die Oberamtsbezirke Nagold, Ealw, Freudenstadt und NeueubüvW

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Nummer 178

Altensteig, Mittwoch, den L. August 1838

I vl.Za,

ZllMMommea Mm demsch-stauzösische« Wirtschaftsoertrag

Einbeziehung Oesterreichs in das deutsch-französische Zah» lungsabkommen

Berlin, 2. Aug. Nach Ablauf des ersten Jahres des deutsch- französischen Wirtschaftsvertrages vom 10. Juli 1937 wurde Dienstag im Auswärtigen Amt ein Zusatzabkommen zu dem deutsch-französischen Abkommen über den Warenverkehr und über die Zahlungen aus dem Warenverkehr vom Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Freiherr von Weizsäcker, und dem französischen Botschafter in Berlin, Exz. Francois-Poncet, so­wie den beiderseitigen Verhandlungsführern unterzeichnet.

Ls handelt sich um einen Vertrag über die Eingliederung des österreichisch-französischen Warenverkehrs in die deutsch-franzö­sischen Wirtschaftsbeziehungen und insbesondere die Einbezie­hung Oesterreichs in das deutsch-französische Zahlungsabkommen sowie um eine Anzahl Kontingents- und Einzelfragen des deutsch-französischen Vertrages vom vorigen Jahr, die am 20. Juli ds. Js. in Paris paraphiert worden sind. Inzwischen sind die Verhandlungen auch auf das Gebiet der österreichischen Schulden und Bundesanleihen, soweit Frankreich in Frage steht, ausgedehnt und zu diesem Zweck seit Anfang voriger Woche nach Berlin verlegt worden.

Eröffnung -er Rrmdfnnkausstellimg

durch Reichsminister Dr. Goebbels Berlin, 2. Aug. Die Zierliche Eröffnung der 15. großen Deut­schen Rundfunk-Ausstellung am Freitag, de« 5 August, 11 Nhr, iu der Ehrenhalle des Berliner Ausstellungsgeländes wird von alle» deutschen Sender« übertragen. Rach Vegrützungsworten vo« Oberbürgermeister Dr. Wppert spricht Reichsminister Dr. Goebbels. Die Veranstaltung wird beschlossen mit demHymni­schen Lied" von Eötz Otto Stoffrege»Brüh ans, du junges Licht" mit der Musik von Heinrich Steiner.

Finnische Delegation -ei Göring

Berliu, 2. Aug. Die anläßlich der Eröffnung des deutsch-fin­nischen Luftverkehrs auf der Strecke Berlin-Helfingfors in der Reichshauptstadt weilende finnische Delegation war am Mon­tag unter Führung von Verkehrsminister Salovaara der Luft­fahrt, Eeneralfeldmarschall Göring, im Heim des Aero-Llubs iu Rangsdorf. Außerdem nahm der finnische Gesandte in Ber­lin, sowie Vertreter des Auswärtige» Amtes, des Innenmini­steriums, des Propagaudaministerinms und der Deutschen Luft­hansa an dem kameradschaftlichen Zusammensein teil. In den Ansprachen von Verkehrsminister Salovaara und des Chefs des Allgemeinen Lustamtes im Reichslustfahrtministerinm, Mini­sterialdirektor Fisch, kam in gleicher Weise der aufrichtige Wunsch zu einem weiteren Ausbau der erfolgreichen Zrchrmmen- arbeit in der deutsch-finnischen Handelslufifahrt zum Ausdruck. Am Dienstag besuchten die Gäste den Neubau des Berliner Zen- tralslughasens Tempelhof und des Reichslustftrhrtministeriums und äußerten lebhaft ihre uneingeschränkte Bewunderung für d«se großzügigen und vorbildlichen Anlagen und Bauten.

»Ror-win-« planmäßig aus -en Azoren gelandet

Horta, 2. Aug. Das Nordatlantik-FlugzeugNordwind" der Deutschen Lufthansa, das mit der Besatzung Engel, Echirma- 6er und Rösel nnd Stein gestern nacht 21 Nhr in Reuyork zum R»g nach Horta auf den Azoren gestartet war, traf heute nach- Etag um 11.55 Uhr nach 11 Stunden 55 Minuten Flugzeit Unmäßig an seinem Bestimmungsort ein. An Bord befand vch auch der deutsche Flieger Hans Bertram, der mit diesem Rüg den letzten Teil seinesWeltflnges auf die Mi- uute" durchführte.

Richard-Wagner-Forschungsstätte in Bayreuth

Ein Erlaß des Führers

B«liu, 2. Aug. Der Führer und Reichskanzler hat am 22. Mai ^8, dem Tage der 125. Wiederkehr des Geburtstages Richard Wagners, durch nachstehenden Erlaß die Errichtung einer Rt- Mrd-Waguer-Forschungsstätte in Bayreuth angeordnet und mit »er Durchführung dieses Erlasses deu Reichsmiuister und Chef der Reichskanzlei Dr. Lammers beauftragt.

In Durchführung dieses Erlasses ist in Bayreuth die Richard- Wagner-Forschungsstätte errichtet und die Leitung der For­schungsstätte dem Stadtbibliothekar der Stadt Bayreuth, Archi­ve des Hauses Wahnfried Dr. Otto Strobel, übertragen wor­den- Die Aufgabe der Richard-Wagner-Forschungsstätte ist, unter Auswertung des von Wagner hinterlassenen kulturellen Ver- Echtnisses das Leben und Werk Richard Wagners zu erfol­gen und gegebeneusalls der Oefsentlichkeit zugänglich zu ma- Vorgesehen ist u. a. die Herausgabe einer neuen umfassen­der, auf dem gesamten Quellenmaterial ausgebaute» Lebensbe- sthreibungen Richard Wagners.

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Zer Führer bankt den Arbeitern

Berlin, 2. Aug. Am Dienstag wurde über dem Erweiterungs­bau in der Reichskanzlei in Berlin die Richtkrone aufgezogen, eiu neues leuchtendes Zeichen für die bauliche Neugestaltung der Reichshauptstadt. Der mächtige und schöne Bau ist seiner Be­stimmung als Arbeitsstätte der Reichskanzlei, der höchsten Ver­waltungsstelle des Reiches wahrhaft würdig. Seine eindrucks­volle und großartige Architektur wird für die Zukunft zum bau- Kcheu Mittelpunkt des Berliner Regierungsviertels gehören und deu nationalsozialistischen Eestaltungswillen in vollendeter Form zum Ausdruck bringen.

Die Front des neuen Bauwerks erstreckt sich aus der Nord­sette der Votzstraße iu einer Länge von 120 Meter. In strenger und hoheitsvoller Linie gliedert sich der Erweiterungsbau, der von Eeneralbauinspektor Prof. Speer entworfen wurde, in drei Teile. Der an das Eckgebäude des Wilhelmsplatzes angrenzende Flügel wird die Präsidialkanzlei, die Kanzlei des Führers und die Wehrmachtsadjutantur des Führers ausnehmen. Der Mit­telteil ist der Bau, in dem später alle offiziellen Empfänge des Staatsoberhauptes stattfinden werden. Er steht in unmittelba­rer Verbindung mit einem Ehrenhof hinter der alten Reichs­kanzlei, auf dem sich künftig die Auffahrt der Diplomaten unter Antreten der Ehrenwache vollziehen wird. Von hier weiden sich die Gäste und Staatsoberhäupter durch eine Reihe von Sälen und eine langgestreckte Vorhalle in den eigentlichen Empfangs­saal begeben. Zur Gartenseite dieses Mittelbaues liegt der Är- beitsraum des Führers mit fünf hohen Fenstern, der holzge- täfelte Kabinettssitzungssaal und der Saal für Diplomatenem- pfänge, Vor dem weiten Arbeitsraum des Führers liegt eine Terrasse zum Garten.

Der an den Mittelteil anschließende rechte Flügelteil, der sich bis zur Hermaun-Eöring-Stratze ausdehnt, wird der Reichs­kanzlei gehören.

Der Neubau der Reichskanzlei umfaßt iu Zukunft die drei Kanzleien um den Führer, nämlich die Reichskanzlei (Chef Reichsminister Dr. Lammers), die Reichskanzlei des Füh­rers der NSDAP. (Chef Reichsleiter Vouhler), die Präsidial­kanzlei des Führers und Reichskanzlers (Chef Staatsminister Dr. Meißner), ferner das Büro des Stabschefs der SA., die Adiutantur des Führers und Reichskanzlers und schließlich die Adjutautur der Wehrmacht beim Führer und Reichskanzler.

Der Dank des Führers an Bauarbeiter und Bauleiter Fest der Arbeitskameradschaft

Berlin, 2. August. Das Richtfest des Erweiterungs­baues der Reichskanzlei fand seinen Höhepunkt am Diens­tag nachmittag mit einer Feier in der Deutschlandhalle, bei der der Führer unter den am Bau tätigen fast 5000 Arbeitern weilte.

Um 18 Uhr betritt der Führer, empfangen von einem aus dem Herzen kommenden überwältigenden Begeister­ungssturm der Bauarbeiter, die Deutschlandhalle und schreitet mit Begleitung durch ein Spalier von empor- reckten, schwieligen Arbeiterhänden durch die Halle.

Der Jubel der Arbeiter verstärkt sich noch, als der Führer von der Stirnseite der Halle aus die Versammelten grüßt. Minutenlang wollen diese überwältigenden Kund­gebungen der Treue und der Begeisterung des schaffenden Deutschlands zum Führer kein Ende nehmen. Nur müh­sam kann sich der Sprecher der Bauarbeiter Gehör ver- schaffen, als er den Führer begrüßt.

Und nun spricht der Führer zu seinen Arbeitskameraden vom Bau. In einer herrlich gehaltenen kameradschaftlichen Ansprache dankt er den Arbeitern und der Bauleitung für die gewaltige Arbeitsleistung, mit der sie diesen Bau in so kurzer Zeit vorangebracht hätten. Er feiert ihr Werk als eine Höchstleistung von Arbeitern der Stirn und Arbeitern der Faust, als ein stolzes Denkmal unserer nationalsozialistischen Volks- und Arbeitsgemeinschaft. Die Schlußworte eines Arbeiters gehen fast im tosenden Jubel der Bauarbeiter um den Führer unter. Machtvoll brausen die Sieg-Heil-Rufe und die Lieder der Nation durch die weite Halle.

Begleitet von begeisterten Dankeskundgebungen der Arbeiter für diese Stunde verläßt der Führer wieder das Richtfest.

Pttvorikk» Still» SWienki«?

Mit einer Unverfrorenheit, die in der Geschichte der >ow- jetrustijch-japanischen Grenzzwischensälle einzig dasteht, hat­ten die bolschewistischen Truppen sich seit Tagen auf dem Bo­den des Staates Mandschukuo eingenistet. Bei Lhansukeng suchten sie sichhäuslich" niederzulassen, gingen an den Ausbau militärischer Befestigungen, die eine Grundlage - Mr weiters Uebergrisfe auf fremdes Territorium hätten bilden können. Die Japaner sind die Antwort auf diese Un versrorenhert nicht schuldig geblieben. Sie haben tagelang gemahnt und protestiert, Parlamentäre zu den örtlichen sowjetrussischen Befehlshabern gesandt und ihren Moskauer Botschafter bei Littvinow-Finkelstein auf gütliche Beilegung des Konfliktes dringen lassen. Die Versuche verliefen frucht­los. Japan führte durch, was es schon vorher angekündigt, wenn Moskau nicht gutwillig den Rückzug aus einer diplo­matischen und militärischen Lage antreten sollte, die die ge­gebene Sachlage, nämlich Japans Recht und Japans Kraft, völlig verkennt. Das strittige Gebiet von Mandschukuo ist von den Eindringlingen geräumt. Moskaus Tanks und Ar- ttlleriegeschütze find in Japans Hände gefallen. Die Bol­schewisten haben einen Schlag aus die vorwitzigen Finger erhalten, den sie nicht so leicht vergessen werden.

Die Herren im Kreml und im Hauptquartier Blüchers in OWbirien, die jetzt auf internen Kriegsräten brillieren, haben sich die japanische Entschlossenheit, auch im gegenwär­tige» Zeitabschnitt ernster Kämpfe an der Jangtse-Front keinerlei Uebergrisfe an der Grenze von Korea-Mandschu- kuo und Sowjetrußland zu dulden, vielleicht nicht träumen lasten. Sie glaubten aus eine Schwächung der japanischen Truppen in Nordchina zugunsten der Angrifssbewegunge« in Mittelchina schließen zu dürfen und sehen sich nun ge­täuscht. Möglich, daß das vorwitzige Unternehmen Lei der Hügelkette von Lhansukeng nur eine Art von Versuchsbal­lon darstellte. Vielleicht wolüen die Sowjetrussen nur se­hen, ob und in welcher Weise Japan auf die Erenzprovo- kationen reagieren würde, um daraus Schlüße für das wei­tere Vorgehen zu ziehen, weitere und schlimmere Provccka- trcmen heraufzubeschwören oder einen von Protejtschreieu begleiteten Rückzug anzutreten Japan hat durch die ener­gische Abreibung, die es den bolschewistischen Truppen zuteil werden ließ, zu verstehen gegeben, daß es nicht mit sich spasten läßt, daß es weiß, was es seiner Stellung und Poli­tik schuldig ist. Hätte es das sowjetrustische Vorgehen taten- ^

los hingenommen, die Sowjets wären nur frecher und zu­dringlicher geworden.

Bei der Beurteilung des Zwischenfalls und seiner Folge« spielen indes örtliche Erenzstreitigkeiten garnicht die erst« Rolle. Keime zu ernsten Zwischenfällen aibt es in diesem Bereich des Fernen Ostens zu Dutzenden. Wenn eine Ssire den Willen hat zu provozieren und Konflikte heraufzube­schwören, jo kann sie es jederzeit. Die Sowjetrussen haben ihren bösen Willen in dieser Hinsicht schon oft unter Beweis gestellt, aber immer wieder zuckten sie zurück, wenn es allzu brenzlich zu werden drohte. Alle früheren Zwischenfälle konnten danach gütlich beigelegt werden. Wollte Sowjet­rußland Krieg mit Japan, aus dem Streit um die ostchine­sische Eisenbahn, um die Rechte auf der Insel Sachalin oder um die Gründung des Staates Mandschukuo, hätte er jeder­zeit geboren werden können. Ader Sowjetrußland wollte nicht, weil es nicht konnte. Will es ihn heute? Kann es heute Krieg führen? Das sind Fragen, die die Schlußfolge­rungen aus den Artillerie- und Tankkämpfen an der man­dschurischen Grenze entscheidend bestimmen.

Japan hat keinerlei agressive Absichten gegn Sowjetruß­land. Es ist stets zur friedlichen Beilegung bereit gewesen, allerdings unter der Voraussetzung, daß seine Rechte und sein Ansehen gewahrt bleiben. Es hat gegenwärtig, da seine militärische Kraft in weiten Räumen Chinas gebunden ist, erst recht gar kein Interesse an neuen Konflikten im Norden. Bei Lhansukeng hat es nichts anderes getan, als den alten Zustand wieder hergestelkt. Die innere Verfassung Sowjet- rutzlands erlaubt nach dem Blutbad unter den bolschewisti­schen Generälen erst recht keinen ungewissen Krieg. Zwi­schenfälle und Bedrohungen an der koreanischen Grenze Ja­pans liegen dagegen aus der Linie der Moskauer Diploma­tie, seitdem sie sich so stark mit Menschen- und Kriegsmate­rial in dem Streite zwischen Tschiangkaischek und Tokio engagiert hat. China kann jede Beunruhigung der Japaner im Norden, je weiter der Gegner ins Innere dringt, gebrau­chen. Ob daher Krieg oder gütliche Einigung aus den ge­genwärtigen Erenzkämpsen folgen, eines ist sicher: Moskau wird China weiter Sekundantendienste leisten. Die Grenz- Zwischenfälle werden weiter nicht abreißen, wie jetzt die sowjetruflischen Fliegerübersülle beweisen.