WMmmles Rachrichlea- »sd Au-eig«tkdLtt für die Oberamtsbezirke Nagold, Ealw. Freudenstadt und NeuesbürU

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«»»ntl. d Poft 1 . 2 V einschl. 1 v L «ef»rd..»rt »v ^ Znftellnngrgeb.; d. Ag. Anzeigenpreis: Die einspaltige Millimeterzeil« oder deren Raum 5 Pfennig. Terb­ul 1 . 1 V einschl. 28 L «nstt»,ergeh.; Einzel». 10 »ei Richterschet,»» der Zeit. ins. höh. Gewalt Millimeterzeile IS Pfennig. Bei Wiederholung oder Mengenabschlutz Nachlaß nach Preislift«, p». «etrieieftör. defteht kein Anspruch nnf Liefern»». Lrehtenschrifti Innnendlatt. / Fernruf 821. Erfüllungsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold.

Nummer 33 ^ Altensteig, Donnerstag, den 1 V. Februar 1938 ^ 81 . Jahr>a»>

NlWumlgm»»«semizSsöldro Mslims

Naladier über die Reform -er Lair-esvrrtej-lgung

Paris. 9. Februar. Nach der gemeinsamen Sitzung der Kam- merausschüsfe für Landesverteidigungssragen hörte der Kam- merausschuß für die Kriegsmarine einen Vortrag des Kriegs­marineministers Bertrand. Der Kriegsmarineminister wies auf die Notwendigkeit der Auflegung eines neuen Flottenbau­abschnittes hin, der vor allem für die Verteidigung der französi­schen Besitzungen in Uebersse die Anlage von Rohstofflagern auch an flüssigen Brennstoffen erforderlich macht. Ferner erklärte der Kriegsmarineminister Bertrand, er werde in einem der nächsten Ministerräte die Genehmigung zum Bau von zwei neuen 35 000 To.-Linienschifsen außerhalb des Flottenibau- adschnittes von 1938 beantragen. Die zur Zeit im Bau befind­lichen Kriegsschiffe seien im Rückstand, der Bau müsse beschleu­nigt werden, sonst würde die italienische Kriegsflotte 1942 einen größeren Tonnagegehalt an neuen Schiffen haben als die fran­zösische, und Frankreich würde dann nicht mehr im Stande sein, allein die ihm im Mittelmeer obliegenden Aufgaben zu erfüllen.

Aus der Mitte des Kriegsmarine-Ausschusses wurden einige Bedenken gegen die Vereinheitlichung des Oberbefehls der ge­samten Landesverteidigung zugunsten der besonderen Stellung der Kriegsflotte geltend gemacht. Sodann beschloß der Ausschuß, der Regierung die unverzügliche Beantragung der Kredite für «inen umfangreichen neuen Flottenbauabschnitt und für beson­dere Verteidigungsvorkehrungen in den Kolonien anzuempfehlen.

lieber die Sitzung der vereinigten Kammerausschüsse wird in den Wandölgängen der Kammer noch folgendes bekannt:

Daladier habe betont, daß die Verabschiedung großer Znsatz- kredite zur Besserung des Rüstungsherstellungstempos für den Augenblick nicht notwendig erscheine, da die Werke erst imstande sein müßten, die ihnen etwa zu übertragenden Bestellungen auch auszuführen. Die dem Kriegsministerium unterstellten Werke könnten das. nicht aber die. die vom Kriegsmarine- oder Lnft- fahrtministerium abhingen. Namentlich in der Herstellung ge­wisser Flugzeugmuster seien Verzögerungen und Ausfälle fest­zustellen gewesen.

Die Beschleunigung der Flotten- und Luftflottenbauten werde auch durch das Fehlen von Facharbeitern erschwert. Frankreich verfüge hierfür nur über 40 000 Facharbeiter gegen 80 000 in Italien. In den Werken für die Landesverteidigung werde wöchentlich in Frankreich nur 37 Stunden gearbeitet und keine lleberstunden geleistet. Denn die Arbeiter stünden auf dem Standpunkt, sie könnten bei ihrer Tätigkeit nicht erkennen, ob die von ihnen in lleberstunden geleistete Arbeit auch wirklich für Landesverteidigungszwecke bestimmt sei oder für die Privat­industrie. Der Landesverteidigungsminister habe deshalb auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Herstellungs-Methoden für den Heeresbedarf zu vereinheitlichen. Erst wenn dieser Resorm- abschnitt abgeschlossen sei, werde die Herstellung durch Bereit­stellung entsprechender Finanzmittel beschleunigt werden können.

Ruf M Landarbeit

Baldur von EchtraK ruft Wagen uudMadel auf das Land

Berli», 9. Febr. Der Jugendführer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, hat, wie der Reichsjugendpressedienst meldet, eine Verfügung erlassen, in der es u. a. heißt:

Zur Gewinnung der Nahrungsfreiheit ist es notwendig, daß der deutschen Landwirtschaft ein dauernder und ausreichender ^Nachwuchs von Jugendlichen gesichert wird. Es ist eine der dringendsten Forderungen. FacharbeiterderLandwirt- fchaft zu gewinne». Der Reichsbauernführer Darre hat >bie Landarbeit in allen Berufszweigen zur gelernten Arbeit 'erhoben. Er hat zu diesem Zweck die Laudarbeitslehre und die ländliche Hausarbeitslehre als Grundausbildung für alle landwirtschaftlichen Berufe geschaffen. Landarbeit und ländliche Hausarbeit sind damit nicht nur notwendige, sonder» auch geachtete LebeusSerufe geworden. Der Weg in diese Be- >rvfe führt zu einer sicheren Zukunft; denn das Recht auf Aus­bildung, die Aufstiegsmöglichkeit und eine ausreichende Exi- Istenz werden gewährleistet. Es gilt im besonderen, die Jungen und Mädel aus dem Bauerntum für diese Berufswege zu ge- !winnen, um sie damit dem Land und seinen Aufgaben zu er­halten. Ich verfüge daher, daß die Hitlerjugend sich dieser Auf- -gabe zur Verfügung stellt.

Der Reichsjugendpressedienst erinnert im diesem Zusammen­hang daran, daß viele der Landhelfer der HI. nach Ablans ihrer freiwilligen Dienstzeit, die auf die ordentliche Berufsaus­ausbildung angerechnet wird, auf dem Lande geblieben find und chort Lebensberuf und Existenz gefunden haben. Die Landarbeit !tst heute in allen ihren Zweigen eine gelernte Arbeit Durch

ine Schaffung der zweijährigen Landarbeitslehre, für die ei» Lehrvertrag abgeschlossen wird, und die mit der Landarbeits- prüfung zum Landarbeitsgehilfen endet, ist dieser Beruf de» handwerklichen Berufen gleichwertig. Der Landarbeitslehrling erhält Tariflohn, Urlaub und eine umfassende Ausbildung. I» ähnlicher Weise ist für die Mädel die ländliche Hausarbeits­lehre geschaffen worden. In weiteren zwei Jahren kann eine Sonderberufslehre durchgemacht werden, die mit einer Eehilfenprüfung, z. B. zum Landwirtschaftsgehilfen, zum Melker^ Schäfer, Geflügelzüchter, zur ländlichen Hanswirtschastsgehilfia abgeschlossen wird.

Auch nach dieser Zeit gibt es viele Aufstiegsmöglichkeiten. Rach der Gehilfenfortbildung kavn die Meisterprüfung (als Mel­kermeister, Schäfermeister usw.) abgelegt werden/ Besonders Tüchtige werden vom Reichsnährstand durch Freistellen an Land­wirtschafts- und anderen Fachschulen gefördert. Durch den Be­rufswettkampf, durch die zusätzliche Berufsschulung und den Landjugendaustausch erfolgt eine ständige Steigerung des beruf­lichen Könnens. Ihre Krönung finden alle diese Maßnahmen in der Hilfe für die Existenzgründung.

Der Reichsjugendführer hat in seiner Verfügung gerade auch auf diese Aufstiegsmöglichkeiten hingewiesen und betont, daß der Weg in die ländlichen Berufe in eine sichere Zukunft führt. And das in doppeltem Sinne: Das Auskommen des Einzelne« ist gesichert und zugleich die Rahrungsfreiheit unseres Volkes gewonnen. Einen wichtigeren und dankbareren Beruf kann die deutsche Jugend also nicht finden.

Bukarefter Latz-Vertreter als GW.-Wtzel

Bukarest, 9. Febr. Die Abendblätter beschäftigen sich weiter mit dem Verschwinden Budenkos. Dabei verlautet, daß die Rolle des Chauffeurs mehr als dunkel ist Frau Kukoliew, die Frau des sowjetrussischen Gesandtschaftssekretärs, hat zwischen­durch die Bemerkung gemacht, sie habe Vudenko am Sonntag­abend zu Fuß Weggehen sehen. Später stritt sie jedoch diese Be­merkung ab. Der Chauffeur, der Budenko weggefahren habe« will, heißt Iwan Kondraschow und ist vor eineinhalb Jahren aus Moskau nach Bukarest gekommen. Als der Sowjetgesandte Ostrowski am Freitag vergangener Woche abreiste, hatte er sich von ihm in auffallend herzlicher Weise verabschiedet. Er habe ihn auf dem Bahnsteig dreimal umarmt und geküßt, während zwischen Ostrowski und dem Taß-Vertreter Bodrow eine sicht­bare Spannung bestand. Bodrow ist einer jener Kommunisten, die unter dem Deckmantel des Journalismus als GPU.-Spitzel arbeiten. Er hatte Ostrowski zu beaufsichtigen. Budenko schließ­lich kam erst vor kurzem nach Bukarest. In welchem Zusammen­hang steht seine Ankunft mit Ostrowskis Abreise, ist nun die Frage. Budenko wohnte mit anderen Sowjetdiplomaten zusam­men. Als die Polizei Montagnacht mit ihren Nachforschungen begann, waren alle Papiere, die irgend einen Aufschluß über seine Person hätten geben können, verschwunden. Sie dürsten von Kukoliew und Biä>row beseitigt worden sein, bevor sie ihre Anzeige erstattete».

Ser ungarische Staatsbesuch tu Pole«

Ein abschließendes Commnniqu«

Warschau, 10. Februar. Nach Abschluß des Staatsbesuches des ungarischen Reichsverwesers von Hort Hy in Polen, der vor seiner Abreise Marschall RydzSmigly einen Besuch vb- gestattet und die Botschafter von Deutschland und Italien sowi« den österreichischen Gesandten empfangen hatte, wurde eine amt­liche Verlautbarung bekannt gegeben. Der Besuch wird darin als eine nachdrückliche Bestätigung der vertrauensvollen Freund­schaft bezeichnet, die sich auf jahrtausende alte Tradition stütze, die die beiden Länder vereine und eines der wertvollsten und konstruktivsten Elemente zur Stabilisierung des Gleichgewichtes und des Friedens in diesem Teil Europas darstelle. Zwischen dem ungarischen Außenminister von Kanya und Außenminister Beck habe, heißt es werter, ein umfassender Meinungsaustausch über die Probleme der internationalen Politik, die die beide« Länder interessieren, stattgefunden.

Von EtaMmberg abberufen

Das Internationale Skispringen in Murau wieder erlaubt

Wien, 9. Februar. Die Kundgebungen, die sich am ver­gangenen Sonntag anläßlich der Teilnahme reichsdeutscher Sportler am Kärntner Internationalen Skispringen bei und i« Klagenfurt ereignet hatten, haben nunmehr zu einer scharfen Maßnahme des Leiters der obersten österreichischen Spott­behörde, Starhemberg, geführt. Er hat den gesamten Haupt­vorstand des Ski Verbandes, der obersten österreichischen Ski­behörde, abberufen und an seiner Stelle einen neuen Vorstand ernannt, der sich aus einem Rechtsanwalt, einem Gendarmerie- Oberst sowie einigen anderen im aktiven Spottleben nur wenig bekannten Männern zusammensetzt.

Das am Montag als Sanktion erlassene Verbot des Inter­nationalen Skispringens in der steierischen Stadt Murau wurde auf Intervention der örtlichen Behörden, die auf die großen Unkosten für die Vorbereitung der Veranstaltung hinwiesen und außerdem für einen reibungslosen Verlauf garantierten, wieder zurückgenommen.

NaltuiW-niMche MlumMme

Reue Nichteinmischungs-Bemühungen

Neuer Grenz-Zwischensall am Peipus-Eee

Reval, 9. Febr. Auf dem Eis des Peipus-Sees hat sich ein «euer estnisch-sowjetrussischer Grenzzwischen­fall ereignet, der diesmal auf estnischer Seite drei Todes­opfer gefordert hat. Nach einer hierüber veröffentlichten Mel­dung von estnischer Seite waren am Dienstag früh estnische Erenzwächter mit einem Kutscher zu der üblichen Patrouille längs der abgesteckten inneren Grenzlinie ausgefahren, die be- !kanntlich 500 Meter von der eigentlichen Grenze entfernt liegt. Ms zum Abend kehrten sie jedoch von ihrer Fahrt nicht zurück. In der Nacht zum Mittwoch teilten dann die sowjetrusfische« ! Grenzbehörden in Do der estnischen Grenzwache mit, daß die ver­mißten Grenzwächter bei einem Feuergefecht de» Tod gefunden hätten. Die Sowjetrussen behaupteten, daß die estnischen Grenz­wächter sowjetrussisches Gebiet betreten hätten in der Absicht, sowjetrussische Fischer festzunehmen. Die estnischen Erenzbehörden wurden gleichzeitig aufgefordert, die Leichen der Grenzwächter an der Grenze abzuholeu.

In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, daß vor etwa drei Wochen auf dem Eis des Peipus-Sees zwei sowjetrussische Erenzwächter, die estnische Fischer nach Sowjetrußland ver­schleppen wollten, von estnischen Grenzwächtern erschossen wurden, als sie in estnisches Gebiet eindrange«. Zweifellos handelt es sich bei diesem neuen Zwischenfall um einen Racheakt d«r Sowjet» russen.

London, 9. Febr. Die Londoner Morgenblätter sprecyen im Zusammenhang mit den am Dienstag erfolgten Unterredungen« die Lord Plymouth zur Vorbereitung der nächsten Sitzung de» Nichteinmischungs-Ausschusses geführt hat, neuerlich von einer sich anbahnenden englisch-italienischen Fühlungnahme. Der diplo­matische Korrespondent derTimes" bezeichnet die spanisch« Frage als eine Art Prüfstein für die englisch-italienischen Be­ziehungen. Wenn man in der spanischen Frage zu einer Aebcr» einkunft gelange und diese dann ohne Verzögerung in die Tat «mgesetzt werde, würden sich automatisch auch die Aussichten jür Besprechungen über eine allgemeine Verständigung besser».

Der diplomatische Korrespondent desDaily Telegraph" be­richtet: Seitdem Italien seine Bereitschaft zur Verstärkung der Patrouillentätigkeit im Mittelmeer erklärt habe, scheine eine wirksamere Zusammenarbeit auch in den anderen Fragen des spanischen Konflikts aussichtsreicher zu sein. Britischerseits seien neue Vorschläge gemacht worden, die nachgeprüft würden und Lber die sich jetzt die Botschafter mit ihren Regierungen auszu» sprechen hätten. Der diplomatische Korrespondent desDaily Expreß" schreibt, Edens Bemühungen, die Freiwilligen aus Spa»

nien Arauszubekommen, seien in Gefahr gebracht worden durch die glatte Weigerung der Sowjetregierung, mit» Zutun. Nunmehr werde der französische Botschafter Corbin in Anbetracht der Freundschaft seiner Regierung mit der Sowjet» regierung- versuchen, den Sowjetbotschafter Maisky umzustimme».

Bezüglich den letzten Besprechungen in London erklärtDaily Mail", Schwierigkeiten befürchte man erneut von Sowjetruß­land, dessen Botschafter wieder einmal Bedingungen für die Zu« gcstehung der Kriegführendeu-Rechte gestellt habe, über die ein« Einigung schwerlich z« erzielen sein dürfte. Wieder einmal Hab« es jedenfalls den Anschein, als ob Sowjetrußland sich mit Abfichten trage, einen Fortschritt der Nichteinmischung z» torpedieren.

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Rom, 9. Febr. Die römischen Morgenblätter beschränken stchf in ihren Londoner Berichten darauf, die Bedeutung festzustellen« die die englische Presse den verschiedenen Besprechungen! des italienische« Botschafters Erandi beilegt. So! schreibt der Londoner Vertreter desPopolo di Roma": Auren der Lockiilnt von RaLrickten und Informationen, die die Los«