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Schwarzwälder Tageszeit»»g"
Nr. 291
daraufhin aus ein englisches Kanonenboot übergestiegen. Gegen die Beschießung des englischen Dampfers ist seitens des englischen Militärattaches unverzüglich Protest bei den japanischen Kommandostüllen erhoben worden. Gleichzeitig wurden die japanischen Kommandostellen deutscherseits davon unterrichtet, daß stch an Bord des Dampfers die Dienststelle der deutschen Botschaft befindet.
Erregung der englischen Presse
London, 14. Dez. Die Versenkung des amerikanischen Kanonenbootes „Panay" sowie die Beschießung britischer Kanonenboote auf dem Pangtse bei Nanking bildet für die Londoner Presse das Hauptthema. Die Blätter berichten von großer Erregung in den Vereinigten Staaten sowie über die diplomatischen Schritte, die englischerseits bisher unternommen worden seien. Fast sämtliche Blätter melden, daß Washington und London augenblicklich in Fühlungnahme stünden. In den Kommentaren der Londoner Presse werden zum Teil scharfe Töne gegen Japan angeschlagen. Zwei Morgenblätter sprechen sogar von einer etwaigen „gemeinsamen englisch-amerikanischen Flottenparade" in fernöstlichen Gewässern. Als einziges Blatt zeigt „Daily Mail" gewisses Verständnis. Wohl spricht das Blatt von einer ernsten Lage, meint aber zugleich, bei dem Feldzug in China sei es schwierig, den Verlust von Ausländern und die Beschädigung ausländischen Eigentums völlig zu vermeiden. England müsse stch damit zufrieden geben, daß Japan alle Vorsichtsmaßnahmen anwende, um bedauerliche Zwischenfälle zu vermeiden.
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In Paris geteilte Meinungen
Paris, 14. Dez. Die Pariser Presse hebt die Nachrichten über die Zwischenfälle bei Nanking hervor. Die royalistische „Action Francaise" schreibt, im tragischen Licht der letzten Zwischenfälle könne man den Fehler ermessen, den die Genfer Entente 193b begangen habe. Seit Beendigung des Weltkrieges habe sich das Reich des Mikado um eine Annäherung an das Abendland bemüht, aber die „Genfer Doktoren" hätten Japan während der Mandschukuo-Angelegenheit in brüsker Form aus ihrem Kreis gestoßen. Der Außenpolitiker des „Journal" meint, man könne heute noch nicht sagen, wie weit die englische und amerikanische Regierung in ihrer gemeinsamen Protestaktion gehen würden. Die radikalsoziale „Ere Nouoelle" spricht im Zusammenhang mit diesen Zwischenfällen von dem Problem eines Verfalls der Demokratien auf internationalem Gebiet. Für Amerika sei nicht' die Rede davon, für die Zukunft Versicherungen und Garantien zu fordern, denn es wolle nicht Gefahr laufen, als Antwort von Japan einen ablehnenden Bescheid zu bekommen. Die demokra- Rfcheu Länder se- n > nachgiebig bis zur Schwäche".
Ser Mnay--zwlschenfall
Washington, 14. Dez. Aufträge seiner Regierung sprach der japanische Botschafter in den Vereinigten Staaten, Saito, dem Staatssekretär Hüll das tiefste Bedauern über die Versenkung des amerikanischen Kanonenbootes „Panay" aus. Später erklärte er amerikanischen Pressevertretern gegenüber, daß der Zwischenfall die Folge eines außerordentlich schweren Versehens gewesen sei. Irrtümlich hätten japanische Flieger das amerikanische Kanonenboot für ein chinesisches Schiff mit flüchtenden chinesischen Soldaten an Bord gehalten. Nach Mitteilung seiner Regierung sei die Bombardierung durch ein japanisches Marineflugzeug erfolgt, das den Befehl erhalten hatte, alle mit chinesischen Soldaten besetzten Schiffe auf dem Pangtse unter Feuer zu nehmen.
Die Beschießung des Kanonenbootes löste im Bundessenat eine längere Debatte aus. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschußes des Senats, Senator Pittman, erklärte, daß das Staatsdepartement bemüht sei, alle Einzelheiten des Zwischenfalles schnellstens festzustellen. Im Laufe der Aussprache verlangten mehrere Senatoren die sofortige Zurückziehung aller noch in China verbliebenen Staatsangehörigen der Vereinigten Staaten und ihre umgehende Fortschaffung aus der Gefahrenzone. Der demokratische Senator Mc. Carran meinte, das hätte eigentlich schon längst geschehen müssen. Senator Shipstead von der Farmer-Partei verlangte zur Vermeidung weiterer Zwischenfälle sogar die Zurückziehung aller amerikanischen Streitkräfte aus China. Während der republikanische Senator Bor ah erklärte, daß er keinen Grund zu einer drastischen Aktion sehe, bezeichnte der demokratische Senator Copeland die Lage als „sehr ernst". Senator Reynolds (Demokrat) äußerte, es sei nun endlich an der Zeit, daß Amerika aushöre, den Polizisten der Welt zu spielen. Man habe im eigenen Lande genügend Gelegenheit, Polizeifunktionen auszuüben. Der Chef der Vundes- geheimpolizei, Edgar Hoover, habe ja erst kürzlich festgestellt, daß in den Vereinigten Staaten über vier Millionen Rechtsbrecher und Verbrecher auf freiem Fuß lebten.
Präsident Roosevelt ließ durch Staatssekretär Hüll dem japanischen Botschafter in den Vereinigten Staaten, Saito, am Montag erklären, er sei von dem Bombardement auf amerikanische «nd andere nichtchinesische Schiffe auf dem Pangtse sehr betroffen und darüber besorgt. Er erwarte aber eine formelle Bedauernskundgebung der japanischen Regierung und die Zusicherung einer vollen Entschädigungsleistung. Botschafter Saito versicherte Staatssekretär Hüll, daß die japanische Regierung sich um die Ueberlebenden des „Panay"-Zwischenfalles kümmern wolle; diese Fürsorge werde allerdings durch die Tatsache erschwert, daß die Landung der Ueberlebenden im Kriegsgebiet «folgt sei.
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Auch Lanka« wirb geräumt
Auf Anraten der chi«esischen Behörden
Hankau, 15. Dez. (Ostasiendienst des DNB.) Die von den chinesischen Behörden angeratene Räumung Hankaus von Frauen und Kindern und allen irgendwie entbehrlichen Männern nahm am Dienstag nach dem Eintreffen der Meldung, daß vor Nanking japanische Kriegsschiffe erschienen feien, beträchtliche Ausmaße an. Die flußaufwärts fahrenden Dampfer waren bis auf den letzten Platz besetzt. Ebenso waren auch die Eifenbahnzüge überfüllt. Zwischen den endlosen Reihen von Flüchtlingen, die ihre Habseligkeiten in Bündel gepackt auf dem Rücken tragen, schieben sich ungezählte Rikschas und andere Fahrzeuge, die ihre Insassen weiter ins Innere des Landes befördern.
Zur Einrichtung einer Sicherheitszore in Hankau sind inzwischen Verhandlungen eingeleitet worden.
Skrmlnm Sörlng — ble Persönlichkeit
Ern interessantes neues Buch
NSK. Ein Buch ist jetzt der Öffentlichkeit übergeben worden, dessen Thema und besten Inhalt in uns lebendig die Worte ins Gedächtnis zurückrufen, die vor wenigen Tagen aus berufenem Munde von der Persönlichkeit im nationalsozialistischen Deutschland gesagt wurden: „Die individualistische Gesellschaft erzeugte die Klasse, die nationalsozialistische Gemeinschaft erzeugt die Persönlichkeit."
Es kann kaum einen besseren und treffenderen Beweis für die Richtigkeit dieser Worte geben, als den Kreis der Männer um den Führer. Der Führer hat Persönlichkeiten nicht nur gesucht, er hat sie auch gefunden, hat sie an sich gezogen, hat ihnen Aufgaben gestellt und an diesen Aufgaben wachsen lassen, hat ihnen den Weg zu großen nationalen Leistungen eröffnet.
llm die Richtigkeit jenes Satzes von Dr. Dietrich zu erkennen, brauchen wir nur die Geschichte der nationalsozialistischen Bewegung zu studieren, und wir finden sie voll von Beispielen für jenes genial durchdachte System nicht nur der Persönlichkeitsauslese, sondern auch der Persönlichkeitsförderung, und in ihrem Gefolge der Persönlichkeitsbewährung.
Wenn bei der gleichen Gelegenheit vor wenigen Tagen davon gesprochen wurde, daß der Titel „Persönlichkeit" nur von der Gemeinschaft verliehen werde, dann wißen wir, daß dieser Ehren-, titel den Männern um den Führer schon längst vom deutschen Volke gegeben ist. Sie alle stehen dem Herzen aller Deutschen nahe. Besonders aber darf man das von Hermann Eöring sagen, der als kompromißloser Nationalsozialist, als Parteigenosse von echtem Schrot und Korn, mit sprichwörtlicher Energie vom Führer größte Aufgaben gestellt erhielt und sie in einer Weise gelöst hat, die ihm die Bewunderung des deutsche« Volkes und die Achtung in der Welt sichert.
Das Beispiel großer Persönlichkeiten spielt auch im Leben des kleinen Mannes eine bedeutende Rolle. Er fühlt stch geborgen, wenn er ihre Sorge um sein Wohl erlebt, er trägt manches menschliche Schicksal leichter, wenn er vertrauensvoll nach oben blicken kann, und vor allem: er erlebt die ganze Kraft der nationalen Gemeinschaft, wenn gerade beim Blick auf die Führerpersönlichkeiten unseres Reiches sich vor ihm das Bild ernster und entschlossener nationalsozialistischer Pflichterfüllung enthüllt. So ist es für jeden von uns ein Erlebnis, wenn wir das ebenso interessante wie lebendige Buch lesen, das Erich Eritzbach — ei« Mann aus dem engsten Mitarbeiterkreise Eörings — über Hermann Göring, Werk und Mensch"), geschrieben hat.
Was aus diesem Buch mit allen seinen — für das richtige Verständnis der Geschichte unseres Reiches überaus bedeutsamen und aufschlußreichen — politisch-historischen Darstellungen, mit seinen mrt herzerquickender Frische geschriebenen Erzählungen aus dem persönlichen Leben Eörings vor allem vor uns ersteht, ist das Bild des Nationalsozialisten Hermann Göring, der mit seinem Eintritt in die Partei 1922 ein neues Leben begann, das über alle Not und Bitternisse hinweg zu großen Höhepunkte» und zu stolzen Leistungen führte.
Daß der Führer in den Jahren des Kampfes solche Männer an die entscheidenden Punkte der Parteiführung stellte, wurde vielleicht zu einem Geheimnis seines Erfolges, daß diese alten, in ihrer Charakterstärke und Treue so oft bewährten Nationalsozialisten ihrem Ruf in der Kampfzeit den Lorbeer großer Erfolge in der Zeit des Neubaues unseres Reiches hinzugefügt haben — das ist der Stolz der Nation!
Ein Zufall will es, daß auf dem Weihnachtstisch des Natio- nalsvzialisten dieses Erlebnisbuch über Hermann Eöring gemeinsam mit den Reden von Rudolf Heß liegen wird, die ebenfalls dieser Tage erschienen sind und wichtiges Material für die ganze geschichtliche Entwicklung des letzten Jahrzehnts enthalten. Gemeinsam werden sie uns so entgegentreten, hier der Mann, der im Namen des Führers große staatliche Probleme löst und entscheidende Beiträge liefert zur Erhaltung des Lebens unserer Nation, dort der Mann, dem der Führer seine nationalsozialistische Bewegung als den Garanten der deutschen Volksführung onvertraut hat. Zwei Männer: verschieden ihr Temperament, verschieden ihre Aufgaben, und dennoch eins in der Treue zum Führer, im fanatischen Bekenntnis für unsere Idee, im wagemutigen Einsatz für die Zukunft unserer Nation.
So kommt es, daß wir aus Büchern einen Hauch verspüren von der Größe unserer Zeit, die begründet ist in der Größe der Persönlichkeiten, die sie gestalten, und in der Größe der Idee, die diese Persönlichkeiten einsetzt an einem großen Werk: am Aufbau des „germanischen Reiches Deutscher Nation".
") Ministerialdirigent Erich Eritzbach: ,Hermann Eöring. Werk und Mensch"; Zentralverlag der NSDAP., Franz Eher Nachf.
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im Reichsbürgfchaftsverfahren für den Kleinwohnungsbav
Berlin, 14. Dez. Im Laufe des Sommers hat bekanntlich der deutsche Sparkasten- und Eiroverband eine neue, zeitgemäße Musterschuldurkunde für Hypothekendarlehen ausgearbeitet. Gleichzeitig haben auch die Wirtschaftsgruppe Oeffentlich-Recht- liche Kreditanstalten und die Fachgruppe Private Hypothekenbanken neue Richtlinien für Hypotheken-Urkunden aufgestellt. Richtlinien und Musterschuldurkunden haben die Zustimmung des Reichs- und Preußischen Wirtschaftsministers gefunden. Der Reichs- und Preußische Arbeitsminister hat nunmehr angeordnet, daß im Reichsbürgschaftsverfahren für den Kleinwohnungsbau bei Darlehen der genannten Geldgeber nur noch Schuldurkunden, die diesen Richtlinien und der Musterschuldurkunden entsprechen, zugelasten werden. Durch diese, im Einvernehmen mit den beteiligten Geldgebergruppen zustande gekommene Neuregelung ist ein großer Schritt zur Vereinheitlichung der Grundkreditbedingungen getan worden. Gleichzeitig bringt die Neuregelung auch eine Vereinfachung der Wohnungsbaufinanzierung.
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Die Reichsbürgschaften für den Kleinwohnungsbau haben sich in den Jahren seit der Machtübernahme zu einem entscheidenden Mittel für die Finanzierung des Kleinwohnungsbaues entwickelt. Der Vürgschaftshöchstbetrag beläuft sich jetzt auf 799 Mill. RM. Heber 599 Mill. RM. Reichsbürgschaften sind bereits zugesagt. Außerdem find 299 Mill. Reichsmark Reichsbürgschaf- te« für Kleinsiedlungen bereitgestellt worden, die allerdings erst zum Teil belegt sind. Die Gesamtzahl der mit den Reichs-
bürgschaften für den Klernwohnungsbau mitgelörderten Wohnungen übersteigt 259 999. Der Bauwert (ohne Grund und Boden) erreicht schätzungsweise 1,75 Milliarden RM. Zum Vergleich: Von sämtlichen 1936 und 1937 errichteten Wohnungen dürfte allein ein Drittel mit Hilfe der Neichsbürgschaft, zum Teil allerdings in Verbindung mit anderen öffentlichen Mitteln gefördert worden sein.
Die Reichsbürgschaft ist eine Nealkreditmaßnahme nnd dient bekanntlich dazu, zweite Hypotheken ans dem Kapitalmarkt heraus dem Kleinwohnungsbau zuzusühren, um damit dessen Finanzierung zu erleichtern und namentlich die öffentlichen Mittel für die Restfinanzierung aufzubewahren. Die Grundsätze für den Reichsbürgschaftseinsatz mußten daher auf die Notwendigkeit des Realkredites Rücksicht nehmen, wie gleichzeitig auch auf die Realkreditbedingungen Einfluß genommen werden mußte. Dementsprechend gingen die Bemühungen — um das wichtigste zu erwähnen — vor allem um die Einführung der grundsätzlich unkündbaren Tilgungshypothek. die Anpassung der Zins-, Tilgungs- und Auszahlungsbedinaungen an die Bedürfniste der Wohnungswirtschaft, um die Abschaffung überflüssiger Eoldmarkklauseln, um die Ermittlung einwandfreier Beleihungswerte und -Grenzen. Hierher gehören die Bemühungen um Ausschöpfung des erst- und zweitstelligen Beleihungsraumes.
Der Erfolg ist nicht ausgeblieben. Die anfänglich vorhandenen Schwierigkeiten konnten beseitigt und llebereinstimmung zwischen den Erundkreditbsdingungen und den Reichsbllrg- schaftsgrundsätzen hergestellt werden. Das Ergebnis ist. daß sich jetzt sämtliche Gruppen des organisierten Grundkredites an der Hergabe nach st eiliger Hypotheken gegen Reichsbürgschaft beteiligen.
Es ist also gelungen, ohne Aufbau eines besonderen nachstelligen Grundkreditapparates mit Hilfe der Reichsbürgschaft die erforderlichen zweiten Hypotheken dem Wohnungsbau zuzuführen.
Die Geldgeber (Stand 1. Oktober 1937) waren Reichsversicherungsanstalt für Angestellte 128 Millionen, Landesversicherungsanstalten 24 Millionen, Sparkasten 122 Millionen, Oef- fentlich-Rechtliche Kreditanstalten 197 Millionen. Oesfentlich- Rechtliche Versicherungen 15 Millionen, Private Versicherungen 26 Millionen, Private Hypothekenbanken 45 M'llion-n. Sonstige Geldgeber 25 Millionen RM., insgesamt 495 Millionen RM.
Durch die neue Maßnahme des Reichs- und Preußischen Arbeitsministers ist sichergestellt worden, daß die neuen Schuldurkunden nunmehr allgemein auch im Reichsbürgschaftsverfahre« angewendet werden. Die Maßnahme bringt zugleich eine weitere Erleichterung des RefchsbürgsÄ attsvo rfahreus und zwar auch Ar die
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in der Lebensmittelindustrie
Berlin, 14. Dez. Führende Firmen der Lebensmittelindustrie haben im Benehmen mit dem Reichskommistar für die Preisbildung für eine Anzahl von Markenartikeln Preissenkungen durchgeführt. Die Preissenkungen treten im Kleinhandel am 15. Dezember in Kraft. Bei den im Preise gesenkten 149verschie- denen Markenartikel, die auf 39 Herstellerfirmen entfallen, handelt es sich insbesondere um bekannte Malz- und Kornkaffee-Fabrikate, mit oder ohne Bohnenkaffee- Beimischung, Backpulver, Puddingpulver, Fleischbrühwürfel, Stärkeerzeugnisse und andere. Die Preissenkungen führen um drei bis elf vom Hundert, zum Teil sogar bis zu 29 v. H. herabgesetzte Verbraucherpreise herbei und bedeuten für die Verbraucher eine fühlbare Entlastung.
Eröffnung einer Teilstrecke der Relchsauiovahu
Stuttgart, 14. Dez. Von der Obersten Bauleitung Stuttgart der Rerchsautobahnen wird mitgeteilt:
Am Freitag, den 17. Dezember, wird die Teilstrecke Stuttgart« Siidwest bis Stuttgart-Süd der Reichsautobahn Stuttgart—Heilbronn dem Verkehr freigegeben.
Die neu zu eröffnende Teilstrecke bildet die Fortsetzung der am 39. Oktober 1937 in Betrieb genommenen Strecke Limbach— lllm—Stuttgart-Süd. Sie ist rund 7 Kilometer lang und endigt an der Anschlußstelle Stuttgart-Südwest. Die größte Steigung beträgt 5 Prozent auf eine Länge von rund 399 Meter. Damit ist die Strecke von Stuttgart bis Limbach im Zuge der Re»chs- autobahn Stuttgart—Ulm—München schon von der Anschlußstelle Stuttgart-Südwest aus auf eine Länge von insgesamt 112 Kilometer befahrbar.
Mit der Inbetriebnahme dieser neuen Teilstrecke wird die Anschlußstelle Stuttgart-Südwest an der Reichsstraße Vaihingen— Böblingen nur in Richtung lllm—München und die Anschlußstelle Stuttgart-Süd nunmehr auch in Richtung Stuttgart—Hellbraun dem Verkehr übergeben.
Wem besteht Lohnsteuerfreiheit?
Diese Frage kann man jetzt wo die Steuerkarten für da» nächste Jahr ausgegeben worden sind, häufig hören.
Eine Lohnsteuer ist bei Arbeitnehmern mit einem monatlichen Lohneinkommen bis zu den hiernach beigesetzte» Beträgen nicht zu erheben: Ledige 89.94 RM., kinderlos Verheiratete 194.99 RM., verheiratete Arbeitnehmer mit einem Kind 139.99 RM., mit zwei Kindern 156.99 RM., mit drei Kindern 195.99 RM., mit vier Kindern 269.99 RM., mit fünf Kindern 351.99 RM.. mit sechs Kindern 793.99 RM.. mit siebe» Kindern 919.99 RM, mit acht Kindern 1927.99 RM., mit neun Kindern 1144.99 RM., mit zehn Kindern 1248.99 RM. Berücksichtigt werden nur die aus der Steuerkarte vermerkte« Kinder.
Der monatliche Wett der freien Station (einschließlich Wohnung, Heizung und Beleuchtung) beträgt für weibliche Hausgehilfinnen, Lehrlinge, Lehrmädchen und sonstige gering bezahlte weibliche Arbeitskräfte: 39 RM; für männliche Hausangestellte, Knechte, männliche und weibliche Eewerbegehilfe» und für Personen, die der Angestelltenversicherung unterliege«: 49 RM.; für Angestellte höherer Ordnung, z. V. Aerzte, Apotheker, Hauslehrer, Werkmeister, Gutsinspektoren: 69 RM. Ueber die bürgersteuerfreie Lohngrenze gibt der Vordruck auf Seite 4 der Steuerkarte genaue Auskunft.