Nr. 147

Schwarzwälder Tageszeitung

Balm- mb Mergmi-EporM in Nasold

1200 Hitlerjungen, Pimpfe u. Mädels bei sportlichem Wettlamps

Mit dem Sporttreffen, das am Samstag und Sonntag in durchgeführt wurde, hat die Hitlerjugend bewiesen, daß den richtigen Weg zur körperlichen Ertüchtigung der deutschen ^,-end gesunden hat. So wie heute die Bannsportireffen der Hitlerjugend gestaltet werden, haben die Wettkämpfe der deut- U" Tugend ihre endgültige Form gefunden, nach der sie in Lnunit alljährlich stattfinden werden.

^ Ls kam in Nagold ganz klar zum Ausdruck, Latz diese Feste, niemals um ihrer selbst willen gestaltet werden, jeweils -imn Höhepunkt nationalsozialistischer Erziehungsarbeit bedeu­ten Sportfeste der Hitlerjugend sind Dokumente auf dem Wege t>er volitifchen Ertüchtigung, die Körper, Seele und Geist gleich- Mitkra erfaßt. Sie find aber auch Festtage des gesamten Volkes, denn jugendliche Kraft, Schönheit und Frohsinn garantieren die gukunit unseres Volkes.

^ Die Durchführung des Bannsporttreffens, für dessen Eesamt- keitung der Bannführer verantwortlich war, lag in Händen des L-Stellenleiters Kau pp und der Untergausportwartin Han­ne! Leiter. Wenn alles so gut und reibungslos gelang, so laq das aber auch an den idealen Sportanlagen, wie sie Nagold Leute besitzt und wie sie die Hitlerjugend allerorts benötigt. Nicht zuletzt aber soll die Gastfreundschaft der Nagolder Einwoh­nerschaft erwähnt sein, an ihrer Spitze Bürgermeister Maier und Ortsgruppenleiter Ratsch. Die Kampfrichter hatte der VfL Nagold gestellt.

Einzelkiimpse und Vorentscheidungen

Bei schönstem, beinahe zu heitzem Wetter waren am Sams­tagnachmittag die Einzelkämpfer aller Formationen der Hitler­jugend aus der sportgerechten Anlage des neuen Sportplatzes anaetreten. Die Ausscheidungswettkämpfe begannen mit den Vorläufen zur 4X1S0-Meter-Staffel der HI. Es war prächtig anzusehen, wie diese Kerle über die rötliche Aschenbahn fegten, genau ihren Stab übergaben, und wie dann der letzte Läufer zu rasendem Endspurt ansetzte. Inzwischen hatten die Mädel mit dem Schlagballweitwurf begonnen und auf dem nebenliegenden Platz machten sich die Keulenwerfer an die Arbeit. Auch auf der Weitsprungbahn war bald Hochbetrieb, einmal waren Jungmädel an der Reihe, dann wieder Pimpfe. Wurden auf der Aschenbahn die Kurzstreckenlänfe über 60, 80 und 100 w abgewickelt, so legten auf dem-Rasen die Hochspringer die Latte immer höher, die Kugeln wurden immer weiter gestoßen. Dis­kus und Speer schwirrten durch die Luft, kurzum, überall war Hochbetrieb. Der 1000-Meter-Lauf bildete den Abschluß der Einzelausscheidungen. Die Sonne war schon hinter den Wolken verschwunden, als 10 Läufer sich auf die lange Strecke begaben. Langsam, aber sicher, zog sich das Feld auseinander, und der letzte Läufer hatte noch eine große Strecke zu laufen, als der erste mit über einer halben Minute Vorsprung das Zielband zerriß.

Schwimmer im kühlenNag"

Indessen standen die Schwimmer und Schwimmerinnen im Freibad an der Nagold zum Start bereit. In ziemlich kühlem Wasser eine Wohltat an solch einem heißen Tag rangen unsereWasserratten" um die besten Plätze im Brust-, Rücken- und Krawl-Schwimmen auf kurzen und langen Strecken. Die Staffeln sollten die beste Mannschaft ausfindig machen.

Der Wehrsportfünskampf

Neben all Liesen Wettbewerben, die größtenteils recht stark besetzt waren, kam der Wehrsport-Fünfkampf zum Austrag. Auf dem 10-llw-Orientierungsmarsch, der in die Umgebung Nagolds führte, mußte als Einlage Kartenkunde und Entfernungsschätzen erledigt werden. Dann gings zum Hindernislauf auf dem Sportplatz. Den Schluß dieses abwechslungsreichen und nicht allzuleichten Kampfes bildete der Keulenzielwurf und das Kleinkaliberschießen. Aus dieser Hebung ging die mit dem Ge­lände vertraute Mannschaft der Gefolgschaft Nagold als Sie­ger hervor.

Gefolgschaft Calw Handballmeister

Auf dem HindeNburgsportplatz fiel die Entscheidung um die Bannmeisterschaft im Handball. Es standen sich die Mannschaf­ten der Gefolgschaften Calw und Nagold gegenüber. Die Cat- wer Elf gewann nach einem überzeugenden Spiel mit 7:4 Toren. Vor dem Wechsel konnte man ein sehr schnelles Spiel sehen, während nachher ein gutes Flügelspiel und sehr schöne Kom­binationen bei der siegreichen Mannschaft hervorstachen. Aus dem unentschiedenen Stand bei Halbzeit (2:2) errang sich die Calwer Elf den verdienten Sieg. Die Zuschauer erlebten den schnellen Kampf begeistert mit.

Nächtliche Feierstunde

Auf dem Hindenburgplatz hatten in nächtlicher Stunde alle Gliederungen der Hitlerjugend im Rechteck Ausstellung genom­men. An der Stirnseite standen, flankiert von den Fahnen der HZ und des Jungvolks, der Fanfarenzug Calw, die Nagolder Stadtkapelle und die Hitlerjugend Nagolds. Fackeln gaben dem Ganzen ein feierliches Aussehen. Ein Fanfarenruf eröffnete die unter dem Gedanken an unsere Fahne, Volk und das ewige Deutschland stehende Feier. Einzelsprecher und Lieder, begleitet vom Musikzug, lösten sich ab. Die HymneDeutschland, heiliges Wort" erklang über den weiten Platz in den dunklen Abendhim­mel hinein und dann beschlossen die Lieder der Nation die Weihestunde.

Zm Zelt

Auf dem Platz vor der Aufbauschule war die Zeltstadt ent­standen. Hier sollten Hitlerjugend und Pimpfe die Nacht zu­bringen, während die Mädel in Schulen auf Strohlager schliefen. Bald war Leben auf dem Zeltplatz, was jedoch nicht lange an- melt. Rasch stieg alles in seineFalle" und lag ebensobald in uefem Schlaf. Nur noch die Lagerwache schob ihre Stunden, und Ed sollte der zweite Tag des Bannsportsestes beginnen.

Gelöbnis und Flaggenhissung

Ein schweres Gewitter hatte die Kämpfer frühzeitig geweckt. Aun standen sie wieder aus dem Sportplatz und gelobten dem ^EUsührer: Wir geloben, die Gesetze und Regeln des sport- uchen Wettkampfes zu halten. Wir wollen im ritterlichen nainpse unsere Kräfte messen zur Ehre der Hitlerjugend, für me Kraft und die Größe der deutschen Nation. Dann stieg die Aasge am Mast empor. Es begannen die Mannschastsdrei- E"pse der besten Mannschaften, der Sieger, die bei den Reichs- wortwettkämpfen ermittelt worden waren. Wieder flogen die Balle, sausten die Keulen schwungvoll durch die Luft und rasten me Berne auf der Aschenbahn.

Um die Fußballmeisterschaft

^"imbach und Conweiler waren die Gegner, die sich vor Zahlreichen Zuschauern gegenüberstanden. Nachdem Calmbach "8 vor Halbzeit mit einem Tor in Führung gehen konnte, ver- es allmählich seinen Vorsprung. Mit 4:1 Toren wurde Llmbach welches die kräftigere Mannschaft ins Feld stellte,

An der Feldküche

Eine Großfeldküche des Pi.-Sturmbanns lV/172 gab im Hofe der Aufbauschule ein feines Mittagessen umsonst!

Die Hauptveranstaltung

Der Sonntagnachmittag begann mit dem feierlichen Ein­marsch aller aktiven Teilnehmer unter Führung eines Fanfaren­zuges. An der Spitze wurden Bann- und Jungbannfahne ge­tragen. Das Rot der Aschenbahn, das Grün des herrlichen Rasens, die braunen Gestalten der Hitlerjungen, das Weiß der Mädel, ein herrlicher Anblick! -

Wenn sonst an Nachmittagen wegen der brennenden Sonne alles still und ruhig ist diesmal "war es anders. Alt und Jung war auf dem Weg zum Sportplatz an der Calwer Straße. Kaum jemand blieb zu Hause. Schließlich gab es auch allerhand zu sehen. In bunter Reihenfolge sahen wir hier die spannen­den Entscheidungen und prächtige Vorführungen: Eine seine Lausschnle zeigte die Hitlerjugend. Ja, es ist ein Unterschied, w i e man läuft, das lernten wir davon. Bei der Entscheidung der 4X100-Meter-Staffel des BdM liefen nach anfänglichem Zurückliegen die Nagolder Mädel einen seinen Sieg heraus. Ein schönes Bild zeigte der BdM in stilvollen Volkstanzkleidern, Mit beschwingten Beinen, nach Melodien der Ziehharmonika sahen wir echten Volkstanz in drei Gruppen. Das Jungvolk führte meisterliches Können im Bodenturnen vor, die Kerle waren wie aus Gummi.

Dann kam die Entscheidung im 1000-Meter-Lauf der HI. Das war ein mitreißender Kampf, wobei der favorisierte Mesle- Calw von K r ä m e r-Birkenfeld geschlagen wurde.

Zur Beruhigung sahen wir dann das Landjahrlager Tal­mühle bei der Vallgymnastik. Naturgegeben ist der Ball das Spielzeug der Mädchen, was aber diese Mädchen mit dem Ball, ihre Üebungen immer mehr erschwerend, zeigten, war ganz vor­trefflich und zuletzt rhythmischer Tanz! Bravo! Die Jung­mädel erfreuten mit einer lebhaften Spielweise und der BdM zeigte feinen hohen Leistungsstand in der Körperschule. Inzwi­schen war auch die mit höchster Spannung erwartete Entschei­dung im 100-Meter-Lauf gefallen. Schühle - Nagold verwies mit 11,6 seine Widersacher Frick und Nathselder-Calw aus die nächsten Plätze. Auch die 4X100-Meter-Stasfel der HI gewann die Nagolder Mannschaft mit Brustbreite vor Calw.

Den 100-Meter-Lauf des BdM gewann Jda Balz-Calw. Beachtliches Können zeigte neben Schühle-Nagold, der auch den Sieg im Weitsprung mit 6,35 Meter und durch den Speerwurf gewann, der Ja. P°anz er-Birkenseld. Panzer siegte in drei Konkurrenzen (Hochsprung 1,65 Meter, Kugelstoßen und Dis­kus). Mit einem Wurf von 62,5 Meter wurde Heid-Neuen­bürg Sieger im Keulenwerfen. Beim BdM war Elisabeth S ch u o n - Nagold die große Könnerin. Sie siegte im Hoch- und Weiterung, Ballweitwurf und Kugelstoßen. Lobenswert ist der 2. Platz, den die Gefolgschaft Handelsschule Calw im M a uns chaft s-:D rei kam pf errang. Diese Konkur­renz gewann beim BdM die Gruppe Calw. Bei den Jung- mädchen siegten im Ballweitwurf Anna Zahn-Lalw, im 60-Meker-Lauf Beate Wolf-Calw. Auch im Schwimmen belegten Calw und die engste Nachbarschaft verschiedene erste Plätze.

Siegerehrung

Alle, die dabei waren, freuten sich mit den Siegern und Sie­gerinnen, die nun von Bannsührer Riedt als Vannmei- ster ausgerufen wurden. Diese werden nun versuchen, am kommenden Wochenende den Bann bei LenKampfspielen 1938 der schwäbischen Hitlerjugend" würdig zu vertreten. Als ein Bekenntnis klingt das Lied der Hitlerjugend auf. Das Bann- und Untergau-Sportfest ist zu Ende.

Wer hat gesiegt?

Schwimmen, 100 Meter Brust HI: Benz, Hermann, 18/401 Stammheim, 1.47.6.

Schwimmen, 200 Meter Brust HI: Herbstrieht, Egon, 2/401 Hirsau, 4.14.4.

Schwimmen, 100 Meter Rücken HZ: Rathgeber, Heinz, 1/401 Calw, 1.47.8.

Schwimmen, 4 X 50 Meter-Stafsel HI: Gef. 2/401 Hirsau, 3 Min. 17.8 Sekunden.

Schwimmen, 100 Meter Kraul HI: Löffler, Ernst, 2/401 Hirsau, 1.43.2.

Wasserspringen HZ: Herbstrieth, Egon, 2/401 Hirsau, 62. Specrwurf HI: Wittkowsky, Zeno, 2/401 Hirsau, 38 Meter. Hochsprung HZ: Mühle, Erich. Gef. 2/401 Hirsau, 1.55 Meter. 1000-Meter-Lauf HZ: Auer, Eugen, 21/401 Neubulach, 2.52.5. Weitsprung HZ: Toussaint, 2/401 Hirsau, 5,42 Meter. Keulenwurf HI: Schöndörfer, Friedrich, 18/401 Stammheim, 58,20 Meter.

Kugelstoßen HZ: Mühle, Erich, 2 401 Hirsau, 10,55 Meter. 100-Meter-Lauf HZ (Entscheidung): Frick, Noland, 1/401 Calw, 12.0.

4X100-Mcter-Stafsel HZ: Ges. 1,401 Calw, 48.4 Sek. Mannschasts-Dreikamps HI: Gef. Handelsschule Calw, 275,4 Punkte; Gef. 1 Calw, 258,5 Punkte; Ges. 21 Liebelsberg, 225,9 Punkte; Gef. 18 Stammheim, 197,3 Punkte. Schwimmen. 100 Meter Brust DZ: Dannenmann, Hermann, 19/401 Stammheim, 2.11.6.

Ballweitwurf DZ: Rentschler, Adolf, Fähnlein 1/401 Calw, 66 Meter.

Weitsprung DZ: Lörcher, Walter, 2/401 Calw, 4,65 Meter. Hochsprung DZ: Lörcher, Walter, 2/461 Calw, 1.26 Meter. 60-Meter-Lauf DZ: Lauterwasscr, Hermann, 2/401 Calw, 8,6 Mannschafts-Dreikampf DZ: Fähnlein 1/401 Calw, 216,9 P. Schwimmen, 100 Meter BdM: Bretschneider, Hilde, 1/401 Calw, 2.02.1 Min.

Schwimmen, 200 Meter BdM: Weber, Marianne, 1/401 Calw, 4.36.0 Min.

Rückenschwimmen, 100 Meter BdM: Dobler, Anne, Gruppe 15/401 Bad Liebenzell, 2.13.0 Min.

Weitsprung BdM: Balz, Jda, 1/401 Calw, 4,45 Meter. Hochsprung BdM: Gienger, Maria, 17/401 Ostelsheim, 1,15 m. 100-Meter-Lauf BdM: Balz, Jda, 1/401 Calw, 13,6 Sek. Kugelstoßen BdM: Weißer, Elsbeth, 1/401 Calw, 6,20 Meter. Mannschafts-Dreikamps BdM: Gruppe 1/401 Calw, 211,8 P. Siegerin im Dreikampf: Köhler, Marianne, 1/401 Calw, 268 P. Schwimmen, 50 Meter beliebig ZM: Seusfer, Diellind, 21/401 Hirsau, 1.12.8 Min.

60-Meter-Lauf ZM: Wolf, Betha, Gruppe 1/401 Calw, 8,4 Sek. Schlagballweitwurs ZM: Zahn, Anna 1/401 Calw, 50,0 Meter. Weitsprung ZM: Pantle, Gotte, 1/401 Calw, 3,97 Meter. Dreikampf ZM: 1/401 Calw, 202,9 Punkte.

Achtet scharf auf de« Kartoffelkäfer'.

Eewittersturm aus Weste« hat ihn in diesem Jahre wiederum ridez die Grenze getragen. Deshalb fuhrt de« angeordneten Suchdienst mit aller Sorgfalt aus und achtel auch sonst aas Schritt und Tritt auf de«

SartoLettSker.

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Aus Stadt Md Laub

Altensteig, den 28. Juni 1938.

Achtung, Vlitzgefahr!

Jetzt ist wieder die Zeit der Gewitter. So schön auch ein sol- «es Naturspiel vom geschützten Ott aus zu betrachten ist, so unangenehm kann es aber für de" werden, der davon im Freien überrascht wird. Meist sucht man, um dem niedergehen­den Regen zu entgehen, die nächste Vaumgruppe auf, übersieht hierbei jedoch die große Gefahr, daß der Blitz einschlagen kann. Nicht jede Vaumart ist allerdings gleich blitzgefährlich. Durch- «rus nicht ratsam mag ein Aufenthalt in Gewitter unier Eichen, Pappeln, Fichten, Kiefern und Weiden sein, da diese Bäume anscheinend stark leitungsfähig sind. Seltener schon schlägt der Blitz in Buchen, Birken, Erlen und Ahorn ein Die Annahme, als ob freistehende Bäume besonders, gute Anziehungpunkte für den Blitz sind, ist irrig. Vlitzgesährlich sind sie dann, wenn sie in ihren Kronen abgestorbene Aeste aufweisen. Da der Blitz wie jede elektrische Entladung vornehmlich hervorstehende Spitze« zunächst sucht, so stellt man sich bei Baumgruppen nur unter kleinere Bäume und möglichst weit vom Stamm entfernt. Ist kein schützendes Regendach in der Nähe, so ist es ratsamer, jÄh bei starken Gewittern flach auf den Boden zu legen und eher die Kleider zu beschmutzen, als sich der Gefahr auszusetzen, vom Blitz erschlagen zu werden.

Im übrigen möge an den bekannten Volksreim erinnert wer­den: Vor den Eichen mußt du weichen! Und die Weiden sollst zu meiden. Vor den Fichten sollst du flüchten, doch die Buche« kannst du suchen!

*

Traume nicht auf -er Stratze!

Großes Aufsehen erregte am Sonntag in den verkehrsreichen Mittags- und Abendstunden in den Straßen Stuttgarts ei» wunderlicher Aufzug von 20 Mann. Sie hatten große Papier­körbe über die Köpfe gestülpt und gingen mitten auf der Straße, unterhielten sich ungestört in Gruppen mitten im brandende» Verkehr, sprangen kurz vor einem daherkommenden Kraftwage« noch über die Straße oder versuchten auf die fahrende Straße»- bahn zu springen. Kurzum, sie benahmen sich so, wie sich nur ein unvernünftiger Mensch im Straßenverkehr benehmen kan». Vs lenchtere jedem sofort ein, daß sie damit die Fußgänger treffen wollten, die sich gedankenlos sozusagen mit Schen­klappen an den Augen auf der Straße bewegen, die weder nach links, noch nach rechts sehen. Die Männer es waren Angehörige des NSKK. entledigten sich geschickt ihrer Auf­gabe, zumal sie die Schwächen ihrer Mitmenschen mit feinem Humor zu glossieren verstanden,

Erhebungen haben bewiesen, daß die Fußgänger zu einem sehr großen Teil die Schuld an Verkehrsunfällen tragen. Ge­rade Kinder und Frauen sind es, die blindlings in die Gefahr rennen. Wie oft schon hat man gelesen, daß ein gewissenhafter Kraft- oder Radfahrer bei dem Versuch, leichtsinnigen Fuß­gängern auszuweichen, nicht nur selbst Schaden erlitt, sondern auch noch andere, völlig unbeteiligte Menschen in Gefahr brachte. Also: Fußgänger, Augen auf!

Die Maul- und Klauenseuche ist ausgebrochen in den Gemeinden Attenweiler, Kreis Brberach; Neip- perg, Kreis Brackenheim; Schaiblishausen und Heufelden, Kreis Ehingen; Nordhausen, Kreis Ellwangen; Ob er stein ach, Kr. Eerabronn; Neckar- wei hingen, Kreis Ludwigsburg; Stuppach, Kreis Mergentheim; Schmalegg und Vogt, Kreis Ravens­burg; Jungingen, Kreis Ulm; Tannhausen, Unteressendorf und Wolfegg, Kreis Waldsee. Die Seuche ist erloschen in den Gemeinden Edel- fingon, Kreis Mergentheim; Untermarchtal und Hundersingen, Kreis Ehingen.

Nagold, 27. Juni. (Einen 50er gewonnen!) Bei dem Sportfest der Jugend hat der Glücksmann am Samstag einem Arbeiter einen Gewinn von 50 RM aushändigen können.

Calmbach, 27. Juni. (Zwei kleine Kinder verunglückt.) Die Bewohner der Ortsmitte wurden am Samstagnach­mittag in Aufregung versetzt, da nacheinander zwei kleine Kinder verunglückten. Im Hofe einer Glaserei hatte sich ein Bretterstoß etwas, verschoben. Er stürzte vollends ein, als das zweieinhalb Jahre alte Söhn- chen des Besitzers daran spielte. Das Kind geriet unter die Bretter. Die Verletzungen machten ärztliche Hilfe nötig. Fast zur gleichen Zeit stürzte ein vierjähriges Mädchen von einem Treppengeländer, an dem es herumkletterte. Mit einer klaffenden Kopfwunde wurde das Kind zum Arzt gebracht.

Neuenbürg, 27. Juni. (Achtjähriges Mädchen beim Baden ertrunken.) Am Samstagnachmittag gegen 4.30 Uhr ertrank beim Sägewerk Rotenbach die 8 Jahre alte Jngeborg DorisMartini, die Tochter des in Ro­tenbach wohnenden Weichenwärters Bernhard Martini. Das Mädchen badete mit einer 14 Jahre alten Freundin oberhalb des Wehrs. Plötzlich wurde es von dem reißenden Fluß erfaßt und unter dem Wehr Hindurchgetrieben. Unter­halb der Holzbrücke beim Sägewerk Rotenbach wurde das Kind nach etwa zehn Minuten leblos im Wasser gefunden. Die ältere Freundin wollte dem Kind zu Hilfe eilen, wurde dabei ebenfalls von der Strömung fortgerissen; sie konnte sich aber noch in Sicherheit bringen.

Niefern, 27. Juni. Beim Henaufladenverun­glückte ein junger Landwirt. Die Pferde zogen plötz­lich an. Durch den Ruck kippte der hochgeladene Wagen seitlich um. Der auf dem Wagen befindliche Landwitt ver­suchte noch abzuspringen, stürzte aber auf den Vorderwagen und zog sich Prellungen am ganzen Körper zu. Mit großen Schmerzen mutz er Las Bett hüten.

Rottenburg, 27. Juni. (SA.-Reichsnachrichten- schule.) Wie wir erfahren, wird der Schadenweilerhof bei Rottenburg künftig der Sitz der SA.-Reichsnachrichtenschuie sein. Die Gebäude, in denen früher die Schulungsräum» des SA.-HoHchulamtes untergebracht waren, werden zur­zeit für die Zwecke der komn«ndeu SA.-Reichsnochttchte»- schule aysaebaut.