«qwarzwaroer Lageszeuung

Nr. 143

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Befriedigung ausgenommen und als ein Erfolg der Politik Chamüerlains bezeichnet. Die Blätter rechnen allgemein damit, dag die Durchführung des Planes noch geraume Zeit in Anspruch nehmen wird. DieTimes" schreibt, der Erfolg sei immer noch klein gegen die Schwierigkeiten, die noch bevorstünden. Aber es handle sich wenigstens um bestimmte Erfolge. Die Möglichkeiten eines Waffenstillstandes infolge der gegenwärtigen englisch- italienischen Besprechungen können kaum jetzt schon Form an­nehmen.

Italien warnt vor Ueberschätzung

Die norditalienische Presse beschäftigt sich mit den Beratungen des Nichteinmischungs-Ausschusses und stellt fest, dag die sowjet- russische Obstruktion nicht zuletzt dank dem entschlossenen Bor­gehen Italiens zum Schweigen gebracht worden sei. DerPo- polo d'Jtalia" erklärt, es sei verfrüht, sich in zu rosigen Vor­aussagen zu ergehen, weil die Prozedur des Ausschusses not­wendigerweise langsam und verwickelt sei. Aber trotzdem sei es sicher, dag der Ausschuß nun endlich das Hindernis über­wunden habe, durch welches er seit dem vergangenen November festgefahren war. DerCorriere della Sera" erklärt, der ener­gische Druck Lord Plymouths habe die französische Volksfront in der Frage der Pyrenäen-Sperrung und den sowjetrussischen Vertreter hinsichtlich der Anwendung des britischen Planes in Spanien zum Nachgsben gezwungen.

Keine Aenderung -er kritischen Spanien-Politik

Chamberlains Erklärung im Unterhaus

Loudon, 22. Juni. Im Unterhaus griff der Labour-Abgeord- nete Baker die Spanien-Politik der Regierung Lhamberlain scharf an. Er machte dabei Vorschläge, die Chamberlain als leichtfertig zurückwies. Chamberlain betonte, dag seine Regie­rung nicht die Absicht habe, ihre Politik zu ändern und der Labour-Party einen Gefallen zu tun.

Chamberlain entwickelte dann die Ansicht der englischen Regie­rung zur Luftkriegsfrage, indem er drei Regeln auf­stellte, wobei er jedoch darauf hinwies, dag sich aus ihnen offen­sichtlich erhebliche Schwierigkeiten ergeben würden, sobald sie praktisch angewandt werden müßten.

Für die spanische Frage gebe es nur eine befriedigende Lo­sung: Die Beendigung des Krieges. Sie würde mit einem Schlag alle Schwierigkeiten beseitigen. An General Franco sei eine Protestnote geschickt worden, da man ihm nicht das Recht zugestehen könne, britische Schiffe absichtlich oder unab­sichtlich mit Bomben zu belegen. Die Aufrechterhaltung der Nichteinmischung werde von der britischen Regierung als von größter Wichtigkeit angesehen. Von Zeit zu Zeit strecke die bri­tische Regierung ihre Fühler aus, um festzustellen, ob Aus­sichten für den Erfolg einer Vermittlungs­aktion in Spanien vorhanden seien. Sobald die Zeit hierfür reif wäre, würde sieihre guten Dienste" anbieten, um, sei es allein oder mit anderen, den bedauerlichen Konflikt zu beenden.

England vor Neuwahlen?

Ankündigung des britischen Schatzkanzlers

London, 22. Juni. Auf der Tagung der Liberalen in London sprach am Mittwoch der britische Schatzkanzler Sir John Si­mon Er machte die aufsehenerregende Andeutung, daß Neu­wahlen in Großbritannien nicht mehr weit entfernt seien. Wörtlich erklärte er:Bevor die nächste Konferenz der Liberalen abgehalten wird, werden wir, so nehme ich an, der Ansicht sein, daß wir am Vorabend von Neuwahlen stehen."

Neue Erfolge an oer Eastellon-Front

Im Vormarsch auf Onda

Bilbao, 22. Juni. An mehreren Stellen der Castellon-Front führen die Truppen des General Varela seit Mittwoch früh mit Unterstützung der Luftwaffe neue, sorgfältig vorbereitete An­griffsaktionen durch. Die Roten leisten in den stark befestigten Stellungen starken Widerstand, dennoch gelang es den natio­nalen Truppen, auf der längs von Teruel nach Sagunt führen­den wichtigen Straße mehrere strategisch wertvolle Stellungen zu nehmen. An einzelnen Stellen, besonders in der außerordent­lich unwegsamen gebirgigen Gegend waren Vorstöße bis zu einer Tiefe von sechs Kilometer möglich. Die Verluste des Gegners an Toten und Gefangenen sind recht beträchtlich. Auch verschie­dene kleinere Operationen im Gebiete zwischen Valbona und Earrion waren von Erfolg gekrönt und brachten reiche Beute vor allem an Gefangenen. Der Vormarsch auf die südwestlich von Castellon im Küstengebiet gelegene Stadt Onda hält weiter an.

Umgruppierung aus dem chinesischen Kriegsschauplatz

Die Folge der Flutkatastrophe

Schanghai, 22. Juni. Die gegenwärtige Kriegslage ist durch drei Faktoren gekennzeichnet: erstens durch die infolge der Hoch­wasserkatastrophe des Gelben Flusses erforderlich gewordene Um­gruppierung der japanischen Streitkräfte südlich der Lunghai- Bahn, zweitens durch das schlagartige Aufleben des Guerilla-Krieges, der sich über das ausgedehnte Gebiet nördlich von Peking bis südlich der Lunghai-Bahn ausdehnt, drittens durch den weiteren Vormarsch der japanischen Land­streitkräfte und der Flotte im Pantgse-Tal.

Vor allem dem Guerilla-Krieg kommt zur Zeit eine größere Bedeutung. Dieser scheint zum erstenmal zentral geleitet und m Uebereinftimmung mit den Operationen auf dem Kriegs­schauplatz gebracht worden zu sein. Nach japanischen Mittei­lungen haben die Chinesen mindestens ^Guerilla-Divi­sionen eingesetzt, die zum Teil mit den modernsten Waf- ausgerüstet sind. Diese stoßen fortgesetzt gegen alle Nord- Sud-Bahnen vor, um den japanischen Vormarsch und die Um­gruppierung zur Hankau-Offensive zu stören.

Sowjetrutzland ein Land der Folterkammer

Schweizer Arbeiter sah das wahre Gesicht des Bolschewismus

Basel» 22. Juni. Ein schweizerischer Arbeiter, der 1930 noch voller Optimismus nach Sowjetrußland zog und glaubte, ein gesichertes und gutes Auskommen zu finden, schildert nach der Rückreise in die Schweiz imBerner Tagblatt" seine furchtba­re« Enttäuschungen. Obwohl ihm freie kostenlose Rückreise zu­

gesichert war, brauchte der sowjetrussische Bürokratismus etwa eineinhalb Jahre, bis der schweizerische Arbeiter nach vielen Verschleppungsmanövern, lügenhaften Ausreden, Lohnabzügen usw. die Ausreisepapiere erhielt. Seine Frau, selbst Sowjet­bürgerin, mußte sich verpflichten, nie mehr nach Rußland zu­rückzukehren. Um sich, seine Frau und seine zwei Kinder am Le­ben zu erhalten, mußte der Arbeiter, schwer krank geworden, seine wenigen Sachen noch verkaufen, da man ihm die Auszahl- lung des ihm als Schweizer zustehenden Krankengeldes verwei­gerte. Zum Verkauf einer Schreibmaschine, seines wichtigsten Be­sitzstückes, brauchte er sogar eine Verkaufsbewilligung, die ihm nach Passieren vieler Amtsstellen nur ausnahmsweise bewil­ligt wurde.Nach vieler Mühe", erklärte er zum Schluß,erhielt ich die Fahrkarten, nachdem die zuständigen Stellen noch alles versucht hatten, um die Abreise zu erschweren. Ich war froh, das Land hinter mir zu haben, auch wenn man mir nicht mehr Ae Fracht für das Gepäck bezahlen und mir nicht die zuständi­gen Valuten aushändigen wollte. Ich hatte genug von de» Schikanieren und Bespitzeln, von dieser Bürokratie, von dem ewigen Hungern und der Rechtlosigkeit. Das ist Sowjetrußland, wohin ich 1930 als Enthusiast gezogen bin. Ein Land, das von Stalin tyrannisiert wird, wo Kartoffeln ein Luxus sind, wo eine kritische Aeußerung ei« Leben ruinieren kann. Es ist dies die Diktatur eines Despoten aus Georgieu, ein Land der Fol­terkammer."

Sie Me Garde größt de« Führer

Beginn der Westmark-Fahrt

Trier» 22. Juni. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley hat an den Führer und Reichskanzler nachstehendes Telegramm ge­richtet:

Mein Führer! Ich melde Ihnen aus Trier in der West­mark den Beginn der diesjährigen Fahrt der Alten Garde der NSDAP. 630 Träger des Goldenen Ehrenzeichens der Partei aus allen Gauen Eroßdeutschlands grüßen Sie, mein Führer, in Liebe und Verehrung."

Auf dem Palastplatz vor dem ehemaligen Kurfürstlichen Schloß in Trier hatten die Gliederungen der Partei, die Junker der Ordensburg Vogelfang und die Schüler der nationalsozialisti­schen Erziehungsanstalt Aufstellung genommen. 600 Soldaten des Standortes Trier waren angctreten. Hinter ihnen staute sich viele Reihen tief die Bevölkerung von Trier. Nach dem Einzug der Fahnen und Standarten marschierten unter brausenden Heil­rufen die 630 Träger des Goldenen Ehrenzeichens. Gauleiter Gustav Simon gab seiner Freude darüber Ausdruck, 630 der ältesten Mitkämpfer des Führers, an ihrer Spitze Reichsorgani­sationsleiter Dr. Ley, begrüßen zu können. Dann sprach Dr. Ley. Er führte die Gründe an, die ihn vor nunmehr fünf Jahren veranlaßt hätten, den Marsch der Alten Garde anzuord­nen. Die alten Kämpfen sollten auf diese Weise das Deutschland kennenlernen, für das sie gekämpft, geblutet und geopfert hatten. Dann hob er hervor, welch innigen Anteil das Volk von Trier an diesem Marsch nehme. Der Jubel der Westmark ist besonders groß, weil sie zum erstenmal auf dieser Fahrt die alten Kämpfer aus der deutschen Ostmark begrüßen kann. Sie haben länger aushalten müssen, unv ihr Kampf war noch aussichtsloser und schwerer. 2000 wurden ermordet! Deshalb wollen wir sie auf dieser Fahrt besonders ehren und wollen sie bitten: Nehmt diese Freude der Westmark als kleinen Dank für alles, was ihr ge­tragen habt! Nach Dankeswort.n an den Gauleiter für die Vor­bereitung dieser Fahrt übergab der Reichsorganisationsleiter die Fahne der Alten Garde an den Fahnenträger der Ehren­garde des Westmarkgaues Koblenz-Trier. Unter dem Donner von Böllerschüssen marschierte dann die Alte Garde inmitten eines Spaliers vieler tausend Fackelträger durch die im fest­lichen Lichterglanz erstrahlenden Straßen der alten Stadt zur Treviris", wo die Junker der Ordensburg Vogelfang den Ehren­zeichenträgern eine würdige Feierstunde gestalteten.

Iubelsahrt der Allen Garde

durchs Mosel- und Nahetal

Jdar-Oberstein, 22. Juni. Von der Porta Nigra in Trier aus trat am Mittwoch früh die Alte Garde in 27 großen, mit Girlanden und den Standarten der Alten Garde geschmückten offenen Omnibussen ihre dreitägige Fahrt durch 'die schöne Westmark an. Mit Böllerschüssen und schmetternder Musik gab die Bevölkerung der Herzlichkeit ihrer Begrüßung Ausdruck. Durch das herrliche Moseltal ging es zunächst nach Verncastel- Cues und dann durch den Hunsrück und das anmutige Nahe- ifach Jdar-Oberstein. Die ganze Fahrstraße, die durch das liebliche Moseltal mit seinen reoenbestandenen Höhen, den end- ^sen Weinbergen führte, war ein einziger Triumphbogen aus Ehrenpforten, Fahnen, Spruchbändern und Girlanden. Die For­mationen und Gliederungen der Partei mit ihren Fahnen, mit Spielmanns- und Mustkzügen, der Arbeitsdienst, Polizei und Feuerwehr bildeten in den Straßen Spalier. Aus den Betrie­ben kamen die Arbeiter, die Winzer und Winzerinnen von den Wernbergen, die Förster und Forstarbeiter aus den Wäldern, dre Bauern und Landarbeiter von den Feldern. In den Wein- dorfem kredenzten junge Winzerinnen in farbenfroher Tracht den Ehrentrunk. Gesangvereine entboten mit Liedern ihren Willkomm. Vor allem aber war es die Jugend in Stadt und Land, deren Helle Stimme aus dem allgemeinen Jubel heraus- zuhoren war.

Dr. Goebbels bei -er alte« Garbe

Festlicher Abend in Bad Kreuznach Bad Kreuznach, 23. Juni. Am Mittwochabend vereinigten sich die alten Kämpfer des Führers im großen Saal des Kurhauses von Bad Kreuznach zu einem Festabend. Zur Freude der Alten Garde erschien gegen 9.30 Uhr abends Reichsminister Dr. Goebbels, der von seinen alten Mit­kämpfern mit großer Herzlichkeit begrüßt wurde. Nach dem Fest­abend auf der Fahrt durch die Westmark erstrahlte der Kurpark im Lichte zahlloser Lampions, die den herrlichen Park in einen wahren Zaubergarten verwandelten.

Zwischen den Städten des Westmarlgaues ist geradezu ein edler Wettstreit entbrannt, wer die Getreuen des Führers am herzlichsten empfängt. Die Stadt Kreuznach war festlich illu­miniert und eine freudig gestimmte Menschenmenge grüßte die Männer der Alten Garde.

Deutscher Studententag 1938 in Heidelberg

Sonnwendfeier mit Reichsminister Rust

Heidelberg, 22* Juni. Nach der vorjährigen Reichsarbeits­tagung der deutschen Studentenführer nimmt die Reichsstuden­tenführung mit dieser machtvollen" Kundgebung des geeinten deutschen Studenten- und Altherrentums im Großdeutschen Reick die Tradition der Deutschen Studententage wieder auf, die fest dem Weltkriege alle deutschen Studenten von diesseits und jen­seits der Reichsgrenze alljährlich zu einem gesamtdeutschen Hx, kenntnis zusammsnführte. Außer 50 österreichischen Kameraden und 40 ausländischen Delegationen aus der ganzen Welt nab- men 1000 deutsche Studentenführer von Berufs- und Fachschulen sowie Amtsleiter an der Tagung tei>, ferner 200 Kameradschaft;, führer des Altherrenbundes und die Rektoren sämtlicher deut­schen Universitäten und ihre Vertreter. Die Gesamtzahl der ofti- zielten Tagungsgästs betrügt rund 1500.

Als Abschluß des ersten Tages fand aus der Feierstätte Hei­liger Berg die politische Großkundgebung und Sonn­wendfeier des Deutschen Studententages statt. Reichsstuden­tenführer ^-Oberführer Dr. Scheel führte u. a. aus, daß Ein» und Aufgabe unseres Lebens der Kampf an der nationalsozia­listischen Front sei. Der Redner deutete den Wiederaufstieg der deutschen Volkes als die große Sonnenwende unserer Zeit, in der sich Deutschland wiedergefunden habe.

Unter lebhaftem Beifall trat dann Reichserziehungsminisier Rust zum Rednerpult. Ein neues Volk marschiere heute im weiten Reich hinter der Fahne, nicht mehr aufgespalten i» Konfessionen und Parteien, sondern zusammengefunden im ne» erwachten Leben der völkischen Blutsgemeinschaft. Im stolze, Bewußtsein unserer Kraft beugen wir uns vor dem ewige» Schöpfer als dem, der dieser Erde ein Gesetz gab und uns vor­schreibt, zu begreifen, daß wir leben sollen und daß wir lebe» wollen, der uns begreifen läßt, daß dieselbe Kraft, die uns er­stehen ließ, uns auch den Kamps auferlegte. Wir begreifen in der Sonnwendnacht, daß es im ewigen Wechsel nicht nur Jahre, sondern auch Geschlechter gibt. So schließt sich um das Feuer der Sonnenwende ein Volk von 75 Millionen, das nicht nur lebend zusammengehören will, sondern auch rn seinen Geschlechterfolge» sich eins fühlt. Nicht weltentrückte Romantik ist es, die ms hi», ausruft um die Sonnwendfeuer. Nicht was in ein oder zwei Menschenaltern verloren wurde, sondern was in 500 Jahre» versäumt wurde, das zu schaffen sind wir angetreten.

So sehen wir vor uns die wunderbare Sendung Adolf Hit­lers, begreifen die ganze Größe seiner Arbeit, die ganze Schwere seines Werkes. Mögen meine jungen Mitkämpfer in dieser Stunde begreifen, daß menschliche Konstruktionen aussichtslos sind, wenn sie nicht in den Realitäten dieser Welt ihren Rück­halt finden.

Als Reichsminister Rust geendet hatte, loderte der HolKoß auf, dem zum Gedenken der Toten der Freiheitskriege, des Welt­krieges, der nationalsozialistischen Bewegung sowie der Brüder und Schwestern jenseits der Nctchsgrenzen Kränze übergebe» wurden.

Neue Rekorde Sei den Segelfliegern

Berlin, 22. Juni. Fast zur gleichen Zeit mit den Wellbest, leistungen des deutschen Hubschraubers stellten die beiden Segel fluglehrer NSFK.-Truppführer Katzner und als Fluggast NSFK.-Truppführer S p a e t e r von der Reichsschule für Segel- flug auf der Insel Sylt einen deutschen Rekord im Dauersegel- flug für Zweisitzer auf. Der Flug wurde nach 17 Stunde« 22 Mi­nuten wegen ungünstigem Wind abgebrochen, nachdem die bis­herige Bestleistung von Jachtmann mit 13:39 Stunden längst überboten war.

Freistellen und Ausbildimgsöeihilfeu j für Kinder aus kinderreichen Familien

Das neueste Amtsblatt des Wllrtt. Kultministeriums enthält nähere Mitteilung über die Gewährung von Freistellen und Ausbildungsbeihilfen für Kinder aus kinderreichen Familien, soweit die Schulen dabei mitzuwirken haben. Die Entscheidung über die Anträge auf Gewährung von Freistellen und Ausbil­dungsbeihilfen liegt nicht bei der Ilnterrichtsverwaltung, son­dern bei dem Oberfinanzpräsidenten.

Alskinderreich" für die Stellung von Anträgen gilt eine Familie, wenn minden st s vier Kinder zur Zeit der An­tragstellung leben. Es kommt dabei nicht darauf an, wie alt die Kinder find, ob einige von ihnen bereits verheiratet sind oder ob sie eigenes Einkommen beziehen. Witwen, alleinstehende oder geschiedene Frauen werden wie kinderreiche Familien be­handelt, selbst wenn sie nur ein Kind haben. Das Kind, für das ein Antrag gestellt wird, muß erbgesund, geistig und sportlich entwicklungsfähig sein. Zum Besuch der Volksschule werden Ausbildungsbeihilfen nicht gewährt, sondern nur zum Besuch von Mittel-, höheren-, Fach- und Berufsfachschulen. Die Beihil­fen können sich erstrecken auf Beihilfen für das Schulgeld, sür die Kosten der Lebenshaltung des Kindes und für die Beschaf­fung von Lernmitteln. Es handelt sich bei diesen Ausbildungs­beihilfen nicht um eine Fürsorgemaßnahme für erbgesunde, cha­rakterlich wertvolle und geistig begabte Kinder aus soziale« Schichten. Bei der Prüfung der Einkommens- unnd Vermögens­verhältnisse soll daher nicht kleinlich verfahren werden.

Einstellung von Freiwilligen in die Luftwaffe

im Frühjahr 1939

Das Reichsluftfahrtministerium gibt bekannt:

1. Für die Annahme von Freiwilligen für die Einstellung^ Frühjahr 1939 wird bei der Fliegertruppe und der LustE- richtentruppe steht nur noch sehr kurze Zeit zur Verfügung. De« Bewerbern wird deshalb dringend angeraten, sich s^ort bei einer Fliegerersatzabteilung, einer Abteilung oder einer Kampagne der Luftnachrichtsntruppe zu melden. Bei später eingehende« Gesuchen besteht die Gefahr, daß das Annahmeverfahren bis zu« Meldeschluß (5. Juli IM) nicht mehr durchgeführt werden kann, vnd die angestrebte Einstellung im Frühjahr 1939 nicht mehr möglich ist. Auskunft über die Bedingungen und über den vor­her abzuleistenden Arbeitsdienst erteilen die genannten Trup­penteile, die Wehrbezirkskommandos und die Wehrmeldeämter-

2. Einstellungsgesuche bei anderen militärischen Dienststelle^ find zwecklos. Sie verzögern nur die Bearbeitung zum Nachteil des Bewerbers.