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Altensteig, den 30. März 1938.

Wir fahren naA Stuttgart

A» Freitag, den 1. April 1938, werden im Ean Wiirttem- Lerg-Hohenzollern sämtliche Betriebe so srühzeitig geschlossen, daß es jedem schassenden deutschen Volksgenossen möglich ist, den Befreier der Ostmark, den Gründer Großdeutschlands, den

Führer und Reichskanzler i» Stuttgart anläßlich der Großkundgebung zu begrüßen.

Die NSGKrast Lurch Freude" führt ab Calw einen Son­derzug durch, zum Fahrpreis von RM 1.49 pro Person für Hin- »nd Rückfahrt. Znsahrtskarten nach Calw werden mit 75 Proz. Ermäßigung von sämtlichen Bahnhösen der Enz- und Nagoldtal­bahn ausgegeben. Der Zug fährt ab Calw 15.15 Uhr mit An- schlußmöglichkeit von Altensteig, Nagold und Wildbad.

Von Altensteig ab geht ein Sonderzug. Ab­fahrt 12.49 Uhr.

Für Rücksahrtmöglichkeit ab Calw ist gesorgt.

Anmeldungen sofort bei den Ortsdienststellen der NSG Krast durch Freude bis spätestens Donnerstag. 31. 3., mittags 12 Uhr. Ls wäre zu begrüßen, wenn der Kreis Calw keinem anderen Kreis in der Beteiligung nachsteht und wenn die Betriebsgemein- schasten geschlossen am Führerempsang teilnehmen würden.

Waldlehrgang. Am letzten Sonntag veranstaltete der Reichsnährstand der Kreisbauernschaft Schwarzwald-Nord von der Fachschaftsgruppe Forstgefolgschaft einen Lehr- ausflug des Kreises Nagold-Freudenstadt. Morgens in aller Frühe wurden die Teilnehmer mittels Omnibus "der beiden Kreise gesammelt zu einem gemeinsamen Wald­lehrgang in Herrenberg, unter Führung des dortigen Rev.- Försters Weikhardt. Auf der Tagesordnung stand zu­nächst: Aufasten, Fällung und Einteilung der Werteichen. Gespannt lauschten die Teilnehmer den Ausführungen des Rev.-Förster Weikhardt, was hauptsächlich für den Schwarz­wälder Forstarbeiter interessant war, indem ja diese Holz­art selten für ihn in Frage kommt. Weiter gings noch zu einer lustigen Vergnügungsfahrt auf die Fildergegend, ins schöne Neckartal und am Fiche der rauhen Alb. Zn Herren­berg verbrachten wir noch eine kurze Zeit beim gemütlichen Zusammensein, wozu sich ein Redner eingefunden hat, welcher einen kurzen Rückblick für den Sinn und Zweck der Fahrt, über das gewaltige Aufbauprogramm unseres Füh­rers und Volkskanzlers gab. Auch danken wir unserem Reiseführer T ra u n e cke r-Altensteig für seine Ausfüh­rungen. Wohlbefriedigt fuhren wir nun nach Hause und hoffen, im nächsten Zahl wieder eine solche Fahrt machen zu dürfen.er.

- Aufnahme in die württembergische« Waisenhäuser. Nach einer Bekanntmachung der Ministerialabteilung für die Volks­schulen sind Gesuche um Aufnahme in die Staatswaisenhäuser Gmünd und Ochsenhausen auf Beginn des neuen Schul­jahres bei den Anstaltsleitern einzureichen. Waisen und Halb- -waisen aus gesunden Verhältnissen werden bei der Aufnahme be­vorzugt. Begabten Zöglingen stehen allerlei Ausstiegsmöglich­ketten offen. Kinder aus den nördlichen Landesteilen sind bei dem Landeswaisenhaus Schwäb. Gmünd, die aus den süd­lichen Landesteilen bei dem Landeswaisenhaus Ochsenhau - isen anzumelden. Der Ausgleich zwischen beiden Anstalten wird .Vorbehalten.

Nagold, 30. März. (Von der Umgehungsstraße.) Zm Zuge des Umbaues der Reichsstraße 28 StuttgartFreuden­stadt wurden im Laufe der letzten Zahre die Strecken Her­renbergNagold und NagoldAltensteig zum großen Vor­teil des Autoverkehrs wesentlich verbreitert, teilweise ge­pflastert und verschiedene gefährliche Kurven beseitigt. Nun ist in Straßenbau in Vorbereitung, der der Umgehung der Stadt Nagold dienen soll. Die neue Strecke führt im Osten der Stadt, etwa beim KurhausWaldlust", in großem Bo­gen nach Süden am Wolfberg entlang in einer stattlichen Ueberbrückung der Staatsbahn und des Waldachtals nach dem Lemberg am Kreiskrankenhaus vorbei nach Westen und mündet unweit der einstigen Harzfabrik in die Reichsstraße.

Freudenstadt» 30. März. (Kurdirektor Lauser 60 Zahre alt.) Die Vollendung des 60. Lebensiahres feiert am morgigen Donnerstag in voller körperlicher und geistiger Frische unser allgemein in hoher Achtung stehender Mit­bürger, Rittmeister der Landwehr a. D., Rechtsanwalt und Kurdirektor Richard Läufer. Seit bald 13 Zähren steht der hochverdiente Zubilar an der Spitze der Kurver­waltung. Sein Name ist dauernd eng verknüpft mit dem neuen Aufschwung Freudenstadts zum weltbekannten Kur­ort in der Nachkriegszeit. Unter seiner weitblickenden Füh­rung und, hauptsächlich auf seine Anregung hin, kam der einst stark befehdete Bau des heute geradezu unentbehr­lichen Kurhauses, die Anlage des Kurgartens, der Ausbau der ganzjährigen Saison samt geregelter voller Winter­saison u. a. m. zustande. Neuerdings veranlaßte er den Erwerb des Hauses Schierenberg an der Adolf-Hitler- Straße, mit den jetzigen idealen und molligen Leseräumen und dem prächtigen, mit vielen exotischen Bäumen bestan­denen Park. Dankbar gedenken heute die Freudenstädter ihres Kurdirektors und entbieten ihm aufrichtige Glück­wünsche für ferneres Wohlergehen und für künftiges er­sprießliches und segensreiches Wirken zum Wöhle ihrer schönen Heimatstadt.

Freudenstadt, 30. März. (Wahlkampfversammlungen im Kreis Freudenstadt.) Im Zuge der Wahlpropaganda für den 19. April finden in den kommenden Tagen in jeder der 70 Ge­meinden des politischen Kreises Freudenstadt eine öffentliche Kundgebung der NSDAP statt. Die Redner sprechen über das ThemaEin Reich ein Volk ein Führer!" Die Volks­genossen in den einzelnen Orten werden zur Teilnahme an die­sen Kundgebungen aufgefordert. Es sind u. a. folgende Ver­sammlungen:

. 1- April.

Gemeinschaftsempfaug: Der Führer spricht i« Stuttgart!

2. April: -

Gauleiter Reichsstatthalter R. Wagner spricht i« Freudeustadt! j Durvweiler: 20.30 Uhr Pa. Carl, Kreisredner.

Erzgrube: 20.30 Uhr Pg. Reustle, Kreisredner.

Eottelfmgen: 20.30 Uhr Pg. Knauer, Kreisredner.

Schernbuch: 20.30 Uhr Pg. Hiller, Kreisredner.

Allmandle: 20.30 Uhr Pg. Klumpp, Kreisredner.

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Jgelsberg: 20.00 Uhr Pg. Reustle, Kreisredner.

Eisenbach: 15.00 Uhr Pg. Heinzelmann, Kreisredner.

Hochdorf: 15.00 Uhr Pg. Klumpp, Kreisredner.

Herzogsweiler: 20.00 Uhr Pg. Berner, Kreisredner.

Kälberbronn: 15.00 Uhr Pg. Kimpfler, Kreisredner.

Wörnersberg: 20.00 Uhr Pg. Kimpfler, Kreisredner.

Edelweiler: 20.00 Uhr Pg. Heinzelmann, Kreisredner.

Garrweiler: 15.00 Uhr Pg. Hiller, Kreisredner.

4. April:

Erömbach: 20.30 Uhr Pg. Unger, Gauredner.

Besenfeld: 20.30 Uhr Pg. Neher, Kreisredner.

0. April:

Pfalzgrafenweiler: 20.30 Uhr Pg. Entenmann, Gauredner.

Stuttgart, 29. März. (Pressekonferenz des Reichspropagandaamres.) Am Montagnachmit­tag hatte der Leiter des Reichspropagandaamtes Württem­berg, Eaupropagandaleiter Mauer, die politischen Schrift­leiter der württembergischen Presse zu einer Besprechung über die Volksabstimmung und Wahl zusammenberufen, an der auch Eaupresseamtsleiter Dr. Weiß teilnahm. Er rief die Presse als die treueste Helferin im Wahlkampf zu höch­stem Einsatz in diesen Wochen auf. Die Presse habe wieder eine hohe Aufgabe, und sie werde darin mit der Partei in voller Geschlossenheit Zusammenarbeiten. Sie müsse alles tun, um alle Deutschen zu einem positiven Einsatz am 10. April zu bringen und allen das Bekenntnis zu Eroßdeutsch- land zur selbstverständlichen Pflicht zu machen. Presserefe- tent Brenner gab Mitteilungen über den Führerbesuch in Stuttgart.

Reutlingen, 29. März. (600 Lehrlinge losge­sprochen.) Dieser Tage wurden rund 600 kaufmännische und gewerbliche Lehrlinge durch den Präsidenten der In­dustrie- und Handelskammer Reutlingen Carl Krimmel- Reutlingen, von ihrem Pflichtenkreis aus dem bisherigen Lehrverhältnis in feierlicher Weise freigesprochen. Den Be­richten über das Ergebnis der Frühjahrsprüfungen war zu entnehmen, daß von 378 kaufmännischen Lehrlingen 360 die Kaufmannsgehilfenprüfung und von 249 gewerblichen Lehrlingen 234 die Facharbeiterprüfung bestanden haben.

Sersheim, Kr. Vaihingen, 29. März. (Auf der Staf­fel a u sg e r u t s ch t.) Am Sonntagabend rutschte der 61- jährige Jakob Serway auf einer von einem Gasthaus ins Freie führenden Staffel aus und trug einen schweren Schä­delbruch davon. Am Montag ist er, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, verschieden.

HaLerschlachl, Kr. Brackenheim, 29. März. (Teeran­stalt niedergebrannt.) Die hiesige Teeranstalt wurde das Opfer eines nächtlichen Schadenfeuers. Obwohl die Flammen, die in dem Holzgebäude und dem mit Teer und Oel gefüllten Kessel reiche Nahrung fanden, von der sofort alarmierten Gemeindefeuerwehr mit aller Kraft be­kämpft wurden, brannte die Teeranstalt: vollständig nieder. Der entstanden"'"en b<ff"»kr sich auf etwa 1000 RM.

Möhringen a. d. F., 29. März. (Tödlich verun­glückt.) Der 27jährige Emil Waldner aus Tischardt ist hier mit seinem Leichtmotorrad, als er sich auf der Heim­fahrt von seiner Arbeitsstelle befand, tödlich verunglückt. Waldner, der FLau und Kind hinterläßt, erlag kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus seinen Verletzungen.

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245 VOÜ Fleisch- und Wurstkonserven für Oesterreich. Der 'Reichsinnungsmeister Schmidt übergab dem Reichsbeauf­tragten für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes die Eesamtspende des Reichsinnungsverbandes des Fleischer­handwerks für das Winterhilfswerk 1937/38. Diese Spende in Höhe von 245 000 Fleisch- und Wurstkonserven von je

Kilogramm Inhalt wurden auf Veranlassung des Reichs­beauftragten für das WHW. ausschließlich für die Betreu­ung der Hilfsbedürftigen in Oesterreich zur Verfügung ge­stellt.

Vermögen der österreichische« Gewerkschaft-«. Wie die Leitung der NSBO. mitteilt, konnte durch einen schnellen Zugriff der Beauftragten des Gauleiters Bürckel das ge­samte Vermögen der Gewerkschaften erfaßt, sichergestellt und einer ordnungsmäßigen Verwaltung zugeführt werden.

Japan verbietet sranzösischen Hetzfilm. Der französische FilmGrande Illusion" ist vom japanischen Innenminister für Japan verboten worden, da er geeignet ist, die Wehr­macht des befreundeten Deutschland herabzusetzen.

Jugendherberge in Linz. Der Rsichsminister des Innern, Dr. Frick, hat dem Deutschen Jugendherbergswerk zur Er­richtung einer Jugendherberge in Linz 75 000 RM. zur Ver­fügung gestellt. Mit den Vorarbeiten wird sofort begonnen werden, damit die neue Jugendherberge noch in diesem Jahr in den Dienst der Jugend gestellt werden kann.

Deutschlands Aerzte stiften IM 000 RM. Im Namen der deutschen Aerzteschaft har der Reichsärzteführer Dr. Ger­hard Wagner-München einen Betrag von 100 000 RM. zur Unterstützung notleidender österreichischer Volksgenossen zur Verfügung gestellt.

3000 glückliche KdF.-Urlauber kehren heim. Auf der Heimreise von Tripolis liefen am Dienstag in Lissabon die drei KdF.-SchiffeDer Deutsche",Sierra Cordoba" und Ozeana" mit 3000 Urlaubern ein.

Noch immer bolschewistischer Menschensthmnggel. Im Kan­ton Tessin kamen die Behörden einer neuen Werbeaktion für Sowjetspanien auf die Spur. Mehrere Personen, dar­unter auch ein Tessiner, wurden festgenommen. Die Organi­sation hat versucht, Schweizer unter falschen Vorspiegelun­gen direkt nach Spanien zu locken. ... -

23 WS MM. Familie« erhielten bessere Wohnungen

Ein Bericht über die Tätigkeit des im Jahre 1SM errichtete» Gauheimstättenamtes zeigt mit aller Deutlichkeit, mit welcher Energie in unserem Gau an die Lösung des Siedlungsproblems herangegangen worden ist und welche Erfolge auf diesem Gebiete erzielt worden sind. In knapp drei Jahren sind 3104 Kleinsied­lungen, 15 346 Volks- und allgemeine Wohnungen und 5550 Eigenheime errichtet worden. Es sind also insgesamt über 23 000 neue Wohnungen geschaffen worden. 23000 Familien, die vis- der zu einem großen Teil in menschenunwürdigen WohmMLM,

und Baracke» hausten, haben dadurch gesunde Wohnungen er­halten. Sekt iZZA sin- in Württemberg rund 50 Millionen RM. an Mitteln des Reiches, der Landeskreditanstalt und an Reichs- bürgschaften zur Förderung des Klsinwohnungsbaues, der Klein­siedlung und der ländlichen Siedlung sowie zur Erhaltung des vorhandenen Wohnraumes ausgegeben worden. Bemerkenswert ist vor allem, daß von den 23 000 Familien, denen Wohnungen bereitgestellt werden konnten, über 85 Prozent Arbeiter- und Kleinangestelltenfamilien sind.

Auch für 1938 hat das Eauheimstättenamt große Pläne. L» sollen in diesem Jahre 2613 Kleinsiedlungen, 1147 Kleineige»» Heime und 494 Volkswohnungen erstellt werden. Daneben laust bekanntlich das Projekt des Baues der 300 Häuser umfasse»- den SA.-Siedlung auf dem Bllsnauer Hof und der Bau vo« rund 170 Kleinsiedlunzshäusern und Familienhäusern der NSKOV.

Im Mai Sammlung für Jugendherbergen

Der Reichs- und preußische Innenminister gibt bekannt, daß dem Reichsverband für Deutsche Jugendherbergen für den 14. und 15. Mai die Genehmigung zur Sammlung vo« Geldspende« durch Sammelbüchsen und durch den Verkauf von Abzeiche» auf Straßen und Plätzen, in Gast- und Vergnügungsstätten so­wie von Haus zu Haus im ganzen Reichsgebiet erteilt worde» ist. Im übrigen sollen, wie der Minister betont, nach dem Willen des Führers auch in diesem Jahre die Sammlungen und sammlungsähnliche Veranstaltungen während der Sommermonate mit Rücksicht aus die großen Leistungen der Volksgenossen für das Winterhilfswerk weitestgehend eingeschränkt werden. Der Minister ordnet an, daß für die Zeit vom 1. April bis 30. Sep­tember keine Genehmigung zu erteilen ist zum Sammeln von Geld- oder Sachspenden sowie zum Verkauf von Abzeichen, Karten usw

Dvs Ml-ba-er U-Ba-

Einzelheiten über den Ausbau der neuen Heilanlageu

Die Unterwasserbehandlung (das U-Bad) ist eine für Deutsch­land neue Badeform, die in weiten Kreisen bekannt geworden ist durch die Heilung -des Präsidenten Roosevelt von den Folgen einer spinalen Kinderlähmung in Warm Springs (USA). Die dortige Anlage ist auf seinen Wunsch von dem bekannten deut­schen Bäderfachmann Prof. Dr. Haertl-Kissingen ausgebaut wor­den und nach dessen Angaben wird auch das Wildbader U-Bad erstellt, Haertl hat nach genauer Prüfung angegeben, daß die Wildbader Thermalquelle eine weitgehende Aehnlichkeit mit der von Warm Springs habe, und daß gleichzeitig die klimatischen und sonstigen Faktoren Wildbads besonders günstig liegen.

Das zur Zeit im Bau befindliche Wildbader U-Bad wird i« unmittelbarer Verbindung mit dem König-Karls-Dad erstellt, das selbst außer Thermalbädern über alle Einrichtungen moder­ner Wasser- und elektrophysikalischer Behandlung verfügt. Von hier aus gelangen die Gäste mittels Schrägaufzug zum U-Bad, das 440 Meter ü. d. M. auf einem sonnigen Südosthang liegt. Die Anlage besteht ans einem 8X12 Meter großen Badebecken, in dem das Thermalwasser von 35 Grad 6 ständig neu zuströmt- Zn dem 1,50 Meter liefen Wasser stehen hölzerne Massagebänke von allen Seiten frei zugänglich, auf denen die Kranken im Heil­wasser liegend von besonders ausgebildeten Heilgymnastinnen massiert werden oder unter deren Aussicht und Hilfe die vom Arzt vorgeschriebenen Bewegungen ausführen. Außerdem sind bei jeder Bank Anschlüsse für Thermalwassermassageduschen vor­gesehen, die nach Druck und Temperatur je nach ärztlicher Vor­schrift regulierbar sind. Rings am Beckenrand sind ansteigende Rampen für Eehübungen angeordnet, auf denen Kranke mit Lähmungen der Beine ihre ersten Gehversuche ausffihren können. Je tiefer der Kranke im Wasser steht, umso mehr erleichtert der Wasserauftrieb die ersten Schritte, lieber dem Badebecken wird eine heizbare Elashalle aus dem für die llltraoiolettstrahlen der Sonne durchlässigen Uviolglas erbaut, deren Seitenwände lin­deren Dach nach Süden ganz zu öffnen sind, damit die Sonnen­strahlen freien Zutritt zum gangen Becken haben. Die Beleuch­tung der Halle an trüben Tagen erfolgte durch Ultraviolettstrah­ler über und unter Wasser. Im Anschluß an die Badeanlage werden für die nach dem Bad notwendige Liegekur mit Uviol­glas verschließbare Hallen, sowie offene Liegeterrassen errichtet.

Für die Heilanzeigen des U-Bades sind folgende vier Fak­toren maßgebend:

1. Die Heilwirkung der seit Jahrhunderten bekannten Wild Lader Thermalquelle selbst. Im U-Bad kann nach ärztlicher Verordnung die Bädedauer gegenüber den an­dern Thermalbädern verlängert werden.

2. Der Au ftri e b d e s W a ss e r s, der bei ganz eingetauch­tem Körper etwa l9 Zwanzigstel des Körpergewichts beträgt. Gelähmte oder schwer bewegliche Glieder können so noch bewegt und allmählich wieder gekräftigt werden.

3. Die llnt erwaffer gynrn astik oder -massaae: Im körperwarmen Thermalwasser lösen sich schmerzhafte Mus­kelspannungen, die bei den Krankheiten der Gelenke, Muskeln und Nerven auftreten, gegebenenfalls unter Mithilfe von Hand­oder Thermalwasserduschmassage. Hiedurch wird die Beweglich­keit der kranken Glieder gesteigert, so dag die vorgeschriebenen Uebungen allmählich immer besser ansgefuhrt werden können.

4. Die Sonnen- oder Ultraviolettbestrahlung: Das Thermalwasser ist für diese Strahlen besser durchlässig als das gewöhnliche Wasser. Es kommt im Lauf der Zeit zu einer deutlichen Bräunung der Haut, ohne vorhergehenden Sonnen­brand. Die Gewebe gewinnen ihre natürliche Elastizität wieder, der Appetit und der Schlaf nimmt zu, die Blutbildung hebt sich-

Für die Behandlung im Wildbader U-Bad eignen sich beson­ders: Schlaffe und spastische Lähmungen aller Art: spinale Kinderlähmung Tabes Vorfalls, multiple Sklerose, Lähmungen nach Infektionskrankheiten und Schlaganfällen, sowie gewerb­lichen Giften (Blei u. ä.).

Rheumatische Krankheiten der Gelenke, Muskeln, Nerven: Folgen von akutem und chronischem Gelenkrheumatis­mus, Arthrosis deformans, Arthritis der Wirbelsäule, Bechte­rewsche Krankheit, Muskelrheumatismns, Steifhals, Hexenschuß, Neuralgien, z. B. Ischias u. a Kontrakturen nach Rachitis, Osteomalacie, Osteomyelitis.

Verletzungen im Krieg, Sport, Unfallfolgen: Bewe­gungsbeschränkungen nach Knochen- und Gelenkbrüchen, Verren­kungen, Verstauchungen; Weichteilquetschungen, Blutergüssen; Narbenkontrakturen.

Schwächezustände nach Infektionskrankheiten, Ope­rationen, Entbindungen, Verletzungen; nach körperlicher oder geistiger Ueberanstrengung; Lei vorzeitiger Alterung und Ge- websschlaffheit, Blutarmut, Bleichsucht, Nervenschwäche.

Das neue U-Bad bildet somit eine wertvolle Bereicherung der sonstigen Kureinrichtungen Wildbads und wird nach ärztlicher l Verordnung zweckmäßig in Kombination mit diesen gebrauchte > Mit der Fertigstellung der Anlage ist bis Spätsommer 1938 zu l rechnen. vr. Josen Hans, Wildbad.