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Nummer 32
Altensteig, Mittwoch, -eu S. Februar 1938
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Weltbild (M).
Reichsminister Funk hat die Geschäfte des Reichs- und preußischen Wirtschastsmrnisterium übernommen
Das Btttoirl DeuMlaad
Mer Geburtenrülkggng in Frankreich — Ein Marmschret tm Senat — Das Netfptel Destschlavd
bewetst -te Mögttchkett einer Abhilfe
Paris, 9. Februar. Der Senat behandelte in feiner Dienstagnachmittagsitzung das Problem des Geburtenrückganges in Frankreich, worauf schon seit einiger Zeit in der französischen Presse unter Betonung der erfolgreichen Maßnahmen in Deutschland und Italien nachdrücklichst hingewiesen wird. Senator Pernot, der schon seit Fahren für eine gesunde Bevölkerungspolitik eintritt, hatte an die Regierung eine Anfrage über die bevölkerungspolitische Lage in Frankreich auf Grund der letzten statistischen Erhebungen und über die Maßnahmen der Regierung zur Aufhebung des Geburtenschwundes gerichtet.
In Anwesenheit des Ministerpräsidenten Chantemps, des Innenministers Sarraut, des Staatsministers Bonnet und anderer Mitglieder -er Regierung ergriff Senator Pernot das Wort, um» wie er aussührte, einen Alarmschrei auszustoßen und der Regierung Gelegenheit zu geben, sich über ein Problem z» äußern, von dem die Zukunft der französischen Familie und Frankreichs selber abhänge. 1867 gab es in Frankreich noch über eine Million Geburten, im Jahre 1999 nur noch SVV SVll. Und 193K waren die Ziffern sogar auf 839 üvll gesunken. Dazu sei der bis 1938 beträchtliche Geburtenüberschuß nun zu einem immer stärkeren Sterbeziffer-lleberschuß geworden.
In den letzten zweieinhalb Fahren habe Frankreich mehr als 57 000 Einwohner verloren. Dagegen hätten Deutschland und Italien im Fahre 1SS5 und 1936 beträchtliche Geburtsüberschüsse zu verzeichnen. Noch schwerwiegender als diese Ziffern seien die vorauszusehenden Folgen. Der Redner wies vor allem auf die Vergreisung der Bevölkerung hin. Wenn in der. Sterbeziffer und Geburtenziffer sich nichts ändern würde, dann werde im Fahre 1955 der Sterbellberschuß 106690 und 1980 sogar 429 000 betragen. Bei gleichbleibender Zunahme der Sterblichkeit würde
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Die Rationalen melden: iay feindliche Stellungen Wetzt - rooo Gefangene und soo qkm Gelündegewiaa
Ununterbrochener Bormarsch Francos
Ealamanca, 8. Febr. Wie der nationale Heeresbericht meldet, wurde der Vormarsch im Abschnitt Alfambra fortgesetzt, wobei der feindliche Widerstand überall schnell und energisch gebrochen und der in Blassen fliehende Gegner ohne Unterbrechung verfolgt wurde. Die nationalen Truppen besetzten Perales de Alfambra, ferner die Positionen Lanaremada, Höhe 1170 Cabezo, Agudo, Santa Quiteria sowie die Paralejos beherrschenden Höhen und Täler und die Brücken von Villalba, Basa und Alfambra. Andere Truppenteile säuberten das eroberte Terrain, das von feindlichen Widerstandsnestern besetzt ist. Zwei rote Bataillone, die in Sierra Palomera eingeschlossen waren, wurden vollständig aufgerieben, andere feindliche Streitkräfte in Stärke von rund 2909 Mann ergaben sich im Abschnitt Dorgc Torre la Carcel.
Die Verluste der Nationalen find gering. Die Zahl der Gefangenen steigt täglich. So wurden am Montag wiederum über 3990 Bolschewisten, darunter ein „Vrigadechef". 26 „Offiziere" und 3V „Unteroffiziere" gefangen genommen. Die Ma-> terialbeute ist außerordentlich umfangreich und konnte bisher noch nicht gesichtet werden, ll. a. wurden 13 Munitions- und Lebensmitteldepots, welche bis jetzt 25 Lastwagen füllten, sowie zwei Ventintanks mit 27 000 Liter Inhalt erbeutet. Die nationalen Flieger verfolgten den Feind, vernichteten ganze Last- wagenzüge und verursachten große Menschenverluste. Sieben bolschewistische Martin-Bomber und eine Eurtis-Maschine wurden abgeschossen.
Die Bolschewisten versuchten vom Ostufer des Alfambra- Flusses durch heftiges Artillerie- und Tankgeschützfeuer ihren noch am Westufer befindlichen Leuten den Rückzug zu decken. Die nationalen Flieger und die Artillerie brachten aber die roten Geschützstellungen sofort zum Schweigen. Als 12 rote Bomber in Begleitung von 40 Jagdflugzeugen die nationalen Linien anzugrsifen versuchten, entspannen sich einige Luftkämpfe, aus denen die Nationalen mit elf Abschüssen als Sieger hervorgingen. Die nationale Luftabwehr arbeitete so gut, daß dem Gegner nicht einmal das lleberfliegen der nationalen Linien gelang. General Franco ließ zwecks Vermeidung eines größeren Blutbades über den feindlichen im Gebirge eingeschlossenen Truppenmassen Flugblätter abwerfen mit der Aufforderung, sich zu ergeben. Hunderte von „Milizen", über die Feigheit ihrer daoongelaufene» „Offiziere" entrüstet, erboten sich, in de» nationalen Reihen zu kämpfen.
Sänberungsaktion der nalionaken Truppe»
Saragossa, 8. Februar. Die nationalen Truppen führten in dem im Abschnitt Alfambra eroberten Gebiet die Säuberungsaktton des Vortages weiter durch. Zahlreiche rote lleberläufer wurden gefangen genommen. Die nationale Artillerie nahm die bolschewistischen Stellungen östlich des Alfambra-Flusses unter Feuer, wo sich der Gegner zu verschanzen versuchte. Da den Roten keine Zeit zum Sprengen der Brücken blieb, sind die über den Alfambra-Flutz führenden Brücken erhalten geblieben. — An der Durchbruchsstelle hatten die Bolschewisten vier ihrer besten Divisionen stehen, die sich nun in eiligem Rückmarsch befinden.
Frankreich folglich in 50 Jahren sogar nur 30 Millionen Einwohner zählen statt 41 Millionen heute.
Die Folgen dieser Entwicklung seien ans Men Gebiete« unabsehbar. Das Beispiel Deutschlands beweise, daß der Kampf gegen die Entvölkerung möglich sei.
Die Gründe für den Geburtenschwund in Frankreich seien moralischer, wirtschaftlicher und sozialer Natur. Es fehle das notwendige Vertrauen in «die Zukunft Die Durchführung des 40-Stundengefetzes habe dazu geführt, daß mehr als 80 000 junge Leute vom Lande in die Großstädte abgewandert seien. Ein weiteres schwerwiegendes Moment sei die Arbeit der Frau. Als notwendige Abhilfsmaßnahme empfahl Senator Pernot, die Regierung müsse den kinderreichen Familien Hilfe und Unterstützung ermöglichen. Vor allem müßten die Familienzulagen erhöht und ausgedehnt werden.
Senator Pernot empfahl, eine Kommission zum Studium der Probleme der Familie und der Bevölkerungspolitik einzusetzen. Er forderte den Ministerpräsidenten auf, von der Tribüne des Senats einen Alarmfchrei in das ganze Land auszustoßen. „Wir haben", so schloß Senator Pernot, „nicht nur die Last der Vergangenheit sondern auch der Zukunft Frankreichs zu trägem Line Politik, die dem Land das Vertrauen und den Glauben wieder gibt, ist notwendig; das Heil Frankreich beruht in der Rückkehr zu den antiken Tugenden des Heimes, die starke Völker und blühende Nationen haben.
Der Minister für öffentliche Gesundheit, Marc Rucatt, schloß sich den Ausführungen des Senators Pernot vollkommen an. Die Regierung verhehle sich nicht, daß die Frage des Geburtenrückganges den Bestand Frankreichs selbst betreffe, daß die Lösung aber sehr schwierig sei. Neben der schon bestehenden General- inspektion für Kinder werde jetzt ein Organismus gegründet werden, ein Rat, der alle Maßnahmen zusammenfassen solle. Für die Bevölkerungspolitik und kinderreichen Familien seien zurzeit über 450 Millionen Franken Kredite vorgesehen. Die Regierung wünsche lebhaft, auf diesem Gebiet noch mehr tun zu können. Alle Vorschläge des Senators würden sorgfältig geprüft werden.
Me Fortsetzung der Aussprache wurde auf nächsten Donnerstagnachmittag vertagt. Die Aussprache erfordere es, daß auch der Ministerpräsident dem Senat die Ansicht der Regierung über dieses so vielseitige Problem auseinandersetzen wird.
Staatsbesuch -es englischen köntgsvaares 1v Paris
London, 8. Febr. Wie am Dienstagmittag amtlich in London «itgeteilt wurde, werden König Georg VI- und die Köngin Elisabeth dem französischen Staatspräsidenten in Paris vom 28. Juni bis zum 1. Juli einen Staatsbesuch abstatten. Der König wird dabei das australische Kriegsdenkmal bei Villers-Breton« neur enthüllen.
Der erste Abschnitt der Kämpfe um Teruel beendet Paris, 9. Februar. Der nationale Rundfnnksender Sala- manca meldet, daß der erste Abschnitt der Schlacht von Teruel i HtzM Mt MIMlkMlWe KkleMM lM AttlMttk nach 72stiindigem Kampf beendet ist. Während der Kämpfe wnrden etwa 189 feindliche Stellungen und 39 Ortschaften besetzt.
Der Geländegewi«« beträgt 899 Quadratkilometer. Die nationalen Truppen haben über 7999 Gefangene gemacht.
Ealamanca weist Edens Borwürfe zurück
Bilbao, 8. Febr. Die nationalspanischen Behörden in Sala- manca haben zu der Erklärung des englischen Außenministers Eden und der darin enthaltenen Drohung, daß England angesichts der letzten Angriffe gegen seine Handelsschiffe im Wiederholungsfälle Repressalien anwenden würde, Stellung. Die nationalspanische Erklärung betont, esseiketnesfallser- wiesen, daß die Angriffe von nationalspani- scher Seite verübt worden seien, sondern sehr wahrscheinlich seien die Täter im bolschewistischen Lager zu suchen, wo man den Krieg verloren sehe und in letzter Minute eine» internationalen Konflikt heraufbeschwören möchte. Es sei unverständlich, daß England Nationalspanien noch nicht als kriegführende Partei anerkannt habe, obwohl dieses jetzt von einer verantwortlichen Regierung geführt werde.
Zu den angedrohten etwaigen Repressalien sei festzustelle«, daß Nationalspanien Englands Seemachtstellung durchaus achte, die es übrigens während der Operationen in Nordspanien hinreichend zu fühlen bekommen habe. Es sei aber zu berücksichtigen, daß es sich gegenwärtig in Spanien nicht um einen Kolonialkrieg, wie ihn die Bolschewisten hinstellen möchten, sonder« um eine rein iranische Anaeleoenbeit.
Washington, 9. Februar. Die Pressekonferenz, die am Diens- rag in Washington stattfand, stand im Zeichen der amerikanischen Außenpolitik. An Präsident Roosevelt wurden verschiedene Anfragen gerichtet, die sich mit dem Kurs der amerikanischen Politik befaßten. Roosevelt verwies alle Frager auf das Schreiben, das Außenminister Hnll an Senator Pittman gerichtet hat. Als er schließlich gefragt wurde, ob er mit der Ansicht einer Reihe von Senatoren übereinftimme, daß die Vereinigten Staaten auch im Atlantischen Ozean eine Kriegsflotte stationieren sollten, äußerte er sich dahingehend, daß dies Meinungen von „Amateur-Etrategisten" seien.
Das jugoslawische Konkordat
Einigung zwischen Regiernng und orthodoxer Kirche
Belgrad, 9. Februar. Die Verhandlungen des orthodoxen Konzils mit der Regierung Stojadinormtsch über die Frage des Konkordats mit dem Vatikan haben zu einer Einigung geführt. In einer Erklärung der orthodoxen Kirche wird Hervorgehoden, daß die Kirchenleitung von den Kundgebungen der zuständigen Amtsstellen über den Verzicht auf das Konkordat befriedigt sei.
In einer Verordnung des Regentschaftsrates vom Dienstag wird bekanntgegeben, daß alle Personen, die wegen Ausschreitungen im Zusammenhang mit dem Konkordat-Abschluß verurteilt worden waren, begnadigt sind. Andererseits hebt die orthodoxe Kirchenleitung, die Exkommunizierung jener Minister und Abgeordneten wieder auf, die seinerzeit für das Konkordat gestimmt hatten.