthaussaal, auf der Dr. ! Dietrich im Rahmen einer Veranstaltung des NSLB. vor dem ! Forum deutscher Geistigkeit der Ostmark über die Grundlagen s des nationalsozialistischen Weltbildes sprach. Dr. Dietrich schnitt s in dieser Rede, die sich mit der Persönlichkeit in der national- l sozialistischen Eemeinschaftsidee befaßte, ein geistiges Zentral- > Problem der nationalsozialistischen Weltanschauung an, das zu- j gleich das brennendste geisteswissenschaftliche Problem unserer ! Zeit ist. Der Bedeutung dieses Problems entsprach die Zu­hörerschaft, die sich aus vielen führenden Persönlichkeiten des po­litischen, wissenschaftlichen und kulturellen Lebens der deutschen Ostmark zusammensetzte. Der Bedeutung des von Dr. Dietrich Gehandelten Problems entsprach auch die Aufnahme seiner kla­ren und zielbewußten Behandlung der Kernfragen unse­re r Z e i t. Es ist ja schließlich eine völlig neue Art abendländi­schen Denkens, die der Nationalsozialismus hervorgebracht und ausgelöst hat. Und diesen Ruf zu den Waffen deutschen Geistes, wie ihn Dr. Dietrich in Wort und Schrist schon in vielen pro­grammatischen und großen Reden erhoben hat, hat er nun auch in der deutschen Ostmark erklingen lassen. Der entscheidende Punkt seiner Rede war die Entlarvung jenes philosophischen Denkfehlers, der auf dem individualistischen Denken beruhe und der praktisch unser philosophisches Denken in eine Sackgasse geführt hat, die in Wirklichkeit nichts anderes als di^ Dankerotterklärung des individualistischen Denkens ist.

Diesem Denkfehler hat Dr. Dietrich die große epochale Ent­deckung des Nationalsozialismus entgegengehalten, daß die Welt nicht individualistisch erklärt werden kann, weil nicht das Indi­viduum, sondern die Gemeinschaft das Primäre i st. Anstelle der falschen Voraussetzung der individuell ausgerich­teten Philosophie muß eine Philosophie treten, die von der Ge­meinschaft ausgeht und deren Auswirkung ebenso wenig vor- ausgeschaut worden kann, wie das bei allen Erkenntnissen der > Fall war, die für Iahrbunderte von ausschlaggebendem Wert I waren. '' I

Zwangsläufig erschließt das neue Denken auch einen neuen Begriff der Persönlichkeit und die dahin zielenden Angriffe auf die nationalsozialistische weltanschauliche Auffassung sind selbst in ihren Voraussetzungen falsch, weil sie mit über­kommenden Begriffen arbeiten, die für uns bei bei uns eben nicht mehr angewandt werden können. Das gilt auch für den Begriff der Freiheit, dem Dr. Dietrich aus der nationalsozialistischen Idee heraus eine Lösung gab, wie sie richtiger und fruchtbarer nicht gedacht werden kann. Es gibt keine absolute indi­viduelle Freiheit, es gibt nur eine Freiheit der Völker, an denen die Individuen Anteil haben, weil sie ihre Glieder find. Der Leerlauf, in den das philosophische Denken geraten war, hat bewiesen, wie notwendig eine Neuordnung der Begriffe des Lebens ist, wie sie der Nationalsozialismus voll­zogen und Dr. Dietrich nun philosophisch stichhaltig und klar for­muliert hat, um die menschliche Erkenntnis vorwärtszutreiben.

Nachdem Dr. Dietrich die Schlußfolgerung seiner Ausführun­gen gezogen hatte, verwies er darauf, daß in der organischen Entwicklung aus der Gemeinschaft auch die Lösung des sozia­len Problems eingeschlossen liege. Die Schöpfung des klassenlosen Staates, in dem das gleiche Leistungsprinzip für alle gilt, Habs zum erstenmal dem Wort Sozialismus einen prak­tischen, lebensstarken Inhalt und der sozialistischen Sehnsucht von Jahrhunderten Erfüllung gegeben. Die Verwirklichung dieser großen Idee, die der Führer dem deutschen Volk gestellt habe, hänge davon ab, inwieweit sie in ihrer gestaltenden Kraft, rhrer Größe und ihrer Bedeutung erkannt und so durchgeführt werde, wie es dem Willen ihres Schöpfers entspreche. Es sei der Schritt über die Schwelle eines neuen Zeit­alters, den wir tun und die Aufgaben des Geistes, die für uns daraus erwachsen, seien zu keiner Zeit der deutschen Ge­schichte größer und gewaltiger als heute gewesen. Die Zuhörer­schaft der deutschen Ostmark bekundete durch ihre begeisterte Zu­stimmung, daß auch sie bereit ist, alle ihre Kräfte für diese Auf­gaben einzusetzen.

Irr Mlttkllmid-Krmal

Er verbindet Rhein mit Ostsee Herzstück der Wasserstraße bei Magdeburg wird eröffnet'

Die Heimkehr des Sudetenlandes in das Deutsche Reich ist auch für sein Flußsystem von großer Bedeutung. Zunächst einmal ist die Oder von der Quelle bis zur Mündung ein rein deutscher Fluß geworden, der nur auf einem verhältnis­mäßig kleinen Stück die Grenze zu Polen bildet. Zum -an­deren ist nun auch die Quelle der Elbe deutsch. Zwar fließt sie noch einige Kilometer durch tschechisches Gebiet, aber von der Stelle ab, von der sie für die Schiffahrt ab benutzbar wird, sind ihre Ufer rein deutsches Land. In der künftigen verkehrspolitischen Gestaltung des Reiches wird ihr daher eine besondere Rolle zugedacht sein.

Ein eigenartiges Zusammentreffen hat es gefügt, daß in dem gleichen Monat, in dem die Elbe noch weiter einge­deutscht worden ist, auch das letzte Stück der großen Quer­verbindung, der Mittelland-Kanal mit seinem Einmündungs stück in die Elbe bei Magde­burg dem Verkehr am 30. Oktober übergeben wird. Man muß sich die geographische Tatsache vor Äugen halten, daß alle Ströme Deutschlands von Norden nach Süden fließen. Der grundlegende Gedanke einer Querverbindung vom Rhein zur Ostsee, deren Deutschland aus dringenden ver- kehrspolitischen Gründen bedarf, ist mit dem Namen des Mittelland-Kanals verknüpft. Seine nunmehrige Vollen­dung ist umso bedeutsamer, als dadurch die fast hundert­jährige Geschichte einer verkehrspolitischen Idee ihren Ab­schluß findet.

Die ersten Pläne, einen Kanal vom Rhein bis zur Elbe zubauen, um ihn bis zur Oder und Weichsel fortzusetzen, tauchten bereits in den 50er Jahren des vorigen Jahrhun­derts in Dortmund auf. Aber erst 40 Jahre später hatten die Projekte greifbare Gestalt angenommen. 1899 wurde dem Preußischen Landtag die Kanalvorlage mit dem Stichwort Mittelland-Kanal" vorgelegt. Das Parlament lehnte je­doch die Vorlage ab, worauf sie in neuer Form 1903 aber­mals von der Regierung eingebracht wurde. Damals erhob sich ein leidenschaftlicher Kampf, dessen Heftigkeit uns heute nicht mehr verständlich ist. Der Hauptwiderstand ging von der konservativen Partei aus, in der sich in der Hauptsache die Großgrundbesitzer Posens, West- und Ostpreußens befan­den. Sei es, daß sie Bedenken hinsichtlich der Eetreidekon- kurrenz hatten, oder daß sie die Schwierigkeiten des indu­striellen Westens im besonderen des Ruhrkohlengebietes,

Wiederaufnahme des Eisenbahnverkehrs mit der Tschechoslowakei

Prag» 27. Okt. Auf Grund von Vereinbarungen der Deut­schen Reichsbahn mit der tschechoslowakischen Staatsbahnverwal­tung wird verlautbar, daß der Verkehr, der die tschechoslowaki­schen Gebiete mit dem sudetendeutschen Gebiet verbindet, in vier bis fünf Tagen ausgenommen werden wird. Die Haupt­strecken führen über Prag, Brünn und Pilsen.

Im übrigen wird mitgeteilt, daß der direkte Wagenverkehr nach Paris, Berlin und Wien von Prag aus voraussichtlich am Samstag ausgenommen werden wird.

das seine Kohlen zu möglichst billigen Frachten absetzen mußte um konkurrenzfähig zu bleiben, nicht erkannten, je­denfalls entfesselten sie eine derartig starke Opposition, daß in der entscheidenden Abstimmung die Ablehnung erfolgte. Da Wilhelm II. sich für das Kanalprojekt eingesetzt hatte, faßte er diese Opposition der Konservativen als eine per­sönliche Spitze gegen sich auf. Er sprach vonKanalrebel­len", und so weit die oppositionellen Abgeordneten Beamte waren, wurden sie entweder strafversetzt oder zur Disposi­tion gestellt. Soweit sie zur Hofgesellschaft gehörten, wur­den sie von den Listen der Einzuladenden gestrichen und dadurch gewissermaßen vom Hofe verbannt. Verhältnismä­ßig rasch renkten sich die Dinge aber wieder ein, denn schon 1905 bewilligte der Landtag, diesmal mit den Stimmen der Konservativen, den Bau der Strecke DortmundHannover.

Angesichts der seitherigen Entwicklung des wahrhaft groß­artigen Kanalplans erscheint dem rückschauenden Blick der Widerstand der Kanalrebellen ebenso kleinlich wie grotesk. 1926 wurde durch Staatsvertrag zwischen dem Reich und den Ländern die endgültige Führung festgelegt. Der Mit­telland-Kanal im engeren Sinne beginnt bei Bever­gern am Dortmund-Ems-Kanal nördlich von Münster und endet gegenüber von Burg bei Magde­burg. Die Weser überschreitet er bei Minden. An die be­stehende Teilstrecke EmsWeser ist Osnabrück durch einen 14 Kilometer langen Zweigkanal angeschlossen. Mit dem ebenfalls vollendeten Stück MindenPeine sind Hannover Linden und der Leinehafen sowie Hildesheim verbunden. Der Vau der letzten Strecke PeineBurg mit dem Anschluß an den Ihle-Kanal hat 12 Jahre erfordert. Die wichtigsten Stationen dieser Strecke bis zur Elbe sind Braunschweig mit Stichkanal, Fallersleben, wo jetzt das riesige Werk für den Volkswagen entsteht, Oebisfelde, Neukaldensleben und Wolmirstedt. Zum Bauprogramm gehören noch die Seiten­kanäle BernburgStaßfurt und KreipauLeipzig.

Der Mittelland-Kanal ist für Schiffe bis zu 1000 Tonnen Tragfähigkeit vorgesehen. Da in seinem Plan auch der Aus­bau märkischer Wasserstraßen zwischen Elbe und Oder zu größerer Leistungsfähigkeit fällt, muß das märkische Wasser­straßensystem umgebaut werden. Sobald dieser Umbau voll­endet ist, könnendieRuhrkohlen-Schiffeohne Umladung vom Rhein bis nach Stettin ge­fahren werden. Berlins Bedeutung alsWasserkreuz der Mark" wird dadurch naturgemäß noch gesteigert.

40 Jahre hat es gedauert, bis der Plan der Querverbin­dung von der Ostsee zum Rhein Wirklichkeit geworden ist. In Verbindung mit der Elbe wird der Mittelland-Kanal künftig eine große Rolle spielen. Es ist bekannt, daß die Reichsregierung schon vor einigen Jahren den Ausbau der Elbe beschlossen und dazu erhebliche Geldmittel zur Verfü­gung gestellt hat. Das Fluß- und Kanalkreuz bei Magde­burg wird hinfort im Mittelpunkt aller deutschen Wasser­verbindungen stehen.

Eine Verordnung des Führers

Die Verleihung der Titel Baurat, Sanitätsrat, Veterinär- rat und Justizrat

Berlin, 26. Okt. Der Führer und Reichskanzler hat unter dem 18. Oktober 1938 eine im Reichsgesetzblatt Nr. 174 bekanntgege­bene Verordnung über die Verleihung der Titel Vaurat, Sani­tätsrat, Veterinärrat und Justizrat erlaffen. Die Verordnung schließt sich den auf Grund des Gesetzes über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 1. Juli 1937 ergangenen Verordnungen über die Verleihung des Professor-Titels und über die Verleihung von Titeln an Bühnen-, Film- und Tonkünstler an. Sie be­stimmt, daß für besondere Verdienste verliehen werden kann:

a) Architekten, Baumeistern, Ingenieuren und Technikern, die eine höhere Fachausbildung genossen haben, der Titel Vaurat,

b) Aerzten der Titel Sanitätsrat, c) Tierärzten der Titel Vete­rinärrat, d) Rechtsanwälten und Notaren der Titel Justizrat. Die Verleihung setzt voraus, daß sich die genannten Personen wenigstens zehn Jahre in ihrem Berufe besonders bewährt ha­ben.

Italien-Reise -es Reichsautzenministers

Berlin, 26. Okt. Der Reichsminister des Auswärtigen vo» Ribbentrop trifft am Donnerstag abend z« einem kurzen Ans­enthalt in Rom eia.

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Rom, 26. Okt. Der Besuch des Reichsaußenminister von Rib­bentrop in Rom findet in der italienischen Presse starke Beach­tung. Im allgemeinen betonen die Blätter, daß es sich bei dem Besuch um ein durchaus normales Ereignis handele. Tribuna" erklärt, daß die Ankündigung der Reise von Ribben- trops nach Rom die Aufmerksamkeit aller internationalen Kreise auf sich gelenkt habe und man schon jetzt voraussehen könne, daß sie zu den tollsten und tendenziösesten Auslegungen Veranlas» sung geben werde. Demgegenüber müsse festgestellt werden, daß es sich um etwas vollkommen Normales handele, denn es sei nur zu natürlich, daß die verantwortlichen Minister der Politik der Achse BerlinRom von Zeit zu Zeit das Bedürfnis zu einem persönlichen Gedankenaustausch hätten.Lavoro fascista" schreibt, daß Italien und Deutschland sowohl vor wie während der Mün­chener Besprechungen gezeigt hätten, wie vollkommen ihr Ein­vernehmen sei. Im Laufe der letzten Tage seien aber so viele Probleme aktuell geworden, daß eine direkte Fühlungnahme nur die günstigsten Wirkungen zeigen könne.

.KdF."-Flotte verließ Wovon

Lissabon, 27. Okt. Die KdF-SchiffeDer Deutsche",Oceana" undSierra Cordoba" verließen am Mittwochabend nach zwei­tägigem Aufenthalt Lissabon, um die Reise nach Italien fort- Msetzen.

Koloniale Beschlüsse

des Großen Faschistischen Rates

Rom, 26. Okt. Der Große Rat des Faschismus hat in der Dienstagnacht Japan anläßlich der von den japanischen Truppen mit der Einnahme von Kanton und Hankau errungenen Siege seinen Glückwunsch ausgesprochen und dabei betont, daß da» italienische Volk sich ideologisch, geistig und politisch mit Japan durch eine tiefe und aufrichtige Solidarität verbunden fühlt, die im italienisch-deutsch-japanischen Pakt von Rom ihren konkreten Ausdruck gefunden hat". Ferner hat der Große Rat den 20 006 Siedlern, die am Neujahrstage des 17. Jahres der faschistische« Zeitrechnung von italienischen Häfen nach Libyen ausfahren, um den Geist des Imperiums und die Macht der Arbeit des faschistischen Vaterlandes in die neuen Provinzen zu tragen", seinen Gruß entboten. Der Große Rat des Faschismus erinnert in diesem Zusammenhang an dieununterbrochenen Beweise der Treue der muselmanischen Bevölkerung, die ihren Höhepunkt in der freiwilligen Teilnahme an der Eroberung des Imperiums erreichte. Er bestimmt deshalb, daß die vier Provinze» Libyens von jetzt an zum nationalen Gebiet ge­hören.

Meinungsverschiedenheiten im Prager Kabinett

Brody zurückgetreten

Prag, 26. Okt. Der Vorsitzende der karpatho-ukraini- schen Landesregierung, Brody, hat, wie verlautet, seinen Rücktritt erklärt, da zwischen der Auffassung der karpa- tho-ukrainischen Regierung und der der Zentralregierung über die Regelung der Grenzfragen im Osten der Republik Mei­nungsverschiedenheiten entstanden seien. Wie weiter verlautet, haben auch der karpatho-ukrainische Minister des Innern, Ba - cinsky, und der Verkehrsminister Revay ihren Rück­tritt angekündigt, falls die Meinungsverschiedenheiten nicht bereinigt würden.

Neudtt-mg der karpatho-

ukrainischen Landesregierung

Prag, 26. Okt. In Vertretung des Staatspräsidenten hat der Ministerpräsident der Zentralregierung, General Sirovy, den bisherigen karpatho-ukrainischen Regierungssekretär Wolo­sch i u mit der Bildung der neuen, aus drei Ministern bestehen­den karpatho-ukrainischen Landesregierung beauftragt.

Die neue karpatho-ukrainische Landesregierung ist noch am Mittwoch gebildet worden. Neben dem neuernannten Vorsitzen­den Woloschin gehören ihr die bisherigen Minister Revay und Bacinsky an.

Der der früheren Regierung angehörende Staatssekretär Pje- stak wurde der slowakischen Regierung als Vertreter der ukraini­schen Bezirke, die der Slowakei bisher noch einverleibt sind, zu­geteilt.

Die Regierungsumbildung bedeutet einen Sieg der streng na­tional eingestellten ukrainischen Vertreter über die ältere Gene­ration. Man hofft, daß sich die Lösung der innen- und außen­politischen Probleme, die die Karpatho-Ukrainische Landesre­gierung in allernächster Zeit zu treffen hat, nunmehr leichter gestalten wird.