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!. Text, lreisliste.
jüummer 193
Altensteig, Samstag, den 27. August 1938
61. Jahrga»,
Unveriltmmle tsAMche Beleidigung -es -eutMen Soldatentums
Berliner Preffe: „Eine klassische Form des tschechischen Deutschenhasses"
Sem Stellvertreter des MrerS
Die 1. Großkundgebung der 6. Reichstagung der Auslands-
Prag, 36. Aug. Wie die tschechischen Blätter gegen das Deutschtum unter Duldung der Behörden Hetzen, zeigt eine im Moravskoslezfki Denik" unter dem Titel „Das waren Nicht Soldaten, sondern Vieh" erschienene Notiz, welche von Beleidigungen gegen die deutschen Soldaten trieft. Die Notiz lautet:
„Als die Deutschen die französische Stadt Lille erobert hatten, begannen sie zu plündern. Als sie sich gründlich bereichert hatten, ordnete der Befehlshaber die Musterung der Frauen von 18 bis 3V Jahren an. Diese unglücklichen Frauen sandte er in die Schützengräben als Prostituierte. Diese Schandtat des 20. Jahrhunderts bleibt Eigentum der preußischen Kultur, denn bis zu dieser Zeit war sie nicht einmal durch die Menschenfresser in Afrika und Australien nachgeahmr worden. Wir werden nach und nach Proben der deutschen Kultur veröffentlichen, damit die Ocffsntlichkeit sie sich ins Gedächtnis schreibe."
Dieses Produkt tschechischer Völkerverhetzung sprich! für sich. Unverständlich ist aber, daß die gegen dre '» detcudeutschen Blätter so streng gehandhabte Zensur gegen diese unerhörten Beleidigungen des deut'ihen Voltes und des deutschen Soldaten nicht einschreitet, noch dazu, wenn e-ngekündigt wird, daß weitere derartige Unverschämtheiten folgen werden, die nur den Zweck haben, die tschechische Psychose gegen das Deutschtum weiter auszureizen und zu verstärken.
Was fast die Presse der RMWuplitadt?
Berlin, 27. August. Die unverschämten Beleidigungen des deutschen Soldatentums durch tschechische Hetzblätter Haben, wie nicht anders zu erwarten war, in der deutschen Presse ein lebhaftes Echo gefunden, das an Bestimmtheit nichts zu wünschen übrig läßt. So schreibt der „Völkische Beobachter" in seiner Samstagmorgenausgabe im Anschluß an die Meldung aus Prag mit der Notiz aus dem „Moravs-PosleM Denik" u.a.:
Am gleichen Tage, an dem der tschechische Ministerpräsident Hodscha im „Paris Soir" erklärte, daß die Gegensätze zwischen Deutschen und Tschechen mehr formaler als sachlicher Natur seien und auch einer Verständigung Prags mit Deutschland nichts im Wege stünde, veröffentlicht das tschechischen Wirtschaftskreisen nahestehende mährisch-schlesische Tagblatt diese Unverschämtheiten. Derartige Gemeinheiten straft man am besten mit Verachtung. Wenn wir trotzdem aus diese üblen Ausfälle eingehen, so nur deshalb, weil aus ihnen in geradezu klassischer Form der tschechische Geist des Deutschenhasses und der Unversöhnlichkeit weht, der vom amtlichen Prag stets bestritten wird; Herr Hodscha selbst hat erklärt: „Wir kennen keinen Haß gegen Deutschland". Wir fragen ihn heute vor aller Welt, was er eigentlich unter Deutschenhaß versteht, wenn derartige Ansbrüche haßerfüllter tschechischer Leidenschaft nicht nur möglich sind, sondern auch amtlicherseits geduldet werden?
Zn der englischen Oeffentlichkeit ist erst vor wenigen Tagen der deutschen Presse der Vorwurf gemacht worden, daß sie durch ihre Haltung die Ausgleichsbemühungen der Prager Regierung mit den Sudetendeutschen störe. Bei der sprichwörtlichen Fairneß der Engländer wäre der deutschen Presse dieser Vorwurf wahrscheinlich nicht gemacht worden, wenn man drüben in London auch die wirkliche tschechische Preffe und nicht nur die für die Täuschung des Auslandes bestimmte deutsch geschriebene Tschechenpreffe lesen würde. Die von uns wiedergegebenen Äußerungen aus der tschechischen Preffe stellen keine Einzelerscheinung oder „bedauerliche Entgleisung" dar. Derartige Haßergüffe finden sich täglich in vielen tschechischen Blättern.
Ein Prager Minister hat einmal den Ausspruch getan, daß es ein Glück für die Tschechen sei, daß die Welt ihre Preffe nicht lesen kann, denn es weiden ihnen dadurch viel Unannehmlichkeiten erspart. Das ist ein wahres und offenes Wort.
Wir glauben nicht, daß die Engländer mit Engelszungen M den Tschechen reden würden, wenn sie von ihnen dauernd wit den gleichen Unverschämtheiten bedacht würden wie das Deutschtum. Vor ein paar Tagen wagte es die Prager Journaille, den allen Deutschen heiligen Soldatenkönig Friedrich in Ar schamlosesten Weise zu beschimpfen und damit das deutsche Aolk zu verletzen. Heute wird die Ehre der deutschen Wehrmacht bespritzt. Gleichzeitig aber hat man die freche Stirn, weitere solcher Schmähartikel anzukiindigen. Der englische Vorwurf war also an die falsche Adresse gerichtet. Die Zurückhaltung der deutschen Preffe angesichts der seit Jahr und Tag erfolgenden ununterbrochenen tschechischen Anpöbelungen ist beispiellos. Usber die tschechischen Frechheiten schweigend hinweg- Mgehen — das wäre freilich zuviel verlangt! Was man hof- skotlich auch in London einsehen wird.
Die „Berliner B ör s en z e i t un g" schreibt: Wir empfehlen diese charakteristische Aeußerung tschechischer Ver- wgenheit und Verworfenheit genauester Beachtung. Das tsche- chlsche Blatt provozier, um zu beleidigen und um zu Hetzen, ein Greuelmärchen von besonders gemeiner Art. Die Veröffentlichung des tschechischen Blattes ist ein ungewöhnlich Herausfordernder Versuch, den deutschen Soldaten des Weltkrieges und in ihm das deutsche Volk zu beleidigen. Wir empfehlen, wie Wogt, die Aeußerung des tschechischen Blattes der allgemeinen Aufmerksamkeit, besonders auch ausländischer Beobachter, die neuerdings die Auffassung propagieren, die Tschechen seien versöhnlich, aber die deutsche Preffe sei aufgeregt und wirkte norend. Was würden englische Blätter sagen, wenn etwa
Tschechen versuchen würden, den Ehrenschild des britischen Frontsoldaten in so gemeiner Weise zu beschmutzen? Das tschechische Blatt kündigt weitere Unverschämtheiten an. Die tschechische Regierung duldet ein solches Betragen und macht sich dadurch, wie schon so oft, mitschuldig an der durch die tschechischen Hetzer betriebenen Verbreiterung der Kluft zwischen Berlin und Prag.
Das „Berliner Tageblatt" schreibt: Es bedarf l keines Wortes darüber, in welchem Maße ein Presseorgan sich i mit einer solchen Veröffentlichung selbst beschmutzt. Wir wür- ! den denn auch die Meldung für sich sprechen lassen, wenn nicht weitere Folgen dieser widerlichen Selbstbeschmutzung angekün- ? digt würden. Spricht schon die Taffache, daß ein Blatt der- > artiges zu veröffentlichen wagen kann angesichts der rücksichts- i losen Zensur gegenüber der sudetendeuffchen Presse, jeglicher z Versicherung des guten Willens der Prager Regierung Hohn, - so ist die Ankündigung der Fortsetzung derartiger Veröffent- ' lichnngen der klare Beweis dafür, daß sich alles, was intran- ! sigeni tschechisch ist, des Schutzes der Regierung sicher fühlen ; kann, gleichgültig, welche Exzesse im Schutze solcher Tarnung l begangen werden. l
Der „Berliner Lokalanzeiger" hebt hervor, daß , die unerhörten Ausfälle unter Duldung der Behörden erfolgten und schreibt dann u. a.:
Die Sudeleien des tschechischen Blattes reichen weder dem deutschen Soldaten des Weltkrieges noch dem deutschen Soldaten von heute auch nur bis an die Schuhsohle. Was das tschechische Blatt sich hier leistet, stammt aus den Archiven der Greuelpropaganda unserer ehemaligen Kriegsgegner. Es ist eines der übelsten Stücke dieser vielleicht nicht wirkungslosen, immer aber zynischen und verlogenen Kriegshetze, mit der die Entente Deutschland während des Weltkrieges überschüttete.
Wenn heute tschechische Blätter in immer zügelloserer Werse ihr wahres Gesicht enthüllen, so werden sie, ihre Leser und das ganze Tschechentum sich darüber klar sein müssen, daß ihnen die Folgen ihres Tuns nicht erspart bleiben. Will Prag sich nicht mit diesen frivolen Kriegshetzern identifizieren, so ist das mindeste, was man erwarten kann, daß die Zensur gegen derartige, in ihrem Haß und in ihrer abgrundtiefen Verlogenheit jedes Matz überschreitende Ergüsse tschechischer Blätter einschreitet.
deutschen
nsg. Die Gaupropagandaleitung der NSDAP, erläßt an die württembergische Bevölkerung folgenden Ausruf:
„Bereits sind die ersten ausländischen Gäste in Stuttgart eingetroffen. Die Straßen und Häuser der Eauhauptstadt zieren wallenden Fahnenschmuck und frisches Grün. Nur noch wenige Stunden und die 6. Reichstagung der Ausländsdeutschen hat ihren Anfang genommen und sie findet ihren gewaltigen mitreißenden Auftakt am kommenden Sonntag, den 28. August, in einer Großkundgebung in der Adolf-Hitler-Kampfbahn bei der der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, zu den Ausländsdeutschen und zu den schwäbischen Volksgenossen in Stadt und Land sprechen wird. Diese Veranstaltung wird wieder zu einem Höhepunkt politischen Bekenntnisses und tiefster Begeisterung werden, wenn die Fahnen und Standarten in das weit ausschwingende Rund der Kampfbahn getragen werden, wenn die Formationen der Bewegung, wenn die auslandsdeutschen Brüder einmarschieren. Wir richten deshalb nochmals an die württembergischen Volksgenossen den eindringlichen Appell bei dieser Kundgebung zugegen zu sein und Reichsminister Rudolf Heß sowie den Ausländsdeutschen freudigen Gruß zu entbieten.
Es ist alles getan worden, nm jedem Volksgenossen den Besuch dieser Veranstaltung zu ermöglichen. Von Göppingen, Reutlingen, Heilbronn und Alm fahren am Sonntag Sonderzüae nach Stuttgart, die um 75 Vrozent verbilligt sind: weiterhin wurde für diesen Tag in der Zeit zwischen 12 und 24 Uhr ein lO Minu- ten-Vorortsverkehr nach Stuttgart eingerichtet. Der Eintrittspreis für die Kundgebung beträgt nur 50 Pfennig.
Die Parole für kommenden Sonntag lautet deshalb: Alles geht zur Großkundgebung in die Adolf-Hitler-Kampfbahn: niemand fehlt, wenn der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Hetz spricht. Die Veranstaltung beginnt um 16.3Ü Ahr, die Plätze müssen jedoch bis 1ü Uhr eingenommen sein." -
SortW Abschied von Berlin
Empfang im Charlottenburger Schloß
Berlin, 26. Aug. Zu Ehren des Reichsverwcsers des Königreichs Ungarn und Frau von Horthy gaben in Anwesenheit des Führers und Reichskanzlers der R e i ch s m i n i st e r des Auswärtigen und Frau v. Ribbentrop Freitag ein Frühstück-im Charlottenburger Schloß. Die nahezu 6 Kilometer lange Fcst- stratze bot ein besonders eindrucksvolles militärisches Bild, denn zusammen mit den Parteigliederungen bildeten diesmal die Ehrenformationen der Wehrmacht Spalier. Die prachtvoll aus- geschmücktrn Straßenzüge wurden von dem Blau-Erau der Flieger und dem Feldgrau des Heeres beherrscht. Als dann der Führer gemeinsam mit Reichsoerweser von Horthy die Fahrt zum Charlottenburger Schloß antrat, brandeten stürmische Hril- Rufe empor, die den Wagen des Führers und seines hohen Gastes die ganze Wegstrecke begleiteten.
Als beide im Wagen vor dem Parkeingang verfuhren, präsentierten die Ehrenformationen der Wehrmacht. Am Schloßportal wurden der Führer und die ungarischen Gäste von dem Reichsminister des Auswärtigen und Frau von Ribbentrop empfangen und zur Goldenen Galerie geleitet, wo das Frühstück stattfand.
. An das Frühstück schloß sich ein Rundgang durch die historischen Räume des Charlottenburger Schlosses. Gegen 15 Uhr traten der Reichsverweser und der Führer und Reichskanzler und Frau von Horthy, begleitet vom Reichsminister des Auswärtigen unter dem begeisterten Jubel der die Wegstrecke säumenden Menge die Fahrt zum Lehrter Bahnhof an.
Herzliche Verabschiedung vom Führer auf dem Lehrter
Bahnhof
Der Reichsverweser des Königreichs Ungarn, Admirn^ van Horthy, und Frau von Horthy haben nach zweitägigem Aufenthalt in der Reichshamptstadt am Freitag um 15.30 Uhr nach herzlicher Verabschiedung vom Führer Berlin wieder verlassen, um sich über Ebcrswalde nach der Schorfheidc zu begeben.
Auf dem Bahnsteig des Lehrter Bahnhofes fanden sich die Mitglieder des Reichskabinetts, die Reichsleiter, die Oberbefehlshaber des Heeres und der Kriegsmarine, der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, der Stadtpräsident und viele andere führende Persönlichkeiten von Staat, Partei und Wehrmacht ein. Reichsverweser von Horthy und der Führer schritten die Front der Ehrcntompagnien ab und begaben sich mit Frau von Horthy auf den Bahnsteig, wo zwei kleine ungarische Mädchen in ihrer bunten Heimattracht dem Rcichsverweser und Frau von Horthy Blumensträuße überreichten. Aus den beiden anderen Bahnsteigen des Bahnhofes hatten Jungvolk und VdM. Aufstellung genommen, die dem Reichsverwejer und dem Führer freudig zujubelten.
Der Reichsverweser und Frau von Horthy verabschiedeten sich durch Handschlag von allen zur Verabschiedung erschienenen Persönlichkeiten. Der Führer überreichte Frau von Horthn einen großen Blumenstrauß. Der Reichsverweser unterhielt sich noch minutenlang mit dem Führer und fetzte dieses Gespräch auch noch von der offenen Tür des Salonwagens aus fort, als der Zug sich um 15.30 Uhr bereits in Bewegung setzte,
Horthy am Grabe Friedrichs der Große»
Der ungarische Reichsverweser besuchte Potsdam
Potsdam, 26. Aug. Am letzten Tage des Berliner Aufenthaltes führte der Weg des ungarischen Staatsoberhauptes za einer der größten Weihestätten preußisch-deutscher Geschichte, nach Potsdam. Die Stadt des großen Preußenkönigs, die den Reichsverweser des Königreichs Ungarn mit echter Freude und Heiq» lichkeit begrüßte, hatte die Mauern ihrer ehrwürdigen Gebäude mit einer Fülle leuchtender Fahnen geschmückt.
Am 9.30 Uhr verließen der Reichsverweser, begleitet vom Chef der Präsidialkanzlei des Führers, Staatsminister Meißner, und Frau von Horthy, begleitet von Frau Meißner, das Haus des Reichspräsidenten in der Wilhelmstraße. In langer Wagenkolonne, der sich der ungarische Ministerpräsident, der Außenminister, der Honvedminister und der ungarische Gesandte sowie die deutsche Ehrenbegleitung angeschloffcn hatten, ging die Fahrt über die Avus am Wannsee entlang, am Schloßpark Elinecke vorbei nach Potsdam. Auf ihrer 45 Minuten währenden Fahrt wurde den hohen ungarischen Gästen überall herzlich zugejubelt. Tausende füllten den Platz an der Earnisonkirche und blieben trotz des starken Dauerregens in erwartungsfroher Stimmung, Vom hohen Turm der Earnisonkirche ertönte das Glockenspiel. Der Oberbürgermeister von Potsdam, Generalmajor a. D. Friedrichs, und Polizeipräsident Graf von Wedel empfingen die Gäste. Die herzliche Begrüßung erwiderte der Reichsverweser mit den Worten: „Ich bin glücklich, nach Potsdam kommen zu können."
Während nun verhaltene Orgelklänge durch den Kirchenraum schwebten, besichtigte der Reichsverweser, geleitet vom Stadtkommandanten, Oberst von Hartmann, und den Potsdamer Heerespfarrern das historische Gotteshaus. Ihnen voran trugen zwei Unteroffiziere des Infanterie-Regiments 9 den riesigen « Lorbeerkranz, den das ungarische Staatsoberhaupt am Grabs j des großen Preußenkönigs niederlegte. Auf der Kranzschleife in § den ungarischen Farben liest man die Widmung: „Dem unver- > geglichen Vorbild militärischer Tugenden. Nicolaus von Horthy."