Verwaltung, welche dieser Bekanntmachung entgegen­stehen, als aufgehoben gelten.

Calw, den 15. Mai 1915.

K. Oberamt: Binder.

Die Beschlagnahme von Terpentinöl

und die hiezu ergangenen Verfügungen werden vom K. stello. Generalkommando am 14. ds. Mts. ausgehoben. (Staats- Anzeiger Nr. 111).

Ealw, den 17. Mai 1915.

K. Oberamt: Binder.

Amtliche Wollübernahme.

Unter Hinweis aus die vorausgegangenen Verfügungen wird der beschlagnahmte Wollertrag an folgenden Plätzen von der Militärverwaltung übernommen. Die Wollen müssen spätestens am beigefügten Tag« in die Hallen eingeliesert sein.

1. Tuttlingen, Wollhalle, Mittwoch, den 2. Juni 1915.

2. Sulz a. N>, Wollhalle, Samstag, den 5. Juni 1915.

3. Heildronn, Wollhalle, Donnerstag, den 10. Juni 1915.

4. Kirchheim u.T.. Wollhalle. Dienstag, den 15. Juni 1915.

5. Ellwongen, Wollhalle, Freitag, den 25. Juni 1915.

6. Mergentheim, im Lagerhaus der Firma Hub. Albrecht, Mittwoch, den 30. Juni 1915 (Anlieferung in Mergent­heim nicht vor 1. Juni).

3n Ulm ist die Halle nicht verfügbar.

Die Wollbesitzer werden ersucht, in die Nächstliegende Halle unfrankiert zu liefern. Der Ort hat keinen Einfluß auf die Preise.

Sämtliche durch Zählbogeu verpflichteten Schaf- befitzer wollen mit Postkarte alsbald an die Ver» waltuagsabteilnng des Württembergischen Kriegsmini- steriuws berichte», wohin sie ihre Wolle zur Aebernahme liefern werden. Eine Voranzeige der Schur ist für diese Neberuahme nicht notwendig.

Deutlich leserliche Ausfüllung der Frachtbriefe (Absender, Eigentümer, Wohnort und Oberamt) liegt im Interesse der Eigentümer. Die Wolle muß gescheppert sein. Säcke können, solange Vorrat vorhanden ist, von obigen Hallen gegen Ge­bühr geliehen werden. Die erzielten Preise und die Tage, an denen Wiegen und Sacken der Wolle stattfindet, werden durch Brief mitgeteilt.

Stuttgart, den 6. Mai 1915.

Königliches Kriegsministerium.

Berwaltungsabteilung. v. Gerhardt.

Auf vorstehende Bekanntmachung werden die beteiligten Kreise hiemit hingewiesen.

Ealw, den 15. Mai 1915.

K. Oberamt: Binder.

Verzeichnis der als Großhändler im Sinne der Verfügung des K. Preuß. Kriegsmini­steriums, belr. die Beschlagnahme der Häute von Großvieh, vom 22. November 1914 zu- gelassenen Firmen.

(Nach dem Stande vom 15. April 1915.)

Nathan Adler. Heilbronn. I. Altmann, Berlin C., Hirtenstr. 16/17. I. <L S. Bauer, Frankfurt a. M., Lahn­straß« 37. Adolf Beck, Chemnitz, Zentralschlachthof. Max Bejach, G. m. b H., Berlin, Georgenkirchplatz 19. Jakob Benjamin. Hannover. Brensartstraß«. Bloch L Lubliner jr., Breslau. Nicolaistadtgraben 18 Sally Blumenseld, Berlin 0.25, Kaiserstr. 3. Ioh. Bonnenberg, Cöln. Leopold Böhm, München, Müllerstr. 4. Jacob Cohen, Cöln-Schlachthof, Liebtgstr. 163. I. Cohn 6 Söhne, Essen-Ruhr. Ignatz Ehr­mann, Breslau. Gartenstr. 26. Gustav I. Engel, Berlin- Lichtenberg, Frankfurter Chaussee. E. Feistmann <L Lewald, Nürnberg. Louis A. Fischer, Linden vor Hannover. Leo Goldstein, vorm. Gebr. Reweck, Breslau, Lange Gaffe 22. Isidor Grünhut, Regensburg. Levi Heinemann sen., Cassel. Abr. Heymann, Dortmund, Westerdleicherstr. 21. Hirsch S. Krieg, Liegnttz. Huber L Nordhoff, München, Bahnhof- platz 2. Herm. Kann, Mülheim/Ruhr. S. G. Kaufmann, MÜlbeim/Ruhr. Münchener Häute- und Fellverkaufs­genoffenschaft, München. Klein L Rompe, Dresden, Cos- wigerstr 6 W. Kittler, Danzig. E. Landsberg, Oberlahn­stein, Ado'phstr. 55. S. Lazarus, Trier. A. Lehmann, Schlett- stadt. M. Lehmann, Colmar, Iägerstr. 5. Max Liebes, Berlin C. 25, Landsbergerstr. 79. Hrch Wilh. Lüttgert, Gütersloh. Gebr. Nathan, Ulm. Gebr. Naumann, Leipzig S. Oberdörfer, Bamberg, Lichtenhaiserstr. 17. S. Steinharter Nachf. O. Grünhut, München. Sommerstr. 9. Sonnenberg L Engel, Wetzlar. Heinrich Terjuna, Cöln, Hohenzollern- ring. Vereinigte Fellhandlnngen Rosenthal G. m. b. H., Wetzlar. Syloain Weil L Cie., Schiltigheim im Elsaß am Bahnhof. Schwarz L Heidemann, Berlin. Schlesinger L Co. Herrmann, Berlin L. 2, Klosterstr. 45. Abr. Schwarzmann, Wettheim. Emil Weis, Mannheim-Baden.

Indem ich obige Liste höherer Weisung zufolge ver­öffentlich«, nehme ich ach die in gleichem Betreff ergangene» Bekanntmachungen de» H. Minist, des Innern vom 2. Dez. 1914, 13. Jan. 1915 und 17. März 1915 (Staats-Anz." von 1914 Nr. 288, von 1915 Nr. 10 und Nr. 65) Bezug.

Ealw, den 15. Mai 1915.

K. Oberamt: Binder.

Erlaß an die Schultheißenämter, betr. Regelung des Verkehrs mit Kartoffeln.

Die Schultheitzenämt« werden angewiesen, einen etwaigen Fehlbedarf au Kartoffeln in ihrer Gemeinde, der durch freihändigen Ankauf nicht gedeckt werden kann, unter ein­gehender Begründung seiner Höhe sobald als möglich, spä­testens im Laufe des 18. Mai d. 3s., beim K. Oberamt eventuell telephonisch anzumelden.

Fehlanzeige ist nicht erforderlich.

Ealw, den 15. Mai 1915.

K. Oberamt: Binder.

Verkauf von kriegsunbrauchbaren Militärpferden.

Von der Militärverwaltung werden am Mittwoch, 19. ds. Mts., vormittags 19 Uhr, in Gmünd etwa 6V kriegsunbrauchbare Pferde im Wege der Versteigerung unter den von der K. Zentralstelle für die Landw. mehr­fach bekannt gegebenen Bedingungen verkauft.

Calw, den 15. Mai 1915.

, K. Oberamt: B i nd e r.

Bekaüntmachung.

Seitens der Jagdhesitzer wird vielfach Klage da­rüber geführt, daß junges Wild durch Hunde vernichtet wird. ,j

Die OrtspolizeibeHöxden werden daher veranlaßt, die Hundebesitzer auf die Bestimmung des 8 11 Min.- Verf. vom 30. Juli 19^1 Reg.-Bl. S. 363 hinzuweisen, wonach es verboten ist, Hunde im Walde oder freien Feld umherschweifen zullässen.

Calw, den 14. Mai 1915.

/

K. Oberamt.

' Amtmann Rippmann.

Die Verbündeten vor Przeviysl. Ins Kabinett SalM bleibt.

Die Lage auf den Kriegsschauplätzen.

* Die verbündeten Truppen sind nun bei ihrem glänzenden Vormarsch in Galizienvor den Toren" von Przemysl angekommen. In engem Halbkreis, der im Norden bei Tarnow beginnt, über SanokDobromil geht, und dessen Endpunkt das eben genommene Sambor ist, stehen die Verbündeten vor der Festung, die sich an­scheinend zum Widerstand anschickt. Helfen wird es den Russen ja nicht mehr viel. In Nordwestrußland ist jetzt der Kampf gegen die ruffischen Verstärkungen wieder mit Erfolg aufgenommen worden.

Auf dem westlichen Kriegsschauplatz setzen nun die Franzosen und Engländer wieder alles dran, um ihr militärisches Prestige, das schon arg zerzaust war, wie­der ein wenig auszubeffern. Ob es ihnen gelingen wird, ist eine andere Frage. Die von den Engländern bei Ppern als Kanonenfutter vorgeschobenen Schwarzen ha­ben sich fürchterliche Verluste geholt, was natürlich den Herren der Zivilisation kein Kopfzerbrechen macht, und die anscheinend schon lange vorbereitete englisch-fran­zösische Offensive bei Neuve-Chapelle und Arvas ist schon an den meisten Punkten abgewiesen worden, die Feinde werden sich also auch diesmal vergeblich angestrengt haben, trotz der dialektischen Anseuerung durch ver­logene Armeebefehle.

Die deutschen amtlichen Meldungen.

(WTB.) Großes Hauptquartier, 15. Mai. (Amt­lich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Bei Steenstraate am Hserkanal wiesen wir einen nächtlichen feindlichen An­griff ab. An der Straße St. JulienWern griffen wir weiter an und machten Fortschritte. Drei englische Offi­ziere und 69 Mann und 1 Maschinengewehr fielen in unsere Hand. Die Zahl der seit dem 22. April bei Wern von uns gemachten unoerwundeten Gefangenen ist auf 119 Offiziere und 5459 Mann gestiegen, wozu noch über 599 verwundete Gefangene kommen. Südwestlich von Lille entwickelten sich auch gestern heftige Artillerie- kämpse. Feindliche Jnfanterieangriffe erfolgten dort nicht. An der Lorettohöhe wurden die meisten feind­lichen Angriffsversuche niedergehalten. Ein Angriff nördlich des Höhenzuges, der bis in unsere Gräben ge­langte, wurde unter schweren Verlusten für den Feind abgeschlagen. Bei der Räumung von Carency und des Westteils von Ablain ist, wie jetzt festgestellt, in der vorderen Linie ein eingebautes Feldgeschütz und eine ge­ringe Anzahl von Behelfminenwerfern verloren ge­gangen. Außerdem fielen 5 von uns früher erbeutete französische Geschütze, und zwar 3 kleine Revolverkanonen und 2 Mörser, die als Minenwerfer benützt wurden, in Feindeshand zurück. Nördlich von Arras blieb es im Allgemeinen ruhig.

Südlich von Ailly östlich der Maas nahmen wir einige feindliche Gräben, wobei 52 verwundete und 166 unverwundete Franzosen, darunter ein Bataillonskom­mandeur, gefangen genommen wurden. Drei feindliche Angriffe gegen unsere Stellungen an der Straße Essey Flirey wurden abgewiesen. Im Priesterwald setzten wir

uns bei Morgengrauen durch einen Vorstoß in Besitz eines feindlichen Grabens und machten hiebei einige Gefangene.

Oestlicher Kriegsschauplatz. Nach einem vorüber­gehenden kleinen Erfolg des Feindes, der uns 3 Geschütze kostete, ist der Vormarsch starker russischer Kräfte bei Szawle zum Stehen gebracht worden. Feindliche An­griffe gegen die untere Dubissa scheiterten. Der Gegner hat nunmehr auch in die Gegend südlich des Njemen be­deutende Verstärkungen hingeführt, Gefechtsberührung mit diesen besteht noch nicht. Bei Augustow und Kal- warija wurden feindliche Angriffe abgeschlagen.

Südöstlicher Kriegsschauplatz. In dem Raume süd­lich der unteren Piliza bis zur Weichsel setzen die ver­bündeten Truppen den weiter abziehenden Russen nach. De« Brückenkopf von Jaroslaw (nördlich von Przemysl) am San wurde gestern erstürmt. Schulter an Schulter mit der österreich-ungarischen Armee, in deren Verband sie stehen, erreichten die Truppen des Generals von der Marwitz die Gegend Dobromil. Weiter südlich wird ebenfalls die Verfolgung restlos fortgesetzt. Die Ver­bündeten haben vielfach die Gebirgsausgiinge gewonnen.

(WTB.) Großes Hauptquartier, 16. Mai. (Amt­lich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Wprn greifen schwarze Truppen seit gestern nachmittag ohne jede Rücksicht auf eigene Verluste unsere Stellungen westlich des Kanals bei Steenstraate und Het Sas an. Bei Het Sas wurden alle Angriffe abgerviesen; bei Steenstraate dauert der Kampf noch an.

Südwestlich von Lille schritten die Engländer nach starker Artillerievorbereitung gegen unsere Stellungen südlich Neuve Chapelle zum Jnfanterieangrifs, der an den meisten Stellen schon abgeschlagen ist. An einzelnen Punkten wird noch gekämpft. Weiter südlich beiderseits des Lorettohöhenriickens und bei Souchez, sowie nördlich von Arras bei Neuville brachen erneute französische An­griffe in unserem Feuer zusammen. Besonders starke Verluste erlitten die Franzosen auf der Lorettohöhe so­wie bei Souchez und Neuville.

Westlich der Argonnen setzten wir uns abends durch Angriff in Besitz eines starken französischen Stützpunkts von 699 Meter Breite und 299 Meter Tiefe nördlich von Bille für Tourbe und behaupteten denselben gegen drei nächtliche, für den Feind sehr verlustreiche Gegenan­griffe. Viel Material und 69 Gefangene fielen in un­sere Hände.

Zwischen Maas und Mosel fanden auf der ganzen Front lebhafte Artilleriekämpse statt. Zu Jnfanterie- kämpfen kam es nur am Westrande des Priesterwaldes, wo der Kampf noch nicht abgeschlossen ist.

Oestlicher Kriegsschauplatz. In der Gegend von Szawle wurde ein russischer Borstoß mühelos abgewiesen. Die Zahl der dort in den letzten Tagen gemachten Ge­fangenen übersteigt 1599. An der Dubissa nordwestlich Ugiany mußte eine kleine Abteilung von uns starken russischen Kräften weichen. Sie verlor zwei Geschütze. Weiter südlich bei Eiragola wurden die Russen unter Verlust von 129 Gefangenen zuriickgeworfen. Nördlich und südlich von Augustow und beiderseits des Omulew

scheiterten starke russische Nachtangriffe unter schwere« Verlusten für den Gegner, der 245 Gefangene bei uns zurückließ.

Südöstlicher Kriegsschauplatz. Zwischen Pilica und oberer Weichsel, sowie ausider Front Sambor (49 Kilo­meter südöstlich Przemysl)StryjStanislau befinden die verbündeten Armeen sich im weiteren Vormarsch. Am unteren San vor Przemysl abwärts leistet der Feind Widerstand. nl

Wieder eine französischeOffensive".

Wie es unsere Gewohnheit bei französischen An­griffen mit großen Zielen ist, wird nachfolgend der französische Befehl für die im Gange befindliche Offen­sive nördlich Arras bekannt gegeben: lOiäme armes, 33iöme corps ci'armöe, 6tnt major. Nach einem Feld­zuge von 9 Monaten, wovon 7 in den Verschanzungen zugebracht wurden, ist es Zeit, eine eudgültige An­strengung zu machen, um die feindliche Linie zu durch­brechen und Besseres erwartend die Deutschen zu­nächst vom nationalen Boden zu vertreiben. Der Augen­blick ist günstig. Niemals war die Armee stärker und von einem erhebenderen Geiste beseelt. Der Feind ist nach seinen heftigen Angriffen der ersten Monate jetzt auf die Verteidigung seiner West- und Ostfront be­schränkt, während die neutralen Nationen darauf war­ten, daß wir ihnen durch den Erfolg das Zeichen zum Losschlagen geben.

. Der Feind vor uns scheint nur über einige Divi­sionen zu verfügen. Wir sind viermal so stark als er und haben eine Artillerie, so furchtbar, wie sie noch nie auf dem Schlachtfeld erschienen ist. Es handelt sich heute nicht mehr darum, einen Handstreich zu wagen oder einen Graben zu nehmen,. Es handelt sich darum, den Feind zu schlagen. Darum gilt es, ihn mit äußerster Heftigkeit anzugveifen und mit einer unvergleichlich zähen Erbitterung zu verfolgen, ohne uns um Ermü­dung, Furcht oder Leiden^ zu kümmern. Nichts ist er­reicht, wenn der Feind nicht endgültig geschlagen wird. So möge denn jeder Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten davon überzeugt sein, daß das Vaterland von dem Augenblick an, wo der Befehl zum Angriff ge­geben ist, bis zum endgültigen Erfolg jede Kühnheit, jede Kraftanstrengung und jedes Opfer von uns fordert. Der Kommandierende General des 33. Armeekorps, gez. Petain. Der Chef des Eeneralstabs: (Name unleser­lich.) Besonders interessant ist die Angabe über die deutsche Defensive auf der Ostfront.

/ Oberste Heeresleitung.

Die österreichisch-ungarischen Tagesberichte.

(WTB.) Wien. 15. Mai. Amtliche Mitteilung vom 15. Mai mittags: Die ruffischen Armeen in Polen und Galizien sind weiter im Rückzuge auf der ganzen Front von Nowe Miasto an der Pilica bis südlich des Dnjestrs. In der Gegend von Dolina dringen die verbündeten Ar­meen vor. Am San sind Rudnik und Lezajsk von un­seren. Jaroslau von deutschen Truppen erobert. Das in Mittelgalizien zuständige österreichisch-ungarische 19.