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Der Moskauer Echauprezeß
21 nicht «iedee t« erkennende Jammergestalten vor dem Tribnnat
Moskau, 2. März, Der Prozeß gegen die 21 Mitglieder jenes sagenhaften „rrchtsoppositionellen trotzkistischen Blockes" begann am Mittwoch im sogenannten „Blauen Saal" des Moolaner Gewerkschastshauses, das schon vielen politischen Schauprozessen als „Eerichtsstätte" gedient hat. Der Saal war fast angesüllt niit Agenten und Funktionären der GPU. Im übrigen wohnen der Verhandlung nur ungefähr 20 Vertreter der Auslandspresse und einige auswärtige Diplomaten bei. Hinter grünen Vorhängen, die die an einer Saalwand befindliche« Logen verdecken, vermutet man die maßgeblichen Sowjetgewaltigen, die sich wohl das bevorstehende Schauspiel nicht entgehen lassen wollen.
Um 12 Uhr werden unter Bedeckung von Dutzendcn bewaffneter EPU.-Soldaten die 21 Angeklagte« in den Saal geführt. Im einzelnen sind die Angeklagten — selbst ehemals so oft im Vordergründe stehende Figuren «ie Bucharin, Jagoda, Rykow und Krestinski — kaum wieder zu erkennen, Bucharin und insbesondere Rykow mache» einen völlig «iedergebrochenen Eindruck. Der Eesichtsausdruck der Angeklagten zeigt Spuren furchtbarer Zermürbung. Die Schrecken -er montelangen Haft lassen sich nicht verleugnen. Die Mehrzahl der bleichen Jammergestalten, die jetzt auf den Anklagebanken Platz nehmen, zeigen dasselbe Bild völliger Willens» lesigkeit und Hermürbung, insbesondere fällt unter ihnen Jagoda auf, der dem früheren allmächtige« GPU.-Chef in nichts mehr ähnlich sieht. Auch Jagoda ist ergraut und völlig niedergebrochen.
Kurz nach 12 Uhr erscheint der Oberste Staatsanwalt Wy- srhensky im Saal Es folgt das Oberste Militärgericht. Der aus den früheren Vorgängen sattsam bekannte Armeejurist Llrich eröffnet als Vorsitzender des Militärtribunals die Vitzung. Darauf wird die umfangreiche Anklage Wnschenskis »erlesen, deren Lektüre zwei volle Stunden i« Anspruch nimmt.
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Ungeheuerliche Anschuldigungen gegen auswärtige Mächte
Die Anklageschrift ist zwerfellos das ungeheuerlichste Dokument der bisherige» sowjetische» Prozeßgeschichte. Die darin aufgezählten, den Angeklagte« zur Last gelegten Verbrechen übertreffen bei weitem noch die früheren Vorbilder, und selbst die phanrastevollsten Prognose«, die man für diesen Prozeß aufgezählt hatte, werden durch die Wirklichkeit noch weit überholt. Die Anklageschrift beginnt mit der Feststellung, daß sämtliche Angeklagte einen Verschwörerblock gebildet hätten, der sich zum Ziele gesteckt habe, „im Aufträge der Nachrichtendienste von der Sowjetunion feindlich gesinnten Mächten Spionage zugunsten dieser Staaten zu betreiben, ferner Sabotage, Terror, Untergrabung der militärischen Macht der Sowjetunion. Niederlage und Zerstückelung der Sowjetunion" durchzuführen.
Als „Ergebnis" der Voruntersuchung werden zunächst folgende wahnwitzigen Behauptungen vorweggenommen: Trotzki sei seit 1921 mit der deutschen Geheimpolizei als deren Agent in Verbindung gestanden und seit 1928 mit dem englischen Nachrichtendienst, dem „Intelligenz Service". Krestinski habe seit 1921 Spionage zugunsten Deutschlands getrieben, Rosenholz seit 1923 zugunsten des deutschen Generalstabes, seit 1926 zugunsten des englischen „Intelligenz Service". Rakowski sei seit 1926 Agent des Intelligenz Service, Scharangowitsch seit 1921 Agent des polnischen Nachrichtendienstes. Grin ko seit 1923 Agent des polnischen und deutschen Nachrichtendienstes.
Der erste umfangreiche Teil des Anklageaktes beschäftigt sich mit der angeblichen landesverräterischen Tätigkeit der Angeklagten. Auf Anweisung Trotzkis habe Krestinski — seinem eigenen Geständnis zufolge — bereits seit 1921 als Sowjetbotschafter in Berlin Spionagearbeit verrichtet. Krestinski und Rakowski hätten seit 1933 dieselben Verbindungen mit japanischen militärischen Stellen ausgenommen. Rykow und Bucharin hätten, gemäß den Weisungen Trotzkis, die Radek ihnen übermittelt haben ioll, eine „bewaffnete Invasion auswärtiger Mächte" vorbereitet in der Absicht, diesen als Kaufpreis Weißrußland und die Ukraine, ferner die kaukasischen und mittelasiatischen Sowjetrepubliken (letztere unter dem Protektorat Englands) auszuliesern. Zu dem Zweck, die militärische Macht der Sowjetunion zu untergraben, hätten die Leiter des „Blocks" mit der „militärischen Verschwörergruppe", nämlich mit Tuchatschewski und den übrigen bereits erschossenen Generälen zusammengearbeitet.
Der zweite Teil der Anklageschrift behandelt die angebliche terroristische Tätigkeit des „Blockes". Hier ist dem früheren EPU.-Gewaltigen Jagoda die führende Rolle zugewiesen worden. Wiederum auf Anweisung Trotzkis und des bereits vor einem Jahre erschossenen Pjatakow hatte sich der „Block" die Aufgabe gestellt, die führenden Sowjetpolitiker, vor allem Stalin, Molotow, Woroschilow und andere durch Terrorakte zu beseitigen. Das erste Opfer des Terrors sei der im Jahre 1934 in Leningrad dem bekannten Attentat zum Opfer gefallene Kirow gewesen. Bei dem Attentat gegen Kirow sei kein anderer als Jagoda als direkter Organisator beteiligt gewesen. Jagoda habe „gestanden": „Ich wußte bereits zuvor von dem Attentat gegen Kirow und zwar durch Jenukidse." Dieser, der im Dezember des Vorjahres nach einem Eeheiniprozetz erschossen wurde, habe, wie die Anklageschrift behauptet, ein gleichlautendes „Geständnis" abgelegt. In diesem Punkte dürfte die Anklage übrigens dem Sachverhalt nahekommen. Seit tanger Zeit bestand bereits der Verdacht, daß die EPU. selbst den Kirow-Mord in Szene gesetzt habe, eine Vermutung, die übrigens auch Trotzki schon vor Jahren in seinen Schriften aussprach!
Jagoda habe ferner die Ermordung des Schriftstellers Gorki mit Hilfe der in dem gegenwärtigen Prozeß angeklagten Aerzte organisiert. Mit Unterstützung des Privatsekretärs Gorkis, des Angeklagten Krjutschkow, sei Gorki von seinen Aerzten veranlaßt worden, „sich zu erkälten", was bei der akuten Lungenkrankheit des Schriftstellers dessen Tod zur Folge gehabt habe. In gleicher Weise habe Jagoda Kuibyschew, seinen Vorgänger in der GPU., Krestinski, sowie den Sohn Gorkis, Peschkow, aus dem Wege geräumt, indem er die behandelnden Aerzte zur Anwendung falscher Heikmechsden veranE Hecke. »« den Tod der
Betreffenden zur Folge gehabt hätte. Schließlich wird Jagoda auch ein Attentatsversuch gegen seinen Nachfolger Jeschow, den gegenwärtigen GPU.-Eewaltigen, in die Schuhe geschoben. Jagoda habe versucht, Jeschow durch seinen Sekretär Vulanow, der gleichfalls in dem jetzigen Prozeß angeklagt ist, durch Gift zu beseitigen.
Zum Schluß weift die Anklageschrift noch einmal darauf hi», daß sämtliche aufgezählten Verbrechen der Angeklagten lediglich durch deren „Geständnisse" als „erwiesen" betrachtet würden.
Rach Verlesung dieses ungeheuerlichen Dokuments befragte der Lerhaudlnngsleiter die Angeklagte« einzeln, ob sie sich entsprechend dem Material der Voruntersuchung als schuldig bekenne». 19 der AngMagte« antworte« daranf bejahend. Bucharin erklärt sich gleichfalls für schnldig, jedoch lediglich „nach Maßgabe seiner spätere« Erklärungen". Der frühere stellvertretende Anßenkommisiar Krestinski erklärt jedoch als einziger mit leichenblassem Gesicht aber entschieden: „Ich bi» kein Trotzkist, ich bin kein Verbrecher, ich habe niemals etwas mit de« Rachrichtendienste« auswärtiger Mächte z» tun gehabt."
Die Erklärungen Krestinskis wirkten auf Staatsanwalt und Gericht ersichtlich wie eine Bombe, um so mehr, als ein erheblicher Teil der soeben verlesenen Anklageschrift aus „angebliche Geständnisse" Krestinskis aufgebaut ist. Nach dem Wert dieser „Geständnisse" befragt, erklärte Krestinski weiter mit fester Stimme: „Ich widerrufe meine sämtlichen während der Voruntersuchung protokollierten Angaben." Krestinski erklärte, er habe seine Geständnisse „unfreiwillig" abgelegt.
Daraus wurde die Sitzung unterbrochen.
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..Es wlrb Lobesurteile regnen"
Die „Times" zu dem Moskauer Blutprozeg
London, 2. März. Das führende englische Blatt, die „Times", schenkt dem Moskauer Monstre-Prozeß gegen ehemalige Sowjetgrößen eine außerordentlich starke Beachtung. Die sowjetrussischen Gewaltherrscher, so schreibt die „Times", begännen mit etwas, das offensichtlich darauf abgestcllt sei, die wirkungsvollste und abschreckendste ihrer vielen Schaustellungen despotischer Macht zu sein. Die „Times" zweifelt nicht daran, daß es wieder Todesurteile regnen wird, denn das Tribunal sei ja nicht zur Ergründung der Wahrheit da, sondern begnüge sich damit, ein Instrument zur Vernichtung der Feinde derjenigen zu sein, die die Gewalt ausübten. Die Verfahren würden mit einem Urteil enden, das schon im voraus gefällt sei, und die Folgen für die meisten der Opfer würde eins Kugel in einem Eefängniskorri- dor sein. Obwohl Tyrannen schon vor Schatten erschreckten, brauche man doch nicht anzunehmen, daß Stalin keinen Grund habe, die Männer zu fürchten, die er jetzt Niederschlage. Es sei die allgemeine Erfahrung bei Despoten, daß sie sich nur durch immer wiederlehrende Akte heftiger Unterdrückung aufrecht erhalten könnten.
Nachdem die „Times" die Vorwürfe gegen die einzelnen Angeklagten geschildert hat. stellt sie fest, daß die T e r r o rh e r r - schast in Sowjetrußland im vergangenen Jahre vorsichtiger Schätzung zufolge etwa 4000 Menschen das Lebengekost et habe. Das Blatt stellt dann schließlich fest, daß es völlig absurd sei, einen Staat, in dem Männer ihre öffentliche Laufbahn nicht fortsetzen könnten, ohne Kapitalverbrechen zu begehen, als Bollwerk internationaler Demokratie zu feiern.
„Auch Frankreich hat ein Wort mitznreden"
Paris, 2. März. Unter der Ueberschrift „Wird Stalin weiter morden?" wendet sich die radikalsoziale „Republi- que" gegen das Terror-Regime in Sowjetrußland und wirft Stalin vor, hierdurch lediglich seine Konkurrenten aufhalten zu wollen. Wenn die jetzigen Angeklagten erschossen worden seien, blieben nur noch Molotow und Litwinow-Finkelstein übrig, die vielleicht Gegenstand eines neuen Prozesses würden. Stalin werde dann der einzige Ueberlebende der alten Bolschewisten sein und auf den Gräbern seiner Opfer allein herrschen können. Man werde vielleicht behaupten, daß es sich hier um eine rein sowjetrussische Angelegenheit handle. Dies sei jedoch nicht der Fall, denn auch Frankreich habe ein Wort mitzureden. Man müsse sich die Angelegenheit einmal richtig überlegen. In Sowjetrußland werde gemordet und zwar viel gemordet. Man schieße Generäle, Admiräle und Techniker nieder und zersplittere die Schlagkraft des Heeres durch Massenmorde. Man wisse aber aufgrund eines genauen Beispiels, was diese Morde in Spanien gekostet hätten. Die Bolschewisten in Spanien hätten ebenfalls geglaubt, die Marineoffiziere ermorden zu müssen. Die Folge davon sei, daß die sowjetspanische Marine heute nichts mehr wert sei. Stalin mache den Verrat zu einer täglichen Erscheinung. Er hämmere Soldaten und Zivilisten den Gedanken des Verrates ein, und man könne sicher sein, daß auch der erste Schrei des sowjetrussischen Heeres im Kriegsfälle der sein werde „wir sind verraten". Für Frankreich sei es aber peinlich, im Kriegsfälle auf die Unterstützung eines Landes und Heeres an» gewiesen zu sein, in dem ein ehemaliger Ministerpräsident, zahlreiche Minister, Botschafter, Generäle und Admiräle Verräter oder Spione seien.
Das Todesurteil ist bereits unterschrieben Warschau, 2. März. An dem Theaterprozeß in Moskau wird in der polnischen Oeffentlichkeit größter Anteil genommen. „Kursor Warszawska" schreibt, die P-Äonen, die am Mittwoch vor dem Gericht ihrer ehemaligen Freunde stünden, die jetzt ihre Verbissenen Feinde seien, könne man mit gutem Grund die ehe- «aligerr Träger des Sowjctregimes nennen .. - Sie. die die höchsten Stellen innegehabi hätten, hätten jetzt die Schlacht verlören. „Sie sind demoralisiert und sinken vor Stalin zu Boden. Sie warten auf ihr Todesurteil, das sie bereits unterschrieben haben, als sie sich der Hilfe der wohl bekannten GPll.-Terror- Methoden einst selbst bedienten."
Reue Seimbeschaffiiligsaktlon -er SS.
Berlin, 2. März. Reichsleiter Valdur von Schirach eröffnet« die Propagandaaktion für die HJ.-Heimbeschaffung 1938 in Anwesenheit zahlreicher Vertreter von Partei und Staat und sprach über die architektonischen und erzieherischen Grundsätze, von denen sich die Hitlerjugend bei dem Bau ihrer Heime leite« laßt.
Für den verhinderten Reichsinnenminister Dr. Frick erklärte Ministerialdirektor Dr. Suren, es sei für Partei, Staat und Gemeinden eine Selbstverständlichkeit, die Errichtung der HL- Heime als der Stätten zur Pflege des Gemeinschaftsgeistes und der Kameradschaft nach Kräften zu fördern. Der Redner kündigte an, daß Reichsminister Dr. Frick in den nächsten Tagen der Reichsregierung einenGesetzentwurf vorlegen werde, der die Heimbeschaffungsfrage abschließend für das ganze Reichsgebiet einheitlich regle und die wichtige Ausgabe der Errichtung und Unterhaltung der HI.» Heime grundsätzlich den deutschen Gemeinde« zuweise. Ferner sollen nach dem neuen Gesetz auch die Land» kreise in die Finanzierung der HJ.-Heimbauten eingeschaltet werden, da der Errichtung von HJ.-Heimen vor allem in de» kleineren Gemeinden auf dem Lande eine besondere Bedeutung zukomme.
Der Jugendführer des Deutschen Reiches Baldur von Schirach, teilte mit, daß als das Ergebnis der Tätigkeit de» Heimbeschaffungs-Ausschusses der RIF. des letzten Jahres heute 1400 Heime im Bau und viele Hunderte in der Planung begriffen seien. Er verwahrte sich dagegen, daß der Arbeitsaus, schuß für Heimbeschaffung als eine Art „geistlose Modellfabrik" Einheitsheime für kleinere und größere Gemeinden als Patentlösungen anbieten sollte. Der Ausschuß habe 850 Architekten mit den erzieherischen Aufgaben der HJ.-Heime in architektonischer und künstlerischer Hinsicht vertraut gemacht und die ihm gestellte Aufgabe in einzigartiger Weise erfüllt.
Baldur von Schirach kündigte die Veröffentlichung einer besonderen Maßnahme an, um entsprechend den kommenden große« Aufgaben auf architektonischem und technischem Gebiete de» Nachwuchs verstärkt in diese Berufe zu lenken. „Wir werde» unter den Fünfzehn- und Sechzehnjährigen Umschau halten und technisch «nd architektonisch Begabte aus allen Schichten unseres Volkes in diese Berufe lenken, damit «nser Führer auch noch in 10 bis 20 Jahren die Arbeiter zur Verfügung hat, die er skr feine Straßen und Bauten braucht."
Als weitere Aufgaben im Zusammenhang mit der Heim- beschaffnng erwähnte Baldur von Schirach die Errichtung von Schwimmbädern, insbesondere auf dem Lande, sowie die Erstellung von sportlichen Anlagen um da» HJ.-Heim, damit dieses zugleich auch der Mittelpunkt eines Jugendgeländes werde. Mit anerkennenden Worten sprach der Reichsjugendführer dem Leiter des Heimbeschaffungs-Ausschusses, Hauptbannführer Möckel, seinen Dank aus.
Im zweiten Teil seiner grundlegenden Rede befaßte sich - Baldur von Schirach mit der ethischen und künstlerischen Bedeutung der HJ.-Heimbauten. Er bezeichnte den vorbildlichen Raum als einen wesentlicheren Bildungsfaktor als alle theoretischen Kunstbetrachtungen. Es sei ein pädagogischer Gedanke von unerhörter Tragweite, grundsätzlich jedem Bauwerk eine kunsterzieherische Ausgabe zu stellen. Selbstverständlich wolle« wir nicht alle Deutschen zu Malern, Bildhauern, Musikern und Architekten machen, wohl aber eines: Eine Generation, j» -«r jeder Einzelne bis zum Grunde seines Wesens erfüllt ist von der Ehrfurcht vor der schöpferischen Leistung.
Rach der mit begeistertem Beifall aufgenommenen Rede de» Reichsjugendfüyrers besichtigten die Gäste den Propaganda-»- der Reichsjugendführung „Schafft Heime", der als Wanderausstellung im ganzen Reich für de« Gedanke« der Heimbeschaffnng werben soll.
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Appell des Führers an Partei und Staat
Berlin, 2. März. Der Führer und Reichskanzler rirbtet ans Anlaß der Eröffnung einer neuen Aktion zur weiteren Beschaffung von Heimen für die nationalsozialistische Jugendbewegung einen Appell an Partei und Staat. Es heißt darin?
„Die Heime der Hitlerjugend sind Erziehungsstatte« einer
Generation, die dazu ansersehe« ist, die Zukunft des Reichern sicher». Staat und Partei find darum verpflichtet, unsere
Jugend beim Ban ihrer Heime tatkräftig z» unterstützen.
Adolf Hitler."
Hierzu erläßt der Jugendsührer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, folgenden Tagesbefehl:
„Pimpfe! BdM -Mädel und Jungmädel? Hitlerjungen!
Der Führer hat soeben einen Aufruf erlassen, der die neue große Werbeaktion für die Heimbeschaffung seiner Jugendbewegung einleitet. Wieder gibt Adolf Hitler seinen Jungen und Mädeln ein Zeichen seiner ständigen tiefen Anteilnahme an ihren Freuden und Sorgen. Tiefbewegt danken wir ihm, daß er immer Zeit für uns hat, wenn wir seiner Hilfe bedürfen. Daß wir unter seiner unmittelbaren Führung stehen dürfen, ist unser höchster Stolz und unsere größte Verantwortung, daß er aber die Arbeit seiner HI. das Jahr hindurch mahnend und ansporneud, helfend und immer begeistert verfolgt und mit» erlebt, das würde ihm unser aller Herzen gewinnen, wenn er sie nicht längst schon hätte. So bedeutet seine liebende Sorge für die Jugend eine stets wachsende Verpflichtung für uns. Und fo will ich unserem Führer immer wieder in Eurem Namen, meine Kameraden und Kameradinnen, sagen: Wir wollen Dir Freude machen! Halte Deine Hand auch m Zukunft über Deiner Jugend, denn so und nicht anders fühlen wir uns gesegnet."
Aufruf zur Arbeit am deuifchen Boden
Ein Mahmvort des Reichsbauernfiihrers
Der Reichsbauernführsr veröffentlicht im Zusammenhang mit dem Bemühen, ein Ab stoppen der Landflucht herbeizuführen, folgenden Aufrufzur Arbeit am deutschen Boden:
Der Führer hat in seiner großen Rede vor dem Reichstag am 20. Februar 1938 eindeutig die Notwendigkeit herausgeftellt, dafür zu sorgen, daß das platte Land, also die Landwirtschaft! nicht von Arbeitskräften entblößt wird. Wenn auch, wie der! Führer sagte, das Abstoppen der Landflucht ein Programm oar-i stellt, welches nicht in wenigen Jahren verwirklicht werde« könne, so hat doch die nationalsozialistische Regierung unoerzüg» lich damit begonnen, diese Aufaabe anzufassen. Bereits am nach-«