Gerte 2

Sie auf Genf vertrauten ...

NSK. Es sind nur wenige Monate her, daß der sranzösi- jche Journalist und Stadtrat von Paris, Darquier de Pelle- poix, aus dem Kanton Genf wegen Beleidigung der Genfer Liga ausgewiesen wurde; er hatte sich erlaubt, diese Verei­nigung als eine übers iidische Negierung zu be­zeichnen, und er hatte sich dadurch den Zorn der Herren im Sekretariat der Liga zugezogen. Darquier de Pellepoix hatte darauf hingewirsen, daß die Berater Wilsons bei der Gründung des Bundes führende Juden gewesen seien, wie z. B. der Führer der Zionistischen Bewegung Baruch, der Kanonenlieferant Otto Kahn und das Haupt der mäch­tigen Loge Aron Löwy. Lucien Wolfs, Verfasser des Minderheitenstatutes, habe erklärt, es sei die Pflicht der Juden, Eens zu stützen, denn es arbeite in Harmonie mit den edelsten Traditionen des Judentums. Simeon Tov Jakoel verlange, daß die Liga nach Jerusalem verlegt werde, und auch der Chef in der Zionistischen Bewegung, >Nahum Sokolow, meine, daß der Genfer Bund dem jüdischen Gedanken entsprungen sei; wobei er hinzufügt, daß das Gebäude, das 1919 durch die Delegation engli- scherundamerikanijcherJuden errichtet wurde, zusammenbrechen könne, wollte man die Liga ausschalten.

Es ist selbstverständlich, daß die Genfer Herren es nicht gerne sehen, wenn man sie öffentlich als Träger des jüdi­schen Geistes bezeichnet. Das hindert aber nicht, dag sich das Weltjudentnm vertrauensvoll an Genf wendet und ei­nen Eingriff zu seinen Gunsten verlangt. Dem Sekretariat Per Liga ist eine 19 Seiten umfassende Protestschrift des jüdischen Weltbundes zugegangen, in der in erster Linie ge­gen die Maßnahmen der Regierung Goga in Rumänien Einspruch erhoben nnd Gegenmaßnahmen gefordert wer­den. In der Tat haben sich ja schon die Vereinigten Staa­ten, Frankreich und England derunglücklichen" Juden in Rumänien erinnert und haben in Bukarest Vorstellungen erhoben, die zwar zurückgewiesen wurden, die aber das Ju­dentum hoffen lassen, die verworrene Lage in Genf noch mehr zu ihren Gunsten verwirren zu können. Sie wollen Genf zum Vorspann ihrervergewaltigten" Interessen ma­chen.

Auf der anderen Seite wird berichtet, daß die mexikani­schen Konsulate von Juden belagert werden, um ein Visum in dieses vorläufig noch gelobte Land zu erhalten, das Trotzki das Asylrecht zugestanden hat und das seine Tore noch nicht den Bolschewisten und Juden, wie es schon die südamerikanischen Staaten getan haben, geschlossen hat. Aber auch in Mexiko regt sich die Abwehr gegen -enZustromvonJuden. Die sogenannten Goldhem­den (Union Mexicanista), deren Einfluß im Wachsen ist und die namentlich im Militär ihren Anhang haben, verlangen die Ausweisung aller Juden, die sich in den letzten Jahren im Lande niedergelassen haben, durch einen wucherischen Kleinhandel die arme Bevölkerung ausbeuten, dunklen Be­rufen nachgehen und nur zu oft die Anstifter bei den Un­ruhen sind.

Brasilien, Argentinien, Uruguay usw. ver­bitten sich bereits die Einwanderung von Juden, die sich nicht als Kolonisten auf dem flachen Lande niederlassen wollen. Paraguay hat die Einwanderung von Juden ganz unterbunden, weil man in ihnen Träger bolschewistischer Propaganda sieht, und Kolumbien hat kürzlich eine große Anzahl von Juden ausgewiesen.

Für das Weltjudentum haben diese Ereignisse alarmie­rend gewirkt; nirgends will man sie haben. Die Einwande­rung nach Palästina soll nicht ganz ungefährlich sein. Ma­dagaskar, das die Franzosen teilweise der jüdischen Ein­wanderung öffnen wollen, kann nur eine sehr beschränkte Anzahl polnischer Juden aufnehmen. Ungarn, Südslawien schließen den rumänischenGästen" ihre Türen. Nun soll Genf helfen.

Ein Wunder ist es nicht, wenn die Juden Genf für zu­ständig halten!

Unrühmliches Ende in Genf

Reformpläne auf den Herbst verschoben

Eens, 2. Febr. Während am Montag vor allem von Schwe­den und der Schweiz der Mißerfolg der Genfer Liga und insbesondere das ungeheure Risiko zum Ausdruck gebracht worden waren, das mit dem Artikel 16 verbunden ist, marschierten am Dienstag in erster Linie die Verfechter des erwähnten Sank­tionsparagraphen auf. An ihrer Spitze selbstverständlich der Abgesandte Moskaus, Litwinow-Finkelstein, dessen rabulistisches Geschwätz lediglich erneut bewies, daß Moskau der Hauptinteressent für die Aufrechterhaltung der Genfer Unfrie­densliga in ihrer gegenwärtige« Form ist Außer Litwinow- Finkelstein versuchte bezeichnenderweise besonders der Abgesandte der spanischen Bolschewisten im Sinne Moskaus auf die Ver­sammelten emzuwirken.

Auf Vorschlag Lord Cranbornes wird lediglich die nächste Vollversammlung eineMitteilung" über die abgegebenen Er­klärungen (incht etwa ein mit Vorschlägen versehener Bericht) -gesandt werden. Der belgische Vertreter unterstützte die Vor­schläge Cranbornes lebhaft mit dem Bemerken, daß man in einer Krise lebe, deren entscheidender Wendepunkt offenbar nahe her­angekommen sei.

Eben antwortet auf ilnlerhaus-Anfruseu

Mittelmeerberatungen mit Frankreich und Italien

London, 2. Febr. Außenminister Eden gab am Mittwoch auf eine Reihe von außenpolitischen Anfragen im Unterhaus Aus­kunft. Auf die Anfrage Attlees, was die Regierung in der An­gelegenheit der Versenkung derEndymion" zu tun beabsichtige, erklärte Eden, daß die britische Regierung wegen dieses Angriffes sehr besorgt sei und daß der Angriff sich unter keinen Umständen rechtfertigen lasse. Angesichts dieserWie­derkehr der Piraterie" habe die britische Regierung Schritte ergriffen, um eine Zusammenarbeit mit Vertretern der französischen und italienischen Regierung herbeizuführen, mit welchen beiden Regierungen Großbritannien zusammen die Flottenpatrouillen gemäß dem Nyoner Abkom­men durchführe. Die britische Regierung werde gewisse Vorschläge machen, die weitere Zwischenfälle wie der Angriff auf dieEndymion" verhindern sollen. Eden bestätigte ferner, daß die Verstärkung der einzelnen Flottenpatrouillen bereits erfolgt sei.

Schwär,wälde« Tages,eitu««"

In einer längeren Erklärung zur Lage in Spanien wies Eden auf die zahlreichen Bombenangriffe hin, die kürzlich statt­gefunden hätten. Die britische Regierung, so erklärte er, sehe die Verschärfung der Luftbombardements mit großer Sorge an, da dies zu beträchtlichen Menschenverlusten und zu Grausamkei­ten gegenüber der Zivilbevölkerung geführt habe. Die britische Regierung überlege daher, was für Schritte ergriffen werden könnten, um eine Milderung dieses Zustandes herbeizuführen. Die britische Regierung sei bereit, sich an jedem internationalen Versuch, der diesem Zweck dienen solle, zu beteiligten. Eden gab herauf Auskünfte über die durch die englische Vermittlung er­folgten Gefangenenaustausches zwischen den beiden Parteien, die kürzlich zum Austausch von insgesamt 211 Gefangenen geführt hätten. Auf eine weitere Anfrage erklärte Eden, er besitze keiner­lei Information, welche die Behauptungen stütze, daß eine An­zahl italienischer Truppen nach Spanien gingen.

Beginn der Manöver in Singapur

London, 2. Febr. In Singapur begannen am Dienstag die großen Manöver, die die Leistungsfähigkeit der neuen Verteidi­gungsanlagen dieses wichtigen britischen Kriegshafens am Ost­eingang zum Indischen Ozean erweisen sollen. Gleich­zeitig wurde das neue große Dock von Singapur in Dienst ge­stellt. Im Anschluß an die Manöver erfolgt dann die feierliche Eröffnung der ausgebauten Flottenbasis, an der bekanntlich auch drei amerikanische Kreuzer teilnehmen werden. Die fran­zösische Admiralität hat überdies ihren drei Kreuzern, die als Verstärkung in die indochinesischen Gewässer geschickt worden sind, die Anweisung gegeben, gleichfalls Kurs auf Singapore zu nehmen und dort gemeinsam mit den englischen und amerikani­schen Schiffen zu paradieren.

An den Manövern sind 27 Kriegsschiffe beteiligt. Ferner nnn- von 160 Flugzeuge, darunter auch Einheiten aus Indien und vem Irak, zusammengezogen. Die Zahl der teilnehmenden Trup­pen beläuft sich auf 10 060.

In diesem Zusammenhang erscheint es angebracht, auch den Stimmen des kolonialen Hollands einige Beachtung zu schenken. Die Holländer lassen seit einem Jahre keine Ge­legenheit verstreichen, die Gemeinsamkeit der europäisch­amerikanischen Interessen im Raume von Singapore zu be­tonen. England wird von Holland im Fernen Osten als der große Bruder angesehen, der dazu beitragen könne, das ko­loniale Werk Hollands zu schützen. Seitdem im November 1936 britische, amerikanische und niederländische Admiräle hinter verschlossenen Türen konferierten, wollen die Stim­men nicht verstummen, die oon Abmachungen über die Be­nutzung Singapores als gemeinschaftliche Flotten- und Flugbasis und von Abmachungen über die gegenseitige Be­nutzung der vorhandenen Stützpunkte (Brunei aus Bor­neo und Soerabaja auf Ostjava) wissen wollen. Wie kommt es dazu, daß sich die flottsnpolitische Zusammenarbeit der verschiedensten kolonialen Mächte gerade bei der Befesti­gung und den Manövern von Singapore herauskristalli- stert? Ein Blick auf die Karte der malaiischen Inselwelt ge­nügt, um die Gunst der Lage Singapores bei der Beherr­schung der einzigen direkten Seestraße zwischen dem Indi­schen und Pazifischen Ozean zu erkennen. Die Verankerung der britischen Verteidigungsstellung im Fernen Osten liegt in den drei Punkten Hongkong, Singapore und Port Dar­win in Australien. In der Mitte dieses Dreiecks liegt Brunei auf Borneo, das die Holländer als eine Sicherung des Oelvorkommens in dem ihnen zugehörigen Teil dieser Insel ansehen. Nimmt man hinzu, daß es von dem fran­zösischen Saigon in Jndochina 645 Seemeilen, von Manila auf den unter amerikanischem Einfluß stehenden Philippi­nen 1330 Seemeilen bis nach Singapore sind, so schält sich deutlich heraus, was Mächte wie England, Frankreich. Ame­rika und Holland irgendwie zusammenbringt; die Verdich­tung der Interessengebiete und Einflußsphären im Raume des britischen Verteidigungsdreiecks Singapore, Hongkong, Port Darwin. Der Konflikt im Fernen Osten zwischen Ja­pan und China hat das Seine zur Beschleunigung dieser Zu­sammenarbeit getan. Es muß indeß dahingestellt bleiben, ob die Befürchtungen berechtigt sind, die das Zusammen­rücken der vier Mächte bewirkt haben. Die eindeutigen Er­klärungen der japanischen Staatsmänner und die Konzen­tration der japanischen Politik auf das chinesische Festland rücken die Vorsichtsmaßregeln der angelsächsischen Mächte erst in das rechte Licht.

Neue Schwindel- und Ablenkungsmanöver Valentins

Salamanca, 2. Febr. Von nationalspanischer Seite wird mit Empörung auf ein neues Manöver Valencias im Zusammen­hang mit der Versenkung des englischen DampfersEndymion" hingewiesen. Obwohl bis heute noch nicht einmal festgestellt sei, ob von der Besatzung des torpedierten Schiffes ein U-Boot gese­hen worden sei oder das Schiff auf eine Mine gelaufen sei, sei schon wenige Stunden nach dem Untergang des Dampfers von Valencia eine Meldung in die ganze Welt gegeben worden, daß ein nationalspanisches U-Boot, den englischen Dampfer torpe­diert habe. Das sei wieder eines der üblichen rotspanischen Ma­növer, Zwischenfälle, an denen man auf nationalspanischer Seite gar kein Interesse habe, herbeizuführen und Feindschaft zwischen den Mächten und der nationalspanischen Regierung zu säen, die sich wenigstens Mühe gäben, auch der Regierung Francas objek­tiv gegenüberzutreten.

Man müsse sich an die bis heute noch nicht widerlegten Fest­stellungen erinnern, daß sich ja in Cartagena und in Murcia die bekannten Einmischungszentralen unter sow­jetrussischer Führung befänden, deren Aufgabe es ist. durch Angriffe auf Fahrzeuge von Großmächten Zwischenfälle herbeizuführen. Es sei ausfällig, daß das englische Schiff in nächster Nähe des rotspanischen Kriegshafens Cartagena gesun­ken sei. Das lasse immerhin mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit die Annahme zu, daß es sich hier wieder einmal um ein rotspanisches U-Boot gehandelt habe.

Bedauerlicherweise hätten die englische Presse und auch an­dere Teile der Weltpresse kritiklos und unkontrolliert die aus Valencia kommenden Meldungen, die unglaubliche Unterste!- lungen gegenüber der nationalspanischen Regierung und gegen­über Italien enthielten, zum Abdruck gebracht, ohne eine Stel­lungnahme aus Salamanca heranzuziehen. Es sei ferner noch eme Frage aufzuwerfen: DieEndymion" habe keine Funkan­lage gehabt. Das Sinken des Dampfers sei von anderen Schiffen nicht beobachtet worden. Der Sender Valencia habe nun die erite Meldung oon der Versenkung derEndymion" zu einer

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Zeit gefunkt, als die Besatzungsmitglieder, die sich retten Tonn­ten. noch nicht einmal die Küste erreicht hatten. Woher wußte man in Valencia von der Versenkung des englischen Schiffes?

Man könne darauf nur eine Antwort geben: Das rotspanisch« U-Voot, das den Auftrag zur Versenkung eines englischen Schif­fes hatte, habe sofort funkentelegraphisch seine« Auftraggeber» Vollzug des Befehls gemeldet, die dann schnellstens eine für di« Gegner in Salamanca belastende Meldung veranlaßt hätten.

Zarmns Kamvf gegen ven Kommunismus

Tokio, 2. Febr. WieTokio Nitschi Nitschi" meldet, beschloß das japanische Innenministerium auf Grund des Antikominteru- Abkommens, Vertreter nach Berlin und Rom zu ent­senden, die die in Deutschland und Italien mit der kommunisti­schen Agitation gemachten Erfahrungen sammeln sollen. Außer­dem sollen die japanischen Vertreter die deutschen und italieni­schen Stellen über die Maßnahmen Japans im Kampf gege« den Kommunismus unterrichten. Im japanischen Justizministe­rium soll eine lleberwachungsabteilung geschaffen werden, di« die Aufgabe habe, «ach Japan Einreisende zu beobachte».

..Beatrix AWelmtna Armgard-

die Namen der niederländischen Thronfolgerin

Amsterdam, 2. Febr. Am Dienstag, dem holländischen Natio­nalfeiertag, wurden die Namen der neugeborenen Prinzessin in das standesamtliche Geburtsregister der Gemeinde Baarn ein­getragen. Bei diesem Staatsakt, der im Schloß Soestdijk vor sich ging, traten der Ministerpräsident Colijn und der Vizepräsident des Staatsrates, Velaerts van Blokland, als Zeugen auf. Die Anmeldung war durch den Prinzen Bernhard der Niederlande vorgenommen worden.

Die Namen der Prinzessin lauten: Beatrix Wilhelmina Armgard. Der erste Name gilt als Rufname, während die beiden anderen Namen der Prinzessin zu Ehren ihrer beiden Großmütter, der Königin Wilhelmina der Niederlande und der Prinzessin Armgard zur Lippe-Biesterfeld, gegeben wurde«. Sollte die Prinzessin Beatrix einmal den Thron der Niederlande besteigen, so kann sie jedoch als Königin den Namen Wilhelmina führen.

Auch der Dienstag stand für ganz Holland noch völlig im Zei­chen der allgemeinen Freude über die Prinzessinnengeburt, und es herrscht überall dieselbe ausgelassene, frohe Stimmung wie am Montag. Ministerpräsident Colijn wandte sich in einer Rund­funkansprache an die Bevölkerung, in der er die enge Verbunden­heit des niederländischen Volkes mit dem Hause Nassau-Oranie» in herzlichen Worten zum Ausdruck brachte.

Aegypten vor neuen Wahlen

Parlamentsauflösung gibt Nahas neue Aussichten

Kairo, 2. Febr. Nach Bekanntwerden des Auflösungs-Dekret» zog Nahas Pascha mit sämtlichen Wafd-Abgeordneten vor das Parlamentsgebäude, fand jedoch verschlossene Türen. Er hielt sich in der Wandelhalle auf und weigerte sich zunächst, der polizei­lichen Aufforderung, das Gebäude zu verlassen, nachzukommen. Nach einiger Zeit zogen die Wafd-Parlamentarier jedoch geschlossen wiederum zum Saadi-Klub, um keineswegs den Anschein einer Auflehnung gegen den Beschluß des Königs zu erwecken. Das gesamte Parlamentsviertel hat überaus star­ken polizeilichen Schutz erhalten. Trotzdem fanden Kundgebungen für Nahas statt, bei denen es aber nicht zu ernsthaften Zwischen­fällen kam.

Die Neuwahlen erfolgen innerhalb der verfassungsmäßigen Frist von zwei Monaten. Die erste Sitzung des neuen Hauses ist auf den 12. April 1938 festgesetzt.

Nach den zuversichtlichen Erklärungen der Mäher-Gruppe, daß sie die parlamentarische Mehrheit erringen würde, wirkt die Auflösung des Parlaments »wr der Sitmnv üborr-^ckiei'^ >,nd bildet eine Ermutigung für Nahas. Die Hoffnung der Mayer- Gruppe auf eine Zwischenregierung ist nun endgültig gescheitert: Nach allgemeinem Eindruck bedeutet die Auflösung einen Schlag für Mäher, da er kaum in der Lage sein dürfte, ohne Regie­rungsunterstützung einen aussichtsreichen Wahlkampf zu be­stehen. Die Nahas-Gruppe fordert zwar zumindest Neutralität der Regierung während der Wahlzeit, zieht jedoch bei einer Wahl zwischen Mäher und Mahmoud letzteren vor.

Die Deutschen ln Rumänien

Wahlabkommen zwischen den Deutschen Rumäniens und der Negierung

Bukarest, 2. Febr. Die Verhandlungen zwischen der Negierung und der Volksgemeinschaft der Deutschen in Ru­in ä n i e n als der anerkannten Partei der deutschen Volksgruppe wurden erfolgreich abgeschlossen. Die deutsche Partei wird auf der Regierungsliste kandidieren und 12 Sitze in der Kammer, zwei im Senat erhalten. Für Donnerstag ist eine Erklärung des Ministerpräsidenten angekündigt, in der die Rechte der deut­schen Volksgruppe feierlich bekräftigt werden sollen.

Nach einer Mitteilung des Unterrichtsministeriums ist ein königliches Dekretgesetz in Vorbereitung, durch das die Vorschrift, nur Bluts-Rumänen dürften die rumänische Sprache, Literatur und Geschichte unterrichten, eine ausdrückliche Ausnahme für die deutsche Volksgruppe erfährt. Die deutschen Lehrer werden vor einem besonderen Ausschuß ihre Befähigungspriifung für deutsche Privatschulen ablegen können, die sich auch auf die genannte« Fächer erstreckt. Diese Verfügung, heißt es weiter, sei gedacht als dankbare Anerkennung für die völlige Lo­yalität der deutschen Volksgruppe und für ihre Fortschritte, die sie in der Kenntnis der rumänischen Sprache gemacht habe.

Rutsche Schule in Bolen geschlossen

Bromberg, 2. Febr. In dem an der deutsch-polnischen Grenz» in der Wojwodschaft Posen gelegenen Städtchen Neut om­ni ischel haben die polnischen Schulbehörden die einzige dort bestehende deutsche Schule geschlossen. Die polnischen Behörde» begründeten diese harte Maßnahme damit, daß das von der deutschen Volksgruppe in Polen errichtete neue private Schul­gebäude den bauliche« Bestimmungen nicht entspreche. Eewohn- termaßen war auf der andere« Seite eine Aenderung der bau»