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Schwarzwalder T«>e»zeit»»G

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daß wir, ganz abgesehen von den Juden» die schon bei Ausbrnch der nationalsozialistischen Revolution rechtzeitig als Emigran­ten das We'te suchten, seit 1933 annähernd 3008 Juden und Judengenossen aus dem deutschen Kulturleben entfernt, gleichzeitig aber auch die leergewordenen Stellen mit Deutschen besetzt haben, ohne daß bei diesem riesigen Per­sonenschub eine auch nur in Betracht kommende Stagnation im deutschen Kulturleben eintrat/ wenn man weiterhin dabei be­denkt, daß es sich hier in der Hauptsache um ausschlaggebende Stellen handelte, so kann man sich ungefähr eine Vorstellung davon machen, wieviel Arbeit hier geleistet wurde und wie leicht der eine oder andere personelle Mißgriff dem erreichten Ziel gegenüber wiegt. In keiner deutschen Zeitung schreibt heute mehr ein Jude, und trotzdem erscheinen die Zeitungen, zahlrei­cher und besser aufgemacht denn je. Auf keiner Bühne tritt Heute mehr ein Jude auf. und trotzdem spielen die Theater, und sie sind überfüllt wie nie. In keinem Film wirkt heute noch ein Jude mit, und trotzdem produzieren wir Filme, zahl- und er­folgreicher denn je.

Noch klingt uns in den Ohren das Geschrei unserer Gegner, es sei unmöglich, die Juden aus dem deutschen Kulturleben zu entfernen, da sie nicht ersetzt werden könnten Wir haben es ge­tan und es geht bester als zuvor. Auf diesem Gebiet ist die Forderung des Nationalsozialismus restlos durchgeführt wor­den, und die Welt hat den Beweis vor Augen, daß das Kultur­leben eines Volkes auch, und zwar sinn- und zweckgemäß aus­schließlich von seinen eigenen Söhnen verwaltet, geführt und repräsentiert werden kann.

Wie tief der jüdische Ungeist in das deutsche .Kulturleben eiu- gedrungen war. das zeigte in erschreckenden und geradezu grauenerregenden Formen die in München als warnendes Bei­spiel durchgesührtc Ausstellung derEntarteten Kunst".

Reichsminister Dr. Goebbels wandte sich in diesem Zusam­menhang auch gegen eine Reihe von Einwänden, die hier und da in deutschen Künstlerkreisen erhoben worden seien. Wie ge­sund eine solche Reinigungskur war, das zeig! die Reak­tion beim Publikum und vor allem bei de» Käuferschichten der großen deutschen Kunstausstellung im Haus der deutschen Kunst in München. Noch niemals sind soviele Bilder und Lwar in der Hauptsache wahre Kunstwerke schöpferischer Es- Maltung verkauft worden wie bei dieser Gelegenheit. Noch nie­mals hat das breite Publikum an den Fragen der bildenden Kunst einen so lebendigen und inneren Anteil genommen wie hier. Es wurde geradezu wie eine Erlösung begrüßt, daß der Anbruch eines neuen künstlerischen Schaffens verbunden wurde mit der Beendigung einer Zeitpsychose, die wie ei« drückender Alp noch auf unserer Seele gelegen hatte

Bedeutet das nun eine Einengung der so viel beredeten künst­lerischen Freiheit? Der Künstler steht mitten in seiner Nation, die Kunst ist nicht ein Lebensbezirk für sich, in den einzudringen dem Volke verwehrt sein müßte. Sie ist eine Funktion des Hauptlebens und der Künstler ihr begnadeter Sinngeber.

Die politische Führung in der Kunst

Und wie die Staatsleitung für alle anderen Gebiete des Volkslebens die politische Führung für sich beansprucht, so auch für dieses. Das soll nicht heißen, daß die Politik in die innere Funktion der Kunst eingreifsn müsse oder auch nur wolle. Vas bedeutet nur, daß sie ihren großen An- und Einsatz regelt and ordnet. Das Recht dazu ist ein souveränes. Es entspringt »er politischen Macht und Verantwortung.

Auf unserer letztjährigen Tagung wurde die Abschajfung »er Kunstkritik proklamiert. Dieser Akt stand in ursäch­lichem Zusammenhang mit der ziUbewußten Reinigung und Aus­richtung unseres Kulturlebens. Die Entartungserscheinungen in der Kunst waren zum großen Teil auf das Schuldkonto der Kunstkritik zu schreiben. Die Abschaffung der Kunstkritik und die Einführung der Kunstbetrachtung, vor einem Jahr noch von großen Teilen der Auslandsmeinung als barbarisch und un- turchführbar verschrieen, hat sich mittlerweile überall bei uns durchgesetzt. Wir haben deshalb nicht weniger, sondern eher «ehr Talente kennen gelernt. Als Kritiker fungiert jetzt das Publikum selbst. Die Durchführung der Reinigungsaktion auf dem Kulturgebiet ist mit einem Mindestmaß von Gesetzen voll­zogen worden. Der Stand der Kunstschaffenden hat diese Säu- berungsaktion selbst in seine Hand genommen. Nirgendwo sind dabei ernsthafte Stockungen aufgetreten. Heute können wir wie­der mit Freude und Befriedigung feststellen, daß di« große Ent­wicklung aufs neue in Fluß geraten ist. Ueberall wird gemalt, gebaut, gedichtet, gesungen und gespielt. Der deutsche Künstler fußt auf einem festen Lebensboden. Die Kunst, aus dem enge» und isolierten Bezirk ihres Eigenlebens herausgenommen, steht wieder mitten im Bolle und übt von dn ibre starken Wirkun­gen auf die ganze Nation aus.

Allerdings hat die politische Führung dabei sin­ge g r i f f e n und greift sie heute noch täglich und unmittelbar «in: aber das geschieht in einer Weise, die der deutschen Kunst »nd dem deutschen Künstler nur zum Segen gereiche» kan«: durch Subvention, Auftragserteilung und ein Mäzenatentum, das in dieser Großzügigkeit heute in der ganzen Welt einzig ««stehend ist. Theater und Film, Schrifttum und Dicht :g, Ma­lerei und Baukunst haben damit eine Befruchtung erfahre», l e »ordem ganz unvorstellbar war.

Der Rundfunk ist ein wahres Volksinstitut geworden. Er konnte seit der nationalsozialistischen Revolution seine Hörer- ziffern von vier aus nahezu neun Millionen steigern. Die deutsche Presse übt täglich in seltener Disziplin ihre er­zieherische Mission am deutschen Volke aus. Der Weg zur Na­tion ist für alle Kulturbestrebungen sreigemacht worden. Wir haben nicht nur Talente gesucht, wir haben auch Talente gesun­den. Ihnen sind im neuen Staat wie niemals zuvor Erfolgs­chancen geboten. Sie brauchen sie nur zu ergreifen und sich ihrer zu bemächtigen.

Aesnnder Nachwuchs

Es ist wahr, daß jede große Kunst auf die Dauer nur von Hrem gesunden Nachwuchs leben kann. Und deshalb hat »nsere Hauptsorgc gerade diesem Problem gegolten. Es kann nicht bezweifelt werden, daß in einer geschichtlich hochgespannten Zeit wie der unseren das politische Leben eine Unmenge von Begabungen aufsauqt, die normaler Weise auch für das kul­turell, Leben zur Verfügung ständen. In Presse-, Rundfunk-, Maler- und Architektenschulen werden die neuen Talente erzo­gen. Film- und Theaterakademien, die in der Gründung begrif­fen sind, sollen für den Nachwuchs auf Bühne und Leinwand hrgen. Wir verfolgen hier den Grundsatz, daß eine solide Bildung und eine feste Summe von Fertigkei­ten immer noch der bette Ansaanasvunkt kür den Aufttiea eines

Talentes oder auch für den Durchbruch eines Genies find. Mr haben Schluß gemacht mit dem lauten Gerede vom wahren Künstler, der sich selbst darstelle, einem Gerede, hinter dem sich meistens nur Unfähigkeit, Gestaltlosigkeit und Größenwahnstnn verbargen. Bei uns soll die Jugend wieder lernen.

Die Altersversorgung der Kunstschaffenden

Mit der Sorge um den Nachwuchs geht dieSorgefürdas Alter Hand in Hand. Dagegen Abhilfe zu schaffen, hielten wir für unsere moralische und staatspolitische Pflicht. Die Erfüllung dieser Pflicht war umso schwerer, als es für die Organisation einer Künstler-Altershilfe weder bei uns, noch in der Welt irgend ein Beispiel gab. Ich habe auf der letzten Tagung der Reichstheaterkammer in Düsseldorf im Mai dieses Jahres die Vorbereitung einer gesetzlichen Altersversorgung für den deutschen Künstler angekündigt. Zur Ueber- brückung der bis zur endgültigen Lösung dieses Problems wei­ter bestehenden Notstände hat die Reichsregierung in der Sti f- tungKünstlerdank" eine Summe von insgesamt 3,5 Millionen NM. zur Verfügung gestellt. Die Durchführung der Altersversorgung selbst ist nunmehr in ein akutes Stadium ge­treten. Wir haben zuerst mit der Altersversorgung für die Büh­nenschaffenden begonnen und ihr durch Art und Umfang der Leistungen eine soziale Funktion gegeben, die bestimmt ist von dem Dank der Nation an die Mittler der Kunst

Mit dem morgige» Tage ergeht eine Anordnung, auf Grund derer zur Sicherstellung der Altersversorgung für die Bühnen­schaffenden die Theateroeranstalter von jeder ausgegevenen Theater-Eintrittskarte einen Betrag von fünf Reichspsennig ab- zusiihren haben. Die Theaterveranstalter sind berechtigt, diese Altersversorgungsabgabe bei der Eintrittspreisgestaltung zu be­rücksichtigen. Dabei sind die Preise der höheren Platzkategorie» zugunsten der niedrigeren stärker zu belasten. Bei den billigste» Plätzen ist also unter den Satz von fünf Reichspfennigen her­unterzugehen und zum Ausgleich dafür sind die teuereren Plätze mit mehr als fünf Reichspfennig heranzuziehen. Diese Anord­nung tritt am 1. Januar 1938 in Kraft. Sic findet keine An­wendung auf die GruppeReisende Theater".

Das, was damit zunächst für die Bühnenschaffenden erreicht worden ist, soll keineswegs ein Abschluß sein. Es ist der Grund­stein, auf dem nunmehr die Altersversorgung aller Kulturschaffenden errichtet werden muß. Die zur Errei­chung dieses Zieles notwendigen Vorarbeiten find bereits in Gang gesetzt.

Daneben haben wir die Gründung und Förderung von Al­ters- und Erholungsheimen auch in diesem Jahre besondere Aufmerksamkeit zugewandr. Durch die Hochherzigkeit des preußischen Ministerpräsidenten wurde nicht nur ein neues Altersheim in Weimar den deutschen Bühnenveteranen geschenkt, sondern auch das seit langen Jahren bestehende Maris- Seebach-Stift finanziell sichergestellt. Daneben schufen wir ein neues Alters- und Erholungsheim in Oberwiesenthal und zwei neue schöne Erholungsheime in Arendsee an der Ostsee. Sie sollen im kommenden Frühjahr eröffnet werden und ständig 70 bis 80 Erholung suchenden deutschen Künstlern Unterkunft ge­währen. Die hier und auf allen andere» Kunstgebieten zur Durchführung gelangenden Projekte sind Kulturtaten ersten Ranges und damit der nationalsozialistischen deutschen Nation wahrhaft würdig. Aehnliches ist niemals und nirgendwo in der Welt auch nux versucht worden. Deutschland schreitet damit nicht nur in der Kunst, sondern auch in der Sorge für de« Künstler allen anderen Ländern mit leuchtendem Vorbild voran.

Der Kunstgeschmack

Man spricht so oft in wegwerfender Weise vom Mafsen-Ge- schmack und sucht ihn in Gegensatz zu stellen zum Geschmack der Besitzenden, der Gebildeten oder der oberen Zehntausend. Nichts aber ist ungerechter als das. Während der Geschmack der soge­nannten Gebildeten, eben weil sie gebildet sind und so schrecklich viel gelesen haben, den mannigfachsten Anfeindungen und damit auch Schwankungen ausgesetzt war, ist der Geschmack der breiten Mafien immer derselbe geblieben. Das Volk hat ein gesundes Gefühl für echte Leistung, aber auch für Worte, die zwar von Leistungen sprechen, hinter denen aber keine Leistungen stehen. Sein Geschmack leitet sich von festen Anlagen ab; aber er muß richtig und planmäßig gelenkt werden. Die wahre Bildung ist durchaus nicht an den Besitz gebunden, im Gegenteil: Der Besitz macht oft blasiert und dekadent. Er ist häufig die Ursache geisti­ger und geschmacklicher Unsicherheit. Nur so sind die furchtbaren Verheerungen deutscher Kunstentartung aus der Vergangenheit zu erklären. Der Reichtum verführt allzu leicht zu jener Art von Halbbildung, die sich mit geistigem Hochmut und dünkelhafter Arroganz' paart. Wir kennen diese Defekte unter dem Schlag­wort: Snobismus. Der Snob ist ein leerer und hohler Bil­dungslakai, der von den Früchten nur die Schalen ißt und sie dann nicht verdauen kam:

Der gesunde Volksgeschmack verlangt eine entspre­chende geistige Kost. Mit snobistischen Ueberfeinerungen füllt man keine starken Menschen aus. Man wende hier nicht ein, da, Volk wolle sich nur amüsieren. Das Volk sucht Freude. Es hat ein Anrecht darauf. Wir haben die Pflicht, sie ihm zu gebe«. Man macht sich meistens kaum eine Vorstellung davon, n-i« freudelos im allgemeinen das Leben des Volkes verläuft und wie wichtig es deshalb ist. hier Abhilfe zu schaffen.Also Brot und Spiele!" unken die Besserwisser. Nein,Kraft durch Freude!" geben wir ihnen zur Antwort.

Kraft durch Freude

Darum haben wir die Bewegung zur Organisation des Opti­mismus so genannt. Millionenfach hat sie das Volk in all sei­nen Schichten an die Schönheiten unseres Landes, an die Schätze unserer Kultur, unserer Kunst und unseres Lebens herange­führt. Gewiß, auch die Unterhaltung ist dabei ausgiebig zu Worte gekommen. Sie ist meistens die Vorstufe zum reinen künstlerischen Genuß. Hier hat fast immer die wahre Kunst ihren Ursprung. Und so begehen die deutschen Kulturschaffenden ihre Jahrestagung zusammen mit dem Volke, das hier durch die NS.- EemeinschaftKraft durch Freude" repräsentiert wird. Unge­zählte Millionen stehen dabei unsichtbar um uns, die auch im vergangenen Jahre in den Theatern saßen, durch die Museen schritten, auf Zügen oder Schiffen durch Länder und durch Meer« fuhren, zum erstenmal vielleicht in ihrem Leben, und sich dabsi bewußt wurden, daß das Leben für ne auch schön und begehrens­wert sein kann. Sie wollen heute ihre innere Verbundenheit mit den deutschen Künstlern bekunden, die ihnen so oft Kraft gaben für den schweren, grauen Alltag, für Sorge, Mühe und Ent- behrung.

Deutsch-feindliche Kreise des Auslandes versuchen oft, das Bild pes '.eita-nMikkb-n deutsche« Künklers dabi« ru verrejchne». dchß

sie rhu als ein getretenes «nd gedrücktes Wesen darsteiken, oas umgeben von Gesetzen und Paragraphen, unter der tyrannischen Diktatur eines kulturlosen, barbarischen Regimes schmachtet und seufzt. Welch eine Verzerrung des wahren Zustandes!

Der deutsche Künstler von heute fühlt sich freier und ungebundener denn je. Er dient mit Freuden Volk und Staat, die sich seiner und auch seiner Sache in so warmherziger und verständnisvoller Weise angenommen haben. Der Nationalso­zialismus hat die deutschen Kunstschaffenden ganz gewonnen. Sie gehören zu uns wie wir zu ihnen. Nicht durch hohle Pro­gramme und leere Redensarten haben wir sie auf unsere Seite gebracht, sondern durch die Tat. Uralte Künstlerträume sind durch uns in Erfüllung gegangen, Wünsche sind in der Verwirk­lichung begriffen. Wie sollte der deutsche Künstler sich in die­sem Staate nicht geborgen fühlen! Sozial gesichert, wirtschaftlich gehoben, gesellschaftlich geachtet, kann er nun in Ruhe und ohne bitterste Existenzsorgen seinen großen Plänen dienen. Er hat wieder ein Volk, das auf seinen Anruf wartet. Er spricht nicht mehr vor leeren Räumen und zu toten Wänden. Ein edler Wetteifer um die Palme des Sieges hat auf allen Gebieten un­seres Kulturlebens begonnen. Der Nationalsozialismus hat auch den deutschen Künstler in seinen Bann gezogen. Er ist die Grund­lage seines Schaffens, das feste Fundament, auf dem er mit uns allen steht. Als treuer Diener seines Volkes erfüllt er die Auf­gaben, die eine große Zeit ihm stellt.

Voll Verehrung blicken wir alle in dieser Stunde auf Sie, mein Führer, der Sie in der Kunst nicht eine lästige Neprä- fentatisnspflicht sehen, sondern eine heilige Mission und hehre Verpflichtung, die letzte und gewaltigste Dokumentation de» menschlichen Lebens. Sie kennen und lieben die Kunst und de« Künstler. Sie stammen auch als Staatsmann aus ihrem Bezirk. Mit heißem Herzen verfolgen Sie den Weg der deutschen Kunst in unserer Zeit. Sie weisen ihr Richtung und Ziel als ihr be­gnadetster Sinngeber. Das danken wir Ihnen alle. Halten Sie auch in Zukunft Ihre schirmende Hand über deutsche Kunst und deutsche Art. Leistung und Tat sollen Antwort und Gelöbnis des deutschen Künstlers darauf sein.

Unser Volk aber steht heute um uns und bei uns. Für unge­zählte Stunden der Freude, Erholung und Erbauung, befreien­den Lachens und aufwühlender Erschütterung stattet es seinen Künstler seine Dank ab. Ein Jahr der Arbeit liegt hinter uns. Ein Jahr der Arbeit wartet auf uns. Die errunge­nen Erfolge rufen zu neuer Tat. Auf diesen aufbauend, wollen wir uns mit heißem Herzen und glühendem Idealismus unsere» Aufgaben hingeben im Dienste an der Kunst, der großen Trö­sterin unseres Lebens.

Die große Kulturrede des Präsidenten der Reichskulturkammer, getragen von einer innigen Verbundenheit mit der Freudejpen- derin Kunst und der tiefen und warmen Anteilnahme für die Kulturschaffenden und -empfangenden, hinterließ einen tiefe» Eindruck. Minutenlanger begeisterter Beifall begleitete den Dank des Präsidenten der Reichskulturkammer an den Führer, der seine schirmende Hand über dem deutschen Kunst- und Kultur­leben hält.

Dann folgte die mit Spannung erwartete Uraufführung de» einzigen Violinkonzertes von Robert Schumann statt. 34 Jahre nach der Niederschrift des Werkes bedeutete die Aufführung, die von allen Reichssendern und einer Anzahl ausländischer Rund­funksender übernommen wurde, den künstlerischen Höhepunkt der gemeinsamen Jahrestagung der Reichskulturkammer und der NSG.Kraft durch Freude". Reichsleiter Dr. Ley brachte nach Worten des Dankes und der Verehrung für den Führer das Sieg-Heil auf Adolf Hitler aus. Der Gesang der Nationalhym­nen beschloß die festliche Sitzung.

Wer kommt zum LanMeust?

nsg. Lanoesbauernführer Arnold erläßt zur Werbeaktion für den Landdienst der Hitlerjugend, die in diesen Tagen durch­geführt wird, nachfolgenden Aufruf:

Es ist schwer, in Zeiten der aufsteigenden Konjunktur dem Bauerntum und dem Boden die Treue zu halten. Millionen haben seit hundert Jahren das Land verlaßen und sind in die Stadt gezogen. Aber es ist noch schwerer für die städtische Ju­gend, wieder zurückzukehren zu der Heimat ihrer Väter, um wie­der dort zu leben und zu schaffen, wo sich zu allen Zeiten Deutsch­lands Schicksal entschieden hat aus dem Lande.

Der Landdienst bekennt sich damit zum deutschen Schicksal. Heute hilft er die Ernährung des Volkes zu sichern. Hunderte und Tausende haben sich schon uneigennützig in den Dienst dieser großen Aufgabe gestellt. Morgen wird er mithelfen, die große völkische Aufgabe des Bauerntums weiterzutragen.

Dank und Anerkennung gebührt den Vorkämpfern. Nicht ma- rerielle Vorteile konnten sie locken, ein hoher Idealismus hat sie getragen. Das Bauerntum und das deutsche Volk hasst, daß diese kleine Schar weiter wirken wird, daß sie auch im kommen­den Jahre zunimmt, um die große Eegenbewegung von der Stadt auf das Land einzuleiten und zu führen.

Darre regelt das Trachtenwesen

Das Bemühen mancher Geschäftemacher, dem Bauer« ein eigenständisches Festkleid" aufzuschwatzen bezw. alte Trachte« künstlich zu neuem Leben zu erwecken, wird durch Grundsätze unterbunden, die der Reichsbauernfllhrer soeben erlaßen hat. Darin heißt es, es sei zu begrüßen und auch mit allen Mittel» zu fördern, wenn die Frauen und Mädchen ihre -Arbeits­und Hauskleider wieder selber anfertigen und sie möglichst aus bodenständigen Werkstoffen Herstellen. Alle Dienststellen des Reichsnährstandes werden angewiesen, solche» Bestrebungen die größte Beachtung und jede mögliche Unter­stützung zu gewähren. Dagegen hält der Neichsbauernsührer aber die künstliche Schaffung eines sogenannten eigenständischen Festkleides" fLr falsch. Wir Na­tionalsozialisten, so sagt Darre, haben nicht die Ueberwindung der Gegensätze von Stadt und Land erkämpft, um nun wieder den Unterschied in der Aeußerlichkeit der Feierkleider und Fest­kleider aufleben zu laßen. Es gebe im nationalsozialistischen Deutschland keineständischen Sonderfeste" oderständischen Son­derseiern", und mithin könne es auch keineigenständisches Fest­kleid" geben. Außerdem gebe es kein Gebiet, wo die Frau oder das Mädchen so sehr den eigenen Geschmack walten laßen könne und solle, wie das des Schmuckes für ein Fest oder eine Feier. Hinweise auf hie Einheitlichkeit der bäuerlichen Tracht in frühe­ren Zeiten und auch noch heut« seien am falschen Ort, ipeil die alte Tracht ihre eigene Sprache hatte und gelesen wurde, wie wir heute die Rangunierschiede und Verschiedenheiten der solda­tische« Uniform tu lesen verständen