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lichen Bestimmungen nicht zu erreiche«. Bis zum Beginn -es laufenden Schuljahres am 1. September 1937 waren die 93 Kin­der der deutschen Schule im polnischen Schulgebäude in Neu- rommischel untergebracht. Dieser Pachtvertrag wurde jedoch von polnischer Seite aufgehoben. Obwohl es dort ein neues deut­sches Schulgebäude gibt, durften und dürfen die Kinder nicht hinein. Die deutschen Eltern wurden aufgefordert, ihre Kinder in die polnische Schule zu schicken. Sie folgten nur zu einem ganz geringen Teil dieser Aufforderung und eine große Anzahl blieben der polnischen Schule fern. Ihre Eltern wurden zu Schul­strafen verurteilt. In dieser Angelegenheit soll demnächst ein Posener Bezirksgericht über die Verufungsklage der Elter« verhandeln.

Werbezentrale für Rolspanieil tn SIMM ausgrhoben

Bier Kommune-Agenten vor dem Richter Stockholm. 2. Februar. Das AbendblattNya Dagligt Alle- hamda" meldet in seiner Mittwochausgabe nach einem Polizei­bericht, daß sich am morgigen Donnerstag vier Kommunisten wegen Verstoßes gegen das Verbot von Frtziwilligenwerbung für Spanien vor dem Stockholmer Gericht zu verantworten haben werden.

Die polizeiliche Untersuchung hat ergeben, daß sich die schwe­dische Zentrale für die Werbung von Freiwilligen nach Rot­spanischen in der Schriftleitung der kommunistischen Seemanns­zeitungHamm Och Sjö" befunden hat. Während einer Haus­suchung sind zahlreiche Angaben und Aufnahmen von jungen Männern, die entweder schon in Spanien sind oder erst dahin­fahren wollten, gefunden worden. Das Werbebüro wurde von dem Heizer Elis Wahlström, der gleichzeitig auch die Schristlei- tung des Blattes innehatte, geleitet. Der Polizei ist es im Ver­folg ihrer Aktion gelungen, drei junge Leute, die gerade im Begriff waren, nach Paris abzureisen, aus dem Zuge herauszu­holen. Einer von diesen war bereits wegen Diebstahls vorbe­straft. Ein anderer der Verhafteten hatte einen Bruder in Rot­spanien, der vor kurzem als Leutnant nach Schweden zurück­gekehrt war. Bei einem der Verhafteten wurde auch die An­schrift des Pariser Werbebüros gefunden.

Schwedische «Reichssammlung zugunsten der evangelischen Kinder Seltenem"

Stockholm» 2. Februar. Die hiesige Presse veröffentlicht einen Aufruf zu einer schwedischenReichssammlung zugunsten der evangelischen Kinder Oesterreichs". Die Sammlungsaktion wird wärmstens vom Erzbischof Eidern und anderen führenden Per­sönlichkeiten der kirchlichen Kreise Schwedens unterstützt.

In dem Aufruf heißt es u. a daß die Not in Oesterreich während der letzten Jahre furchtbare Ausmaße angenommen habe. Etwa 20 vom Hundert der österreichischen Bevölkerung sei arbeitslos. Am schwersten sei jedoch die evangelische Bevöl­kerung Oesterreichs betroffen, was damit Zusammenhänge, daß die Staatsführung des neuen Oesterreich katholisch ausgerichtet sei und auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens nur rein katholische Zwecke verfolge.

«Pflüg mit Kamerad!"

Eröffnung der Landarbeit-Werbung der Hitlerjugend

Berlin, 2. Febr. Die Landarbeit braucht Nachwuchs, denn ohne Landarbeit hungert das Volk". In dieser Erkenntnis haben Hitlerjugend, Reichsnährstand und Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda gemeinsam eine Werbeaktion für Landarbeit der Jugend eingeleitet, die am Mittwoch mit einer Kundgebung imAtrium" in Anwesenheit zahlreicher Vertreter des Staates, der Partei, der Wehrmacht und des Reichsarbeitsdienstes eröffnet wurde. Der Chef des Presse- und Propagandaamtes der RIF-, Oberbannführer Dr. Lapper, bezeichnte es als den Zweck dieser Aufklärungs- und Werbungs- «ktion, die breiten Massen der deutschen Jugend über den Wert und die Bedeutung der Landarbeit aufzuklären. Der Presse­referent des Reichsernährungsministeriums, Oberregierungsrat Dr. Llautz, sprach über die Gründe für die großzügige Werbung für die Landarbeit unter der deutschen Jugend, ein Erfolg dieser Werbung sei von überragender Bedeutung für den Kampf Deutschlands um seine Nahrungsfreiheit. Der deutsche Bauer habe bereits Hervorragendes im Kampf um die wirtschaftliche Freiheit Deutschlands geleistet. Es sei nun Aufgabe der Jugend, den oringend notwendigen Nachwuchs zu stellen und dem Bauer« bei seiner schweren, aber auch schönen und befriedigenden Arbeit zu helfen. HauptbaUnfllhrer Vofinger von der RIF. sprach vor allem über die Landdienstarbeit der Hitlerjugend.

Sen Freund ermordet Sich felbft gerichtet

Oberstenseld, Kr. Marbach, 2. Febr. In der Werkstatt des 47 Jahre alten Elektromeisters Johann Deuring ereignete sich am Dienstag ein Verbrechen. Der 27jährige Elektromonteur Erwin Fleischmann erschoß Deuring, ohne daß die Hintergründe dieser Tat bis jetzt eine Aufklärung gefunden hät­ten. Hierauf begab er sich nach Hause, nahm den Revolver und schoß sich dort selbst eine Kugel in den Kopf.

Die beiden, die überall als Freunde gegolten hatten, hatten zunächst eine Zeitlang vor der Werkstatt des Deuring ein Ge­spräch geführt, um sich dann nach innen zu begeben, wo Deuring dem Fleisch mann einen Generator erklärte. Plötzlich hörten die dicht daneben arbeitenden Lehrlinge zwei Schüsse krachen und sahen ihren Meister leblos zu Boden sinken. Fleischmann wurde mit einem Schuß in die Stirn ins Kreiskrankenhaus Marbach eingeliefert, wo er starb, ohne das Bewußtsein erlangt zu haben.

Oberstaatsanwalt Fach von Heilbronn und die Mordkommission der Kriminalpolizei erschienen alsbald am Tatort. Alle Anzei­chen sprechen dafür, daß Fleischmann Deuring vorsätzlich und mit Ueberlegung erschaffen hat.

Merschreiten -er Nelchsautokahnea

2m Einvernehmen mit dem Eeneralinspektor für das deutsche Straßenwesen gibt der Reichsjägermeister bekannt, daß Jagd­schutzbeamte, die staatliche Hoheitsrechte ausüben, die Reichsauto­tahnen in Ausübung ihres Dienstes ohne Erlaubniskarte be­treten dürfen. Darüber hinaus auch den Jagdberechtigten die allgemeine Erlaubnis zu geben, ist mit Rücksicht auf die Ver­kehrsgefährdung und -Behinderung nicht möglich. In besonders gelagerten Fällen werden ans Antrag Erlaubniskarten aus- restetlt.

A«s Stadt und Laad

Altensteig, den 3. Februar 1938.

Kommt das Nordlicht wieder ?

Die Astronomen verkünden seine Rückkehr

Nicht überall im deutschen Vaterland hat man das großartige Nordlicht, das kürzlich in ganz Europa sichtbar war, beobachten können. Der bedeckte Himmel hat vielfach einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun werden wir aber durch die Aussicht er­freut» das Nordlicht noch einmal, sozusagen in zweiter Auflage, zu erleben. Englische und auch deutsche Astronomen sagen seine möglkche Wiederkehr für den 22. Februar voraus. An diesem Tag« wendet uns nämlich die Sonne nach ihrer Umdrehung den­selben Teil mit denselbenSonnenfleckcn" zu, und wenn sich bis dahin auf ihrer Oberfläche nichts verändert hat, werden wir ohne Zweifel noch einmal ein europäisches Nordlicht erleben.

Wenn! DiesesWenn" betonen die Astronomen allerdings auffällig, und sie tun recht daran. In der Zwischenzeit kann sich nämlich auf der Sonne so manches ändern. Die Flecke, auf die es für die Entstehung des Nordlichtes entscheidend ankommt, kön­nen bis dahin ganz verschwunden sein, sie können sich verkleinert oder zerstreut haben, kurzum, alles ist möglich, und mit absoluter Sicherheit kann der Astronom eigentlich nur Voraussagen, daß uns die Sonne am 22. Februar dieselbe Seite zuwendet wie kürzlich beim großen Nordlicht.

Wenn es also verfrüht und voreilig erscheinen mag, einen kleinenKnigge für das Nordlicht" zu entwerfen eines steht fest: wir werden das Nordlicht diesmal sehr viel gefaßter zur Kenntnis nehmen als das erstemal. Wir werden nicht mehr ein Eroßfeuer in der Umgebung verminen und wie es ja hundert­fach vorgekommen ist die Feuerwehr alarmieren, wir werden weit entfernt sein, in Weltuntergangsstimmung zu geraten, und wenn der Himmel noch scharlachrot brennt, wir werden diesmal mit wachen und aufnahmebereitcn Sinnen ein großartiges vnd in unseren Vreitegraden ungemein seltenes Naturschauspiel genießen. Aber: wenn! Götter und Astronomen haben vor den Genuß einWenn" gesetzt, und wenn sie ''Wenn" setzen, dann hat diesesWenn" es in sich. Wenn man nämlich sehr aufrichtig sein will, dann darf es fast als ausgeschloffen erschei­nen, daß das Nordlicht, wenn überhaupt, so in der alten In­tensität wiederkehrt. Es wird bestimmt schwächer und weniger leuchtkräftig sein. Vielleicht wird es über eine sanfte Abend­röte gar nicht hinausgehen und damit nur für die Wissenden als Nordlicht erkennbar sein.

Amtliches. Ermannt wurde zum Volksschulrektor der Hauptlehrer Christian Bahlinger in Nagold, und zum Steuerwachtmeister der Steuerwachtmeister aus Probe Ziegler bei dem Finanzamt Alte n s teig. In Len dauernden Ruhestand versetzt wurd Steuersekretär Mann- sperger bei dem Finanzamt Hör b.

Nagold, 2. Februar. (Gerichtsvollzieher Hartstein im Ruhestand.) Mit dem 31. Januar ist Gerichtsvollzieher Hart stein beim Amtsgericht Nagold nach 43jähriger Dienstzeit in den Ruhestand getreten. Mit Gerichts­vollzieher Hartstein ist ein allseits beliebter Beamter aus dem Dienst geschieden. Im Jahr 1911 trat er nach löjähri- ger Militärdienstzeit und dreijähriger Verwendung in städtischen Diensten in den Eerichtsvollzieherdienst ein. Zu­nächst aushilfsweise bei verschiedenen Stellen verwendet, wurde seine Laufbahn durch den Weltkrieg unterbrochen, den er vom Mai 1915 an, bis zum Ende mitmachte. Ar» 20.1. 1919 kam er nach Nagold und seither war er ununter­brochen hier tätig. Möge ihm ein recht langer und gesun­der Lebensabend beschreiben sein.

Wildberg» 2. Februar. (Aufnahmeprüfung.) Tie in­teressierten Familien werden auf die Ausnahmeprü- f u n g in Klasse I der Oberschule (Realschule) am Mittwoch, 23. Februar, ab 8 Uhr im unteren Schulhaus aufmerksam gemacht. Teilnehmen können Schiiler(innen) aus der 4. oder einer höheren Grundschulklasse, sowie besonders begabte Schiiler(innen) aus der 3. Grundschulklasse. An­meldung bei dem Schulleiter.

Calw, 2. Febr. (Ständchen zum 70. Geburtstag.) Loko­motivführer i. R. Jakob Schwenk darf heute seinen 7 0. Geburtstag feiern. Aus diesem Anlaß brachte ihm gestern abend der Eisenbahnsingchor, dem Las Ge­burtstagskind in seltener Treue diente, ein wohlgelungenes Ständchen.

Zavelstein, 3. Februar. (Altbürgermeister Nonnen­mann 70 Jahre alt.) Gestern beging Altbürgermeister Nonnenmann in Zavelstein seinen 70. Eeburts- t a g. Wir alle kennen ihn und wissen, was er für sein Zavelstein getan hat. Das reinste Schmuckkästchen hat er aus dem Bergstädtchen gemacht! Wir freuen uns, daß der Jubilar noch bei bester Gesundheit ist und wünschen ihm, nachdem nun die Bürde des Amtes von seinen Schultern genommen wurde, daß er den wohlverdienten Ruhestand im Kreise der Seinen noch recht lange genießen darf.

llnterreichenbach, 2. Februar. (Milchsammelstelle er­öffnet.) In Unterreichenbach ist gestern die im Laufe des letzten Herbstes erstellte Milchsamm e l stelle eröff­net worden. Sie liegt hinter dem Feuerwehrgeräteschup­pen. Weißgetäfelt, mit zwei großen Fenstern und genügend Lüftungsanlagen versehen, enthält der Raum die neuzeit­lichsten Geräte zur Behandlung der Milch. Die Abnahme der angelieferten Milch erfolgt durch einen selbsttätigen Registrierapparat. Dann wiä> sie einer gründlichen Rei­nigung Lurch Filtrierung unterzogen, durchläuft eine Kühl­anlage und kommt dann erst in den Abgabeapparat. Durch einen besonderen Kühlraum ist die gesunde Behandlung der Milch, die zudem regelmäßig untersucht wird, gewährleistet.

VKIororsont

«ruttgart, 2. Febr. (S t e u er ste ck b r i e s.) Aus Berlin geht uns folgende Meldung zu: Gegen nachstehende Perso­nen sind Steuersteckbriefe erlassen worden: Juwelier Ri­chard Zinser und dessen Ehefrau Paula, geb. Pütt, zuletzt wohnhaft in Stuttgart-Degerloch, Neutlingerstraße 95. zur Zeit in Zürich (Schweiz), Hotel Central. Geschuldete Reichs- slucbtsteuer 51 878.75 RM.. fällig gewesen am 26. Februar 1937 mit Zuschlag, Steuersteckbries des Finanzamts L-rurt- gart-Süd vom 14. Januar 1938. Es ergeht hiermit die Auf­forderung, die oben genannten Steuerpflichtigen, falls siv im Inland angetroffen werden, vorläufig sestzunehmen und sie unverzüglich dem Amtsgericht des Bezirks, in welchem die Festnahme erfolgt, zuzuführen.

Kirchentellinsfurt, 2. Febr. (Dom Heubarn ge­stürzt.) Beim Heuholen ist die Frau des Landwirts Fromm vm Heubarn auf die Tenne gestürzt. In der Näh» arbeitende Zimmerleute leisteten die erste Hilfe. Die Ver­unglückte hat schwere Verletzungen am Halswirbel erlitten.

Aalen, 2. Febr. (Keine Schranne mehr.) Der Be-- trieb der hiesigen Eetreideschranne wurde vorläufig «ringen stellt, da ihre Benützung im letzten Jahr stark nachgelassen; hat. Das alte, in der Stadtmitte gelegene Gebäude enthält riesige Lagerräume, die jetzt vermietet werden.

Winterlingen» 2. Febr. (Allmand wird Bauern­eigentum.) Der Eemeinderat beschloß, das Pachtland vnd den Allmand der Gemeinde in den Besitz der Bauern zu überführen. Der Eemeinderat stellte sich auf den Stand­punkt, daß die bisherige Regelung der Verpachtung und der Ausgabe der kleinen Allmandstücke unwirtschaftlich sei. Es handelt sich um 85 Hektar Allmand und Pachtland. Die Ueberführung soll über die Württembergische Landsiedlung

Jngoldingen, Kr. Waldsee, 2. Febr. (Pferdekrank- heit.) In Jngoldingen tritt gegenwärtig unter den Pfer­den die Kehlsucht auf. An dieser ansteckenden Krankheit find schon mehrere wertvolle Tiere eingegangen.

Backnang, 2. Febr. (T od es f a h r t.) Als am Dienstag der 37 Jahre alte Hilfsmonteur Eugen Angerbauer au» Erotzaspach mit dem Kraftrad von Eroßaspach nach Mar­bach fuhr, wurde er in der Nähe des Fürstenhofes von einem Personenauto aus Backnang überholt. Aus un­geklärter Ursache geriet Angerbauer, während der Kraft­wagen an ihm vorüberfuhr, zu weit nach links, wurde von dem Auto erfaßt und auf die Straße geschleudert. Der Motorradfahrer erlitt so schwere Kopfverletzungen, daß er alsbald starb.

Geislingen, 2. Febr. (DasHJ. -Heimübergebe n.) Am Montag abend wurde mit einer Feier im Rathau» das von der Stadt errichtete HJ.-Heim in der Wölk der HI. übergeben. Bannführer Hindere! dankte der Stadt für die anerkennenswerte Leistung, mit der das Heim schon so frühzeitig erstellt wurde.

Ulm, 2. Febr. (VerdiensteumdasRoteKreuz.) Mit dem Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes wur­den Landrat Otto Barth als Kreisvertreter des DRK. und die Kolonnenärzte Dr. Hammerfchmid-Langenau und Dr. Leonhard-Blaubeuren ausgezeichnet.

Metzstette», Kr. Balingen, 2. Febr. (DenDerletz««- gen erlegen.) Der dieser Tage beim Holzhauen schwer verunglückte Wald- und Bauarbeiter Hermann Gerstenecker ist am Mittwoch im Ebinger Krankenhaus seinen Ver­letzungen erlegen. Durch eine fallende Buche wareu ihm ein Arm und ein Bein abgeschlagen worden.

Zerstörmigswerk eines wildernden Sundes

Wildernder Hund vernichtet eine Schafherde

Aulendorf, 2. Febr. Der Schäfer Fritz Maisch aus Gammer» tingen in Hohenzollern hatte in der Scheune des Gastwirt» Enann zumHirsch" in Haslach bei Aulendorf vorübergehend etwa 400 Schafe, durchweg wertvolle Muttertiere und Lämmer, untergebracht. In der Nacht zum Dienstag brach ein wildern­der Hund in den Schafpferch ein und richtete ein verheerende» Zerstörungswerk an. Vier Schafe wurden von ihm zerrissen, während die anderen sich in ihrer Angst in einer Ecke zusammen­ballten und dort erstickten. Da der etwa 10 Meter vo» Pferch entfernt schlafende Schäfer von dem Vorfall nichts bemerkt hatte, wurde das Unglück erst am Morgen des Dienstags ent­deckt. Vis zu zwei Meter hoch getürmt lagen die Schafe ver­endet am Boden. 183 Schafe waren entweder von dem Huich zerrissen oder erstickt. Es handelt sich durchweg um wertvoll» Tiere, so um 60 Muttertiere. Der direkt« Schaden wird mit et«» 6000 RM. beziffert.

Sehr starkes Serabrdea ausgezeichnet

Stuttgart, 2. Febr. Am Dienstag abend wurde an den würt- tembergischea Erdbebenwarten Stuttgart, Ravensburg und Meß- ftettcn ein sehr starkes Fernbeben aufgezeichn,... In Stuttgart traf die erste Vorläuferulle, die auf ihrem Weg ein Stück weit durch den Erdkern gelanf.« ist, um 20 Uhr 19 Minuten 22 Se­kunden ein, die zweite um 20 Uhr 30 Minuten 01 Sekunden und die lanqperiodüchc Oberflächenwelle um 20 Uhr 50 Minuten. Daraus berechnet sich eine Herdentfernung von rund 13 000 Kilo­meter. Vermutlich liegt der Herd dieses sehr starken Bebens in der Nähe von Ncu-Guinea.

Jena, 2. Febr. Die Instrumente der Reichsanstalt für Erd­bebenforschung in Jena verzeichneten am Dienstag abend nm 20 Uhr 23 Minuten 56 Sekunden ein ungewöhnlich heftige» Fernbeben in über 8300 Kilometer Herdentfernung.

Soweit es sich aus den Auszeichnungen beurteilen läßt, kommt als HerdgeSiet der nördliche Pazifik (Alaska) in Frage. Die Bodenbewegung in Jena hielt mehrere Stunden an, erreicht« ihren Höhepunkt um 22 Uhr mit einem Ausschlag von mehr al» einem Millimeter Größe. Die Energie des Bebens war so groß, daß die Erdbebenwellen den Erdball mehrere Male umkreisten.

Mailand, 2. Febr. Die Erdbebenwarte von Faenza meldet am 1. Februar um 20.20 Uhr ein äußerst starkes Fern­beben von über vier Stunden Dauer, wie es seit längerer Zeit nicht festgestellt worden ist. Die Meßinstrumente wurden durch die Erdschwankungen so stark erschüttert, daß jede genauere Bestimmung des Erdbebenherdes unmöglich war. Die Wirkungen des Bebens, das in den frühen Morgen­stunden noch andauerte, müssen verheerend gewesen sei«.