Nr. 143
Llywarzwalver Tageszeitung
Seit» I
8 Bei der Flakartillerie und beim Regiment General Göring werden im Frühjahr 1939 keine Freiwilligen eingestellt.
4 Der Zeitpunkt für die Meldungen von Freiwilligen für die Herbsteinstellungen 1939 bei Fliegertruppe, Flakartillerie, Luftnachrichtentruppe und Regiment General Göring wird noch Lurch Presse und Rundfunk bekanntgegeben.
Berwerlilitg der tierischen Abfalle
Gesetzliche Regelung steht bevor
Die Gewinnung von Futtermitteln und Fett aus eigener Erzeugung steht im Vierjahresplan an bevorzugter Stelle. Eine wesentliche Steigerung ist hier auf einem bisher vernachlässigten Gebiet möglich. Durch die restlose Verwertung der Schlacht- bosabfällen und der Körper eingegangener Tiere können erhebliche Mengen an Futtermitteln und Fett für technische Zwecke gewonnen werden. Nur ein kleiner Teil dieser Abfälle wird heute wirtschaftlich verwertet. Wie im „Vierjahresplan" mit- «teilt wird, soll ein neues Gesetz hier Abhilfe schaffen. Allein a, Blut fallen bei den Schlachtungen in Deutschland jährlich ewa 30 Millionen Kilogramm an. Abgesehen von der für die Wurstfabrikation verwendeten Blutmenge werden hiervon kaum 10 Prozent wirtschaftlich verwertet, obwohl sich aus dieser Menge Sch Millionen Kilogramm Blutmehl Herstellen liehen, die hochwertiges Futtermittel, das zu 80 Prozent aus Eiweiß besteht, ergeben würden. Von «n Tierkörpern wird heute nur etwa ein Fünftel wirtschaftlich verwertet. Aus Schlachtabfällen und Tierkörpern werden im Durchschnitt 30 Prozent Tiermehl und 10 Prozent Fett gewonnen, das hauptsächlich in der Seifenfabrikation verbraucht wird. Leider entsprechen bisher nur die wenigsten in Deutschland vorhandenen Verwertungsanlagen modernen Ansprüchen. Die Umstellung dieser veralteten Anlagen auf neuzeitliche wirtschaftliche Betriebe ist eine wichtige Aufgabe im Sinne des Bierjahresplanes.
MS» SiachrWro aus all» «rli
Stabschef Lutze nach Italien eingeladen. In der Zeit vom 24 , Juni bis 1. Juli 1938 wird Stabschef Lutze auf Einladung des Generalstabschefs der faschistischen Miliz, Russe, in Italien weilen und dort Einrichtungen und Vorführungen der faschistischen Miliz sehen. In Begleitung des Stabschefs wird an der Fahrt auch teilnehmen der Führer der Gruppe Südwest, Obergruppenführer Ludin.
Der Reichsführer ^ in der Ostmark. Der Reichssührer U und Chef der deutschen Polizei Himmler hielt die Sonnenwendfeier des 12. Sturmes der 90 ^-Standarte in Wolfs- berg im Lavantal bei Klagenfurt ab. Dieser U-Sturm hatte sich in den Freiheitskämpfen des Jahres 1934 besonders ausgezeichnet.
Sonncnwendfeier der Sudetendeutschen. lleberall im sudetendeutschen Siedlungsgebiet wurde unter ungeheurer Beteiligung der deutschen Bevölkerung die Sommersonnenwende gefeiert. In Eger wurde die Sonnenwendfeier zu einer Kundgebung der ganzen Bewohnerschaft. Die Berghöhen der Randgebirge bildeten einen lodernden Kranz weithin leuchtender Höhenfeuer.
Der italienische llnterrichtsminister Boitai hat sich nach Köln begeben, um als offizieller Vertreter der italienischen Regierung an der 590. Jahrfeier der rheinischen Universität teÜMnchmen.
Von der deutschen Himalaja-Expedition. Nachdem die Himalaja-Expedition am Nanga Parbat das Lager 2 am 9. Juni errichtet hatte, kamen so schwere Schneefälle, die weit herunterreichten, daß das Vordringen für einige Tage behindert wurde. Nach eingetrerener Besserung wurde am 16. Juni das Lager 3 in 5900 Meter Hohe errichtet. Die Bergsteiger sind in guter Gesundheit und bereiten sich vor, weiter vorzudringen.
Vären-Einbruch nach Frankreich. 2m Laufe der letzten Tage sind zahlreiche Bären, die noch in den Wäldern und schwer zugänglichen Hochtälern der Pyrenäen hausten, vor den zurückweichenden sowjetspanischen Truppen auf französisches Gebiet geflüchtet. Während man bisher die Zahl der auf der französischen Seite der Pyrenäen wild lebenden Bä- renauf 150 bis 200 schätzte, hat sich diese Zahl im Lause der letzten Tage fast verdoppelt. Die Landbevölkerung hat schwere Sorgen für die Viehherden, die schön bisher infolge der Angriffe von Kären stark zu leiden hatten.
Erogfeuer im Seebad. Ein Eroßfeuer brach am Sonntag in dem west-englischen Seebad Blackpool an der Irischen See (Grafschaft Lancaster) aus. Der Konzert-Pavillon des Seebads wurde in Asche gelegt. Als der Pavillon Feuer Mg, befanden sich in ihm über 500 Menschen. In der Halle und aus dem Badestrand brach eine Panik aus.
Vom Motorradsitz ins Zimmer geschleudert. In Eung- weiler bei Straßburg rannte der 35 Jahre alte Emil Jund aus Gries mit seinem Motorrad gegen ein Haus. Er wurde vom Rad in ein in dem Zimmer stehendes Bett geschleudert, sein Mitfahrer, der 29jährige Robert Gsell stürme gegen die Hauswand. Beide waren sofort tot.
Ein Raubmörder hingerichtet. Am 21. Juui ist der 36 Jahrealte Otto Schmidt aus Gera hingerichtet worden, der vom Sondergericht Weimar wegen Mordes zum Tode und «erluft der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt wurde. Der Beibrecher war am 23. Februar aus dem Haltepunkt Papiermühle der Strecke Gera—Bena in den Packwagen eines Perjonenzuges eingedrungen, Hatto den Zugführer durch vainmerschläge betäubt, aus dem fahrenden Zug auf die ochrenen geworfen und dann etwa 250 RM. geraubt.
rsacher Frauenmörder hingerichtet. Mo Jllstizpresse- ome Hanover teilt mit: Am 22. Juni wurde der 1901 ge- Robert Koernig aus Cuxhaven hingerichtet, der Schwurgericht in Stade wegen vierfachen Mordes und ni-sk Notzucht zum Tode verurteilt worde» war. Der vielfach vorbestrafte Koernig war durch feine Ileberfäll« Frauen der Schrecken der Bevölkerung a» der Elbe- mundung geworden und hat in den Jahren 1929 bis 1937 Zöllen Frauen vergewaltigt und ermordet. k-Tinno^ng zweier Todesurteile. Am 22. Juni wurde« ^03 geborene Bernhard Vromberg und der 1903 ge- orene Paul Maaß hingsrichtet, die vom Schwurgericht in
wegen Mordes und Anstiftung zum Morde zum »„n worden waren. Vromberg hat am 23. Au-
^6 auf Anstiftung des Maaß dessen uneheliches Kind Entgelt ermordet. Maaß hat zu dem Morde angestif- durch die Ermordung die Aufdeckung eines von der Mutter des Kindes jahrelang verübten Sitt-
chkeitsverbrechens verhindern wollte.
Aus Stadt «ad 8asd
Altensteig, den 23. Juni 1938.
Laßt nichts verderben!
Auch Staniolpapier nicht. Die Industrie kann es heute wieder nützlich verwerten. Heute wird es das Jungvolk wieder ab hol en. Bitte halten Sie Ihr Altmaterial für die Pimpfe bereit.
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Sportfest des Bannes 401 in Nagold
Im Mittelpunkt: W e h r s po r t f ü n fk a m p f Wie bereits berichtet, findet am kommenden Samstag und Sonntag, 25. und 26. Juni 1938, das Bann- und Untergausportfest des Bannbereiches 401 in Nagold statt. Aus dem abwechslungsreichen Programm, das sich in der Hauptsache auf dem neuen Sportplatz und Hindenburgplatz abwickelt, sticht besonders der Wehrsportfünfkampf hervor. Es ist dies eine Bielseitigkeitsübung, die nicht nur den Einsatz eines Einzelnen, sondern der ganzen Mannschaft verlangt. Kurz gesagt, wird folgendes verlangt:
Jeder Gefolgschaftsführer erhält bei Beginn des Wettkampfes einen Umschlag, in dem die gestellten Aufgaben enthalten sind. Dort findet er vor, was ihm zur Aufgabe gestellt wird: 10 üin Orientierungsmarsch, womit Kartenkunde und Entfernungsschätzen verbunden ist, weiterhin Kleinkaliberschießen, ein Hindernislauf (ohne Gepäck) über die Hindernisbahn auf dem neuen Sportplatz und schließlich Keulenzielwurf.
So einfach sich diese Bedingungen zu Papier bringen lassen, so schwer ist es aber, sie praktisch durchzufllhren — und zum Siege zu führen. Jeder -einzelne Teilnehmer muß darnach streben, das Ziel zu erreichen, am besten abzuschneiden, auf daß die Gesamtheit, auf die es in Summa ankommt, den Sieg erringt.
Um 21.00 Uhr des Samstagabend- findet eine Feierstunde statt, wo u. a. die Bannspielschar Calw mitwirkt, ferner die Stadtkapelle Nagold. Die Siegerehrung findet um 16.00 Uhr am Sonntag, 26. Juni durch Bannführer Riedt statt.
Wer will mit nach Tirol radeln?
Der Bann 401 derHitle r-J ugend teilt mit: Wie bereits schon berichtet, führt der Jungbann 401 eine zweiteFahrtin das herrliche Land Tirol durch. Wer wollte nicht mithalten, in die Heimat Andreas Hofers zu kommen, wo sich stolz hohe Berge über 3000 Meter empsrrecken, wo von irgendwo in der Ferne das muntere Bimmeln auf der Alm weidender Kühe ans Ohr klingt? Alme, Sennhütten, liebliche Täler, romantische Bergseen zerklüftete Felsen — das sieht man in den Alpen, das zeigt uns Tirol, eine der schönsten Perle im herrlichen Kranze unseres schönen deutschen Vaterlandes, wie sich der Führer anläßlich seines Besuches im jüngsten Gau unseres Reiches ausdrückte. Dazu kommt der herrliche Menschenschlag, der uns Schwaben so sehr ähnelt. Fragen wir sie, so bekommt man oft zur Antwort, daß ihre Vorfahren Schwaben -waren. Auch aus diesem Grunde haben wir gerade Tirol so in unser Herz geschlossen.
In dieses schöne Land führt der Führer des Jungbannes 401, Toni Glanzl, ein Sohn -dieser Heimat, zum zweiten Male seine Kameraden. Diesmal allerdings nicht wieder mit dem Omnibus, sondern mit dem Fahrrad. Dies verspricht besonders zackig zu werden. Aus eigener Kraft schaffen wir uns von unserer Heimat im Schwarzwald nach Tirol, um dies befreite L'and mit seinen Menschen zu schauen, es lieben zu lernen als unser Land. Keine Zollschranken trennen uns mehr; wir sind ein einig Volk von Brüdern! Darum besuchen wir unsere Kameraden in diesem Land, um ihnen zu zeigen, wie wir hier im Altreich denken, wie wir Jungen zu einer verschworenen- Gemeinschaft wurden, wie das nun auch in Oesterreich zur Wirklichkeit geworden ist.
Der Weg führt von Calw aus über Tuttlingen, Dornbirn, Landeck, Innsbruck nach Wildschönau. Dort ist Bleibe. Von hier aus werden die verschiedensten Fahrten in die Umgebung durchgeführt, das 2300 Meter hohe Sonnwendjoch erklommen, der reizend gelegene Achensee ausgesucht, das bekannte Zillertal durchwandert usw. Heimwärts geht es dann über Tegernsee, Schongau, Memmingen, Zwiefalten nach Calw. Die Fahrt wird vom 1. 7. bis 15. 7. 1938 durchgeführt und kostet RM 23—. Wer noch teilnehmen will, muß sich sofort beim Jungbann 401 in Hirsau melden.
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Die Maul- und Klauenseuche ist ausgebrochen in den Gemeinden G'schwend und Obersontheim, Kr. Gaildorf; Aufhosen, Jngerkingen, Reute und Warthausen, Kr. Biberach; R e g g l i s w e i l e r, Kr. Laupheim; Hochberg, Kreis Saulgau; Hausen, Kreis Ried'lingen; Plieningen, Kreis Stuttgart. — Die Seuche ist erloschen in den Gemeinden Archs- Hofen, Blumweiler, A l t h a u s e n, Niederrim- bach und Reinsbronn, Kreis Mergentheim, Alten- weiler, Muttensweiler, Ochsenhausen und Ring sch nait, Kreis Biberach; Dettingen, Kreis Ehingen; Wuchzenhofen, Kreis Leutkirch; Lorch, Kreis Welzheim.
Diensterledigungen. Die Bewerber um die Revierförsterstellen Alexandersreut Leim Forstamt Crailsheim; Erotzerlach beim Forstamt Hall, Außenstelle Mönchsberg: Kuchen beim Forstamt Geislingen; Reute beim Forstamt Biberach; Schömberg beim Forstamt Balingen; Zütt- lingen beim Forstamt Neuenstadt haben sich binnen 14 Tagen auf dem Dienstwege bei der Forstdirektion zu melden.
Abschied von Altenfteig. Gestern abend verließen die ersten „KdF"-Urlauber aus dem Gau Südhannover- Braunschweig wieder unser Schwarzwaldstädtchen. Die Stadtkapelle führte den frohgestimmten Zug von dem Marktplatz zum Bahnhof. — Die nächsten Urlauber treffen Samstagmorgen wieder zwischen 10 und 11 Uhr ein.
Motorisierung der Holzhauerei zur Schonung der Menschenkraft. Der Reichsforstmeister hat zur planmäßigen Motorisierung des Holzhauungsbetriebes ein« An-
i ordnung getroffen. Darin geht er davon aus, daß das Streben nach Verbesserung und Vervollkommnung der Arbeitsverfahren in der Holzhauerei sowie die Sorge um den rechtzeitigen Holzeinschlag besonders in Bezirken mit Arbeitermangel zur vermehrten Anschaffung von Motorsägen geführt habe. Eine planmäßige Lenkung des Motorsägeeinsatzes sei erforderlich. Durch richtigen Einsatz werde eine wertvolle Ergänzung der Arbeitsmethoden in der Holzhauerei erreicht. Die Maschinenoerwendung werde aber nur dann den gewünschten Erfolg — Schonung der menschlichen Arbeitskraft — bringen, wenn sie nur in geeigneten Bezirken und nur nach sorgfältigster Arbeitsvorbereitung stattfinde. Der Reichsforstmeister gibt Richtlinien für diese Planung, wobei er vor allem die sorgfältigste Ausbildung der Motorsägenmannschaften und Beamten der Einsatzreviere verfügt.
Nagold, 22. Juni. (Brandschutz-Übung.) Gestern um 19.15 Uhr ertönte in Nagold Feueralarm. Die Männer der Feuerwehr eilten zum Feuerwehrmagazin. Es handelte sich jedoch nur um eine Brandübung, der aber eine sehr wichtige Aufgabe zugrunde gelegt war. Es war angenommen, daß der Schuppen der Wollspinnerei und das Sägewerk Rentschler durch Fliegerbomben zerstört und in Brand gesetzt worden waren. Die Ausgabe lautete, das Uebergreifen des Brandes auf das Fabrikgebäude zu verhindern. Auch der Schuppen beim Spital galt als zerstört. Die Bewohner der umliegenden Häuser mußten gerettet werden. Die Hebung war dadurch noch sehr erschwert worden, daß die Wasserleitungen ebenfalls als beschädigt angenommen waren und so der Einsatz der Motorspritze sich gleichfalls schwersten Behinderungen g-egenübersah.
Freudenstadt, 22. Juni. (Im Kreis Freudenstadt Juden unerwünscht.) In der „Schwarzwaldzeitung" lesen wir: Schon vor Jahren ist für den Kreis FreudeNstadt die Regelung getroffen worden, daß kein Beherbergungsbetrieb Juden mehr aufnimmt — mit Ausnahme von Betrieben, die in jüdischen Händen sind und die dementsprechend auch ein Reservat für jüdische Kurgäste darstellen sollen. Diese Anordnung ist seinerzeit von der Kreisleitung im Benehmen mit der Kurverwaltung Freudenstadt und auch im Benehmen mit der zuständigen örtlichen Leitung der Fachgruppe Veherbergungs- und Eastftättengewerbe getroffen worden — und sie war geeignet, die Luft in unserem Schwarzwald zu reinigen. Nun hat sich aber herausgestellt, daß in der letzten Zeit einige, deren Beruf es iftz Fremde zu beherbergen, glauben, daß man heute auf der Kreisleitung nicht mehr wisse, daß einmal eine solche Regelung getroffen worden ist; und sie gehen her und schauen nach Löchern und Maschen, durch die sie durchschlupfen können. Es gibt heute im Kreis Freudenstadt keine andere Regelung der Judenfrage im Fremdenverkehr, als wie sie seither bestanden hat. Das heißt klipp und klar: kein deutscher Beherbergungsbetrieb darf in Stadt und Kreis Freudenstadt Juden aufnehmen. Das Entweder — Oder ist klar. Die Juden gehören auch im Kreis Freudenstadt, wenn sie im Strom des Fremdenverkehrs kommen, in jüdische Betriebe; sie gehören aber nicht und nirgends und nie in deutsche Betriebe.
Freudenstadt, 22. Juni. (Zwei 25jährige DienstjuLi- läen.) Dieser Tage feierten die Reichsbahnbediensteten Christian Schatz bei der Bahnmeisterei Alpirsbach und David Wurster bei der Bahnmeisterei Freudenstadt ihr 25jährigesDienstjubiläum. Aus diesem Anlaß hat ihnen der Führer und Reichskanzler das silberne Treudienst-Ehrenzeichen verliehen.
Neuenbürg, 22. Juni. (Obstbautagung.) Letzten Sonntag kamen die Kreisbaumwarte und Kreisfachwarte für Obstbau innerhalb der Kreisbauernschast Schwarzwald-Nord zu einer Schulungstagung zusammen. Das Arbeitsprogramm umfaßte u. a. Besichtigungen vorbildlicher Obstanlagen in Neuenbürg und Birkenfeld zu dem Zweck, Neuerungen auf dem Gebiete des Obstbaues nach einheitlichen Gesichtspunkten für den Gesamtobstbau innerhalb der Kreisbauernschaft verwerten zu können. In Neuenbürg galt das Interesse dem Buschobst - und Spalierobstbau und es wurde das dort Gesehene als richtunggebend für den denkenden Obstzüchter bezeichnet. In Birkenfeld waren es vornehmlich die ausgedehnten Erdbeerpflanzungen, welche die Teilnehmer aus den Höhenlage« überraschten. Es wurde allgemein erkannt, daß bei guter Pflege der Erdbeeraulagen keine andere landwirtschaftliche Kultur höhere Reinerträge abwirft als gerade diese. Zum Schluß galt der Besuch dem Versuchsgarten des Gartenbauvereins Birken- feld. Bei den mündlichen Beratungen wurde der sog. Oeschberg- schnitt (Schweizer Schnitt) behandelt und seine Vor- und Nachteile für den Obstbau beleuchtet. Kreisfachwart Schechiuger brachte zusammenfassend zum Ausdruck, daß er einen schönen und lehrreichen Tag Obstbau im Kreis Neuenbürg erlebt habe und seine Erwartungen für diese Schulungstagung weit über- . troffen porden seien.
Leonberg, 22. Juni. (Junger Radfahrer in der Kurve gestürzt.) In einer Steilkurve geriet ein elfjähriger Schüler, der rasch die Straße hinabfuhr, aus der Fahrbahn. Bei dem Sturz zog er sich eine Gehirnerschütterung zu, die seine Ueberführung in das Krankenhaus notwendig machte.
Stuttgart, 22. Juni. (F r a n z ö s i s ch e E ä st e.) 70 französische und deutsche Teilnehmer an dem Zweiten Deutsch- Französischen Kongreß in Baden-Baden, unter ihnen auch der Vizepräsident der Deutsch-Französischen Gesellschaft, Prof. Dr. Grimm-Esten, trafen in Stuttgart ein. Sie wurden auf dem Marktplatz von Eaugeschäftssührer Baumert herzlich begrüßt. Nach einer kleinen Hühenrundsahrt über die Geroksruhe, waren sie auf einem Empfang in der Villa Berg Gäste der Stadt Stuttgart. Hierbei begrüßte Sts^b- rat Könekamp im Namen des verhinderten Oberbürgermeisters Dr. Strölin die Gäste. Pros. Dr. Grimm-Esten und der Kabinettschef des Bürgermeisters von Versailles, Weiland, sprachen Dankesworte.
Todesfall. Im Alter von 79 Jahren ist in Stuttgart der bekannte Chirurg Prof. Dr. med. Karl Steinthal ge^ starben. Er war von 1893 bis 1907 Chefarzt der Thirvrgi- schen Abteilung des Stuttgarter Diakonistenhauses und vom 1907 bis 1926 Leiter der Chirurgischen Abteilung de» Aa» tharinen-Hospitals. Während des Weltkriegs wirkte er al« General-Oberarzt und fachärztlicher Beirat beim 13. Ar» meekorvs.