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SchwarzwAder Tageszeitung«

Nr. 32

Einheitliche KMlSMrimg

UeberM neue Wege der militärischen Zusammc.ftassung Von Oberstleutnant a. D. Venary.

Der Krieg ist nicht mehr unumschränkt das Feld der Sol­daten. Seitdem er seine Hand ausstreckt über Las Hinter­land, über das ganze Volk, tritt jeder Mann, jede Frau in leine Dienste, ist der Gelehrte im Laboratorium, der Pflü­der auf dem Feld, der Schmied am Amboß, die Schwester »m Krankenbett genau so bedeutsam wie der Kämpfer am Maschinengewehr, am Geschütz. Der Einsatz der gesamten Volkskraft ist aber umsonst, wenn er nicht einheitlich in der entscheidenden Stoßrichtung erfolgt. Nur ein Wille, ein Mann kann das Ziel weisen, die sie im Lebenskampf der Ration zu lösen haben. Die Staatsgewalt kann demnach im Kriegsfälle gar nicht scharf genug zusammengesaßt wer­den.

Alle Staaten haben dies seit Jahren erkannt. Die Demo­kratien suchen das Problem auf ihre Weise mit Hilfe von Reichs- und Landesoerteidigungsräten zu lösen, in denen die leitenden Politiker und Soldaten unter dem Vorsitz des Staatsoberhauptes oder des Ministerpräsidenten nebenein­ander fitzen. Sie scheuen sich, in der Sorge, daß ihre gehei­ligten Rechte angetastet werden könnten, in Friedenszeiten allzu viel Machtfülle auf ein Haupt zu häufen und hoffen, Laß Kriegszeiten ihnen einen Mann wie Clemenceau be­scheren, dessen starke Persönlichkeit sich über alle demokrati­schen Bedenken hinwegsetzte.

Die autoritären Staaten gehen sicherere Wege. Sie über­tragen schon im Frieden dem Obersten Führer die Befug­nisse, die er im Kriege unbestritten in seiner Person ver­einigen muß. Mussolini ist Staatschef, Kriegs-, Luft- und Marineminister in einer Person. Adolf Hitler ist gleichfalls seit der Wiedergeburt der Wehrmacht als Füh­rer und Reichskanzler Oberster Befehlshaber der Wehr­macht gewesen. Mit dem Ausscheiden des Generalfeldmar­schalls v. Blomberg ist die Konzentration der Kräfte eins noch größere geworden, ist ein Zwischenglied zwischen Füh­rer und Truppe fortgefallen, ist der Führer als Oberbe­fehlshaber in ein noch engeres Verhältnis zur Wehrmacht getreten. Diese Tatsache wird noch dadurch unterstrichen, Laß auch auf außenpolitischem und wirtschaftlichem Gebiet Mit dem 4. Februar eine schärfere Zusammenfassung der Kräfte angebahnt ist.

Durch die neue Regelung der Befehlsverhältnisse wird zugleich eine noch innigere Verbindung der einzelnen Wehr­machtsteile angestrebt. Sie war in Deutschland schon seit drei Jahren sinnvoll durch dis Unterstellung der Ober­befehlshaber des Heeres, der Luftwaffe und der Marine .unter den Reichskriegsminister als Oberbefehlshaber der Wehrmacht gegeben. Die Nachbarstaaten ringen noch heute um sie, wenn sie auch in den letzten Monaten einen erhebli­chen Schritt vorwärts getan haben. Englandhat sich vor etwa Jahresfrist in der Person des Sir Thomas Jnskip ei­nen Reichskriegsminister gegeben, der seine Hand über den Heeres- und Luftfahrtminister und Uber den ersten Lord der Admiralität hält. Der Streit um die Rangordnung der drei Wehrmachtsteile ist damit in England noch nicht aus der Welt geschafft. Die Flotte beansprucht nicht allein aus Tradition, sondern nicht ohne Berechtigung aus dem Geist eines Insel- und überseeischen Kolonialstaates den ersten Platz. Sie hat kürzlich die Ueberleitung eines Teils der Luftstreitkräfte (der Bordflugzeuge) unter ihre Befehlsge­bung erreicht, wird aber damit sich abfinden müssen, daß die Luftwaffe imn.rr gleichberechtigter neben sie tritt, da die Verteidigung der britischen Inselwelt nicht nur auf dem Wasser, sondern auch in der Luft erfolgen muß. Hinter den Kulissen schreitet Großbritannien völlig in den Fußstapfen der autoritären Staaten. Es bereitet für den Kriegsfall ei­nen autoritärenSchattenstaat" vor, in dem Wehrmacht und Wirtschaft, Rohstoffversorgung und Rüstungsindustrie einheitlich von einer Zentralstelle gesteuert werden.

Frankreich hat vor etwa 14 Tagen den Vizepräsiden- ,ten des Obersten Kriegsrates, General Gamelin, zum Dchef des Eeneralstabes des Heeres, der Luftwaffe und der Marine, das heißt also zum Eeneralstabsches der nationalen ^Verteidigung gemacht. Es hatte bereits vor anderthalb Jah­ren den Minister der nationalen Verteidigung Daladier stnit außerordentlichen Vollmachten ausgestattet, die aus eine Engere Zusammenarbeit der drei militärischen Ministerien, «uf eine gemeinsame Verwendung der Land-, Luft- und iSeestreitkräfte, auf die industrielle Mobilisierung und aus eine gemeinsame Ausgabsnwirtschaft hinzielten.

Neue Wege der militärischen Befehlsführung erfordern neue Männer, Männer, die in der Vollkraft ihrer Jahrs stehen, die den verwickelten Apparat der neuzeitlichen Wehr­macht in seinen Einzelheiten kennen, die ein reibungsloses Jneinandergreifen aller seiner Teile gewährleisten. Der englische Kriegsminister Hör Belisha berief deshalb zu Ende des vorigen Jahres über die Köpfe weit rangälterer ^Offiziere hinweg jüngere, tatkräftigere Männer zu seine» Beratern, die Generale Lord Gort als Chef des Britischen Reichsgeneralstabes und Liddel als Eeneraladjutanten.

In Deutschland sehen wir im Rahmen der Neuord­nung der Staatsführung, der Umorganisation im Bereich« der Luftwaffe gleichfalls neue Männer an verantwortliche Stellen treten, Männer, die zum Teil als Leutnante und Kompanieführer den Krieg an seiner Wurzel kennen ge­lernt haben, die als Truppenführer beim Aufbau der Reichswehr und der neuen Wehrmacht in den Geist des neuen Soldaten sich einzufühlen vermochten, die aus wich­tigen Stabsstellen Fühlung mit Partei und Wirtschaft gs- wannen. Wir sind überzeugt, daß ihre frische, unverbraucht« Kraft, ihre Lebens- und Diensterfahrung sich auch auf höhe­rer Warte auswirken wird zum Nutzen des Vaterlandes.

Ungarn und Polen

Die Aussprache von Bialowicza

Der Besuch des ungarischen Reichsverwesers Horthy iin Polen, die glanzvolle Kundgebung polnisch-ungari- Ischer Freundschaft in Krakau und die politischen Bespre­chungen des ungarischen Reichsverwejsrs und des ungari­schen Außenministers von Kanya mit sämtlichen führen­den Staatsmännern Polens in Bialowicza lagen im Zuge der Aktivierung der traditionellen freundschaftlichen Beziehungen Wischen dem polnischen und dem ungarischen Volke, die seit 1934 in besonderem Matze die Aufmerksam­

keit der Staaten Mittel- und Slldosteuropas auf sich geza gen hat. Sie wurden durch den Besuch des verstorbenen un­garischen Ministerpräsidenten Julius von ELmbös in War­schau im Oktober 1934 und den Abschluß eines polnisch-un­garischen Kulturabkommens eingeleitet. Ein Jahr später reiste der ungarische Kultusminister von Hcmann ebenfalls nach Warschau. Im April 1936 kam der damalige polnische Ministerpräsident Koscalkowski als Erwiderung der ungari­schen Besuche nach Budapest.

Wie aus den überaus herzlichen zwischen Horthy und Moscicki in Krakau gewechselten Trinksprüchen programma­tisch hervorgeht, wurzelt das Freundschaftsverhältnis zwi­schen dem ungarischen und polnischen Volke tief im histori­schen Geschehen der Jahrhunderte. Beide Nationen haben im wechselvollen Lauf ihrer Geschichte über die Notwendig­keit kurzbesristeter Tagespolitik hinaus sich stets für eine andere eingesetzt. Aehnlichkeit der geographischen Lage als östliche Grenzmarken Europas, dazu der Gleichklang der historischen Sendung, glühende Vaterlandsliebe und steter Kampf und staatliche Selbständigkeit haben in hohem Maße zu jener Atmosphäre der Aufrichtigkeit und des Verstänö- nisses beigetragen, von der Präsident Moscicki in seinem Krakauer Trinkspruch die Freundschaft ableitet?, dienicht nur der Form nach eine Freundschaft sei, sondern in der Sprache des Herzens von Ungarn und Polen leuchte."

Die historische Freundschaft hat ihre Probe auch in den kritischen zwanzig Jahren seit Kriegsausbruch bestanden. Außenpolitische Rücksichtnahme verbot es zwar den Regie­rungen in Budapest und Warschau, die gegenseitige Freund­schaft allzu demonstrativ zu betonen. Erst mit dem Abschluß des deutsch-polnischen Abkommens wurde auch für Ungarn die Tür nach Warschau geöffnet: Gömbös konnte den ersten ungarischen Staatsbesuch nach dem Kriege in Warschau ma­chen. Die als Folge der neuen deutschen Außenpolitik ent­standenen neuen Formen der politischen Beziehungen im Donauraum haben der Aktivierung der ungarisch-polnischen Freundschaft in den nächsten Jahren stets neue Antriebe ge­geben. Die Entspannung zwischen Budapest und Belgrad und Budapest und Bukarest kam den Wünschen Ungarns ebenso wie die Wiederbelebung des Bündnisses zwischen Po­len und Rumänien entgegen. Die ungarische und polnische Nation haben sich seit jeher als Vorkämpfer der europäischen Kultur gefühlt. Beide wissen um die Schrecken bolschewisti­scher Gewaltherrschaft, Polen aus seinem letzten Krieg mit Sowjetrußland, Ungarn aus jenen blutigen Zeiten, da der Kommunistenhäuptling Bela Khun seine furchtbare Geißel schwang.

Das Verhältnis der Heiden Länder zur Tschechoslo­wakei wird von dieser antibolschewistischen Frontstellung bestimmt. Weder Polen noch Ungarn können es den Herren vom Hradschin vergessen, daß sie den ungarischen Hilfstrup­pen für Polen gegen den sowjetrussischen Ueberfall die Durchfahrt durch slowakisches Gebiet verweigerten. Die Sowjetfreundschaft Prags ist auch heute nicht geeignet, das Mißtrauen der beiden Nationen gegenüber den tschechischen Absichten zu zerstreuen. Sie haben die Anschauung, daß die Prager im Grunde nicht gewillt sind, gemeinsam mit Bu­dapest, Bukarest und Warschau kommunistische Einflüsse von Mitteleuropa fernzuhalten. Die Gerüchte über den Wunsch­traum sowjetrussischer und tschechischer Stellen, eine ge­meinsame Grenze zwischen den beiden durch ein Militär­bündnis verbundenen Staaten herzustellen, was selbstver­ständlich nur unter Verletzung polnischer Hoheitsrechte mög­lich wäre, haben die Reserve der Polen und Ungarn nur verstärkt.

Der Besuch Horthys sollte von Anbeginn nicht zu sensa­tionellen politischen Abschlüssen führen. Der polnischen wie ungarischen Regierung liegt jede Blockbildung fern. Beide bevorzugen eine unabhängige Politik, die sich nach allen Seiten hin freie Hand bewahrt. Aber es ist dennoch sicher, daß das Thema Prag bei den Gesprächen in Krakau und Bialowicza an erster Stelle gestanden hat. Wie Polen von jeher den Verlockungen der Kleinen Entente zur Vergröße­rung des Kreises des um Ungarn gelagerten Nachfolgestaa­ten widerstanden hat, so tritt es auch heute für die Gleich­berechtigung und Selbständigkeit des durch den Friedens- vtzrtrag von Trianon in seinen nationalen Rechten beschnit­tenen ungarischen Staates ein. Polen hat den Vertrag von Trianon niemals anerkannt. Es begrüßt deshalb die Ansätze zur Anbahnung neuer und gerechterer Beziehungen zwischen Ungarn auf der einen und Rumänien und Jugoslawien auf der anderen Seite umsomehr, je stärker sie sich von den Einkreisungsgedanken der Kleinen Entente abheben. Der Besuch Horthys kann deshalb als eine Etappe auf dem Wege der allgemeinen Neuordnung Mittel- und Südosteu­ropas angesprochen werden. Er diente der Befriedung und Entspannung und wird in diesem Sinne auch in Deutsch­land durchaus positiv beurteilt.

Zwei Mulen Möttaus in -er Schweiz verhaftet

Basel, 8. Febr. Zu der Aufdeckung des dreisten kommunisti­schen Menschenschmuggels für Sowjetspanien, der über die öster­reichisch-schweizerische Grenze erfolgte, werden nunmehr von schweizerischer Seite weitere aufschlußreiche Einzelheiten bekannt. Es handelt sich dabei meistens um militärisch vorgebildete Leute aus Polen und der Tschechoslowakei. Eine kommunistische Orga­nisation, die mit reichen Geldmitteln ausgestattet ist, brachte die Leute von der Vorarlberger Grenze im Auto nach Basel, von wo aus sie nach dem Elsaß weiterbefördert wurden. Die ganze Aktion war ausgezeichnet organisiert und getarnt. Dadurch war es den Behörden von St. Gallen auch sehr schwer, der kommunistischen Agenten und deren Opfer habhaft zu wer­den. Auch begünstigten die geographischen Verhältnisse an der Lichtensteinischen Grenze diese Machenschaften. Nach der von der Bundesanwaltschaft in Zusammenhang mit der St. Ealler Staatsanwaltschaft geführten Untersuchung sollen auf diese Weise etwa 108 Personen nach Sowjetspanien transportiert wor­den sein. 4 bis 5888 weitere Opfer der Agenten Moskaus konn­ten jedoch nach einer Baseler Blättermeldung an der Schweizer- Grenze ins Rheintal zurückgewiesen werden. Auch an der Base­ler Grenze wurden solche für Sowjetspanien angeworbenen Per­sonen wieder zurückgeschickt. Bis jetzt wurden zwei Auslän­der verhaftet, die als Anführer angesehen werden. Unter den auf diese Weise nach Sowjetspanien transportierten Leu­te« befindet sich auch eine Anzahl Schweizer

TE"'1 F-br. (Ostasiendienst des DNB.) Auf eine Anfrage m, Unterhaus teilte Kriegsminister Sugiyama mit, daß die SowieUlnion nn Fernen Osten über 1500 Flugzeuge stationiert vronin?^ Mehrzahldieser Flugzeuge entfalle auf die Küsten-

betonte, daß Japan durch diese sowjetrussische Bedrohung gezwungen werde, seine Luftwaffe au^emen Stand zu bringen, der sie allen Möglichkeiten ge-

Ner griechische Ftnanzminister gestorben

Athen, 8. Februar. Der griechische Finanzminister Redia- des ist am Dienstag verstorben.

Bessere Einsicht in Paris

F?br. Nach den ausgebauschten Kommentaren der französischen Presse während der letzten Tage zu den Berliner Ereignissen vom 4. Februar ist in der Pariser Dienstag-Presse eine gewisse Ruhe eingetreten. Vielleicht schämen sich die Leit­artikler wegen ihres hysterischen Geschreis in den letzten Tagen. Im allgemeinen meinen die Blätter jetzt, daß man wohl am besten die für den 2V. Februar angekündigte Rede des Führers abwartet. So schreibt der Vorsitzende des auswärtigen Senats­ausschusses. Verenger, in derAgence Economique et Finan­ciers", die militärische und diplomatische Konzentration in Deutschland trage keinen sensationellen Charakter. Deutschland sei hierin dem ähnlichen Vorgehen Italiens, Frankreichs und Englands gefolgt. Zu den Personalveränderungen vom 4. Fe­bruar in Deutschland fragt Verenger, ob sie denn wirklichcha­rakteristischer" als in anderen Ländern seien? Die Mehrzahl der neuen Männer in Deutschland hatte schon seit langem wichtige Stellungen bekleidet. In einer Zeit, in der alles einen sehr schnellen Verlauf nehme, seien solche Personalveründerungen in allen Ländern üblich. Adolf Hitler habe immer gesagt, daß er besonders mit Frankreich im Frieden zu leben wünsche. Frank­reich seinerseits wolle auch den Frieden. Ein Frieden könne aber nur zwischen solchen Völkern bestehen und erhalten werden, die zum Schutze ihrer Rechte durch die Stärke fähig seien. Ohne Konzentration und Disziplin gäbe es für die Völker aber keine solche Stärke. Das Reich habe jetzt etwas unter­nommen, was Frankreich bei sich selbst zu tun versuche. Darüber brauche man sich wirklich nicht zu entsetzen, Der Direktor desFigaro" würdigt die Festigkeit der Achse Berlin-Rom und erklärt in diesem Zusammenhang, es könne keinem Zweifel unterliegen, daß Italien und Deutsch­land auf dem Gebiete einer Gemeinschaftsaktion zur Anerken­nung kolonialer Gerechtigkeit vollkommen Lbereinstimmten.

Komintern-Male nach kem Elsaß verlest

Dimitrofs leitete den Umzug

Paris, 8. Febr. Die Mülhausener TageszeitungExpreß", die kürzlich gemeldet hatte, daß Dimitroff kürzlich für die Komin­tern im Elsaß geweilt und dort die Ueberführung kommunisti-' scher Archive aus Basel nach Mülhausen überwacht habe, hält ihre Nachricht entgegen der Ableugnung einer Straßburger kom­munistischen Zeitung aufrecht.Expreß" schreibt, die jow>et- russischen Werbebüros seien von Basel nach Mülhausen im Elsaß verlegt worden. Darin liege eine Gefahr. Die Kom­munisten, die nun aus allen Schweizer Kantonen verjagt worden seien, wollten jetzt ihre Werbebüros in den Nachbarländern un­terbringen. So bekommt das allzu gastfreundliche Frankreich den Besuch dieser unerwünschten Elemente, die sich hier wie in einem Roberten Lande niederlassen.

«Warnunsen- an die falsche Adresse

London, 8. Febr. Edens Unterhauserklärung zum englischen Protest bei General Franco wegen des Verlustes von zwei eng­lischen Frachtschiffen steht im Vordergrund des Interesses der Londoner Blätter. Fast sämtliche Zeitungen sprechen von einer Warnung" an General Franco und heben Edens scharfe Spra­che besonders hervor.Daily Telegraph" schreibt,General Franco werde klug tun, auf Edens Warnung zu hören. Und er werde ebenfalls klug daran tun, Kenntnis davon zu nehmen, daß diese Warnung, die im Namen Großbritanniens ausgespro­chen worden sei, auch von Frankreich unterstützt werde."Daily Herald" berichtet in großer Aufmachung, daß durch die Verstär­kung der Mittelmeerpatrouille Francos !l-Boot-Stützpunkt Mal­lorca seit Montagabend von einem Ring englischer und jran- zösischer Zerstörer völlig abgesperrt worden sei.

KM enMO-sranzMikrr Ring um Mollma

London, 8. Febr. Berichte, wonach die englische und die fran­zösische Flotte einen Ring um die nationalspanische Insel Mal­lorca gelegt hätten, um das Auslaufen von U-Booten zu oer­hindern, werden von unterrichteter Seite als unrichtig bezeichnet.

Verstärkung -er britischen AllSlandSvrovogan-a

London, 8. Febr. Die Ankündigung Chamberlains im Unter­haus, daß der ständige Diplomatische Berater der britischen Re­gierung, Sir Robert Vansittart, zum Vorsitzenden eines Ausschusses ernannt worden ist, der für die Zusammenarbeit der verschiedenen, im Dienst der Werbung stehenden Amtsstellen und Unternehmungen Englands Sorge tragen soll, hat in Lon­doner politischen Kreisen, wie nicht anders zu erwarten war, größte Beachtung gefunden. Die meisten Blätter sprechen ganz offen von einem Propagandaappart der britischen Regierung, der vom Staat bzw. vom Schatzamt finanziert werden soll und in dem die Auslandswerbung der bisher ge­trennt arbeitenden Stellen, insbesondere Nachrichtendienst Rundfunk und Film - zusammengefaßt werden sollen. Die libe­raleNews Chronicle" schreibt, in vielen Teilen der Welt seien dieGemüter gegen England vergiftet" worden. Die Aufgabe Vansittarts werde es sein, einentsprechendes Gegen­gift" einzuträufeln. Man könne nur hoffen, daß da» englische Schatzamt dem neuen Amt ausreichende Mittel zur Verfügung stelle, damit es Erfolg habe.