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Schwarzwälber Tageszeitung
Besuche Lord Runeimans in Prag
Prag, 4. Aug. Am Donnerstag stattete Lord Runciman mehrere offizielle Besuche ab. Nach Besuchen bei Außenminister Dr. Krofta und beim Ministerpräsidenten Dr. Hodza wurde er «on dem Präsidenten der Republik, Dr. Benesch, empfangen. Darauf gab Runciman im Mtstädter Rathaus seine Karte ab.
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Sudelendeutsche besuchen Lord Runciman
Erste persönliche Fühlungnahme
Prag, 4. Aug. Am Donnerstagnachmittag statteten die Mitglieder der Sudetendeutschen Parteidelegation, die zur Führung der Gespräche über die Nationalitätenfrage mit der Prager Regierung von Konrad Henlein bestimmt wurden, Lord Runciman im Hotel Alero.r einen Höflichkeitsbesuch ab. Sie wurden in der Halle von Mister Henderson, der bisher englischer Beobachter war und jetzt dem Stabe Lord Runeimans zugeteilt ist, empfangen, der sie dem Lord vorstellte. Der Inhalt des Gesprächs zwischen Lord Runciman und den Sudetendevtschen Delegierten ging über die einem solchen Höflichkeitsbesuch entsprechenden Förmlichkeiten nicht hinaus. Der Empfang trug den Charakter einer ersten persönlichen Fühlungnahme. Die zur Sprache stehenden politischen Angelegenheiten wurden dabei nicht erwähnt. Entgegen anders lautenden Meldungen wurde über einen Besuch Konrad Henleins von Lord Runciman nicht gesprochen. Am Abend hat die Delegation der Sudetendeutschen Partei Lord Runciman das Memorandum der Sudetendeutschen Partei überreicht.
Moskauer Torpedo gegen Lord Runciman
Ein scharfer Vorstoß der Kommunisten in Prag Offene Angriffe gegen die WestmSchte
Prag, 5. August. Die Zentrale der kommunistischen Partei in der Tschecho-Slowakei veröffentlicht eine Erklärung, aus der mit aller Deutlichkeit hervorgeht, daß Moskau offen und unverhüllt die Vermittlungsbestrebungen Lord Runeimans zu torpedieren entschlossen ist.
Die Erklärung enthält u. a. auch Angriffe gegen die Westmächte und zeigt auf diese Weise die ganze „Sorge" der Kommunisten vor einem evtl. Gelingen der englischen Bestrebungen.
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Hobzas Antwort befriedigt nicht!
Prag, 4. Aug. Die Antwort des Ministerpräsidenten Hodza auf die Anfragen des Abgeordneten Kundt bezeichnet das sude- teudeutsche Tageblatt „Die Zeit" als fünf typische Erklärungen des Ministerpräsidenten, die keine Befriedigung Hervorrufen. Das kommt auch in der Zeitung „Narodny Listq"'zum Ausdruck, die ganz richtig bemerke, daß das Sudetendeutschtum zweifellos wenig befriedigt sein kann über die Antworten, und daß die beiden Beauftragten Konrad Henleins, Abgeordneter Kundt und Dr. Rosche, sofort erklärt haben, daß die Partei in keine Verhandlungen eintrets, solange nicht der Standpunkt bekannt ist, den Lord Runciman zu den sudetendeutschen Vorschlägen einnehmen wird. Es sei deshalb sehr ungewiß, schreibt das Blatt, ob es möglich sein werde, schon heute in der ersten Sitzung der politischen Minister mit den Unterhändlern der EDV- zu verhandeln.
Pretzburger Kreisgericht verbietet Führerbild
Prag, 4. Aug. Wie aus Preßburg gemeldet wird, wurde im Amtsblatt ein Beschluß des Kreisgerichts vom 21. Juli veröffentlicht, der die Verbreitung von Ansichtskarten mit dem Bilde Adolf Hitlers verbietet. Ferner wurde vom Kreisgericht Preß- Lurg mit Beschluß vom 22. Juli die Verbreitung des Buches „Das Lied des Getreuen" von Baldur von Schirach, verboten. Die Ansichtskarten ebenso wie das Buch sind in den historischen Ländern, z. V. Mähren, erlaubt. Weiter hat das Preßburger Kreisgericht die Verbreitung der „Wiener Mittagsansge.be" verboten.
Die Olympischen Spiele 1940
in Helsinki
Berlin, 4. Aug. Finnlands Innenminister Dr. Kekkonen hielt sich anläßlich der Eröffnung des deutsch-finnischen Luftverkehrs kurze Zeit in Berlin auf. DNV.-Sport nahm die Gelegenheit wahr, mit Dr. Kekkonen üb« olympische Fragen 19 40 zu sprechen.
Auf die Frage, wie Helsinki 1940 das Programm gestalten wolle, antwortete der Minister: „Da Helsinki die Olympischen Spiele etwas spät erhalten hat, sind wir gezwungen, das Programm möglichst ohne die im letzten Jahrzehnt üblich gewordenen Rahmenwettbewerbe auszuschreiben. Da jedoch Fußball auch- in Finnland sehr volkstümlich ist und sich Wasserball gleichfalls einer gewissen Beliebtheit erfreut, ist es nicht ausgeschlossen, daß auch diese Wettbewerbe mit auf das Programm gesetzt werden. Aber prinzipiell müssen wir uns aus dem bereits angeführten Grunde zu einer Verkleinerung der Wett- kampffolge verstehen und sind der Meinung, daß trotzdem der olympischen Idee Genüge getan wird."
Zur Frage, Olympisches Dorf oder nicht, erklärte Dr. Kekkonen: „Augenblicklich finden Untersuchungen über die Unterbringungsmöglichkeiten für Aktive und Zuschauer statt. Am wenigsten Sorge bereiten uns die Aktiven, haben wir doch vor, ein Olympisches Dorf zu errichten. Dabei werden wir uns keineswegs provisorischer Bauten bedienen, sondern solcher, die wir später für das Heer oder als Eigenheime benutzen können."
Ueber weitere Bauten befragt, antwortete der Minister: „Glücklicherweise ist unser Stadion bereits ziemlich fertig, und mit Leichtigkeit können wir ohne große Unkosten das Fassungsvermögen von 2S 000 auf 60 000 Plätze vergrößern. Wir find uns klar darüber, daß auch das noch zu wenig sein wird, ober was sollten wir wohl später mit einem noch größeren Stadion? Gebaut werden wird noch ein Schwimmstadion und ein« Radrennbahn, modernisieren werden wir die Halle für Schwerathletik. Wenig Aenderungen brauchen wir an den Schießständen vorzunehmen. Alles in allem wird Helsinki und mit ihm ganz Finnland bestrebt sein, mit der Durchführung der Spiele gleichzeitig den Sportanlagenbedarf für mindestens ein Jahrzehnt befriedigen."
Sehr skeptisch steht Minister Kekkonen zur Frage der Winterspiele: „Finnland ist zwar auch ein großes Wintersport- land, aber hinsichtlich der Winterspiele in meiner Heimat bin ich ein „ungläubiger Thomas". Der Skilauf, der Wintersport Finnlands, ist vom Programm der Spiele gestrichen worden, und ohne ihn wünschen wir die Spiele nicht. Zu beachten ist außerdem, daß wir für Abfahrt und Torlauf kein geeignetes Gelände haben, und wir würden die Winterspiele gern Oslo überlassen."
Finnland freut sich, nach vielen Jahren der Mitarbeit an der Olympischen Idee auch einmal ihr Gestalter zu sein. Ich glaube fest daran, daß wir sehr wohl im Stande sind, die Ausrichtung der Spiele ehrenvoll zu erledigen. Wir hoffen auf eine starke Beteiligung Deutschlands; denn vom Länderkampf 1933 in Helsinki her hat das ganze finnische Volk die deutschen Leichtathleten in allerbester Erinnerung.
Moskaus geheimnisvolle Grenzkarte
Ergebnislose Unterredung mit Litwinow-Finkelstein
Moskau, 4. Aug. Im Aufträge der Tokioter Negierung sprach der japanische Botschafter in Moskau, Shigimitsu, am Donnerstag beim sowjetrussischen Außenkommissar L i t w i n o w - Finke l st e i n vor. Shigimitsu brachte den Standpunkt der japanischen Regierung zum Ausdruck, wonach der Konflikt um Schang- fend aus friedlichem Wege gelöst werden könne. Falls die Sowjetregierung sich bereiterkläre, sämtliche militärische Aktionen in der umstrittenen Zone einzustellen und der Lösung des Konflikts durch diplomatische Mittel zustimmen würde, wäre Japan seinerseits bereit, die Frage der sowjetrussischen Erenzansprüche zu prüfen. Japan würde dann versuchen, konkrete Maßnahmen insbesondere zur Demarkation der Grenze vorzuschlagen, wozu alles Material, worüber die drei interessierten Staaten (Japan, Mandschukuo und die Sowjetunion) verfügten, einer gemischten Kommission unterbreitet werden solle.
Litwinow-Finkelstein beharrte demgegenüber auf dem merkwürdigen Standpunkt, daß vor Aufnahme irgend welker Verhandlungen die japanischen Truppen über die Linie zurückgezogen werden müßten, welche die dem Vertrag von Hunt- schun (1886) beigefügte Karte als Grenze angebe. Der japanische Botschafter erwiderte, daß diese Karte (die sich bekanntlich nur in einer einzigen Anfertigung bei den Akten des Moskauer Außenkommissariats befindet) bisher schon deshalb nicht als Anhaltspunkt für die Festlegung der Grenzlinie hätte dienen können, da sie ja niemals veröffentlicht sei und insofern den japanischen Stellen garnicht bekannt war/Das Verlangen Moskaus stehe im übrigen im offenen Widerspruch zu den Behauptungen der bisherigen amtlichen sowjetrussischen Verlautbarungen, wonach die japanischen Truppen in der gesamten umstrittenen Zone von den Sowjettruppen vertrieben worden seien.
Neuer Sowjetvorstotz Sei Schangfeng abgeschlagen
Tokio, 4. Aug. In der Nacht zum Donnerstag haben, wie Reuter meldet, sowjetrussische Truppen von neuem den Versuch gemacht, die Japaner aus ihren Stellungen im Schangseng-Ge- biet zu verdrängen» sie wurden aber zuriickgeschlagcn. Der Sprecher des japanischen Kriegsministeriums bemerkt hierzu ergänzend, daß die Sowjettruppen um 22.30 Uhr Leuchtkugeln über den japanischen Linien hätten aufsteigen lassen, um dann, unterstützt durch schweres Artilleriefeuer, einen heftigen Angriff zu unternehmen. Sie seien jedoch auf mächtigen Widerstand gestoßen und wurden gezwungen, wieder zurückzugehen. Aus Tokio wird weiter offiziell gemeldet, daß sowjetrussische Artillerie, die von Stellungen östlich des Flusses Tumen aus operierte, die Dörfer Kojo und Sozan in Nordkorea seit Beginn der Dämmerung am gestrigen Mittwoch bis 1 Uhr nachts beschossen habe.
Japan wartet die Wirkung der Proteste ab
Tokio, 4. Aug. (Ostasiendienst des DNB.) Die Lage bei Schangfeng ist jetzt ruhiger geworden, da die gegen die japanischen Stellungen angesetzten Sowjettruppen sich auf ihre Ausgangsstellungen zurllckzuziehsn scheinen. In politischen und militärischen Kreisen Tokios beurteilt man dieses Problem nach wie vor ernst, wozu auch die Stimmen aus dem Auslande beigetragen haben mögen, die zum großen Teil die Möglichkeit kriegerischer Verwicklungen befürchtet haben. Man betont weiterhin, daß die Militärs nichts unternehmen werden, was den Zwischenfall verschärfen könne und lediglich mit dem Einsatz ent- ? sprechender Kräfte auf die Sicherung der Grenze bedacht seien. Gleichzeitig erklärt man, daß selbstverständlich genügend Kräfte bereitgestellt seien, um etwaige weitergehende Absichten der Sowjets unmöglich zu machen. Zunächst erwartet man in Tokio, daß die von Mandschukuo und Japan in Moskau unternommenen Schritte zumindest darüber Klarheit bringen werden, welche Beweggründe hinter der sowjetrussischen Provokation stehen.
Fapanifch-sowjelrussische Unterredung in Tokio
Tokio, 4. Aug. In einer Unterredung, die am Donnerstag der japanische Vizeaußenminister Horinouchi mit dem Geschäftsträger der Sowjetrussischen Botschaft in Tokio Smetanin hatte, wies Horinouchi unter Hinweis auf die klare Grenzverletzung der sowjetrussischen Truppen den Protest Moskaus zurück. In einer zweistündigen Unterredung wurde der Komplex der gesamten Fragen durchgesprochen, wobei Horinouchi Moskau dringend nahelegen ließ, seine Haltung zu ändern. Gleichzeitig wird gemeldet, daß der japanische Botschafter Schigemitsu am Donnerstag Litwinow in Moskau den Protest Tokiosüberb ringenwird und dabei sofortige Maßnahmen zur Unterbindung der Uebergriffe der sowjetrussische« Truppen fordern wird.
Lebhafte Bewegung an der Ebro-Fronl
Angriffe roter Truppen zum Stehen gekommen Bilbao, 4. Aug. An der Ebro-Front haben die rotspanische« Truppen beim Morgengrauen sämtliche auf dem rechten Ufer des Ebro befindlichen Streitkräfte im Abschnitt von Fayon ko«» zentriert. Die Truppen haben den Versuch gemacht, di«
Die Mitgliedschaft bri -er NW ist Mt in erster Linie eine Frage -es Sel-beutelS, soadera etae Frage -e- Charakters!
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nationale Front zu durchbrechen. In klarerUtenni. nis der strategischen Lage ließen die nationalen Streitkräfte die Angreifer näherkommen und vernichteten sie dann durch Maschi- nengewehrfeuer und Handgranaten. Die nachgeschickten Verstär» kungeu der Roten ereilte das gleiche Schicksal. Gegen Mittaa war der Angriff der Bolschewisten abgeschlagen
In der vergangenen Nacht haben die roten Truppen wieder zwei Brücken über den Ebro gelegt, die in de» ersten Morgenstunden von der nationalen Luftwaffe durch Bombenabwürfe zerstört wurden. Die nationalen Flieger und ebenso die Artil- lerie belegen die feindlichen Stellungen im ganzen Ebro-Knick mit Dauerfeuer. Beobachter haben gemeldet, daß die roten Truv- penteile auf dem rechten Ufer des Ebro die Verbindung untereinander verloren haben.
Auch an der Teruel-Front sind lebhafte Kämpf- im Gange. Im Abschnitt Albarracin wurden neue Angriffe der Roten in schwerem Kampf abgeschlagen. Die fliehenden Gegner wurden von der nationalen Kavallerie verfolgt.
Grauenhafte Verbrechen der spanischen Bolschewisten
Bilbao, 4. Aug. Die nationale Presse veröffentlicht wieder Einzelheiten über die Verbrechen, die von den Bolschewisten in dem erst kürzlich von den nationalen Truppen befreiten Ort Sarion an der Teruel-Front verübt worden sind. Die vier Geistlichen des Ortes wurden ermordet und ihre Leichen den Hunden zum Fraß vorgeworfen. Erst danach ließ man sich herbei, wenigstens zwei von ihnen zu bestatten. Ein wegen seiner Mildtätigkeit bekannter Einwohner der Stadt, der im Verdacht stand, mit den nationalen Truppen zu sympathisieren, wurde gezwungen, von dem Balkon des Rathauses aus eine Ansprache zu halten. Darnach wurde er von den Henkerskneckten zu Tode gequält. Ein anderer wurde dazu verurteilt, zur Belustigung der roten Truppen ein Gefecht mit einem Stier durchzuführeu. Er wurde solange herumgehetzt, bis er schließlich in der Arena tot zusammenbräch. Doch damit nicht genug, man trennte den Kopf des Toten vom Rumpf und benutzte ihn zum Fußballspiel. Eine Einwohnerin, die die Ermordung ihres greisen Gatten zu verhindern suchte, wurde an der Seite ihres Mannes erschossen. Den Bürgermeister von Sarrion folterte man in Anwesenheit seiner Familie und schlug ihn dann mit dem Gewehrkolben tot. Seine Wohnung wurde danach von den Bolschewisten ausgeplündert. Hierbei fiel ihnen ein Betrag von 200 000 Peseten in die Hände.
Italien verbietet ausländischen Jude» Besuch der Lehranstalten
Rom, 4. Aug. Ausländischen jüdischen Schülern und Studenten in Italien ist, wie ein amtlicher Erlaß mitteilt, der Besuch aller italienischen Lehranstalten verboten worden.
Mit dem Beginn des Schuljahres 1938/39, d. h. von Oktober ds. Js. ab, werden lt. DAZ. ausländische jüdische Schüler keine Zulassungen erhalten. Da Zulassungen am Beginn jedes Schuljahres neu nachgesucht werden müssen, sind somit von dem heutigen Erlaß auch die bereits an italienischen Schulen und Universitäten eingeschriebenen ausländischen Juden betroffen. Diese Maßnahme richtet sich vor allem gegen jüdische Emigranten aus Deutschland.
Die Zahl der aus Deutschland seit 1933 und aus Oesterreich nach dem Anschluß in Italien eingewanderten Jude n wird insgesamt auf 50 000üis60 OOOgeschätzt. Davon halten sich in Rom und Umgebung allein 7000 auf. Es H selbstverständlich, daß, nachdem Italien sich zur Reinhaltung der italienischen Raffe bekannt hat und das internationale Judentum von amtlicher Seite als „Eeneralstab des Antifaschismus" bezeichnet worden ist, dieser Zustrom von den zuständigen italienischen Stellen als höchst unerwünscht empfunden wird. Dir heutige Maßnahme auf dem Gebiet der Erziehung darf deshalb als die erste einer Reihe praktischer Maßnahmen für eine Rückgängigmachung der Einwanderung ausländischer Juden nach Italien und die Verhinderung weiterer Einwanderungen bei trachtet werden.
Genf im Hintergrund
Loubo«, 4. Aug. Der 4. August, der 24. Jahrestag der englischen Kriegserklärung an Deutschland, gibt der „Times" Anlaß, sich mit der Nachkriegsdiplom,aMe und ihrer Methode zu befassen. Dabei kommt das Blatt sofort auf die Genfer Liga zu sprechen un verklärt, insbesondere in den letzten zwei Jahren sei es zwischen den Stimmen und Absichten der verschiedenen Nationen zu einem immer größeren Spalt gekommen. Gleichzeitig sei Genf immer mehr im Hintergrund verschwundeu, und „die erprobte Methode der alten Diplomatie" sei wiederaufgenommen worden. In den Dominien, insbesondere aber in den Vereinigten Staaten, glaube man rmm«c mehr, daß zwischen der Politik Chamberlains und Halifax' auf der einen Seite und der sogenannten Völkerbundspolitik seiner Vorgänger auf der anderen Seite ein fundamentaler Unterschied bestehe. Nichts aber sei von der Wahrheit weiter entfernt als diese Ansicht. Die augenblicklichen Ereignisse in Europa zeigte» deutlich, daß es sich, wen» überhaupt, nicht um einen UnterschiÄ des Zieles und des Grundsatzes, sondern lediglich um einen Unterschied der Methode handele. Runciman beginne sei« Untersuchungen über de« Streit in der Tfchechei, um jwisch« de» beiden Parteien „zu vermitteln" Vermittlung aber bat« man immer als eine der Hauptaufgaben Genfs betrachtet. Rm- ciman tue gerade also die Arbeit, die man von Sens erwart Hab«.
Der Evangelische Oberkirchenrat in Wien an den MS
Wien, 4. Aug. Im Namen der Evangelischen Kirche in der Ostmark hat der Evangelische Oberkirchenrat in Wien an de» Führer eine Dankadresse gerichtet, in der Adolf Hitler der Dank für das große Aufbauwerk, das seit dem 13. März ds. 3s- in der Ostmark durchgeführt wird, und für die Schaffung des «euendeutschen Eherechts zum Ausdruck gebracht wird. Den Segen dieser Tat, so heißt es hierzu u. a. in diesem Schreiben an den Führer, wisse die Evangelische Kirche in der Ostmark besonders zu würdigen. Im ganzen Eroßdeutschen Reich werde durch dieses Gesetz die Einheit der sittlichen Auffassung des deutschen Volkes auf dem wichtigen Gebiet der Ehe hergestellt.