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Handwerk unter neuer Leitung

- Einführung durch Dr. Ley

Berlin, 4. Aug. Wie die Tageszeitung der Deutschen Arbeits­frontDer Angriff", meldet, führte Reichsorganisationsleiter Dr. Robert Ley am Donnerstag auf der Tagung der Eauob- männer und Eauhandwerkswalter der DAF. in der Ordensburg Vogelfang Hans Sehnert in sein neues Amt als Leiter des deutschen Handwerks in der Deutschen Arbeitsfront ein. Cehnert übernahm damit das bisher von Paul Walter ge­leitete deutsche Handwerk, da dieser zur Erfüllung besonderer Aufgaben in den engeren Mitarbeiterstab des Reichsorganisa­tionsleiters berufen wurde. Hans Sehnert, der Bürstenmacher­meister ist, entstammt einer alten Hettstedter Bergmanns- und Handwerkerfamilie. Er ist Träger des Goldenen Ehrenzeichens der NSDAP, und seit langen Jahren in der Partei ehrenamtlich Mg. Zur Zeit ist er Ortsgruppenleiter der NSDAP, in Halle. Ersteht an führender Stelle im deutschen Handwerk und ist seit dm Umbruch Kammerpräsident, Gauhandwerkswalter und Lan­deshandwerksmeister im Bezirk Halle-Anhalt. Seit einem Jahr P er stellvertretender Leiter des deutschen Handwerks.

Die Partei Hilst Sei Eniteemöringung

Eine Anordnung von Rudolf Hetz

Berlin, 4. Aug. Der Stellvertreter des Führres weist, wie die NSK. meldet, in einem parteiinternen Erlaß darauf hin, daß die restlose Einbringung der Ernte nicht am Fehlen von freiwilligen Helfern scheitern dürfe. Den Hoheitsträgern der NSDAP, wird anheimgegeben, erforderlichenfalls sofort in Ver­bindung mit den Bauernführern den freiwilligen Ernteeinsatz möglichst vieler Angehöriger der Partei und aller in Frage kommenden Verbände und Vereine zu organisieren. Die Führer der Parteigliederungen werden vom Stellvertreter des Führers angewiesen, bis.zur restlosen Bergung der Ernte den Einsatz der ihnen unterstellten Einheiten im Rahmen des freiwilligen Ernteeinsatzes vorzunehmen.

Mm RkMMeo ans aller Welt

Landesverräter hkngerichtet. Die Justizpressestelle Berlin teilt mit: Donnerstag ist der vom Reichskriegsgericht we­gen Landesverrats zum Tode verurteilte Wilhelm Kaschel aus Dresden, geboren 1913 in Lewin, Kreis Elatz, hinge­richtet worden. Kaschel ist, getrieben von Geldgier, ganz aus freien Stücken mit einem ausländischen Nachrichtendienst in Verbindung getreten und hat es dann unternommen, wich­tige militärische Geheimnisse zu verraten: er hat sich nicht gescheut, sich bei der Ausführung seines landesverräteri­schen Unternehmens eines jungen Mädchens als Mittels­person zu bedienen. Sein verbrecherischer Wille war derart groß, daß der Tod die einzige gerechte Sühne für seine treu- und ehrlose Tat sein konnte.

Ostseefahrt des britischen Marineministers. Der Erste Lord der Admiralität Duff Cooper verließ am Mittwoch­abend an Bord der AdmiralitätsjachtEnchantreß" Ports­mouth, um sich auf eine Ostseefahrt zu begeben. Duff Coo­per trifft morgen in Kiel ein. Anschließend wird er Dan­zig, Helsinki und Kopenhagen besuchen.

Drei Reichsbahnarbeiter überfahren. Am Donnerstag- vormittag wurden auf dem Bahnhof LeipzigConnewitz drei Bahnarbeiter von einem durchfahrenden Zug überfah­ren und auf der Stelle getötet. Sie hatten offenbar die Warnsignale des Sicherheitspostens überhört.

Schwerer Unfall im Kaliwerk. Am Donnerstag 2.30 Uhr wurden im Rohsalzschuppen des Kaliwerkes Kaiserroda 2/3 in Merkers drei Gefolgschaftsmitglieder durch Nachrutschen feinen Salzes mitgerissen und verschüttet. Die nach ihrer Bergung sofort angestellten Wiederbelebungsversuche blie­ben leider ohne Erfolg. Die amtliche Untersuchung ist im Gange.

Nordlandflug im Kleinflugzeug. Donnerstag startete in Rangsdorf der bekannte deutsche Flieger Gerd Achgelis mit seinem 2 PS. starken BlickerStudent" zu einem großen Nordlandflug, der ihn über Dänemark nach Schweden, Nor­wegen, Finnland, Estland und Lettland führt. Gerd Achge­lis wurde vom Aeroklub der nordischen Reeder eingeladen, aus verschiedenen Flugtagen seine Maschine, ein neues deut­sches Kleinflugzeug, dessen Afrikaflug in der Weltöffent­lichkeit viel Beachtung gefunden hat, vorzuführen.

Der Rauschgiftfkandal des Jude« Leiser. Aus Jerusalem wird zu dem bekannten Rauschgiftskandal unter Leitung des Rabbiners Leiser gemeldet, daß dort eine Reihe von Hel­fern verhaftet werden konnten, die Angaben über die Her­bst des Rauschgiftes machten. Im Hafen von Telavio konnte eine neue Sendung Gebetbücher beschlagnahmt wer­den, ^in denen Rauschgifte versteckt waren. Zu der Person des ^uden Leiser wird noch bekannt, daß er in Jerusalem wohnte und sich dort angeblich mit Jmmobiliengeschäften

Gewitter über der Reichshauptstadt. Nach Tagen hoch­sommerlicher Hitze, die die Temperatur in dem Häusermeer der Hauptstadt bei unerträglicher Schwüle über 30 Grad ^""Aeigen ließ, ist es Mittwochabend zu weitverbreite- Wärmegewittern, die bei der Ausdehnung des Eroß- T^bner Gebietes in den verschiedenen Bezirken sehr un- «-Echo Auswirkungen hatten. Während es in einzel- nen Gegenden nur geringfügige Regenfälle gab, traten vor ^ westlichen Bezirken, bei ungewöhnlichen Eirtz- A wolkenbruchartige Niederschläge auf. An verschie­bt schlug der Blitz in die Masten und Leitungen

-/^raßenbahn ein. In Schöneberg stürzte eine 50 Meter in Garagenmauer ein. Die Fahrbahnen standen vielfach, Kurfllrstendamm, in der Kantstraße und in der Tau- ^tchraße bis über die Bordschwellen unter Wasser. Es aren auch Hagelschläge von einer selten erlebten Heftig« Ki-r^ - Hagelstücke, die die Größe von Eicheln urü> Wüstungen^" erreichten, richteten in den Gärten große Ver-

iil^?m"^"peroturen in Neuyork. Seit zehn Tagen lastet k-n * Neuyork und im ganzen Ostteil der Bereinigten Staa- ^^ewelle, die wegen de» starken Feuchtigkeits- uw» < Luft fast unerträglich geworden ist. Am Mitt- m stieg das Thermometer auf die seit vielen Jahren höch- siu^n^-ratur von 92,7 Grad Fahrenheit (51,5 Grad Tel- Hitzschlages waren zahlreiche Todesfälle zu Anb lE^n. Die öffentlichen Notstandsarbeiten in Neuyork E Umgebung wurden eingestellt.

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Aus Eta-t und Land

Altensteig, -en 5. August 1938.

Wehrversammlung erstmals im Herbst

Neichsinnenminister Dr. Frick hat Richtlinien für die Mit­wirkung der Behörden der allgemeinen und inneren Verwal­tung bei der Wehrüberwachung erlaßen. Zu den Aufgaben der polizeilichen Meldebehörden gehört es insbesondere, bei persön­lichen An- und Abmeldungen von im wehrpflichtigen Alter ste­henden Personen das Wehrdienstverhältnis festzustellen und die Wehrpflichtigen des Beurlaubtenstandes, die in Wehrüberwa­chung stehen, auf ihre Meldepflicht hinzuweisen. Es wird dabei mitgeteilt, daß Wehrversammlungen erstmalig im Herbst 1938 stattfinden sollen.

lleber die Bedeutung der Wehrversammlung, die damit wie­der in Deutschland eingeführt wird, unterrichtet dis im Novem­ber 1937 ergangene Verordnung über die Wehrüberwachung. Danach dient die Wehrversammlung der Prüfung und Ergän­zung der im Besitz der Wehrpflichtigen des Veurlaubtenstandes befindlichen Wehrpäße usw., der Belehrung über ihre Pflichten im Veurlaubtenstand, der Prüfung der Personalkartcien, der Wehrersatzdienststellen und dem Vorbringen von Meldungen und Gesuchen.

Die Wehrversammlungen werden -n der Regel von den Wehr­bezirksoffizieren innerhalb ihrer Wehrmeldebezirke abgehalten. Die Versammlungsorte sind so zu wählen, daß die Wehrpflich­tigen nicht länger als einen Tag ihrem Beruf entzogen werden. Zu einer Wehrversammlung können nach der Verordnung her­angezogen werden die Wehrpflichtigen der Reserve zwei­mal i m I a h r, die Wehrpflichtigen der Landwehr und des Landsturms einmal im Jahr. Die Frühjahrsversamm­lungen finden in der Regel im April, die Herbstwehrversamm­lungen in der Regel im November statt. Zur Teilnahme wird in der Regel durch öffentliche Bekanntgabe ausgefordert. Für die Teilnahme an einer Wehrversammlung wird keinerlei Vergü­tung oder Fahrgeldersatz gewährt.

Rundreiseverkehr nach der Ostmark. Zur Verbesserung des Reiseverkehrs hauptsächlich von Oberschwaben nach der Ostmark ist unter anderem eine Rundreksekarte Stuttgart 43 neu einge­führt worden. Sie umfaßt folgende Strecken: UlmFriedrichs­hafen (mit Bahn oder Schiff)LindauBregenzInnsbruck Mittenwald über München oder Dießen nach AugsburgUlm. Der Fahrpreis dieser Karte beträgt in zweiter Klasse 27.90 RM. und in dritter Klaßs 19.40 RM,

Die Jungmädel singen! Nun sind die Jungmädel draußen in der Jugendherberge so weit: Heute abend um 20.00 Uhr wollen sie mit allen Altensteigern und Kur­gästen singen! Kommt alle, es wird sicher schön! Denkt doch einmal: Recht lustig sein können, eine ganze Stunde lang singen habt Ihr Euch das nicht schon lange wieder einmal gewünscht? Das könnt Ihr heute abend auf dem Marktplatz ganz kostenlos von uns haben!

Nagold, 5. August. Der Circus Barlay ist gestern früh in Nagold eingetroffen und hat sein Riesenzelt in fabelhafter Schnelligkeit errichtet. Es war geradezu feenhaft, als das riesige Zelt abends in wunderbarer Beleuchtung auf dem Hindenburgplatz erstrahlte. Das große Zelt war dicht besetzt und man kann sagen, der Circus Barlay leistete ganz Hervorragendes auf allen Gebieten des reich­haltigen Circusprogramms. Neben den ausgezeichneten Künstlern ist der Tierpark erstklassig, und es ist nicht übertrieben, wenn man sagt, so ein hervorragender Circus ist noch nie hier gewesen.

Neuenbürg, 4. August. (Voin Kartoffelkäfer). Im Kreis Neuenbürg sind in letzter-Zeit insgesamt an acht Stellen Kartoffelkäfer und Larven gefunden wor­den. Dies hat zur Verschärfung der Suchmaßnahmen geführt. Die gefundenen Käfer müssen sofort an Ort und Stelle in Spiritusfläschchen getan werden. Die Larven dürfen nicht von der Fundstelle entfernt werden. Außer­dem ist jeder Transport der Käfer oder Larven verboten und als Verschleppung anzusehen, was mit Gefängnis bestraft wird. Die befallenen Aecker müssen polizeilich ab­gesperrt werden. Auch darf eine Verteilung der Käfer an die Lehrer zu Anschauungszwecken nicht erfolgen.

Eßlingen, 4. Aug. (S e m e st e r s ch l u ß ) 45 Studierende bestanden am Schluß des Sommersemesters die Prüfung mit der Befähigung zur Ausübung des Jngenieurberufes. und zwar 20 in der Abteilung für Maschinenbau, 17 in d« Ab­teilung für Feinmechanik und Mengenfertigung v«d 8 in der Abteilung für Flugzeug- und Kraftwagenbau. Am 3. Oktober beginnt das Wintersemester mit den Aufnahmeprü­fungen.

Tübingen, 4. Aug. (Fünf Meter hsch <> Sge­kürzt.) Am Mittwoch früh kürzte ein aus Möhringen stammender 50 Jahre alter Bauyanswerrer auf einer Bau­stelle 5 Meter tief ab. Bei dem Sturz trug er mehrere Rip­penbrüche und Kopfverletzungen davon. Man schaffte den "verunglückten in die Klinik.

Schlat, Kr. Göppingen, 4. Aug. (Verkehrsunfälle.) Ein schwerer Verkehrsunfall trug sich auf der Siraße zwi­schen Schlat und Holzheim zu. Ein Motorradfahrer, der aus Richtung Schlat kam, geriet in einer Kurve plötzlich ins Schleudern und fuhr dabei einen Fußgänger an, der eine schwere Kopfverletzung davontrug. Im gleichen Augenblick

Die NSV fördert die Kunst

Das Hilfswerk für deutsche bildende Kunst fördert den begabten Deutschen Künstler durch Ausstellung und Verkauf seiner Werke. Ausstellungen fanden in folgenden Städten statt:

Stuttgart, Leipzig, Essen, Dortmund, Magdeburg, Chemnitz, Stettin, Hamburg, Berlin, Köln.

Von 1923 ausgestellten Werken wurden 850 verkauft.

Sott» »

kam ein zweites Motorrad, aus dem außer dem Lenker ein Benahrer saß, um die Kurve und fuhr geradewegs auf den gestürzten Fahrer. Alle Beteiligten erlitten derartige Ver­letzungen, daß sie ins Eöppinger Kreislrankenhaus einge­liefert werden mußten.

Ulm, 4. Aug. (Schwörmontag.) Der Ulmer Schwör­montag im Rahmen der am 13. August beginnenden Hei­matwoche erhält eine besondere Note durch ein Treffen al­ler deutschen Donaustädte. Zum erstenmal nach der Vereini­gung der Ostmark mit dem Reich werden sich die führende» Männer der Städte an Deutschlands größtem Strom in der Donaustadt Ulm zusammenfinden. Am Schwörmontag be­ginnt der Festakt im Rathaus um 11 Uhr. Ihm schließe« sich um 12 Uhr Fischertänze auf dem Marktplatz an. Das i» größerem Umfang durchgeführte Nabada es umfaßt mehr als 30 Gruppen nimmt um 16.30 Uhr seinen Anfang. Ihm schließen sich Volkstänze der Trachten- und Tanzgrup­pen aus der Ostmark und der Schwäbischen Alb an.

Giengen a. Br., 4. Aug. (A u f g es a h r e n.) Ecke Adoy- Hitler- und Obertor-Straße kam es zu einem Zusammen­stoß zwischen einem Motorrad und einem Lastkraftwagen. Der Motorradfahrer fuhr mit ziemlicher Geschwindigkeit auf den Hinteren Teil des Lastwagens auf. Bei dem Zusam­menstoß trug der Motorradfahrer einen Schädelbruch und andere Verletzungen davon.

Sigmaringen, 4. Aua. (Mordanschlag aufge­deckt.) Ein Fall, der feiner Zeit im Kreis Sigmaringen beträchtliches Aufsehen erregte, hat nunmehr nach zwei Jahren seine Aufklärung gesunden. Damals verunglückte Eendarmeriemeister Kölle aus Königseggwald mit seinem Motorrad schwer. Er war um Mitternacht gegen einen T2» lephondraht gefahren, der von unbekannter Hand über di» Straße gespannt worden war. Beim Sturz hatte der Be­amte schwere Verletzungen erlitten. Es war schon damals klar, daß es sich um einen Anschlag handelte. Den Nachfor­schungen der Polizei ist es gelungen, den Täter durch Zeu­genvernehmungen nunmehr einwandfrei zu überführen. Es handelt sich um den ledigen Max Schalter aus Unterwerke^ der nunmehr in Ostrach festgenommen werden konnte, Schlü­ter, der allgemein als arbeitsscheu bekannt ist, hatte vor der Tat bereits mehrfach Zusammenstöße mit KMe:

Aus Oberbayern, 4. Aug. (Goldener Hochzeits­tag und tragis cher Ausklang.) Der Bauer Habe» zum Trischlbauer aus Teisendorf feierte am Montag mit seiner Gattin das 50jährige Hochzeitsjubiläum. Am Abend dieses Tages zog ein schweres Gewitter über die Gegend wobei der Blitz in das Anwesen schlug und zündete. Das Haus des Jubelpaares brannte vollständig nieder, nur da« Vieh konnte noch mit Mühe gerettet werden.

Vom Vodensee, 4. Aug. (Neues M olo-r^ch-i f fA Das Reichsverkehrsministerium Berlin hat die Bchchofffung eines weiteren Dieselmotor-Fahrgastschiffes für den Heu mathafen Konstanz genehmigt. Das neue Schiff wird 49 Meter lang und im Hauptspant 7/80 Meter breit. Es faßt bequem 500 Fahrgäste, denen geräumige Sale «ad groß» freie Decksflächen auf den beiden durchgehenden Decks zur Verfügung stehen. Die Ausstattung des Giftes wird wi» die der bisherigen Neubauten geschmackvoll und gediegen gehalten werden. Der Schiffsantrieb besteht aus zweH Voith-Schneider-Propellern und aus zwei Diesel-Motoren. Das Neichsbahn-Zentralamt München, dem die Konstruk­tion und Beschaffung aller Bodenseeschiffe übertrcHen iA hat den Bauauftrag an die Bodanwerst in Kreßbronn am Bodensee bereits erteilt.

Deutschlands Rundsunkhörerzahl an Meiler Stelle

Auf Veranlassung des Reichspropagandaministers ist eine Sta­tistik über den Bestand an Rundfunkteilnehmern in den Ver­waltungsgebieten des Reiches und Gauen der NSDAP. erstelR worden, um zahlenmäßige Unterlagen über die Entwicklungs- Möglichkeiten des deutschen Rundfunks in den einzelnen Landes­teilen zu gewinnen. Stichtag ist der 1. April 1938. Der BestaÄ» an Rundfunkhörern erhöhte sich von 4,3 Millionen im Januar 1933 auf 9,6 Millionen im Juni 1938. Das ist eine Zunahm« von 123 v. H. Die Rundfunkdichte, d. h. die Zahl der Rundfunk­teilnehmer bezogen auf 100 Haushaltungen aller Art, hob sich in dem gleichen Zeitraum von rund 24,0 auf 33,5. Angesicht» der verschiedenartigen Struktur des Landes und der Vevölkerrmg schwankt die Rundfunkdichte stark. Besonders stark ist der Rund­funk in der Kreishauptmannschaft Leipzig, den Regierungsbe­zirken Potsdam und Hannover und der Provinz Schleswig-Hol­stein verbreitet. Westlich und östlich dieses zusammenhängende« Gebietes stuft sich die Rundfunkdichte ab, und zwar im Osten stärker als im Westen des Reiches. Im Süden und Südosten des Reiches hat die Rundfunkausbreitung noch verhältnismäßig schwache Fortschritte gemacht. Hier hebt sich nur der Regierungs­bezirk Oberbayern durch eine höhere Rundfunkdichte ab.

Zwei tSglich- Pflichten!

Rundsunk hören und Zeitung lesen

Der nationalsozialistische Staat hat den Rundfunk und dis Zeitung zu untenbehrlichen Vermittlern seines politi­schen und kulturellen Planens, Wollens und Wirkens er­hoben. lleber diese beiden Wege empfängt der deutsch» Mensch das Bild unserer Zeit,' sie offenbaren ihm die trü­benden Kräfte im Völker- und Staatsleben der Welt. Dm» ist eine Tatsache, die auch der allen moderne Errungenschaf­ten abholde Zeitgenosse nicht abstreiten kann. Fängt de» deutsche Tageszeitung das Interesse des Lesers durch Wort und Bild, durch Aufmachung und technische Formgebung ei», si> appelliert der deutsche Rundfunk durch die Kraft des ge­sprochenen Wortes, durch den Zauber der Musik an das see­lische Empfinden, an die geistige Aufnahmebereitschaft je­des Einzelnen. Die Wege zum Herzen, zur Seele des Men­schen sind bei beiden Einrichtungen verschieden und vonein­ander getrennt, gemeinsam ist ihnen jedoch das Ziel ihrer Wirkens, der Auftrag ihrer Sendung.

Aus diesem Grunde wäre es Verblendung, zu glaube«, der Rundfunk ersetze die Tageszeitung oder das Lesen d« Zeitung enthebe von der Pflicht des Rundfunkhörens. I« Gegenteil, beide Funktionen, Zeitunglesen und Rundfunk­hören, gehören in unserer Zeit zur täglichen Pflicht eines jeden Volksgenossen.

Greifen wir aus der Vielfalt des täglich Gebotenen i» Rundfunk und Presse ein Beispiel und zwar das politisch» Element heraus! Wir wissen, der deutsche Rundfunk sendet