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SchwarzwäUrer Tageszeitung

Nr. 18 Z

BritWer Minister

Aendert England sei

London, 8. Aug. Wie das Kolonialministerium erst am Sonn­tag abend bekanntgab, flog Kolonialminister Macdonald am Donnerstag früh mit einem britischen Militärflugzeug nach Pa­lästina. Der Minister übernachtete in Malta und traf am Sams­tag früh in Jerusalem ein.

Jerusalem, 8. Aug. Der sensationelle Besuch des englischen Staatssekretärs für die Kolonien, Malcolm Macdonald, und seine Besprechungen mit dem Hohen Kommissar und den Ober­befehlshabern des Militärs und der Polizei sowie den Spitzen der Behörden in Palästina beleuchtet schlagartig die schwierige Lage in diesem englischen Mandatsgebict, die besonders nach den letzten schweren Zwischenfällen in Haifa und infolge ständig zunehmenden Terrors fast unhaltbar geworden ist. Ueder das Ergebnis der geheim abgehaltenen Besprechungen ist noch nichts bekannt. Doch wird sowohl in Kreisen der Araber wie der Juden mit einer baldigen Auswirkung des Besuchs in politischer Rich­tung, vielleicht sogar mit einer Aendernng der Taktik des Vor­gehens Englands in seiner jetzigen Palästina-Politik gerechnet. Der Besuch Macdonalds hat allgemein größte Ueberraschung hervorgerufsn.

Diese Reise ist sür die Londoner Oeffentlichkeit völlig über­raschend gekommen. In London hatte niemand etwas davon gewußt, daß der Minister sich mit der Absicht trägt, Jerusalem zu besuchen. Die Tatsache aber, daß Malcolm Macdonald es sür notwendig befunden hat, über das Wochenende nach Jerusalem zu fliegen, deutet darauf hin, daß man in London die Lage in Palästina für sehr ernst hält. Es gehört zu den Seltenheiten, daß ein englischer Minister das Wochenende zu Dienstreisen be­nutzt. Man nimmt daher an, daß weittragende Entscheidungen den Minister veranlaßt haben, sich persönlich nach Jerusalem zu begeben.

London, 8. Aug. Die plötzliche Reise des englischen Kolonial­ministers Macdonald nach Palästina, seine Verhandlungen mit dem dortigen britischen Oüerkommissar und dem Oberkomman­deur sowie seine ebenso schnell wieder erfolgte Abreise kommen den englischen Zeitungen überraschend. Aus den Berichten der Blätter geht hervor, daß alle Vorbereitungen für den Flug des Kolonialministers im geheimen getroffen worden waren, und daß außer den höchsten Stellen Englands niemand etwas von der beabsichtigten Reise wußte. Macdonald flog in einem Mili­tärflugzeug Uber Malta nach Palästina und mit derselben Ma­schine auch inzwischen nach Malta zurück, von wo er an­fangs dieser Woche nach London zurückkehren wird.Daily Herald" mutmaßt, daß Macdonalds Mission mit dem Teilungs­plan in Verbindung zu bringen sei. Bemerkenswert ist, daß der britische Oberkommandierende in Palästina eine Nundsunkbot- schaft an die Einwohner Palästinas richten werde. Es soll sich dabei um einen Ruf zum Frieden handeln. Die Blätter erwarten aber keinen neuen Kurs in der englischen P. lüstina-Politik.

Wüsche Kronkolonie gegen Wische Einwanderung

London, 8. Aug. Im Hinblick auf die bekanntlich in Vorschlag gebrachte Einwanderung von jüdischen Flüchtlingen in Nord- rhodesien hat, wie Reuter mitteilt, die Regierung Nord­rhodesiens in einer amtlichen Verlautbarung erklärt, daß die Mitglieder des Gesetzgebenden Rates gegen jede Einwan­derung jüdischer Flüchtlinge sei. Der Regierungs­vertreter sehe sich daher nicht in der Lage, dem Außenminister anzuraten, die Angelegenheit gegenwärtig weiter zu behandeln. Schön vor einigen Tagen wurde aus Lalesbury eine heftige Protestkundgebung sowohl aus Nord- wie aus Südrhodesien gegen die geplante Ansiedlung von SOO jüdischen Emigranten­familien gemeldet. Der Vorsitzende des Gesetzgebenden Rates von Nordrhodesien hatte ferner gefordert, statt der jüdischen nur englische Famili.n anzusiedeln.

Zur Nachprüfung von Luftangriffen

in Spanien

London, 8. Aug. Wie am Montag hier bekannt wurde, wird die e n g l i s ch e K o m m i s s i o n, die sich zur N a ch p r ü s u n g von Luftangriffen auf offene Städte und bri­tische Schiffe nach Spanien begeben soll, aus Gruppenkapi­tän Smyth-Pigoit, einem im Ruhestand lebenden Offizier der britischen Luftwaffe, und Major Lejeune, einem Offizier der Artillerie, bestehen.

Smyth-Pigott und Lejeune werden am 13. August in Tou­louse eintreffen, wo sie ihr Hauptquartier einrichten werden. Sie werden dann beiden Seiten der spanischen Bllrgerkriegspar- teien zur Verfügung stehen und auf Ersuchen der Sowjetspanier oder der sationalspanischen Regierung Fälle untersuchen, in denen es sich um ungerechtfertigte Bombenangriffe handeln soll.

Wie der diplomatische Korrespondent von Preß Association schreibt, wird die Kommission keine Untersuchungen vornehmen, wenn sie nicht ausdrücklich hierzu von einer der spanischen Kriegsparteien eingeladen wird. Die Berichte über die Bom­benangriffe würden dem Foreign Office in London sofort zu-, gesandt werden, wo sie dann veröffentlicht würden. Ihre Haupt- Liigkeit bestehe jedoch, wie man annehme, darin, sich so schnell wie möglich in die von Luftangriffen heimgesuchten Städte za begeben, um die Frage einer Fortschaffung militärischer Ziels vsr ihrer Ankunst auszuschalten. Die Kommission werde dann »» Ort und Stelle ihre Entscheidungen tresfen. .

Wieder Währungskrise in Frankreich?

Der Franc soll zu einem Kurse von 200 zum Pfund ab» gewertet werden.

London, 8. Aug. WieSunday Refere" in sensationeller Mel­dung meldet, besteht die Möglichkeit eines weiteren Francsturzes und zwar bis zu einem Kurse von MO zum Pfund.

Die Nationalisierung der Rüstungsindustrie, die Rüstungen und Rüstungsanlagen seien der Grund für einen neuen französi­schen Geldbedarf. Daladier stehe in enger Fühlung mit dem eng­lischen Premierminister, dessen Rat dahin gehe, den französischen Staatshaushalt zunächst auszugleichen. Wenn das nicht getan werde, bestehe die Gefahr, dag eine Krise den Franc bis zu 200 oder 220 gegenüber dem Pfund abwerten werde. Das Kabinett Höffe, einen derartigen Kurssturz aber noch aüfkalten zu können.

flog nach Palästina

e Palästina-Politik?

Lord Allan besucht Deutschland

London, 8. Aug. Lord Allan of Hurtwood hat sich im Flugzeug nach Berlin begeben. Lord Allan war von 1921 bis 1926 Schatz­meister und Vorsitzender der unabhängigen Labour-Pnrty und gehört heute der nationalen Arbeiterpartei an.

Letzte protestantische Kirche in Moskau geschloffen

Moskau, 8. Aug. Die neue Welle der Religionsverfalgung in der Sowjetunion hat nunmehr auch das letzte protestantische Gotteshaus in Moskau, die deutsche Peter- und Pauls-Kirche betroffen. Nachdem schon vor fast zwei Jahren der einzige übrig gebliebene evangelische Geistliche in Moskau, Pastor Strick, ver­haftet worden war, hatten sich die Gläubigen trotz allem auch noch weiter jeden Sonntag in dieser Kirche zu stiller Andacht eingefunden.

Am Sonntagvormittag fanden die evangelischen Kirchenmit- zlieder ihr Gotteshaus plötzlich verschlossen vor. Vor der Kirche standen Lastautos der GPU., auf denen, die Einrichtung des Got­teshauses fortgeschleppt werden sollte.

Die Schließung der letzten protestantischen Kirche Moskaus trifft auch die hier vertretenen Botschaften und Gesandtschaften der Länder evangelischen Bekenntnisses, so vor allem die deutsche Botschaft, die britische Botschaft, die Botschaft der Vereinigten Staaten sowie die Gesandtschaften Lettlands, Estlands, Finn­lands, Schwedens, Norwegens und Dänemarks, deren Mitglie­der nunmehr der Möglichkeit beraubt sind, ein evangelisches Got­teshaus in Moskau zu besuchen.

Die Schließung der Peter- und Pauls-Kirche erfolgte ohne sede rechtliche Begründung, da die evangelische Ge­meinde die hohen Steuern für ihr Gotteshaus voll aufgebracht hatte. Im übrigen ist die Schließung dieser deutschen evangeli­schen Kirche nicht vereinzelt: Vor wenigen Tagen wurde die letzte polnische katholische Kirche in Moskau ge­schlossen; ferner sind sämtliche griechischen Kirchen in Mos­kau dem Zugriff der Behörden in letzter Zeit zum Opfer gefal­len. Auch eine der letzten größeren russischen Kirchen, die Kathe­drale zu Christi Himmelfahrt in der Dororcmilowe-Stratze ist unlängst geschlossen worden.

3SVV KdF.-Besucher bei den Bayreutyer Festspielen. Am 6. und 7. August weilten in Bayreuth 3500 KdF.-Besucher der Festspiele. Zum erstenmal hat es die KdF. gewagt, ihre Mitglieder in solchen Massen aufzubieten. Aus allen Gauen des Reiches genossen sie das seltene Glück, die Bayreuther Festspiele sehen zu dürfen. Zwei Vorstellungen hatte die NS.-EemeinschaftKraft durch Freude" belegt und es sind gerade die beiden in der Allgemeinheit am schwersten ver­ständlichen WerkeParsifal" undTristan und Isolde". Dre gewaltige Gemeinde von 1800 Festspielbesuchern war von . Parsifal" tief ergriffen. Der Aufführung wohnten die höch­sten Stellen der NS.-EemeinschaftKraft durch Freude bei. an deren Stütze Reichsorganisationsleiter Dr, Ley.

Wieder jüdische Bombenattentate in Palästina. In Ti­berias waren wieder jüdische Terroristen am Werk. Durch euren Bombenwurf auf dem Markt von Tiberias wurde eine Araberin schwer verletzt, während mehrere Araber leichte Verletzungen erlitten. Unmittelbar darauf explo-

rle in einer anderen Straße eine weiters Bombe, durch -üe jedoch glücklicherweise niemand verletzt wurde. Eins dritte Bombe konnte noch vor der Explosion unschädlich ge­macht werden. Ueber die Hauptstadt von Tiberias ist ein 22stündiges Ausgehverbot verhängt worden. Im Norden von Jerusalem wurde ein jüdischer Terrorist durch Schüsse schwer verletzt.

Ebro-Frei

Sa» Sebastian, 8. Aug. Das Hauptquartier in Burgos teilt mit, daß am Sonntagvormittag die Säuberung der Ebro-Front insofern restlos durchgesührt worden ist, als es gelang, die letzte Position der Rotspanier auf dem Rechtsufer, Vertice Rode zu erobern. Der Widerstand der Roten hat nach ihrer großen Nie­derlage vollständig aufgehört. Das rechte Ebro-Ufer ist zwischen Fayon und Mequinenza wieder in den Händen der Nationalspa- uier. Das am Samstag und Sonntag eroberte Gebiet beläuft sich auf über 100 Quadratkilometer. Sonntagvormittag wurden über 800 Rotspanier gefangen genommen Im nationalspanischen Lager treffen fortgesetzt Gruppen der rotspanischen Milizen ein, welche die Verbindung mit ihren Truppenteilen verloren haben, da die Uebsrquerung des Ebro unmöglich ist. Unter den Gefan­genen befindet sich wieder eine große Zahl von Ausländern, welchen die Rotspanier eigene Papiere gegen spanische Ausweise austauschten. Diese können aber kein Wort spanisch sprechen und erklärten, daß die internationalen Truppenteile rotspanischen Einheiten angegliedert wurden, um die Absichten des Nichtein­mischungsausschusses zu umgehen.

Rom, 8. Aug. Der Zusammenbruch der rotspanischen Stellun­gen beim Brückenkopf Mequinenza wird von der ge­samten römischen Sonntagspresse als ein entscheidender Erfolg der siegreichen nationalspanischen Gegenoffensive an der Ebro- Front unterstrichen.

Die letzte Ebro-Offensive habe den sowjetrnssischen Zustrom ausländischer Hilfskräfte bestätigt, den man vergebens hinter den offiziellen französischen Erklärungen zu verstecken suchte. Aus den Feststellungen auf dem Kampfgelände und den Aussa­gen der Gefangenen ergebe sich unzweideutig, daß die Note« auch i» den letzten Wochen eine ungeheuren Nachschub an Menschen und Material erhalten haben, mit dem sie sogar neue interna­tionale Brigaden so z. B. die 34. bilde« konnte«. Um die Spuren der französischen Hilfeleistung zu verwischen, sei die fran­zösische Schmuggelzentrale einfach an die Nordsee verlegt wor­den, von wo aus dann die Kriegskonterbande über die nordfran- zösischen Häfen nach wie vor nach Rotspanien gelangen. Die jüng­ste Aktion der Roten an der Ebro-Front habe aber auch das Vorhandensein einer neuen französischen Organisation klar er­kennen lasten, mit der den Rotspaniern die nötigen Militärcadres durch Entsendung ehemaliger französischer Offiziere geliefert

Hitzermwetter über Frankreich

Wolkenbrüche» Hagelschläge

Paris, 8. Aug. Aus allen französischen Gegenden werden schwere Unwctterschäden gemeldet. Bei einem Hagelschlaa j» Montpellier wurde eine 60 Jahre alte Frau'von einem 70 Gramm schweren Hagelkorn am Kopf getroffen und fiel so unglücklich, daß sie sich das Genick brach. In der Nähe von Stratzburg wurde ein junger Landarbeiter vom Blitz getrof­fen und getötet. Der Hagelschlag richtete besonders im Uni, kreis von Chalons-sur-Marne großen Schaden an, wo sämtliche Felder und Wiesen stundenlang mit einer 60 bis 70 Zentimeter hohen Hagelschicht bedeckt waren. Ein anschließender Platzregen schwemmte die gesamte Heuernte fort. In der gleichen Eeqend wurden Tausende von Hasen und wilden Kaninchen durch Hoael- schlag getötet. Die Straßen der französischen Hauptstadt stM und besonders die der Pariser Vorstädte glichen am Sonntag nachmittag stellenweise wahren Wasserfällen. In den verschieden­sten Gegenden Frankreichs wurden am Sonntag infolge des Hagelschlages und des Platzregens der Straßen- und selbst der Eisenbahnverkehr vollständig eingestellt.

Vor allem in der Gegend von Montpellier haben die Gewitter unermeßlichen Schaden angerichtet. Wolkenbrüche, unterbrochen durch Hagelschlag, zerstörten fast vollkommen die Weinernte. Die Hagelkörner waren zeitweise so groß wie Hühnereier. Auch die Gebäude haben stark gelitten. Dächer wur­den abgehoben und Fensterscheiben zertrümmert. Auch die Gegend von Chalons-sur-Saone wurde von Hagelschlägen heimgesucht, die Weinstöcke und Obstbäume stark beschädigten und Hühner, Kücken und Vögel töteten. Seit 1902 hat man kein ähnliches Unwetter zu verzeichnen.

Anwetterkatastrophe in der Rhön

Gewitterschäden auch im Westerwald und in Oberhessen

Frankfurt a. M., 8. Aug. Das Rhönstädtchen Eerafeld wurde am Sonntag abend von einer Unwetterkatastrophe heimgesucht. Einem Wolkenbruch und Hagelschlag folgte ein Gewitter, das zwei Stunden lang über den Rhönbergen tobte und die Wasser­massen eines Baches so stark anschwellen ließ, daß sie mit rasen­der Geschwindigkeit das Städtchen Eerafeld überfluteten, das Straßenpflaster aufristen, alles verschlammten, Bäume entwur­zelten und selbst einen in der Fahrt befindlichen Personenkraft­wagen mit Insassen gegen eine Hauswand warfen. Der Einsatz von Arbeitsdienst, Bevölkerung und Feuerwehr verhinderte ein weiteres Ausmaß von Schäden. Immerhin entstand aber ein Sachschaden von über 100 000 RM. Das Wasser drang in Ga­ragen ein und überflutete die Keller. Die Bevölkerung mutzte die Erdgeschoßräume räumen und das Vieh konnte meist nur in letzter Minute auf die Höhen getrieben und in Sicherheit ge­bracht werden.

Anwetter in der Steiermark

Graz, S. Aug. In besonderem Maße hat die Steiermark unter den außergewöhnlichen atmosphärischen Störungen dieses Som­mers zu leiden. Noch ist die furchtbare Unwetterkatastrophe, die im Mai dieses Jahres Millionenwsrte vernichtete, in aller Er­innerung, uns schon wieder kommen neue Meldungen, die von verheerenden Unwstterschäden in einzelnen Gebieten der Grimm Mark berichten. So wurde am vergangenen Sonntag das Tnnstal und die Gebiete Fohnsdorf, Neumarkt und Mmek von Hagelschlag und schwersten Wolkenbrüchen heimgesucht. Wie­der wurden mehrere Brücken zerstört und viele Hektar Wiesen- und Ackerland überflutet. Im Ennstal überschwemmte das Master die Maschinenräume einiger Lodenwalcher. Dies sind jene Betriebe, die den berühmten Schladmiger Loden erzeugein Etwa 1000 Kilogramm wertvolle Wolle und Garne wurden von den reißenden Fluten weggesplllt. Ferner sind drei Bergs Wanderer seit dem Gewitter verschollen. In Oberwoelj in der Oberstsiermark wurde ein 18jähriges Mädchen, das dort die Ferien verbrachte, vom Blitz erschlagen. Ein neben ih« stehendes lljähriges Kind' erlitt schwere Brandwunden. In vier Fällen sind durch Blitzschläge bäuerliche Anwesen eingeäschertz worden.

grläubrrt

werden, die dann, als Vergnügungsreisende verkleidet, dem rot­spanischen Kommando als Techniker zur Seite stünden. Alles, so betontEiornale d'Jtalia", werde also wie früher, ja sogar noch mehr als früher fortgesetzt, ja man könne wohl sagen, daß nur die ununterbrochene Hilfe des Auslandes diesen jüngste» Verzweiflungsvcrsuch der Noten überhaupt erst ermöglicht

Freiwilliger Eintritt in die HeeresmteroWersMen

Die Heeresunteroffiziersschulen stellen im Herbst 1939 Frei­willige als llnteroffiziersnachwuchs für die Truppenteile des Heeres ein. Die Ausbildung in den Unteroffiziersschulen dauert zwei Jahre, Kosten entstehen für den Bewerber nicht. Bei Be­währung erfolgt nach Beendigung der Ausbildung Beförderung zum Unteroffizier und Versetzung zu einem Truppenteil. Vor­aussetzung sür die Einstellung, ist, daß der Bewerber in der Zeit zwischen dem 15. Oktober 1919 und dem 15. Oktober 1922 geboren ist, die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, wehrwürdig ist, tauglich für den Wehrdienst ist (erforderliche Mindestgrötze 165 Zentimeter, Brillenträger, Abiturienten und Bewerber, die bereits gedient haben, können nicht eingestellt werden), deutschen oder artverwandten Blutes ist, gerichtlich nicht vorbestraft und auch sonst unbescholten ist, unverheiratet ist, seine Arbeitsdienst­pflicht erfüllt hat (bei Annahme als Freiwilliger wird die Heran­ziehung zum Reichsarbeitsdienst behördlicherseits veranlag! irgend welche besondere Schritte des Bewerbers selbst sind hier­zu nicht erforderlich), die schriftliche, amtlich beglaubigte Ein- willigungserklärung seines gesetzlichen Vertreters zum freiwilli­gen Eintritt vorlegt, notwendige Zahnbehandlung vor der Ein­stellung durchgeführt hat.

Die Einstellung kann erfolgen bei den Unteroffiziersschulen Potsdam, Sigmaringen und Frankenstein (Schlesien). Bewer- mngen nur an die llnteroffiziersschule Potsdam in Potsdam- kiche. Die Bewerber haben sich^für eine Eesamtdienstzeit von zwölf Jahren zu verpflichten. Bewerber, die für eine Einstellung in Aussicht genommen werden, werden im Laufe der Monate November und Dezember 1938 einer besonderen Prüfung unter­zogen.