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Nationales Nackrickten- und Anzeiaenblatl für die Oberamtsbezirke Naaold» Calw, Freudenstadt und Neuenbürg

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Hummer 27«

Altessteig, Samstag, de« 27. November 1937

I «LZahrgas,

Rem Mmm der MtsAMmiMttlumr

Bedeutsame Msonalveränderung im Reichsmiaisterlum für BolksauMüruns und Provaganda Funk wird ReWwlrtschastsmllilster

BerNn, 26. Nov. Der Führer und Reichskanzler hat den Präsidenten des Reichsbankdirektoriums Dr. Schacht -in Genehmigung seines Antrags von der Führung der Geschäfte des Reichs- und Preußischen Wirtschaftsministers entbunden. Reichsminister Dr. Schacht behält sein Amt als Präsident des Reichsbankdirektoriums wie bisher. Gleichzeitig hat ihn der Führer in Würdigung seiner außerordentlichen Verdienste zum Reichsminister ohne Geschäftsbereich ernannt.

Zum Reichs- und Preußischen Wirtschafts­minister hat der Führer und Reichskanzler den Staatssekre­tär im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda und Pressechef der Reichsregierung WaltherFunk mit Mr- kung vom 15. Januar 1938 ernannt. Bis zu dessen Amtsantritt ist der Beauftragte für den Vierjahresplan Preußischer Mini­sterpräsident Generaloberst Göring vom Führer mit der Füh­rung der Geschäfte des Reichs- und Preußischen Wirtschafts­ministers beauftragt worden.

An den Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht hat der Führer das nachstehende Schreiben gerichtet:

Der Führer und Reichskanzler.

Berlin-V 8, den 26. November 1937.

Lieder Herr Schacht!

Am 30. Juli 1934 erklärten Sie sich bereit, sür die Dauer der Erkrankung des damaligen Reichswirtschaftsministers Dr. Schmitt die Geschäfte des Reichswirtschastsministeriums zu übernehmen und weiterzuführen. Sie haben seitdem in dieser Stellung dem neuen Deutschen Reiche und mir außerordentliche Dienste geleistet. Deshalb konnte ich mich auch bisher nicht entschließen, Ihren mir im Laufe der letzten Jahre öfter vorge­tragenen Bitten um Abgabe des Ministeriums zu entsprechen. Die infolge des Ausbaues des Apparates des Vierjahresplanes sich als notwendig erweisende Zusammenlegung mit dem Wirt­schaftsministerium läßt mich nunmehr die Gründe würdigen, mit denen Sie erneut um Are Entbindung von den Geschäften des Reichswirtschastsministers baten. Wenn ich Ihrem Wunsche entspreche, so geschieht es mit dem Ausdruck tiefster Dankbarkeit für Ihre so ausgezeichneten Leistungen und in dem glücklichen Bewußtsein, daß Sie dem deutschen Volke und mir als Präsident des Reichsbankdirektoriums noch viele Jahre Ihr hervorragen­des Wissen und Können und Ihre unermüdliche Arbeitskraft zur Verfügung stellen werden. Erfreut darüber, daß Sie auch in Zukunft mein persönlicher Berater sein wollen, ernenne ich Sie mit dem heutigen Tage zum Reichsminister.

Mit deutschem Gruß!

Ihr (gez.) Adolf Hitler.

Der Führer und Reichskanzler hat ferner mit Wirkung vom 15. Januar 1938 den Ministerialdirektor im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Karl Hanke, zum Staatssekretär in diesem Ministerium ernannt. Gleichzeitig hat der Führer den Pressechef der NSDAP., Dr. Otto Dietrich, mit Wirkung vom' 15. Januar 1938 zum Staatssekretär im Reichsministerium für Volksausklärung und Propaganda und zum Pressechef der Reichsregierung ernannt.

ch

Sr. Lummers zum BeWmtnlster ernannt

Berlin, 26. Nov. Der Führer hat durch Erlaß von heute angeordnet, daß der Chef der Reichskanzlei anstelle seiner bis­herigen AmtsbezeichnungStaatssekretär und Chef der Reichs­kanzlei" die AmtsbezeichnungReichsminister und Chef der Reichskanzlei" führt. In Vollziehung dieses Erlasses hat der Führer den Chef der Reichskanzlei Staatssekretär Dr. L am - mers zum Reichsminister ernannt.

RMsmintster Walter Sunk

Berlin» 26. Nov. Reichsminister Walter Funk wurde am 18. August 1890 in Trakehnen (Ostpreußen) geboren, wo seine Familie schon seit Jahrhunderten als Kaufleute, Bauern und Beamte ansäßig ist. Hier in Ostpreußen verbrachte Funk' auch seine Jugend und bestand am Gymnasium in Insterburg die Reifeprüfung. Früh zog es ihn zur Presse, und bereits seine Studienjahre in Berlin und Leipzig waren auf dieses Berufs­ziel gerichtet. Bald machte er sich als junger Journalist einen Namen. Seine Sachkenntnis und sein journalistisches Wirken auf dem Gebiete der Wirtschaftspolitik fanden schon damals stärkste Beachtung. 1922 und 1923 trat er durch eine Reihe von wirtschaftspolitischen Aufsätzen und Broschüren hervor, die all­gemeines Aussehen erregten und nicht nur eine außerordent­liche Kenntnis der Wirtschaftszusammenhänge und -Notwendig­keiten, sondern auch «inen außergewöhnlichen Scharfblick ver­

rieten. So stand er plötzlich mitten in der Wirtschaftspolitik des Nachkriegsdeutschland. Man brauchte seinen Rat. Helffe- rich, Schacht und Dr. Luther zogen ihn 1923 zu den Beratungen über die Neuschaffung einer stabilen Währung hinzu.

In späteren Jahren sparte er dann nicht mit Kritik an der Unheilvollen Wirtschaftspolitik des Deutschland der Systemzeit. Als Hauptschriftleiter des Handelsteils derBerliner Börsen­zeitung" besaß er für diese Kritik eine Plattform, die in der ge­samten Wirtschaft allgemeine Beachtung fand. Er versuchte durch eine ganze Reihe von Vorträgen, in denen er mit weiter Voraussicht Abkehr von der Ausnahme von Ausländsanleihen verlangte, der Wittschaftspolitik eine andere Richtung zu geben.

Nachdem Walter Funk frühzeitig sich der nationalsozialisti­schen Bewegung zugewandt hatte, berief ihn der Führer 1931 in die Reichsleitung der NSDAP., wo er zunächst persönlicher Wittschaftsbeauftragter Adolf Hitlers wurde. Ihm wurde dann die wichtige Aufgabe übertragen. Mittelsmann zu sein zwischen der Partei und der praktischen Wirtschaft. 1932 wurde Walter Funk Abgeordneter im Reichstag und mit dem Tage der Macht­ergreifung ernannte ihn der Führer zum Pressechef der Reichs­regierung. Nach Schaffung des Reichsministeriums für Volks­aufklärung und Propaganda berief ihn Reichsminister Dr. Goeb­bels als Staatssekretär in sein Ministerium.

Neben dieser verantwortungsvollen Tätigkeit bekleidete Wal­ter Funk das Amt eines Vizepräsidenten der Reichskulturkam­mer. Als Mitglied des Reichskultursenates, an hervorragender

Berlin, 26. Nov. In Anwesenheit des Führers, fast der ge­samten Reichsregierung, des diplomatischen Corps, von hervor­ragenden Vertretern aus Staat und Bewegung, Kunst und Kul­tur, Wissenschaft und Wirtschaft und der in- und ausländischen Presse hielt am Freitag im Deutschen Opernhaus in Lharlotten- burg die Reichskulturkammer wiederum in Gemeinschaft mit der NS.-Gemeinschaft ..Kraft durch Freude" ihre vierte Jahres- tagung ab.

Zum erstenmal war das Deutsche Opernhaus in Charlotten­burg die Stätte der gemeinsamen Jahrestagüng. Rechts und links von der Loge des Führers hatten im ersten Rang Platz ge­nommen die Mitglieder des diplomatischen Corps, die Reichs­minister, die Reichsleiter und Staatssekretäre, Reichsstatthalter und Gauleiter, die Präsidenten und Vizepräsidenten der Einzel­kammern der Reichskulturkammer, Vertreter der Wehrmacht und führende Persönlichkeiten aller Parteigliederungen. In der Loge des ungarischen Gesandten sah man den ungarischen Minister­präsidenten von Daranyi und den ungarischen Außenminister von Kanya. Das Parkett stillten die Reichskultursenatoren, die Amtsträger der DAF. und der NSG.Kraft durch Freude".

Der Führer wurde beim Betreten seiner Loge von dem ganzen Haus ehrfurchtsvoll begrüßt. Er nahm zusammen mit seinem Stellvertreter, Reichsminister Rudolf Heß, zwischen dem Präsi­denten der Reichskulturkammer, Reichsminister Dr. Goebbels, dem Vizepräsidenten der Neichskulturkammer, Staatssekretär Dr. Funk, und Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, dem Schöpfer der NS.-Eemeinschaft,Araft durch Freude", Platz.

Das Vorspiel zum dritten Akt der OperLohengrin" leitete die Feierstunde ein. Darauf sprach Staatsschauspieler Friedrich Kayßler die machtvolle Goethesche HymnePrometheus".

Der Leiter der Deutschen Arbeitsfront.

-rMsorgaliilationöleiter Dr. Leb

ging in seiner Ansprache davon aus, daß die deutsche» Arbeiter vor dem Kriege nicht materielle Dinge in die Arme des Marxis­mus getrieben hätten, sondern der Umstand, daß ihnen die Schätze der deutschen Kultur geflissentlich vorenthalte» worden seien. Die Kultur aber sei die Summe aller Arbeitsleistungen eines Volkes in der Vergangenheit, und so hätten auch die Nachkommen mit vollem Recht ihren Anteil an dieser Kultur verlangt. Daß sie sich gegen die Enterbung zur Wehr gesetzt Hütten, das gerade mache den deutschen Arbeiter so schätzenswert, und dem sei auch die außerordentliche Entwicklung der NS.-EemeinschaftKraft durch Freude", die der Führer in Nürnberg als eine Kulturtat bezeichnet habe, zu verdanken.

In großen Zügen wies der Reichsorganisationsleiter dann auf die gewaltigen Zahlen des gedruckt vorgelegten umfangreichen Leistungsberichtes dieser Millionengemeinschaft hin, die das unvergeßliche Verdienst für sich in Anspruch nehmen kann, dem deutschen Volke den unerschöpflichen Reichtum seines gei­stigen, kulturellen und künstlerischen Besitzes vermittelt und so der deutschen Kunst wieder einen Platz im Herzen des deutschen Volkes gegeben zu haben

Stelle im Werberat der deutschen Wirtschaft, in der Reichsrund- funkgesellschaft und bei der Filmkreditbank hat er bedeutsame Arbeit am Aufbau des nationalsozialistischen Staates geleistet. Aber auch seine oft durch die Tat bewiesenen künstlerischen Nei­gungen gaben Veranlassung, ihn zum Präsidenten des Philhar­monischen Orchesters zu wählen.

Sr. Sans Setnrjch Lammers

Berlin, 26. Nov. Der durch Erlaß des Führers zum Reichs­minister ernannte Ehes der Reichskanzlei Dr. Hans Hein­rich Lammers wurde am 27. Mai 1879 in Lubliuitz (Ober­schlesien) als Sohn des dortigen Kreis- und Grenztierarztes ge­boren. Er besuchte die evangelische Fiirstenschule in Pleß (Ober­schlesien) und wurde nach Beendigung seiner juristischen Uni­versitätsstudien in Breslau im Jahre 1901 zum Referendar er­nannt. Im Jahre 1906 bestand er die zweite juristische Staats­prüfung in Breslau und erhielt eine Anstellung als Hilfsrich­ter. 1912 kam er als Landrichter nach Beuthen (Oberschlefien), wo er später Landgerichtsrat wurde. Den Krieg machte Dr. Lammers als Hauptmann der Reserve des Infanterieregi­ments 51 mit und erwarb das Eiserne Kreuz I. und II. Klasse.

Nach dem Kriege widmete er sich der öffentlichen Verwal­tung und wurde 1921 zum Oberregierungsrat und ein Jahr später zum Ministettalrat im Reichsministerium des Innern, wo er das Referat sür Staatsrecht innehattc, ernannt. Auf dem Gebiete des Staatsrechts hat sich Dr. Lammers auch mehr­fach schriftstellerisch betätigt.

In Anerkennung seines großen Könnens und seiner mannig­fachen Erfahrungen wurde Dr. Lammers, der schon seit langem das Vertrauen des Führers genoß, als Staatssekretär zum Chef der Reichskanzlei berufen.

4llach diesem mehr als eindrucksvollen, in der Kultur- und Sozialgeschichte nicht nur des deutschen Volkes beispiellosen Nach­weis gewaltiger Erfolge auf allen Gebieten praktischer Kultur­arbeit wies Dr. Ley unter stürmischem Beifall auf den Leistungs­kampf der deutschen Betriebe hin, desse« hervorragendstes Merk­mal gerade die freiwillige und begeisterte Mitarbeit des deut­schen Arbeiters sei. Dr. Ley schloß unter erneuter herzlicher und anhaltender Zustimmung mit dem Dank an den Führer und dem Versprechen, die Deutsche Arbeitsfront zum größten Sozialwerk der Welt zu machen.

Mit freudigem Beifall wurde der Treuhänder der deutsche» Künstler und Kulturschaffenden, der Präsident der Reichskultur­kammer, Reichsminister Dr. Goebbels begrüßt.

Dann ergriff

MMnitlMer Sr. Goebbels

das Wort und führte u. a. aus

2m Leben der Völker spielt die Organisation eine ausschlag­gebende Rolle. Sie hat die Aufgabe. Menschengruppen zu Ein­heiten zu formen, um sie damit um so zielbewußter und erfolg­reicher zum Einsatz bringen zu können. Die Organisation ist so­mit in allen Fällen ein Mittel zum Zweck und im Hinblick auf r,as zu erstrebende Ziel gewissermaßen ein notwendiges llebel. Wie die Organisation i» ihrer richtigen Anlage und Form de» Weg zum Erfolg Wrzen und vereinfachen kann, ja, manchmal überhaupt allein ermöglichen kann, so ist sie andererseits auch geeignet, natürliche Entwicklungen zu hemme« und auszuhaltea. dann nämlich, wen» sie ihre eigentliche Aufgabe vergißt und zum bloßen Selbstzweck erstarrt. Man darf also, um es kurz aus­zudrücken, nur organisieren, was man organisieren muß, nicht, was man organisieren kann. So allein wird durch de» Ge- iamteinsatz eine große und totale Wirkung erzielt werden. Es ist unser Bestreben gewesen, die innere Regeneration des deutschen Künstlerstandes nicht so sehr durch eine Anzahl oo» Gesetzen als vielmehr durch eine fortdauernde Aktton der Selbst­hilfe durchzuführen. Das, was man in den ersten Monaten der Jahres 1933 noch für unmöglich hielt, ist so auf eine fast selbst­verständlich wirkende Art Tatsache geworden

Die Reiniguugskur

Nur so haben wir im Bereiche des deutschen Kulturleben« ohne nennenswerte Erschütterung eine Frage lösen können, di« gerade auf diesem Gebiete in der vornationalsoziatistischen Zeit für schlechterdings unlösbar galt: Wir haben die Juden be- , eitigtunddieFührung und Repräsentanz des deutsche» Geisteslebens der Nation und der Weit gegenüber wieder in deutsche Hände gelegt. Was das bedeutet, kann nur der ermessen, der eine Vorstellung davon besitzt, wie tief der jüdische Einfluß gerade in das deutsche Kulturleben eingedrungen war.. Nirgendwo herrschte und dominierte der Jude so uneingeschränkt und ungestört wie qerad« kier. Weun man kick veraeaenwärtiat.

M« Mw imliomilWoliWAe Kiillmlatkii

Ein Bott erobert sich ble Freude