Mtionrrlv-Nachrichten- mrd Anzeigenblatt für die Oberamtsbezirke Nagold» Calw» Freudenstadt und Neuenbürg

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Mtionales Nachrichten- und Anzeigenblatt für die Oberamtsbezirke Nagold» Calw» Freudenstadt und Neuenbürg

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Nummer 281 ^ Alten steig, Dienstag, den 3V. August 1938 ^ 61. Zahrga»D

Neue Echmähmgen deuWen Soldatentums s°rqy,»Budapest

Tschechisches Hetzblatt setzt seine maßlosen Beschimpfungen fort Auch ungarische Soldatenehre angegriffen

Prag, 29. Aug. Wie das tschechische HetzblattMoravskoslezsky iDenik" kürzlich angekündigt hatte, setzt es seine dreisten und «»«erhörten Ereueldarstellungen fort, die dazu bestimmt sind, «die tschechische Bevölkerung zum Haß gegen alles Deutsche auf­zuhetzen. Das Schmierblatt bringt in der Nummer 232 vom 2t. August 1938 folgenden Schmutzartikel:

Deutsche Kulturtätigkeit während des Krieges. Gemetzel der Zivilbevölkerung in Frankreich während des Weltkrieges war eine Beschäftigungheldenhaften" deutschen Milrtärs. Wir schrieben bereits über diese preußischen, bayerischen und anderen Helden", die wie Besessene vor den Franzosen davonliefen, da- Mr aber imstande waren, auf die Zivilbevölkerung regelrechte Jagden zu veranstalten. Das deutsche Militär übte sich an der Zivilbevölkerung ein, die nicht damit rechnen konnte, und in der Meinung, daß ihr nicht nahegetreten werden könne, in ihren Heimen verblieben war. Den Deutschen wurde es zu dumm, nach den einzelnen Frauen, Kindern und Alten zu schießen. Sie richteten es sich im Laufe einer Woche nach dem Einfall in Bel­gien und Frankreich so ein, daß mit Petroleum gefüll­ten Spritzen die Häuser begossen wurden, die sie dann anzündeten. Sehr tapfer benahmen sich die deutschen Sol­daten gegenüber Frauen und Kindern. Damit die Gatten oder

Väter die Frauen nicht verteidigen konnten, wurden sie zuvor von den deutschen Soldaten erschlagen. Die Frauen und Mäd­chen wurden vergewaltigt und schließlich erschlagen. Solche Vor­fälle gibt es Tausende. Auf diese Art hausten die Deutschen >n Rußland, Serbien und Rumänien. Mil Recht nennt man sie ? von der Zeit abHunnenmilitär" Die österreichischen Soldaten benahmen sich in dem eroberten Gebiet noch an­ständig, besonders soweit es Soldaten slawischer Nationalität betrifft.

Regelrechte Verwüstungen verursachten die ungarischen Soldaten und ihre Offiziere. Aus einem Schloß oder Pa­last binnen 24 Stunden einen Düngerhaufen zu machen, war keine Kunst. Ställe errichteten sie in Kapellen, Schulen und besseren Häusern. So sah die deutsche und ungarische Kultur im Lichte der Wahrheit aus."

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Nachdem erst vor einigen Tagen die Verleumdungen und Be­schimpfungen des tschechischen Hetzblattes gegenüber deutschen Soldaten gebührend gekennzeichnet wurden, bleibt nur noch zu fragen, ob die tschechische Regierung in Prag, die diese Dinge zuläßt, sich der Verantwortung überhaupt bewußt ist, wenn sie solche Greuelmärchen wieder auftischen läßt.

Begeisterte Kundgebungen der Bevölkerung bei der Ankunft

Budapest, 29. Aug. Reichsverweser Nikolaus von Horthy und seine Gemahlin trafen Montagnachmittag 17 Uhr an Bord des DsnaudampfersZsofia" wieder in der ungarischen Haupt- i stadt ein, stürmisch begrüßt von einer riesigen Menschenmenge.

Zur Begrüßung hatten sich eingefunden das gesamte Kabinett unter Führung des Ministerpräsidenten Jmredy, die hohe Ge- ^ neralität, die Abgeordneten des Ober- und des Unterhauses, die Bürgermeister der Stadt Budapest und der deutsche Gesandte von Erdmannsdorff mit dem gesamten diplomatischen Personal und den beiden Waffenattaches. Weiter waren anwesend der ' italienische Gesandte Graf Vinci. Trotz des anhaltenden Re­gens hatte sich eine unübersehbare Menschenmenge aus dem flag- , gengeschmückten Platz vor der Pester Redoute angejammelt. An der Dampfer-Haltestelle hatte eine Ehrenkompanie Aufstellung genommen sowie Abordnungen der ungarischen Frontkämpfer ' in ihren Uniformen und die Kriegsinvaliden. Als der Reichs- > verweser, begleitet von seiner Gemahlin das Schiff verließ, brandeten ihm gewaltiger Jubel und nicht enden mocklende El- jen-Rufe entgegen. Zunächst wurde das Reichsverweserpaar von i seinen Kindern begrüßt. Hierauf schritt Admiral von Horthy ' die Ehrenkompanie ab und begrüßte dann als ersten den deut- ! schen Gesandten von Erdmannsdorff, mit dem er herzliche Worte wechselte. Der Gemahlin des Reichsverwesers wurde« Blume«» sträuße überreicht. Der Reichsverweser und Frau von Horthy , bestiegen dann den Kraftwagen und fuhren durch die reich mit Fahnen geschmückte Hauptstadt zum Landsitz Eödöllö, auf der ganzen Fahrt immer wieder stürmisch begrüßt von der Menge, die in den Straßen ein dichtes Spalier bildete.

Slibetendeutjches Dorf belagert

Unerhörter Tschechenterror Gendarmerie machtlos Zwei Sndetendeutsche durch Messerstiche schwer verletzt

Trautenau, 39. August. Unerhörte Vorfälle, die abermals «in grelles Schlaglicht auf die tschechischen Terrormethoden wer­fen, spielen sich seit Sonntag in dem sudetendeutschen Gauers- dors bei Trautenau ab. Ortsfremde Tschechen, die zu öffent­lichen Bauten dort eingesetzt sind, haben Gabersdorf vollständig unter Terror gesetzt.

Am Sonntagabend drangen die Tschechen in das Gasthaus Stump, dessen Inhaber Ortsleiter der SDP ist, ein und zer­trümmerten die Gasthauseinrichtung. Am Montag kamen die Tschechen wieder, zertrümmerten die Fensterscheiben des Gast­hauses und begannen mit einer regelrechten Belagerung des ganzen Dorfes. Sie stellten sich in den Straßen des Ortes auf und ließen niemanden durch.

Die Gendarmerie war zu schwach, um die Ausschreitungen verhindern zu können, sic forderte daher militärische Hilfe an. Die Feuerwehr wurde alarmiert und ging mit Wasser gegen die tschechischen Terroristen vor. Dies war jedoch der Gendar­merie wiederum nicht recht, sie untersagte die weitere Tätigkeit der Feuerwehr mit dem Hinweis, daß dadurchdie Tschechen nur noch mehr gereizt würden". Erst kurz vor Mitternacht zum Dienstag verließen die Tschechen den Ort unter wüsten Schimpfe­reien und Beleidigungen der SudeteNdeutschen. Das von der Gendarmerie angeforderte Militär ist zur Zeit noch nicht ein- getroffen.

Als Opfer des Tschechenterrors sind in Gabersdorf u. a. auch zwei durch Messerstiche schwer verletzte Sudetendeutsche zu be­klagen. Der Bevölkerung hat sich eine verständliche starke Er­regung bemächtigt, zumal damit gerechnet werden muh, daß die Tschechen auch noch an den folgenden Tagen ihre Terroraktionen fortsetzen werden. Nur der Disziplin der sudetendeutschen Be­völkerung und dem Eingreifen des sudetendeutschen Abgeord­neten Kellner ist es zu danken, daß es bisher noch zu keinen ernsteren Auseinandersetzungen gekommen ist, obwohl die Ge­duld und Disziplin der Sudetendeutschen im Falle Gabersdorf wahrlich auf eine härteste Probe gestellt wird.

Zur Zeit hat die Gendarmerie, die im übrigen den tschechi­schen Terrorakten nicht gewachsen ist, die Zugänge der Ortschaft Gabersdorf besetzt. Der Abgeordnete Kellner hat sich sofort Mit den zuständigen tschechischen Stellen in Verbindung gesetzt und mit dem Büro Runcimans gesprochen. Falls nicht die Staatsgewalt umgehend in Gabersdorf mit aller Energie durch­greift, werden neue Gewalttätigkeiten der ortsfremden Tschechen befürchtet.

Neue Hchechyche Herausforderungen

Tsthechksthe Kampfmethoden

^ag, 29. Aug. Zu einem neuen empörenden Zwischenfall kam der Nacht zum Sonntag ln Schönborn bei Reicheu- «rg. Der tschechische Baumeister Tondo, der die dortigen Be­festigungsarbeiten leitet, kam mit einem tschechischen Soldaten und einem gewissen Effenberger deutscher Nationalität im Auto abends in Vernigs Gasthaus. Sie wollten vom Wirt die Er­laubnis habe«, das DienstmädSenfür besondere Zwecke" auszuborgen und boten ihm dafür 190 Kronen an. Der Wirt lehnte dieses Anfirwen natürlich entrüstet ab. D?r Baumeister und der Soldat waren kaum weggefahren, als zwei Lastwagen urit etwa 20 Tschechen vorfuhren, die Wenfalls bei de« Befesti­

gungsarbeiten beschäftigt sind. Die Leute stürmten ins Gasthaus und verlangten den Wirt zu sprechen, mit dem sieabrechnen" wollten, da er wovon gar keine Rede sein konnteden Staat beleidigt" hätte. Sie schimpften und lärmten, stimmten tschechische Kampflieder an und stießen fortgesetzt Drohungen ^.gen den Wirt aus, der schließlich einige Kameraden benach­richtigte und sie um Hilfe bat. Einer der Deutschen hatte sich die Nummer der beiden Autos ausgeschrieben. Das brachte die schuldbewußten Tschechen so in Wut, daß sie ihn packten und mit hinauszerrten. Sogar der Ortsvorsteher, der beruhigend eingreifen wollte, wurde ein Opfer der sinnlos randalierenden Burschen. Dem um Hilfe Rufenden wurde der Mund zugehalten. Erst nach längerem Hin und Her gelang es dem Deutschen, zu flüchten.

Lord Runciman bittet Henlein um Unterredung

Prag, 29. Aug. Während Konrad Henlein am Sonntag eine Besichtigungsfahrt durch den Wahlkreis Teplitz-Schönau machte, erreichte ihn die Nachricht, daß Lord Runcrman den Wunsch habe, ihn dringend zu sprechen. 2n An­betracht der außerordentlichen Dringlichkeit des Ersuchens und der zur Entscheidung stehenden Fragen entschloß sich Konrad Hen­lein, seine Besichtigungsfahrt abzubrechsn, um am Nachmittag mit Lord Runciman zusammenzutreffe».

Jenlein ist dann am Sonntag nachmittag um 5 Uhr auf Schloß Rothenhaus bei Görkau eingetroffeu. Wenige Miauten später fuhr auch der Wagen Lord Runcimans vor. Die Unterredung, die im Beisein des Mitarbeiters Lord Runcimans, Ashton Gwatkin, stattfand, dauerte über eine Stunde, lieber den Inhalt der Unterredung ist nichts bekanntgegebe« worden Lord Runcrman traf um 9 Ahr abends wieder in Prag ein.

Nie Kämpft

Riesige Verluste der Roten

Bilbao, 30. August. Die Kämpfe der letzten Woche haben sich in dem gleichen Gebiet abgespielt, in dem seit Monatsfrist der Krieg tobt, nämlich im Ebro-Bogen und in der Provinz Estremadura. Die Schlacht im Ebro-Bogen kann als eine der härtesten des ganzen spanischen Krieges gelten. Die über den Fluß vorgedrungenen Bolschewisten befinden sich in verzweifel­ter Gegenwehr gegen die Angriffe der Truppen Francos. Die Ueberlegenheit der Nationalen ist deutlich ersichtlich aus den riesigen Verlusten des Feindes. Franco scheint diese Schlacht zur Zermürbung des Gegners auszunutzen, indem er auf einen gebietsmäßigen Gewinn verzichtet. Dennoch haben die Natio­nalen bei ihren Angriffen in erbitterten Nahkämpfen wichtige bolschewistische Stellungen genommen. Die Verluste des Fein­des sind außerordentlich hoch. Mehrere tausend Tote wurden,

! durch die nationalen Truppen auf dem von ihnen genommenen.' i Gelände bestattet. Die Zahl der Gefangenen beträgt etwa 4709.

! An Kriegsbeute sind zu verzeichnen 82 Maschinengewehre sow- jetrussijchen Ursprungs, drei Tanks und vieles andere. Fm Luftkampf wurden 48 bolschewistische Flugzeuge abgeschossen und weitere fünf durch Flak. ^

« An der Estremadura- bezw. der Toledo-Front Hat die Armee ! des Generals Saliquet auf breiter Front die Stellungen der ' Bolschewisten durchbrochen. Die Operation ging aus vom Ab-

AlißemnitiWr von Kanon an den SkiOSaaßenmiaWr

Berlkn, 29. August. Seine Exzellenz der Königlich­ungarische Minister des Aeußeren, Koloman von Kanya, hat beim Verlassen des deutschen Bodens an den Reichsminister de» Auswärtigen, von Ribbentrop, folgendes Telegramm gerichtet:

Beim Ueberschreiten der Reichsgrenge ist es mir ein großes Bedürfnis, Ihnen, Herr Reichsaußenminister, für die mir in Deutschland zuteil gewordene Gastfreundschaft im Geiste auf­richtiger Verbundenheit auf das allerherzlichste und wärmste zu danken. Kanya."

Der ungarische Reichsverwefer an den Führer

Berlin, 29. Aug. Der Reichsverweser des Königreichs Ungarn^ Admiral Horthy, hat beim Verlassen des deutschen Bodens an den Führer und Reichskanzler aus Hainburg a. D. folgendes Telegramm gerichtet:

Anläßlich der lleberschreitung der deutschen Grenze drängt es mich. Eurer Exzellenz sowie der Reichsregierung und dem ganzen deutschen Volke für die mir und meiner Gemahlin er­wiesenen Beweise der aufrichtigen Freundschaft unseren herz­lichsten und innigsten Dank auszusprechen. Wir kehren in unsere Heimat mit den denkbar schönsten Eindrücken zurück und mit der Erinnerung an jenen überaus herzlichen Empfang, der die un­sere beiden Länder verknüpfenden Gefühle erneut bekräftigt."

in Spanien

>ie Zermürbungstaktik Francos

schnitt Puente Arzobispo. Ihr erstes Ergebnis war die Be­setzung von 13 Ortschaften und von 850 Quadratkilometer Ge­lände. 1500 Gefangene und wichtige Verkehrswege gelangten in nationalen Besitz. Am das weitere Vordringen der Nationalen zu stoppen, setzten die Bolschewisten am Zujar-Fluß eine Gegen­offensive an. Trotz stärksten Einsatzes von Menschen und Material gelang ihnen nur ein verhältnismäßig geringer Vor­stoß von etwa 5 Kilometer Tiefe, wobei sie jedoch äußerst starke Verluste erlitten. Obwohl die Nationalen nicht einmal neue Reserven einsetzten, kam der rote Vorstoß bereits zum Stillstand. Infolge der riesigen Verluste in den letzten Tagen ließen die feindlichen Angriffe am Zujar-Fluß im Laufe des Montag nach und am Nachmittag trat hier sogar völlige Ruhe ein.

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Der nationale Heeresbericht

Salamanca, 30. August. Wie der nationale Heeresbericht meldet, sind an der Estremadura-Front die Angriffe der Bolsche­wisten angesichts des unerschütterlichen Widerstandes der natio­nalen Truppen gescheitert. Der Feind erlitt hohe Verluste.

Nationale Flugzeuge bewarfen am Montag militärische Ziele im Hafen von Barcelona mit Bomben.