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d^mhrichtea- «ch 4dyeig«bÄrtt für die Oberamtsbezirke Nagold. Calw. Freudenstadt und Neuenbür»

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llungsort Aliensteig.

Altensteig, Mittwoch, den 2. März 1938

oder deren Raum S Pfennig. Ter oder Mengenabschluß Nachlaß nach Preislist Gerichtsstand Nagold.

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Die teuflische Schraube

Seit den Tagen des Schachty-Prozesses gegen deutsche und russische Ingenieure erlebt die Welt das Schicksal jener grausigen Schauprozesse, da >'a einer Neuauflage gegen­wärtig gegen 21 frühere S. Gewaltige, abrollt, darunter Persönlichkeiten, die jahrelang in der Spitzengruppe der wmmunistischen Parteiführerschaft marschierten, mit all sei­nen üblen Begleiterscheinungen, ekelerregenden Selbstbezich­tigungen, widerlichen Reuebekenntnissen, märchenhaften An­schuldigungen und unverständlichen Urteilen. Zur Tragiko­mödie schlimmster Sorte entwickelten sich die Moskauer Theaterprozesse aber erst vor einem Jahr, als der vom übrigens jetzt gleichfalls in Ungnade gefallene Oberstaats­anwalt Krylenko im Verein mit dem jetzt gleichfalls auf der Anklagebank fitzenden EPU.-Chef Jagoda ausgearbeitete Prozeßapparat auf die Häupter der Kommunistischen Partei selber angewandt wurde und die Köpfe Sinowjews und Kamenews auf Grund eines solchen Prozesses fielen. Die beiden genannten Kommunisten, von Stalin schon lange Jahre entmachtet, bereits mehrmals in Ungnade gefallen und wieder in Gnade ausgenommen, hatten bis dahin wenn muH nicht ihre Freiheit, io doch ihr Leben fick erbalten kön­nen. Als jedoch Stalin >ch stark genug fühlte, seine Rivalen in der Kommunistischen Partei nicht nur aus den führenden Stellungen zu verjagen oder sie wie Trotzki zu verbannen, sondern ihren Mund endgültig zum Schweigen zu bringen, wußte jedermann, daß jetzt die letzte Stunde für eine ganze Reihe alter Kommunisten aus der Umgebung Lenins ge­schlagen hatte.

Die zwölf Monate seit dem Todesurteil gegen Sinowjew und Kamenew, seit der Verbannung Radeks, des alten Prawda"-Hauptschrift!eiters, mit dem in der Erschießung des Sowjetmarschalls Tuchatscheroski und sieben weiterer Generale gipfelnden Blutbad unter den leitenden Persön­lichkeiten der Kommunistischen Partei und des Sowjetstaa­tes können jene damals aufkeimenden Befürchtungen nur vollauf rechtfertigen. Der erste Präsident der Komintern Vucharin, der frühere Vorsitzende des Rates der Volkskom­missare der Sowjetunion Rykow wurden bereits einen Mo­nat nach der Erschießung Kamenews und Sinowjews ver­haftet. Man wird jenen seit der Verhaftung bis zum Prozeß- beginn verstrichenen Zeitraum gewiß in der Manier Kry- lenkos und Jagooas ausgenutzt haben, die beiden alten Größen des Cowjetregimes für Selbstbezichtigungen und tränenreiche Reuebekenntnisse zu zermürben.

Die Hintergründe dieses furchtbaren Wlltens un­ter den eigenen Parteigenossen reichen bis in die Anfänge des russischen Kommunismus, bis in jene Zeit, als der öst- lich-orientierte Georgier Stalin von den Häschern der zari­stischen Ochrana in Rußland umher gejagt wurde, während Leo Trotzki und sein jetzt seit einem Jahr vor den Schran­ken von Theatergerichten stehender oder in den Kerkern des Lubljanka-Eefängnisses schmachtender Anhang aus den si­cheren Asylen Westeuropas, vor allem der Schweiz und Frankreich in theoretischem Kommunismus machten. Es ist bekannt, daß bereits Lenin den Zusammenstoß zwischen dem Stalinschen und Trotzklschen Flügel unter seinen Anhängern voraussah. Der gegenwärtige Moskauer Machthaber hat es Leuten wie Rykow, Vucharin, Kamenew und Sinowjew niemals vergessen können, daß sie in den erstenglorrei­chen" Zeiten des Sowjetregimes alle glanzvollen Posten für sich rn Anspruch genommen und ihn selbst im Dunkel ei­ner untergeordneten Stellung belassen haben, ihn, der sich einbildete, weit mehr für den Sieg der bolschewistischen Re­volution gearbeitet und gelitten zu haben als die von west­lichen Ideen infizierten und in Westeuropa in den Zeiten der Gefahren sicher geborgenen Trotzkisten.

Mit der Verbannung Trotzkis k. ul die Rache Stalins an seinem verhaßten Rivalen, entwickelte sich die teuflische Schraube d?r blutigen Vernichtung aller alten Nebenbuh­ler aus Rache und gekränkter Eitelkeit, von der Leo Trotzki aus der Sicherheit seines mexikanischen Asyls sprach, als man ihn um seine Meinung über den vorjährigen Theater- Prozeß befragte. Er erklärte damals zu den Beschuldigungen des Moskauer Staatsanwaltes, daß nur ihre Dumm - heitgrößeralsihreEemeinheitsei. Das trifft die Anklagen des gegenwärtigen Prozesses in gleicher Weise. Man braucht sich nur die Lächerlichkeit jener Behauptung vorzuhalten, der Dichter Gorki sei durch Leute wie Rykow, Bucharin oder Jagoda mittel- oder unmittelbar ermordet worden. Seit dem Tode Lenins stehen die persönlichen Käm­pfe innerhalb des bolschewistischen Regimes im Zeichen ei­nes allmählichen, aber zielbewußten und zähen Vordrin­gens des persönlichen Elements der Stalinschen Diktatur. Heute dicht vor dem Ende der blutigen Rache an der Mehr­zahl ehemaliger Mitarbeiter und alter kommunistischer Ge­sinnungsgenossen nähert sich die teuflische Schraube ihrer Vollendung. Der Diktator steht einsam zwischen seinen Mit­arbeitern, als der graue schlaue und blutige Tyrann, dem jemand traut und vor dem sich alle fürchten, im Besitz all E..Macht, die die Ausrottung seiner Rivalen ihm ver­schafft hat und die doch stets gefährdet bleibt, weil alle Bande des Vertrauens, der Gerechtigkeit und der Freund­schaft, auf denen allein eine dauerhafte Macht gegründet fern kann, rücksichtslos zerschnitten worden find.

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Der Lag der Luftwaffe Der Führer überreicht Gering bea Marschallftab

Berlin, 1. März. Der 1. März wurde als Tag der Luftwaffe in Erinnerung an den Jahrestag der Freiheit der deutschen Luftwaffe in allen Standorten durch Flaggenparaden und Appelle feierlich begangen. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen stand mittags eine Feier rm Reichsluftfahrtministerium, bei der der Oberbefehlshaber der Luftwaffe,

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Gelmalseidmarschall Mino

sprach. Er führte u. a. aus:

Meine Kameraden! Als der Vertrag von Versailles dem deut­schen Volke als ein Schmachfrieden aufgezwungen wurde, da zerbrach die deutsche Wehrmacht, bezwungen durch den Feind nicht auf dem Schlachtfeld, sondern durch eine Reihe von Um­stünden, die im Inneren wie im Aeußeren lagen. Es zerbrach vor allem aber durch den Frieden von Versailles jene Waffe, die zum erstenmal im Weltkrieg einen kühnen Aufstieg genommen hatte, zum Schrecken der Feinde wurde und unentbehrlich als Teil der Streitkraft eines Volkes zerbrach die deutsche Luft­waffe.

Ruhmreich wie kaum eine Waffe hat sie in wenigen Jahren Unsagbares geleistet und Heldenhaftes vollbracht. Leuchtende Namen stiegen gleich Meteoren in ihr auf. Nun lag die Waffe als solche zertrümmert. Blinder Haß zerschlug die eigenen Ma­schinen. Nur ein kläglicher Rest blieb übrig in der sogenannten zivilen Luftfahrt, auch diese am Anfang gedrosselt, auch diese am Anfang kaum zum Leben fähig. Im Innern un>erer Heimat aber herrschte ein Geist, der auch keine Luftwaffe gebrauchen konnte. Feiger Pazifismus oder ohnmächtiger Parlamentaris­mus zerstörte alles, was an Wehrkraft und Wehrgeist noch im deutschen Volks lebte. Nicht nur, daß eine Abrüstung durch­geführt wurde, einmalig in ihrem gewaltigsten Ausmaß in materieller Rüstung, nicht nur, daß Hunderttausende, Millionen von Gewehren zerstört wurden, Zehntausende von schwersten Ge­schützen, Zehntausende von Flugzeugen usw.; das war nicht das Entscheidende. Ein Heer kann zerbrechen und kann neu geschaffen werden.

Das Furchtbare war, daß nun eine Abrüstung einsetzte see­lischer und geistiger Art. Das deutsche Volk wurde in seinem Charakter, in seinem Wehrwillen, in seiner Geisteshaltung ab­gerüstet, nunmehr nicht mehr durch den Feind, sondern durch eigene Feigheit und innere Zerrissenheit.

Trotz allem aber konnte der Geist nicht völlig vernichtet wer­den. der das deutsche Volk in allen seinen Schichten beseelte.

Zum Ztalien-BesuO -es Führers

Die amtliche Mitteilung über den achttägigen Besuch de,s Führers in Italien nennt zum erstenmal ungefähr den Zeitpunkt, zu dem die schon seit einiger Zeit angekündigte und nicht nur vom deutschen und italienischen Volk mit Spannung erwartete Reise des Führers angetreteu werden soll. Der Besuch des Führers und Reichskanzlers geht bekanntlich auf eine Einladung des Duce anläßlich seines letzten Aufenthaltes in Deutschland zurück, der zu einer so machtvollen und denkwürdigen Kundgebung der deutsch-italienischen Zusam­menarbeit wurde. Zur erneuten Bekundung der Festigkeit der Achse Berlin-Rom und zu ihrer breiteren Untermauerung wird sich Adolf Hitler nun in der ersten Hälfte des Mai nach Rom, Florenz und Neapel begeben. Die inzwischen getroffenen Vor­bereitungen lassen darauf schließen, daß das befreundete Italien seinen ganzen Ehrgeiz dareinsetzt, dem Führer und Reichskanzler einen Empfang zu bereiten, der alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt und zugleich die Bedeutung des Ereig­nisses wie der bewährten deutsch-italienischen Zusammen­arbeit überhaupt sinnfällig unterstreicht. Eine neue Prachtstraße fit im Bau. Sie wird vom Hafen Ostia zur Porta san Paolo, dem besterhaltsnen und schönsten alten Tor der ewigen Stadt, führen und an der Stadtmauer in die Via dek Jmperio mündein Außerdem wird zur Zeit anstelle der alten Stazione Ostiense ein neuer, großangelegter Bahnhof errichtet, der bei der An­kunft des Führers erstmals benutzt werden soll. Nicht zuletzt läßt das angekündigte glanzvolle Programm für den Aufenthalt des Führers in Italien den Willen des italienischen Volkes und seiner Führung erkennen, den Aufenthalt Adolf Hitlers in Ita­lien so eindrucksvoll und nachhaltig wie nur möglich zu gestalte» und die deutsch-'talienische Einigkeit vor aller Welt zu bekunden.

Mailand, 1. März. Die Ankündigung der Einzelheiten über den Besuch Adolf Hitlers in Italien wird von der oberitalienischen Presse in größter Aufmachung wiedergegeben. Wiederum schmücken große Photos des Führers die Titelseiten der Blätter, die an die amtliche Verlautbarung in herzlichstem Tone gehaltene Vcgrüßungsartikel anschließen. DerPopolo d'Jtalia" schreibt, die Ankündigung des bevorstehenden Besuches Hitlers in Italien erfolge in einem für das internationale Le»

als es viereinhalb Jahre lang in einer einzigen Mauer von Rauch und Stahl und Tod und Vernichtung die Grenzen des Vaterlandes zogest eine ganze Welt in Waffen beschützt hatte. Dieser Geist lebte in den Besten der Nation weiter. Vom ersten Tage ab arbeitete er jenem Ungeist entgegen, der Deutschlands Vernichtung hieß. Man konnte nicht das Andenken in der Luft­fahrt töten oder vergessen, das Andenken an die strahlenden Heldengestalten eines Voelcke und Richthofen, eines Jmmelman» »nd vieler anderer junger bester deutscher Männer. Es lebte weiter, dieses Andenken, und allmählich begann es sich wieder zu verkörpern, begann es wieder Menschen zu beseelen, und all­mählich wieder stieg der neue Geist empor, der Deutschlands, Rettung werden sollte.

In der Luft aber blieb Deutschland gefesselt. M8 Mühe und Not, durch ein Ausnutzen aber auch der letzten Mög­lichkeiten, entstand in Deutschland ein einziger Hort, in dem »och die Luftfahrt leben konnte: die Deutsche Lufthansa, der -deutsche Luftverkehr. Dgrt sammelten sich tatkräftige Männer, um, wenn auch unter ziviler Betätigung, wenigstens jenen sGeist zu hüten und zu betätigen und jene Sehnsucht wieder aufkommen zu lassen, die durch viele Jahrhunderte den Mensche» beseelt hat: sich von der Erdenschwere zu erheben in die freie Lust. In kümmerlichen Verhältnissen, aber doch unüberwind­bar, konnte dieser Geist in der kleinen Gruppe der deutschenLuftfahrterhaltenwerden. Aus ihr her­aus entwickelte sich dann, langsam immer stärker werdend, der deutsche Luftverkehr. Bald überflügelte er an Sicherheit und Tatkraft, an Maschinenleistung und an Bodenorganisation den Luftverkehr der ganze« Erde, Ueberall tauchten nun die deut­schen Verkehrsflugzeuge auf, im Süden ebenso wie im Norden, in Asien, Afrika und in Europa. Wieder war beste deutsche Wertarbeit zum Siege gekommen. Und in dieser allmäh­lich sich ausbreitenden Lufthansa konnten jetzt auch wieder jene jungen Deutschen sich betätigen, die nun einmal gottlob nicht «blassen konnten von dem Gedanken, sich in die Luft zu erheben.

Das war ungefähr der Stand bei der Machtübernahme. Mili­tärisch aber war es nicht nur die Klausel von Versailles, die das Entstehen einer deutschen Luftwaffe verhinderte, sondern es war ja auch jener feige Pazifismus des Parlaments, das der jungen deutsche« Reichswehr keine Mittel und Möglichkeiten gab, sich fliegerisch zu betätigen. Lediglich im Offizierskorps lebte der Geist der Flieger weiter, der sich praktisch jedoch nicht auswirken konnte. .Denn wie argwöhnisch blickte Feind, aba» -» feige war auch die eigene politische Leitung l

Fortsetzung au Sette 2

Len besonders interessanten Augenblick, in dem verschiedene de» deutende Strömungen in Europa in offenem Gegensatz zu de» zerstörenden Kräften eine Politik der Zusammenarbeit durchsetze» wollen. Diese Politik des Verstehens und der Zusammenarbeit habe sich in der Achse Berlin-Rom als Element des neuen Leben» und des Wiederaufstiegs in Europa gefestigt. Die Reise Adol> Hitlers nach Italien bekräftige den Fortbestand der Achse n»d der Zusammenarbeit.

Glückwünsche -es Führers

für Vizeadmiral von Trotha

Berlin, 1. März. Der Stellvertreter des Führers stattete, wie NSK. meldet, am Dienstag vormittag dem Vizeadmiral vo» Trotha aus Anlaß seines 70. Geburtstages einen Besuch ab, um dem verdienten Soldaten und nationalen Vorkämpfer die Glückwünsche des Führers und der NSDAP, zu Überbringern

Rudolf Heß verband mit diesen Glückwünschen die lleberrei» chung des goldenen Ehrenzeichens der NSDAP, mit dem der Führer den Vizeadmiral von Trotha in Würdigung seines unermüdlichen Einsatzes für die nationalsozialistische Be­wegung und das neue Reich auszeichnete. Als besondere Ge­burtstagsgabe des Führers übergab Rudolf Heh de» Jubilar außerdem einen Merredes-Benz-Wagen.

Dankschreiben an die ausgeschiedenen Generale Berlin, 1. März. Der Führer und Reichskanzler hat den auf Grund der Anordnungen vom 4. Februar am 28. Februar aus - geschiedenen Generalen in herzlich gehaltenen Dank­schreiben noch einmal seine Anerkennung für die der Wehr­macht geleisteten hervorragenden Dienste ausgesprochen. Gleich­zeitig hat er ihnen sein Bild mit eigenhändiger Unterschrift überreichen lassen.