Kriegsfürsorge.

Nach den Zusammenstellungen, die die katholi­schen Bezirksschulämter gemacht haben, sind bis 1. März d. I. von den katholischen Schulkindern des Landes für die im Feld stehenden Truppen anqefer- tigt worden 65 163 Paar Socken, 20 030 Paar Puls­wärmer. 14 476 Paar Handschuhe, 7514 Leibbinden, 12 017 Halsbinden, 11593 Paar Kniewärmer. 8309 Ohrenschützer, 2252 Sturmhauben, 2252 Hemden. 440 Unterhosen, 237 Westen und eine größere Anzahl an­derer Strick- und Näharbeiten. Ersammelt wurden von den Kindern für die Bedürfnisse der Truppen im Felde und in den Lazaretten 22 598 Mk. 30 Pf. an Geld und eine große Menge Naturalien. Die Ar­beiten und Sammlungen werden fortgesetzt.

Schule und landwirtschaftliche Arbeiten.

Durch Konfistorialerlaß vom 28. April sind die kirchlichen Visitatoren ermächtigt worden, in den Sommermonaten des Jahres 1915 im Benehmen mit den Bezirksschulämtern den Religionsunterricht der Geistlichen und der Lehrer in den oberen Klaffen der Volksschule da einzuschränken» wo es infolge der Bekanntmachung der Oberschulräte vom 17. April, betreffend außerordentliche Maßnahmen im Schulunterricht zur Erleichterung der landwirt­schaftlichen Arbeiten sich als geboten erweist.

Kriegsgemäße Rezepte.

Leib erübenküchle.

1'/- Pfund Gelbe Rüben werden sauber gewaschen, geputzt und in Wasser weich gekocht, abgeschüttet und durchgetöieben. Hierauf mengt man '/, Pfund geriebene Kartoffeln, 1 Ei, seingewiegte Zwiebel und Petersilie. Salz, Pfeffer, Muskat und 1 Eßlöffel Mehl darunter, formt von der Masse Küch­lein und bäckt sie in heißem Fett dunkelgelb. Die Küchlein schmecken gut zu grünem oder Kartoffelsalat.

Militär und Sozialdemokratie.

Blättermeldungen zufolge sind in den Kasernen seither noch immer Jnstruktionsbücher benützt wor­den, in denen die Sozialdemokratie als vaterlands­los und gemeingefährlich hingestellt wird. Von den zuständigen Stellen ist nun eine Anordnung getroffen worden, wonach die Bücher eingezogen worden sind.

(S.C.B.) Leonberg. 2. Mai. In einer Neuan­pflanzung des Eltinger Gemeindewaldes entstand ein Waldbrand, dem ungefähr 5V Hektar des Waldbe­standes zum Opfer gefallen sind. Bei der herrschenden Trockenheit hätte der Brand leicht größeren Umfang annehmen können, er wurde jedoch von den Eltinger, Leonberger und Warmbronner Feuerwehren einge­dämmt. Ein 8jähriger Knabe aus Eltingen soll den Brand verursacht haben.

Stuttgart, 3. Mai. Bet Bekanntwerden der Siegesnachricht auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz zog unter Donner der Kanonen und Läuten der Glocken eine unendliche Menge begeisterte Stutt­garter vor den Wilhelmspalast, wo sie ihrer stür­mischen Begeisterung durch Singen vaterländischer Lieder Ausdruck gaben. Der König, durch die Huldigung sichtlich gerührt, dankte in einer herz­lichen Ansprache und brachte ein begeistert auf­genommenes Hurra auf Kaiser und Reich aus. Der noch lange ausharrende und immer wieder Vaterlandslieder anfttmmenden Menge zeigte sich der König wiederholt noch auf dem Balkon.

Stutgart, 3. Mai. Der hiesige Korrespondent derFranks. Ztg." schreibt: Im Schauspielhaus tritt ein Direktionswechsel ein: Direktor Vernecker legt die Leitung der Stuttgarter Privatbühne nieder, und der Oberrogisseur der Weimarer Hofbühne, Herr Theodor Brandt, nimmt sie auf. Mit gutem Willen hat Herr Bernecker vor einigen Jahren eine nicht ge­rade erfreuliche Erbschaft angetreten. Das Schau­

spielhaus, das anfangs unter Herrn Gabriel ernste künstlerische Ziele verfolgte, finanziell dabei aber nicht gut abschnitt, wandte sich immer mehr der Ope­rette vom RungePuppchens" usw. zu. das Schau­spiel fristete meist mit französischer oder ähnlicher Ware als Lückenbüßer sein Dasein. Herr Vernecker, selbst ein tüchtiger Schauspieler, suchte sein Theater wieder für die Kunst freizubekommen, was um so schwieriger war, als sich inzwischen das stützende Stammpublikum zerstreut hatte. Du kam der Krieg und erschütterte die schwache Position. Herr Bern­ecker, dem wir einen besseren Erfolg seines Strebens gewünscht hätten, wird durch Herrn Brandt ersetzt, der Stuttgart von seiner Leitung des Kurtheaters in Berg und des Residenztheaters her kennt. Vielleicht gelingt es ihm. der Privatbühne in der Kleinen Kö­nigstraße einen Platz neben dem Hoftheater zu sichern.

SCB. Oberndorf. 3 Mai. Der Fliegerangriff vom 27. April, bei dem sofort sechs Personen getötet wurden, hat zwei weitere Opfer gefordert. In der chirurgischen Klinik in Tübingen sind ihren Ver­letzungen erlegen der 22 Jahre alte Karl Straub, Sohn des Metzgers Straub zum Adler, dessen Schwester sofort getötet wurde, und die 15 jährige Dienstmagd Marte Rauch von Voehringen, bei Metzgermeister Merkt. Damit erhöht sich die Zahl der Opfer aus acht.

(S.E.V.) Amt Zell OA. Wangen, 2. Mai. In einem Garten in Burkhardtshaus hat sich dieses Früh­jahr in einem Nistkasten ein beinahe vollständig weißer Staar heimisch niedergelassen, wo er ganz be­sonders des Morgens in der Frühe sein munteres Ge­zwitscher hören läßt. Tagsüber sieht man ihn sel­tener, da er während der Brutzeit seinen häuslichen Pflichten obliegt.

Für di« Schrtftl. verantwort!: Otto Leltmann, Talw. Dr»ck u. Vertag der U. Oetschläger'schen Buchdruckerei, Tal«.

Amtliche und Privat-Anzeigen.

NrlsgsinvaliSen-Fürsorge.

Freitag, 7. Mai, abends 8 Ahr, im Saal des Dad. Hofs

Bortrag

von Professor Dr. Hartmann aus Stuttgart über

die sittliche und wirtschaftliche Bedeutung der Kriegsinvaliden-Fürsorge

Mit Lichtbildern aus der chirurgisch-orthopädischen Praxis.

Die GesangvereineLiederkranz* undToncordta" haben ihre gütige Mitwirkung zvgesagt.

Hiezu laden wir jedermann, auch Frauen, freundlich ein.

Am Saaleingang werden Gaben zur Deckung der Unkosten und für die Kriegsinvaltden'Fürforge gerne entgegengenommen.

Reg.-Rat Binder. Stadlpfarrer Echmid. Dr. med. Autenrieth.

NeiMllige Ammehr.

Donnerstag, den 6. April, abends 8 Ahr:

Derwaltungsrats-Sitzung

bet Schuauffer,znm Adler".

Widmaier, Kommandant.

Ab nächsten Sonntag, S. ds., finden die

Uebungsschießen

des »»gedienten Landsturms und der Rekruten

mit Rücksicht auf die auswärtigen Teilnehmer

von morgens 812 Uhr,

(mit Unterbrechung während des Hauptgoltesdienstes) statt. Das Schießen nachmittags fällt weg.

Schützengefellschaft Calw.

Schmieh.

Brennholz-Verkauf.

Am Freitag, den 7. Mai, nach- .«> ^ mittags 1 Ahr, kommen auf dem hiesigen MARathous

8Z Mer buchenes, 2l tumeues Brennholz

im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf.

Käufer sind eingeladen.

Gemeinderat.

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Kaiserspende deutscher Frauen.

Aufruf!

Deutsche Frauen und Mädchen!

Das deutsche Volk weiß sich eins mit feinem Kaiser. In vollem Vertrauen zu ihm kämpfen unter feinen Augen unsere Männer» SSHne und Brüder draußen im Felde. Einmütig, gleich den Bundesfürsten» haben sich die Volksvertreter im Reichstag um ihn geschart.

Auch die deutschen Frauen und Mädchen» deren Herzen voll Begeisterung für die große Sache des Vaterlandes schlagen, möchten durch ein äußeres Zeichen betätigen» daß sie unwandelbar zu unserem Kaiser stehen. Er» der in Freud und Leid unserer Zeit nur für sein Volk sorgt und lebt» tragt die schwerste Last in dem uns aufgedrangten Krieg. Die Kraft da­zu müßte ihm versagen» wenn er nicht der Treue und Liebe seines Volkes gewiß wäre. Wir wissen» daß er jeden Beweis dieser Gesinnung hochschätzt.

Erfüllt von dem Wunsche, ihm einen solchen Be­weis zu geben» haben sich schon in Berlin und vielen anderen deutschen Städten die Frauen zusammenge­schloffen, «m dem Kaiser als Huldigung eine Spende zu übergeben, die er vach freiem Ermessen zu vater­ländischem Liebeswerk verwenden möge.

Da darf auch Württemberg in Stadt und Land nicht fehlen. Wir hoffen daher ans die freudige Zu­stimmung aller Kreise» wenn wir unsere Mitbürgerinnen hiemit zur Beteiligung an der

Kaiserspende deutscher Fraueu- anffordern. Kein anderes Werk der Liebe wird da­durch gestört. Jede» auch die kleinste Gabe von 1V Pfg. an» ist willkommen.

Die Sammlung soll im Mai beendet sein und die Uebergabe mit einem Namensverzeichnis der Spen­derinnen ohne Nennung der Einzelgabe am 16. Juni» dem Jahrestag des Regierungsantritts des Kaisers» erfolgen.

Zur Entgegennahme von Spenden sind bereit: Frau Regiernngsrat Binder in Calw und Frau Ftnanzrat Dölter in Hirsau.

K. Forstamt Stammheim.

Gras-Berkaus.

Am Samstag, den 8. Mai, nachmittags 5 Ahr, wird in der Linde in Stammheim der Gras­erlrag an den Wegen, Abteilungs­linien, Blösen und Kulturen in sämtlichen Staatswaldungen im Auf­streich verkauft.

Gefunden

wurde ein

Portemonnaie mii Inhalt.

Näheres in der Geschäftsst. ds. Bl.

Suchen zum sofortigen Eintritt einen zuverläßigen

HvlLSr

zur Bedienung einer 128 11.?. Lanz'schen Lokomobile.

Blank L Htoll, Calw.

Knecht Gesuch.

Ein mit landwirtschaftlichen Ge­schäften erfahrener Mann, nicht unter 18 Jahren, kann sogleich ein- treten (Lohn nach Uebereinkunfl) bei

Elise Braan, Schönbronn.

IM. WW

sicht ins 1k. Mi Stele.

Näheres auf der Geschäftsstelle ds. Blattes.

Sesmknchen,

WeWora.

empfiehlt

SM- and Consamoereia.

Sllterh. Schreibtisch.

für Gemeindepfleger rc. passend, verkauft um 20 Mark., Wer? sagt die Geschäftsstelle ds. Blattes.

Milch-Gesuch.

Nach Pforzheim werden täglich

etwa 80 Ltr. Milch gesucht.

Womöglich Abendmilch. Offerten befördert die Geschäftsstelle ds. Dl.