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Schwarzwälder Tageszeitung

stigem Sinne gelöst werden. Das Sägewerk wird nicht an seinem alten Platz beim Windhof, sondern beim Lautenhof erbaut werden. Wenn diese für sämtliche Interessenten jo glückliche Lösung gefunden wurde, so vor allem dadurch, weil ein Cetändeausiausch zwischen der Stadt Wildbad und der Firmabesitzerin vorgenommen werden konnte. Hinten beim Lautenhof auf der ebenen Wiese, zwischen Enztalstratze und Enz, haben sich innerhalb weniger Tage grundlegende Veränderungen vollzogen. Die mit der Er­stellung des Werkes beauftragte einheimische Baufirma Schill ließ Baumaterial in großen Mengen anfahren, das Gelände wurde abgesteckt und die Baufluchten aufgerissen. Seit Mittwoch werkt schon ein Trupp Arbeiter auf der Baustätte. Ein großer Eimerbagger ist auch eingetrosfen und wurde unter nicht geringen Hindernissen vom Güter- 'bahnhof Wildbad an den Bestimmungsort befördert. Die Sägewerksanlage wird auf einem Grund erbaut, der schon einmal Sägmllhlenplatz war. Die alte Lautenhofsägmühle stand einst an dieser Stelle. Das neue Werk wird nach neuzeitlichen technischen Gesichtspunkten erbaut und mit leistungsfähigen Maschinen ausgerüstet. Durch die Aus­nutzung des Eefälls von 6 Metern kann eins Kraft von 70 Pferdestärken erzeugt werden. Die Ausnutzung erfolgt durch eine Turbine, als Zusatz- und Ersatzkraft ist noch ein Dieselmotor vorgesehen. Und was geschieht nun mit dem alten Sägewerksplatz und mit der vorhandenen Wasser­kraft beim Windhof? Die Stadt läßt auf demselben ein Kraftwerk errichten zur Erzeugung von elektrischem Strom.

Neuenbürg, 28. August. (Beratung mit den 'Gemeinde­räten.) Zu Beginn der Sitzung am letzten Donnerstag dankte Bürgermeister Frank dem seitherigen zweiten Beigeordneten Ludwig Fi x für seine Tätigkeit im hiesigen Gemeinderat. Darauf führte er den neuen zweiten Bei­geordneten, Ortsbauernführer Rau, in sein Amt ein. Ortsbauernführer Rau dankte für das Vertrauen, das ihm durch diese Berufung entgegengebracht worden fei, und ver­sprach, sein Amt gewissenhaft zu versehen. Dis Abrechnung zum zweiten Bauabschnitt der vorstädtischen Kleinsiedlung oberhalb der Martin-Luther-Straße wurde vom Gemeinde­pfleger bekanntgegeben. — Die Gemeinde Dietlingen baut die alte Straße nach Pforzheim zu einem Radfahrweg aus; die auf der Markung Birkenfeld liegende Strecke von etwa 200 Metern wird im Anschluß daran von der Gemeinde Birkenfeld instandgesetzt. Die Teerarbeiten für diese Strecke übernimmt ebenfalls die Gemeinde Dietlingen.

Stuttgart, 27. Aug. (Todesfall.) Im Alter von 70 Jahren ist am Freitag Staatsschauspieler Otto Miethke ei­nem Gehirnschlag erlegen. Die Jahre des Ruhestandes wa­ren für das einstige Mitglied des Schauspiels am früheren Hoftheater und den Nachfolgebühnen schwer überschattet durch ein Eehörleiden, das zuletzt fast völlige Taubheit be­wirkte. Otto Miethke war im Spieljahr 1902/03 an das da­malige Hoftheater nach Stuttgart gekommen, wo er den be­sten Vorgängern unter den Komikern ebenbürtig war und viel Erfolg hatte. Die Hälfte seines Lebens hat er in Stutt- aart verbracht.

" Tailfingen, 27. Aug. (Kind lief in die Fahr­bahn.) Ein vierjähriges Mädchen betrat, hinter einem parkenden Auto hervorkommend, die sehr lebhafte Haupt­verkehrsstraße am Stadteingang und lief direkt in die Fahrbahn eines stadteinwärts fahrenden Personenkraftwa­gens hinein. Das unvorsichtige und unbeaufsichtigte Kind wurde von dem Auto erfaßt und schwer verletzt.

Benningen, Kr. Ludwigsburg, 28. Aug. (T ö bliche llnfallfolge.) Weichenwärter a. D. Karl Kaß, de: am Dienstag unter die Räder seines Kuhgespannes geriet und mit schweren Verletzungen ins Kreiskrankenhaus eingelre- fert wurde, ist jetzt seinen Verletzungen erlegen.

Wiesensteig. 28. Aug. (T un n e l d u r ch st i ch.) Freitag früh wurde in dem 622 Meter langen Tunnel der Reichs- autobahn bei Wiesensteig die letzte Wand durchbrochen und der Durchgang freigemacht. Eine ausgedehnte Höhle, dre aerads in die Fahrbahn hineinragte, und umfangreiche Nie­derstürze von Felsmassen und Erde hatten dem Durchstich unerwartete Hindernisse entgegengestellt. , ^ ^

Burladingen, 28. Aug. (Tödlich abgesturzt.) Am Freitag mittag stürzte der 63jährige Landwirr Isidor Barth bei Arbeiten in der Scheune von der Tenne ab. Er frei so unglücklich auf den Scheunenboden, daß er einen schweren Echädelbruch davontrug und kurz darauf starb.

Hussenhofen, Kr. Gmünd, 28. Aug. (VomZugege- tötet.) Am Freitag abend wurde ein bOjähriger Mann aus Gmünd, der sich in selbstmörderischer Absicht auf dre Schienen stellte, vom Zuge überfahren und sofort getötet.

Amtliche Bekanntmachung

Ziegenborl-Sonberkörrmo und -Vmteiaeruno

Die ursprünglich für Tübingen vorgesehene 4. Landesziegen- dock-Sonderkörung und Versteigerung für Böcke der rehf. Schwarzwaldziege findet nunmehr in Horb a. N. am Dienstag, den K. Sept. 1938 statt. Es werden etwa 120 Tiere zur Verstei­gerung kommen. Beginn der Körung 8 Uhr. Beginn der Ver­steigerung 12 Uhr.

Nagold, 26. Aug. 38. Der Landrat: Dr. Haegele, A.V.

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- Xortüme mir langen oder leiclit bluten lacken, mir Ärmeln aus kelr oder Vorderteil aus Wildleder. lose xe- scdnirrcne Mantel, Kleider mir blusixem Oberteil und wei­ten Vündckenarmeln. die Köcke zekaltet, plissiert, sekraust — alles finden 5ie an über roo meist bunten Modellen in „Seyers l^iode für / 8eptemberkekr. ?iI1e roo kiodelle auf z 8cbnitlbo«en! für 8o?f. (i. I^aus z kf. mekr) durcb: f

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Nr. 200

Unterspeltach, Kr. Crailsheim, 28. Aug. (Tragischer Unglücksfall.) Als der Landwirt Fritz Trotz seinen Fruchtacker mit der Maschine abmähte, lief plötzlich sein dreijähriger Sohn unmittelbar vor die Messer des Ernte­mähers. Dem unglücklichen Kind wurden beide Füße ober­halb des Knöchels glatt abgetrennt. Durch ein sofortiges Abbinden der Beine konnte ein Verbluten verhindert werden.

Unterschmeien, Kr. Sigmaringen, 28. Aug. (Kind er­stickt.) Während sich die Familie des Landwirts Franz Wahr bei der Erntearbeit auf dem Felde befand, versuchte das 2jährige Söhnchen, aus dem Fenster des Erdgeschosses >zu steigen. Dabei blieb das Kind an einem Fensterhaken hangen und fand, da es sich aus seiner hilflosen Lage nicht (befreien konnte, den Erstickungstod.

Tübingen, 27. Aug. (7 5 2 a h r e a l t.) Am 26. August vollendete der hier im Ruhestand lebende frühere Professor der deutschen Sprache und Literatur an der Universität Tü­bingen, Dr. Karl Bohnenberger, fein 75. Lebensjahr. Er gilt als ein Meister der schwäbischen Mundartforschung.

Wildbad, 27. Aug. (NeuesErholungsheimfür M ütte r.) Das Panoramahotel wurde vor einigen Tagen mit allen Einrichtungen durch die NSV. erworben, um es als Müttererholungsheim auszubauen. Das große vierge­schossige, auf halber Bergeshöhe unmittelbar am Wald ge­legene Gebäude soll mit über 40 Betten ausgestattet wer­den. Es liegt direkt an der Station der Bergbahn, und die erholungsbedürftiger Mütter haben somit Gelegenheit, be­quem die in der Stadt liegenden Heilbäder aufzufuchen. Man hofft, in drei Monaten das Heim eröffnen zu können.

Künzelsau, 27. Aug. (S e u ch env e r h eimli chu n g.) Der 48jährige Bauer Friedrich Bühler aus Haiberg Gde. Crispenhofen wurde wegen Verheimlichung der Maul- und Klauenseuche in das Amtsgerichtsgefüngnis Künzelsau ein­geliefert.

Schwab. Gmünd, 27. Aug. (Eoldfchmiede-Ta- gung.) Die Arbeitstagung des Reichsinnungsverbandes der Juweliere, Gold- und Silberfchmiede ging am Freitag zu Ende. Die Tage von Mittwoch bis Freitag waren aus­gefüllt mit Vorträgen über Berufs- und Standesfragen. Mit einem Lichtbildervortrag „Erfolgreiche Werbung im Gold- und Silberschmisde-Handwerk" fand die Tagung, die den Teilnehmern wertvolle Anregungen gegeben hat, ihren Abschluß.

Karlsruhe, 28. Aug. (OberrheinifcherHeimat-- tag 19 4 0.) Zum 225jährigen Stadtjubiläum 1940 ist ge­plant, die außerhalb Badens lebenden Angehörigen un­serer heimatlichen Volksstämme, der Alemannen und der- Franken rechts des Rheins, zu einem „Oberrheinischen Hei­mattag" einzuladen. Seit dem ersten Badener Heimattag werden dann zehn Jahre vergangen fein.

Karlsruhe, 28. Aug. (Tödlich verunglückt.) In der Nacht zum Samstag verunglückte im hiesigen Rangier­bahnhof der 54jährige Rangierarbeiter Matthias Zechmann in Ausübung feines Dienstes tödlich.

Untergrombach b. Bruchsal, 28. Aug. (Lautsprecher anstatt Ortsschell e.) Als erste Gemeinde in Baden hat Untergrombach eine sich gut bewährende Einrichtung getroffen: die Bekanntmachungen des Bürgermeisters wer­den nicht mehr durch die Ortsschelle bekanntgegeben, son­dern durch den Lautsprecher verkündet. Allabendlich um 20 Uhr tritt der Bürgermeister in seinem Amtszimmer an das Mikrophon und macht nach dreimaligem Bimmeln mit der früheren Ortsschelle die Ansage: „Achtung! Achtung! Hier spricht das Bürgermeisteramt!" Dann wird durch die an neun Stellen des Ortes aufgestellten Lautsprecher der Einwohnerschaft die Verkündung sehr gut verständlich ge­macht; sind es mehrere, dann tritt dazwischen die einstige Ortsschelle als „Pausenzeichen" in Tätigkeit. Die Bekannt­gaben werden stets wiederholt, und so befriedigt die mo­derne und mit geringen Kosten geschaffene Anlage all­gemein.

Mannheim, 27. Aug. (lleble Zeitgenoss in.) Wegen falscher Anschuldigung wurde die 44jährige Anna Keller aus Urloffen durch die Mannheimer Schöffen zu fünf Mo­naten Gefängnis verurteilt. Die in allen Farben der Cha­rakterskala schimmernde Angeklagte, übelbeleumundet und u. a. wegen schwerer Kuppelei und gewerbsmäßiger Unzucht vorbestraft, hatte mit aller Welt Streit und ging daran, die ihr mißliebigen Nachbarn in anonymen Briefen, die sie durch ihren Sohn schreiben ließ, der Kuppelei (Juden mit deutschblütigen Mädchen) zu bezichtigen. Alles war erlo­gen. Als ihr das vorgehalten wurde, wollte sie es „aus Dummheit" getan bab->n

NSV Altenstekg. Die Ferienkinder von Crails heim treffen morgen den 30. 8., 18.31 Uhr hier ein. Die Mleae- eltern werden gebeten, für die Abholung am Bahnhof belorat zu fein. ' ^

Frankenthal, 27. Aug. (Neue Rheinbrücke.) Der Anschluß an die rechtsrheinische Strecke der Reichsautobahn verlangt jetzt den Bau einer weiteren Rheinbrücke. Hierfür wurden zwölf Entwürfe angefertigt, um allen Fragen hin­sichtlich der landschaftlichen Erfordernisse und der praktischen Anlage gerecht zu werden. Die Entscheidung ist jetzt gefal­len; der Entwurf des Architekten F. Tamms ist angenom­men. Die neue Reichsautobahnbrllcke wird nördlich Mann­heim bei Frankenthal den Rhein überspannen und über KOO Meter lang fein. Zu beiden Seiten wird sie Flutöff- nungen haben, im Mittelstreifen mit Fußgänger- und Rad­lerweg ausgestattet sein. Von den 22 Meter Breite kommen je 7,5 auf die beiden Fahrstreifsn, vier auf den Mittelweg und je 1,5 auf die Schrammborde.

Schweikhof b. Säckingen, 27. Aug. (Brau d.) Am Frei- ktg brach im landwirtschaftlichen Anwesen des Adolf Schicker ra Schweikhof bei Säckingen ein Brand aus. dem das ganze Anwesen, das Wohn- und Oekonomiegebäude, zum Opfer Mrl. Außer dem Vieh konnte nichts gerettet werden. Sämt­liche Fahrnisse sind mitverbrannt.

Lenzkirch, 27. Aug. (Tödlicher Sturz.) Der Holz- monher Wehrle kam auf der Treppe zu Fall und erlitt einen schweren Schädelbruch, und mehrere Nippenbrüche. Im Krankenhaus Neustadt ist der Schwerverletzte gestorben.

Freiburg, 27. Aug. (Berufung.) Der Reichsmimster für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung hat den or­dentlichen Professor Dr. Theodor Mayer in Freiburg i. Vr. zum 1. Oktober 1938 in gleicher Diensteigenschaft an die Universität Marburg berufen und ihm die durch das Aus­scheiden des Professors Dr. Stengel freigewordene planmä- Mge Professur für mittelalterliche Geschichte verliehen. Zu- Aeich ist Professor Dr. Mayer zum Direktor des Instituts ^ Kr mittelalterliche Geschichte, geschichtliche Hilfswissenschaf- tmr und geschichtliche Landeskunde ernannt worden.

Hagnau, 27. Aug. (Ertrunken.) Das dreijährige. TRHterchen des Fischers Johann Gnädinger spielte am See- Her und fiel in einem unbewachten Augenblick über die Mauer ins Wasser. Die Kleine ist ertrunken.

Reue Mitglieder der Wiirtt. Staatstheater

Stubtzart, 27. Aug. Die neue Spielzeit beginnt am 6. Sep­tember und wird eröffnet mit der Oper „Faust" und dem Schau­spiel „Tasfo". In der Oper folgen dann noch im selben Monat nie Neuinszenierungen der „Meistersinger" und der „Zauber­flöte", im Schauspiel die Erstaufführung des Lustspiels „Schö­nes Abenteuer".

Im Schauspiel sind folgende neue Kräfte tätig: Paul Dattel, Heinz Erzyb, Herbert Herbe (von den Münchner Kammerfpio- len), Fritz Langeloth, Heinrich Pinkatzky, Heinz Raffaerts, Anne­marie de Bruyn, Hidds Ebert (jugendliche Heldin), Helene Frö- licher, Hanna Große (jugendl. Sentimentale), Anneliese Schulze (erste Salondame und erste Liebhaberin) und Anny Seitz. — 2n der Oper: Hans Blessin (jugendl. Spieltenor), Hans Komorek (Bariton), Wilhelm Otto (jugendl. Heldentenor), Alfred Sei- oel (Baß) und Fräulein Birgit Eylling (Alt). Die neuen Mit­glieder der Württ. Staatstheater, denen ein guter künstlerischer Ruf vorausgeht, haben sämtliche den Vorzug, noch jung und da­her i» großem Maße entwicklungsfähig zu sein.

Das Wetter

Mäßige nortnoestliche Winde, im Südwesten unseres Ge­biets meist heiter, laden nordöstlichen Teilen zeitweise stär­ker bewölkt, weiterhin langsam ansteigende Temperaturen.

Gestorben

Altbulach: Jakob Mast, Bürgermeister a. D., 73 Z. a. Wildbad: Mina Eiinthner, 53 I. a.

Nonnenmiß: Jakob Friedrich Haag.

Haiterbach: Joh. Fischer, Schreinermeifter, 60 Z. r.

Verlagsleiter: Ludwig Lauk. Hauptschristleiter und ver­antwortlich für den gesamten Inhalt: Dieter Lauk. Verlag der Ar. Rieker'fchen Buchdruckerei, Inh. L. Lauk, Alten­steig. D.-Aufl.: VII. 1938 : 2230. Zurzeit Preisliste 3 gültig-

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