.Schwarzwälder Ta»e»zeit«««*

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Göriog ükrr de» Helft ln -er Luftwaffe j

Fortsetzung von Seite 1

Als nun durch den glorreichen Sieg des National,oMUsmus endlich in Deutschland eine neue Zeit anbrach, als unser Haken- kreuzbanner aus allen Zinnen Ächte, da wurde die Möglichkeit gegeben zum Aufbau einer deutschen Wehrmacht. Denn im Programm dieser nationalsozialistischen Bewegung stand unverrückbar fest, daß wieder ein starkes Volksheer alle Teile der Nation umfassend, zur Sicherheit des, Reiches erstehen müßte. Das war ein wesentlicher und wichtiger Programm- Punkt, der einen Mann beseelte, der selbst allezeit der erste und beste und tapfer st e Soldat Deutschlands ge­blieben in.

Die neue deutsche Wehrmacht Vas muß ich stets dankba- Aekennen war nur möglich durch den Sieg jenes Hakenkreuz- banners das viele Jahre hindurch das Feldzeichen aller jenei Deutschen war, die sich nicht beugen wollten, sondern die an ein neues Deutschland glaubten, weil sie die inneren Werte des Volkes kannten. Das Volk ist meist so, wie die Führung; wie «ir Soldaten wissen, daß eine Kompagnie, ein Geschwader die Haltung seines Kommandeurs hat. Das Volk ist nur feige, wenn die Führung feige ist;, es ist heroisch, wenn die Führung tapfer »nd kühn denkt und handelt. Und nun erleben wir, dag das­selbe Volk, das sich jener Ohnmacht hingab und dem Untergang geweiht schien, zu einer neuen, ungeahnten Größe in wenigen Jahren sich erheben konnte, einzig und allein, weil es die Füh­rung bekam, die «einem inneren Wert endlich entsprach und diesen Wert auslöste.' Die neue Wehrmacht entstand. Vom erste» Tage der Machtübernahme gab es keinen Zweifel, dag dieser Vroarammvunkt dnrckar-ftlhrl werde» mußte.

Bei den S ch w e st c r w a f s e n, Heer und Marine, war es 'verhältnismäßig leichter. Sie beide waren wenn auch nur in kleinen Kadres vorhanden und eine Vergrößerung und Ausbreitung konnte hier zunächst fast unbemerkt vor sich gehen. Schwieriger aber war es bei der Luf"twaff e. Heer und Ma­rine konnten unmöglich allein die Grenzen schützen, wenn nicht auch der vertikale Luftraum gesichert war. So mußte neben einem neuen Heer, einer neuen Kriegsmarine auch eine neueLuftwaffe entstehen. Zunächst getarnt. Noch war Deutschland zu schwach, noch sahen eifrige Augen von außen auf alles, was im Innern geschah. Und doch erinnere ich nnch, wie wenige Tage nach der Machtergreifung der Führer, der mich da­mals berufen hatte, in Preußen Ordnung zu schaffen, mir er­klärte, weit wichtiger sei es, dem deutschen Volke eine Luftwaffe zu schaffen. Und als er diese schönste und herrlichste Aufgabe in meine Hände legte, konnte und durfte kein deutscher Soldat und Flieger stolzer sein als ich. Es galt nun zuerst, wieder die Menschen zu sammeln, die Geister aufzurichten und es galt, das. was von Gutem vorhanden war an Motoren, Zellen und Instru­menten, weiter zu entwickeln. Es galt zunächst eine Luftflotte aufzubauen, eine Risikoflotte, unter deren Schutz dann die ge­samte Aufrüstung durchgeführt werden konnte. Schwer war dieser getarnte Aufbau. Viel verlangte er von den Mit­arbeitern. Nach außen mußten sie das Ehrenkleid des Offiziers oblegen, aber im Innern blieben sie um so mehr und stärker Soldat.

Wie Deutschland immer bereit war, in Abrüstungsverhand­lungen einzutreten und darauf einzugehen, so war Deutsch­land auch damals bereit, auch auf die vielen anderen Abrüstungsvorschläge einzugehen, aber immer un­ter der einen Bedingung, daß ein gewisser Mindestmaß gewähr­leistet wurde. Wie es bei den anderen Verhandlungen über die Abrüstung war, so zerschlugen sich auch diese Verhandlungen. Und Deutschland war nun frei und es hatte nun die Pflicht, auf das schnellste und beste eine Luftwaffe zu schaffen; durch die Schuld der anderen das will ich heute an diesem Tage fest­stellen nicht durch Deutschlands Schuld war damals kein Re­sultat erzielt worden. Vor Deutschland und vor der ganzen Welt hat der Führer immer wieder die These der Gleichberech­tigung ausgestellt.

Dieses Deutschland war nun gezwungen und verpflichtet, wie es auch die anderen taten, sich eine Luftwaffe zu schaffen, die allein die Sicherheit bot, deutsches Volk und deutsches Land -egen feindliche Angriffe zu sichern; und wir waren daher ge­zwungen, sofort an einen großen Aufbau der Luftwaffe herau- zugeheu.

Ein weitschauender Erlaß des Führers zur Schaffung der deutschen Luftwaffe lag vor und endlich kam der Tag, da wir aus Anfrage: gibt es eine deutsche Luftwaffe? erklären konnten: Jawohl! Die deutsche Luftwaffe steht."

2n den Märztagen 193S brausten zum erstenmal ' deutsche Geschwader über Berlin hinweg und gaben der Welt Kunde: Auch die deutsche Luftwaffe ist wieder auf­erstanden. Denn eins Tarnung war bei dem großen Aufbau .nicht länger mehr möglich. Die Risiko-Flotte stand und nun ging es mit frischer Arbeit an das große Werk. Am 15. März 1935 erfolgte die Freimachung der gesamten Wehrmacht jener Tag, auf den Deutschland nun wieder den harten Aufstieg zur Groß­macht begann.

Zwei Wurzeln der Kraft waren es, aus denen nun der Neu­aufbau einer großen Luftwaffe möglich war: Zuerst jener Fliegergeist des Weltkrieges, jene tapfere und kühne Haltung eines Jmmelmann, eines Boelcke, eines Richthofen, jener Geist, der in der SA. und U unserer nationalsozialistischen Welt­anschauung wieder auferstand, der antrat, um das Reich zu ret­ten, jener Geist, der es ermöglichte, den fortgesetzten Kampf gegen Kommunismus und Zersetzung zu führen.

Die andere Wurzel der Kraft war jene geistigeAusrich- tung des Volkes, die in den Jahren allmählich erfolgt war, durch die Arbeit unserer nationalsozialistischen Bewegung. Denn lange bevor man die Waffen selbst schmieden konnte, mußte ja erst der Geist geschmiedet werden, der die Waffe schuf.

Wenn wir nun diese beiden Kraftquellen bedenken, aus denen letztens die gesamte neue deutsche Wehrmacht entstehen konnte, dann müssen wir in der Luftwaffe besonders jener Toten des Weltkrieges gedenken, die mit ihrem Blut die Tradition unserer jungen Waffe begründet haben; aber auch das Gedenken an alle diejenigen soll wach bleiben, die in den Jah­ren des rastlosen Ausbaues ihr junges Leben einsetzten. Auch sie starben auf dem Felde der Ehre. Ihr Tod ist verpflichtend und verbindend. Er reiht sich an jene an, die oorausgegangen find zur großen Armee.

Das stolzeste Ruhmesblatt der deutschen Luftfahrt wird stets bleiben: die Aufrüstung der Luftwaffe des Dritten, des natio­nalsozialistischen Reiches. So wie für mich jener l. März 1 g 3 5. dessen wir heute gedenke», ein stolzer Tag war. als ich zum OberbefehlshaberdieserLuftwaffe berufen wurde.

Und nun meine Kameraden von einst! Jetzt konnte ich mein Wort einlösen, das ich den Kameraden des Richthofen-Geschwa- ders an jenem furchtbaren Tage in Aschaffenburg gegeben hatte, als wir gezwungen auseinandergehen mußten. Jenes Wort: Was ich kann, werde ich tun, das Geschwader inuß und wird neu erstehen." Jetzt stand es neu! lind so habe ichmeinWort eingelöst. Es war eine wunderbare Zeit, eine wundervolle Aufgabe, die uns alle, die wir berufen waren, diese Luftwaffe zu schaffen, anspanntc zur höchsten Leistung.

Es ist für mich eine Dankespflicht, die aus tiefem Herzen kommt, wenn ich auch in dieser Stunde jenes Mannes gedenke, dem wir einst in diesem Saal das letzte Geleit gegeben haben, unseres ersten Generalstabschess, jenes wundervollen Menschen und Soldaten, General Wevers. Aber dieser mein Dank gilt auch allen, die in diesen Jahren mitgearbeitet haben, um die deutsche Luftwaffe wieder zu dem zu machen, was sie heute ist. Unmenschliche Leistungen das bekenne ich stolz sind vollbracht worden und waren nur möglich aus der Hal­tung der Truppe heraus.

Jung ist unsere Waffe und ich wünsche, daß sie ewig jung bleiben möge, denn nur solange die Luftwaffe jung ist, wird sie über jenen kühnen Geist verfügen, den einmal ein Flieger haben muß, wenn er seine Aufgabe erfüllen will. Und ein zwei­tes wünsche ich unserer Waffe für ewig. Möge sie immer ver­bunden bleiben bis in die letzte Verästelung im deutschen Volk. Möge sie wirklich eine Waffe des deutschen Volkes sein! Möge das deutsche Volk stets stolz auf seine Luft­waffe sein und möge dieses deutsche Volk seine besten Söhne dieser Luftwaffe anvertrauen, weil in ihr fester Ruhm ist. Ein kühner Ge ist ist die Grundhaltung. E i ns atz u n d O p f er­be r e i t s ch a f t über alles hinweg bis zum Letzten ist Selbst­verständlichkeit. Und immer wieder predige ich es Euch: Eine Kameradschaft muß Euch zusammenbinden und Zusammen­halten, weil sie in schwersten Zeiten vielleicht das letzte Band ist, um Schweres zu überwinden. Möge die Kameradschaft i« unserer Waffe immer vorbildlich sein. So, in dieser Haltung, wird die Waffe ein Garant des deutschen Friedens bleiben. Aber ich gestehe es offen: Furchtbar, wenn der Einsatz befohlen wird. Dann wollen wir dem Bolle es schwören, dann wollen wir zum Schrecken unserer Angreifer werde«, dann wird es nichts mehr geben, was uns vor einem rückhaltlosen Drauf­gängertum zuräckschreckt. Alle Hindernisse werden überwunden werden, wo wir sie finden. Und stets und immer voran an der Spitze hat der Führer seiner Truppe zu dienen. Ich will eiserne Männer mit dem Willen zur Tat in dieser Waffe erziehen.

Aber neben der Truppe und ihrer Haltung, der Kühnheit und ihrem Draufgängertum, mutz ich verlangen: Auch höchste Leistung der Forschung, der Entwicklung der Industrie mit all ihren Zweigen, denn für die deutsche Luftwaffe kann nur das beste Material gut genug sein. Und hier liegt eine große Verpflichtung und Aufgabe für alle die, die darüber zu wachen und zu sorgen haben, daß das beste Material ge­liefert wird. Die Forschung hat immer wieder aufs neue in ganz unbekannte Gebiete einzudringen. Sie hat sich bewußt zu sein, daß sie nicht Selbstzweck ist, sondern nur Mittel zum Zweck; sie ist nur einzusetzen, um immer wieder die Leistungen und immer wieder den Wert dieser Luftwaffe aufs höchste zu stei­gern. Die deutschen Arbeiter rufe ich auf, unermüdlich in de« Fabriken tätig zu sein. Ich weiß, daß ich viel von ihnen ver­lange. Ueberstunden auf Ueberstunden, aber sie schaffen ja an dem Schwerte der Nation. Das allein schon ist innere Befriedi­gung. Die Luftwaffe mutz sich aber auch allezeit bewußt sein, daß sie eine Einheit zu bilden hat, eine Einheit mit den beiden anderen Schwesterwaffen und daß nie Ueberheblichkeit in ihr aufkommen darf, daß sie stets erkennen muß: Auch sie ist nur ein Teil des Ganzen. Jede andere Waffe ist ihr gleichberechtigt und gleich wichtig. In der höchsten Unterstützung der Schwester­waffen hat sie ihren größten Ruhm zu finden. Aber auch in sich hat sie eine Einheit zu bilden. Flieger, Flakkanonen und Funker sind unlöslich miteinander verbunden. Auch hier wünsche ich nicht, daß einer sich über den anderen erhebt. Nur der ge­schlossene Block gibt jene Wucht, die notwendig ist.

Und so, meine Kameraden, haben wir alle mitgeholfen, die Grundlagen jener Macht zu schaffen, die Deutschland nicht mehr ohnmächtig der Vergewaltigung seiner natürlichsten Rechte aus­setzt. Und wenn der Führer in seiner Reichstags-Rede jene stolze Abrechnung vorlegte, und jenes stolze Wort gebrauchte, daß wir nicht mehr länger dulden würden, daß zehn Millionen deutsche Volksgenossen jenseits der Grenze unterdrückt würden, dann wißt Ihr Soldaten der Luftwaffe, daß, wenn es sein mutz, Ihr für dieses Wort des Führers einstehen müßt bis zum Letz­ten. Stolz darauf, daß der Führer in der denkwürdigen Rede damals vor dem ganzen Volke äußerte, daß die Heimat nun geschützt würde durch eine hervorragende Luftwaffe, stolz dar­auf, daß nun der Führer selb st den unmittelbaren Oberbefehl über unsere Wehrmacht genommen hat, find wir auch in diesem Stolz verpflichtet, jederzeit einsatzbereit zum Schutze der Heimat zu stehen. Unbändiger Kampfeswille, strah­lende Siegesgewißheit durchglüht unsere Waffe. Wenn wir auch als Deutsche, wenn wir als Menschen leidenschaftlich den Frie­den wünschen, so sind wir als Soldaten der jüngsten Waffe jederzeit bereit, dem Führer und dem Volke zu beweisen, daß seine Luftwaffe allen Gegnern zum Trotz unüberwindlich ist.

Nach der mit stürmischem Beifall aufgenommenen Rede spielte das Hochschulorchester der Luftwaffe das Andante aus der 7. Sin­fonie von Beethoven. Noch einmal nahm dann, während die Festversammlung sich von den Plätzen erhob, Eeneralseldmar- schall Eöring das Wort, um in diesem festlichen Augenblick des Führers zu gedenken.

In dieser Stunde", so sagte er,gedenken wir mit tiefster Dankbarkeit and unauslöschlicher Verbundenheit des Mannes, der uns das soldatische Leben wiedergab. Wir gedenken unseres Obersten Befehlshabers und unseres Führers Adolf Hitler. Sieg-Heil!" Der Gesang der Nationalhymnen beschloß die ein­drucksvolle Stunde der Erinnerung au die Erringung der Frei­heit unserer Luftwaffe.

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lleberreichung des Feldmarschallfiabes an Eeneralfeld- marschall Eöring durch den Führer

Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht über­reichte am Dienstag dem Eeneralfeldmarschall Eöring in der Reichskanzlei vor der Feier anläßlich des Tages der Luftwaffe den Feldmacschallstab.

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Sr. Goebbels vor den Lettern der U SlMsvrovagaildaümierri

Berlin, 1. Mürz. Am Dienstag versammelten sich die Leite« der Reichspropagandaämter in den Räumen des Ministerium» für Volksaufklärung und Propaganda zu ihrer monatlichen Ta­gung, bei der eme Reihe von Referaten über wichtige politisch» Fragen gehalten wurden und zur Aussprache kamen. Im Mittel­punkt der Tagung, an der auch die Präsidenten der Einzelkam.» mern der Reichskulturkammer, die Staatssekretäre, die Abtei­lungsleiter und Referenten des Reichsministeriums für Volks­ausklärung und Propaganda und die Kreisleiter des Gaues Ber­lin der NSDAP, teilnahmen, stand eine Rede des Reichsmini­sters Dr. Goebbels. Zu Beginn seiner Ausführungen be­handelte der Minister eine Reihe wichtiger Fragen, die von aktueller Bedeutung für die Innenpolitik und die Kulturpolitik des Reiches sind. Am Schluß seiner Rede beleuchtete der Mi­nister die letzten großen Ereignisse der auswärtigen Politik wie sie sich aus der deutschen, nationalsozialistischen Perspektiv« darstellen. Am Nachmittag besuchten die Leiter der Reichspro­pagandaämter die Internationale Automobil- und Motorradaus­stellung und überzeugten sich von dem Fortschritt, den die Moto­risierung nach fünf Jahren nationalsozialistischen Aufbaues er. reicht hat.

Eröffnung der Flrwirzakademle

Ansprachen des Reichsfinanzministers und des Staats­sekretärs Reinhardt

Berlin, 1. Mürz. Die in Berlin-Tegel auf der Halbinsel, Reiherwerder neu errichtete Finanzakademie ist durch den Reichs­minister der Finanzen, Graf Schwerin von Krosigk, eröffnet wor­den. Zu der Eröffnungsfeier hatten sich die maßgebenden Per­sönlichkeiten des Reichsfinanzministeriums und die Teilnehmer des ersten Lehrganges in dem festlich geschmückten Lehrsaal der Akademie eingefunden. Staatssekretär Reinhardt gab eine» umfassenden Ueberblick über die Entwicklung des Schulungs- und Ausbildungswesens in der Reichsfinanzverwaltung und legte die Ausgaben der Finanzakademie fest. Dann sprach der Reichs- finanzminister zu den ersten Lehrgangsteilnehmern über die verantwortungsvolle Stellung der Beamten der Reichs­finanzverwaltung im nationalsozialistischen Staat und eröffnet« feierlichst die Finanzakademie. Aufgabe der Finanzakademie ist, Lehrgägne für die höheren Beamten der Reichsfinanzverwaltung durchzuführen, durch die vor allem die enge Verbindung zwischen Front und Ministerium hergestellt und die weltanschauliche Schulung der höheren Beamten vertieft wird.

Sabotage an neuen britischen Bombenflugzeugen!

Löcher in die Benzintanks gebohrt

London, 1. März. Das englische Luftfahrtministerium hat i« einer offiziellen Erklärung zugegeben, daß an neuen Bomben­flugzeugen der britischen Luftwaffe, die unweit von Manchester ausprobiert werden sollten, Sabotageakte vorgenomme» worden sind. In einer amtlichen Erklärung wird gesagt, daß man an zwei Flugzeugen, die auf dem Ringroay-FluM/irK in der Nähe von Manchester Probeflüge ausführen sollten, Be­schädigungen entdeckt habe. Es liege Grund zu der Annahme vor, daß die Flugzeuge in böswilliger Absicht beschädigt worde« seien. Der Fall werde von der Polizei geprüft.News Chro- nicle" will Einzelheiten zu den Sabotageakten an den beide« Flugzeugen erfahren haben. Danach sollen in die Benzintank» Löcher gebohrt worden sein. Beim Start der Flugzeuge habe man jedoch rechtzeitig die Löcher entdeckt.

Vorbereitung

ber englisch-italienischen Beziehungen

London, 1. März. Wie halbamtlich mitgeteilt wird, werde» die augenblicklichen Londoner Besprechungen des britischen Bot­schafters in Rom, Lord Perth, zur Vorbereitung der kommen­de» englisch-italienischen Verhandlungen die ganze Woche über fortgesetzt werden. Der italienische Botschafter in London, Graf Erandi, hat am Montag London verlassen, um sich nach Ro« zu begeben.

Wie Reuter in diesem Zusammenhang berichtet, stehe die Frage der Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien immer noch offen, da die sowjetrussische Antwort noch nicht eingetroffen sei. Man hoffe jedoch, daß es möglich sein werde, Ende dieser Woche eine Sitzung des Hauptunterausschusses des Nichteinmischungs- Ausschusses abzuhalten.

Fortdauer der Pariser Krise

Negierungsneubildung durch ein Mitglied der Senats» Mehrheit oder Neuwahlen?

Paris, 1. März. Der Konflikt, der zwischen der Kammer und dem Senat in der Frage des Arbeitsstatuts ausgebro­chen ist, dauert an, nachdem die Kammer die vom Senat ab­geänderten Artikel, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, in ihrer ursprünglichen Form wiederhergestellt hat. Eine Eini­gung zwischen den beiden Parlamenten ist nur möglich, wenn der Senat sich zu Zugeständnissen bereit erklärt. Sollte dies nicht der Fall sein, so wäre eine Krise unausbleiblich und, wie dies Ministerpräsident Chautemps selbst erklärt hat, der Rücktritt der Regierung unvermeidlich.

Der ehemalige Ministerpräsident Leon Blum beschäftigt sich imPopulaire" mit dieser Frage und gibt der Hoffnung Aus­druck, daß der Senat seine ablehnende Einstellung gegenüber gewissen Punkten der Gesetzesvorlage aufgeben werde. Ma« müsse sich fragen, was eintreten würde, wenn der Widerstand des Senates zum Sturz oder zum Rücktritt der Regierung füh­ren sollte. Vom verfassungsmäßigen Standpunkt aus betrachtet, müsse der Staatspräsident dann ein Mitglied der Mehrheit de» Senates mit der Neubildung des Kabinetts beauftragen. Er, Leon Blum, sei der Ansicht, daß ein solcher Versuch wenig Aus­sicht auf Erfolg bezw. auf Dauerhaftigkeit habe. Wenn man be­rücksichtige, daß ein solches Kabinett bei der Mehrheit der Kam­mer kein Verrrauensvotum erhalten würde, so gebe es nur noch die Wahl zwischen einem Einlenke« des Senats und einer Par­lamentsauflösung und der Ausschreibung von Neuwahlen.