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Gegründet 1877

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Bei Wiederholung oder Mrngenabjchluß Nachlaß nach Preisliste. Erfüllungsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold.

Nummer L7S

Altensteig, Freitag, de« 26. November 1SS7

I «0. Zahrga»,

FrrundWft mit Mgarn

teresieu beider Länder, sonder« liefert darüber hinaus eine» wesentlichen Beitrag z» allen auf die Befriedung Europas ge­richteten Bestrebungen.

Emvfmig der ungarischen Staatsmänner beim Sichrer Das Ergebnis der Berliner Aussprachen

Orden für die ungarischen Staatsmänner

Längere und vertrauensvolle Aussprache

Berlin, 25. Nov. Der Führer und Reichskanzler empfing am Donnerstag mittag 12 Uhr in Gegenwart des Reichsministers des Auswärtigen, Freiherrn von Neurath, den ungarischen Ministerpräsidenten von Daranyr und den ungarischen Minister des Aeußeren, von Kanya, die von dem ungarischen Eesanoten in Berlin. Sztojay. begleitet waren, zu einer längeren ver­trauensvollen Aussprache.

Nach der mehr als einstiindigen Unterredung stellte Minister­präsident von Daranyi dem deutschen Reichskanzler die Herren seiner Begleitung vor: den Staatssekretär im Ackerbauministe­rium Marschall, den Staatssekretär im Ministerpräsidium von Pataky, die Ministerialräte von Szent-Jstvany und Szep, die Legationsräte Gras Csaky, Baron Bakach-Bessenyey und von Kzent-Jvanyi und Ministerialkonzipist von Zilahi-Sebeß.

Darum übrr Mm« Mtulkterbesuch

Berlin, 25. Nov. Bei einem Empfang von Pressevertretern auf -er ungarischen Gesandtschaft gab Ministerpräsident von Da­ran y t eine Erklärung ab, in der es u. a. heißt:

Als ich nach dem Tode meines rühmlichen Vorgängers, des Ministerpräsidenten Julius Eömbös, vor mehr als einem Jahre, die Leitung der ungarischen Staatsgeschäste übernahm, habe ich «n einer meiner ersten Erklärungen unterstrichen, daß die unter meiner Leitung stehende ungarische Regierung das mit dem Deutschen Reiche bestehende traditionelle gute Verhältnis stets mit der größten Ausmerksamkeit pflegen wird. Im Zeichen die­ser zwischen Ungarn und Deutschland bestehenden Freundschaft haben deutsche Staatsmänner bei uns in Budapest Besuche ab­gestattet, und auch unser jetziger ossizieller Besuch ist als ein Ausdruck der unsere Völker verknüpfenden und geschichtlich er­probten Beziehungen und Sympathien zu betrachten.

Der außergewöhnlich herzliche und warme Empfang, der uns in diesen Tagen durch die deutsche Regierung und das deutsche Volk zuteil wurde, Hai uns alle tief ergriffen. Ich sehe in diesem Empfang in jeder Beziehung einen starken Widerhall jener Ge­fühle, die uns bei dem der deutschen Regierung jetzt abgestatte- ten offiziellen Besuch geleitet haben.

Es hat mir eine besondere Freude bereitet, daß ich bei dieser Gelegenheit dem Führer und Reichskanzler, dem in der Ge­schichte seines Vaterlandes eine so hervorragende Rolle zusällt, meine Aufwartung machen konnte. Ebenso gedenke ich mit Ge­nugtuung jener persönlichen Fühlungnahme, welche wir mit den Mitgliedern der reichsdcutschen Regierung während unseres Ber­liner Aufenthaltes pslegen konnten.

Besonders hervorheben möchte ich jene tiefen Eindrücke, die ich im Deutschen Reich im allgemeinen und auch durch die Be­sichtigung jener verschiedenen Institutionen gewonnen habe, die zu besuchen uns Gelegenheit geboten wurde. Alles, was wir sahen, ist ein vielseitiger Beweis jener Schöpsungskrast und jener Fähigkeiten, die in dem deutschen Volke leben und welche Eigen­schaften die Tatkraft des Führers und Reichskanzlers so ziel- bewußt in den Dienst der Größe des Deutschen Reiches und des zukünftigen Gedeihens des deutschen Volkes zu stellen wußte.

In Ungarn wird heute durch Zusammenfassung aller in Be­tracht kommenden Kräfte auf jedem Gebiete des wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens eine produktive Aufbauarbeit geleistet. Zufolge der bis jetzt erreichten Resultate dieser plan­mäßigen Arbeit steht unser Volk nunmehr mit zuversichtlichem Hoffen einer besseren ungarischen Zukunft entgegen. In diesem harten Kampfe um die bessere Zukunst ihrer Völker finden sich Deutschland und Ungarn in einem verständnisvollen Zusammenwirken, welches im Zeichen des Friedens, der Gerechtigkeit und der internationalen Gleichberechtigung steht.

Jene Besprechungen, die wir während unseres offiziellen Be­suches in Berlin mit den deutschen Staatsmännern gepflogen haben, bestärkten uns darin, daß die sorgsame Pflege und Weiterentwicklung der zwischen dem Deutschen Reich und Ungarn unverändert bestehenden frenndschaftlichenBe- zieh ungen gemäß unseren friedlichen Zielsetzungen der rich­tige Weg ist. Diese Freundschaftsbeziehungen, die in diesen Tagen auch in handelspolitischer und wirtschaftlicher Hinsicht weiter­gehend befestigt wurden, dienen nicht nur den Interessen der ungarischen und der deutschen Nation, sondern sind auch berufen die Sache des allgemeinen europäischen Friedens und Zusammen­wirkens zu fördern.

Nach meinen Erfahrungen bilden sich um jeden Ministerbesuch Legenden. Ich bin überzeugt, daß auch um unseren Besuch an interessierten oder nicht gut unterrichteten Stellen Kombinatio­nen entstehen werden. Ich betone es deshalb nochmals, daß der

L>e,uky der Mitglieder der ungarischen Regierung gar keinem an­deren Zweck gedient hat. als einen allgemeinen Gedan­kenaustausch zu pslegen und mit den führenden Persönlich­keiten des Deutschen Reiches einen freundschaftlichen Haudedru-* zu wechseln. ,

Zum Abschluß vochmms beim Illyrer

Berlin, 25. Nov. Als Abschluß und Höhepunkt des Besuches der ungarischen Staatsmänner in Berlin fand beim Führer und Reichskanzler eine Abendtafel statt, an der außer dem ungari­schen Ministerpräsidenten und Frau von Daranyi und dem unga­rischen Minister des Aeußeren von Kanya der ungarische Ge­sandte Sztojay und die übrigen Herren der Begleitung mit ihren Damen teilnahmen.

Von deutscher Seite waren mit ihren Damen anwesend sämt­liche zur Zeit rn Berlin befindlichen Reichsminister, Reichs­leiter und Staatssekretäre, Vertreter der Wehrmacht, des Aus­wärtigen Amtes, Botschafter von Popen, der Reichssportsiihrer, die Herren der persönlichen Umgebung des Führers und der den ungarische» Gästen beigegebene Ehrendienst.

Während des nunmehr abgeschlossenen offiziellen Aufenthal­tes der ungarischen Gäste in der Reichshauptstadt bot sich ihnen neben den festlichen Veranstaltungen und dem Besuch der Jagd- ausstellung sowie von Einrichtungen des Dritten Reiches, an Lenen sie besonderes Interesse nahmen, vielfach Gelegenheit za eingehender Aussprache mit führenden Persönlichkeiten des Staates und der Partei. So wurde» mit dem Reichsminister des Auswärtigen die Fragen der europäischen Politik und namentlich diejenigen, die die beiden Nationen unmittelbar be­treffen, in wiederholten freundschaftlichen Unterhaltungen er­örtert. Diese Besprechungen fanden ihre Ergänzung und Be­stätigung in der eingehenden vertrauensvollen Anssprache, die die beiden ungarischen Staatsmänner heute mit dem Führer und Reichskanzler geführt haben. Zu beiderseitiger Eenug- ruung ergab sich erneut eine völlige Uebereinstimmung der Auf­fassungen. Man war sich darüber einig, daß ebenso wie bisher auch in Zukunft in allen die beiden Länder berührenden Fragen der engste Kontakt aufrechterhalten werden soll und die gemein­samen dem Frieden dienenden Ziele durch fortwährende« Ge­dankenaustausch weiterhin zu verfolgen sein werden.

Im Geist der fest begründeten, aus gegenseitigem unerschüt­terlichem Vertrauen beruhenden deutsch-ungarischen Freund­schaft werden auch in Zukunft die vielfältigen Beziehungen zwi­schen den beiden Ländern auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet weiterhin gefördert und alle sonstigen Fragen, die Deutschland und Ungarn gemeinsam angehen. in vertrauens­voller Zusaumenarbeit behandelt werden.

So dient nach der übereinstimmenden lleberzenguug der ungarischen und deutschen Staatsmänner die deutsch-ungarische Freundschaft «nd ihre ständige Vertiefung nicht nur den In-

Berliu, 26. Nov. Der Führer und Reichskanzler hat an» Anlaß des Staatsbesuches des königlich-ungarischen Minister­präsidenten Koloman v. Daranyi und des königlich-ungarische« Ministers des Aeußern Koloman v. Kanya dem königlich- ungarischen Gesandten in Berlin Döme Sztojay, dem königlich­ungarischen Kultusminister Balint Homan und dem Präsiden­ten der Königlich-Ungarischen Nationalbank Finanzminister i. R. Bkla von Jmredy, das Grotzkreuz des Ordens vom Deut­schen Adler verliehen.

Ferner haben eine Reihe weiterer ungarischer Persönlichkei­ten, insbesondere die Begleiter des Ministerpräsidenten und des Ministers des Aeußern, deutsche Auszeichnungen erhalten.

Der königlich-ungarische Ministerpräsident v. Daranyi und der königlich-ungarische Minister des Aeußern v. Kanya sind bereits Inhaber des Großkreuzes des Ordens vom Deutsche» Adler.

Ae ungarische Presse über den Besuch

Der Empfang beim Führer Höhepunkt des Berliner Aufenthalt»

Budapest, 25. Rov. Die Blätter veröffentlichen am Don­nerstag an leitender Stelle in großer Aufmachung lebendige Schilderungen über den feierlichen Empfang des ungarische« Ministerpräsidenten und des Außenministers Leim Führer und Reichskanzler und heben besonders die Herzlichkeit des Empfan­ges der beiden ungarischen Staatsmänner hervor. Alle Blätter weisen darauf hin, daß dieser Besuch ohne jeden Zweifel de» entscheidenden Höhepunkt des Berliner Aufenthaltes bildete und dem Besuch der ungarischen Staatsmänner in der Reichs- Hauptstadt die wahre Bedeutung verliehen habe. Der Empfang beim Führer sei in einer die Vertreter Ungarns auszeichnen­den Form verlaufen. Die feierlichen Aeußerlichkeiten des Empfanges seien auf ungarischer Seite als der Ausdruck der warmen Sympathie und Achtung empfunden worden, die das Deutsche Reich der befreundeten ungarischen Nation entgegen» bringe. Die Blätter heben hervor, daß bei dieser Gelegenheit auch sämtliche Herren der Begleitung des Ministerpräsidenten und des Außenministers dem Führer persönlich vorgestellt wur­den. Die amtliche deutsche Mitteilung über den Empfang der ungarischen Minister beim Führer und Reichskanzler wird vo» Len Abendblättern in großer Ausmachung an erster Stelle ver­öffentlicht.

Einen breiren Raum nimmt ferner die Schilderung der Fest- aufführung in der Staatsoper und des anschließenden Empfanges am Mittwoch ein. Zn allen Einzelheiten wird das glanzvolle Bild der Berliner Staatsoper geschildert, werden die Name« der Teilnehmer genannt und wird endlich der außerordentlich gelungene festliche Verlauf des Abends wiedergegeben.

Ein Mr AntikomlntM-Abkommm

Ansprache von Reichsminister Dr. Goebbels

Berlin, 25. Nov. Aus Anlaß des Jahrestages der Unterzeich­nung des deutsch-japanischen Antikomintern-Abkommens sprachen Reichsminister Dr. Goebbels und der japanische Verkehrs­minister Nagai über alle deutschen und japanischen Sender. Dr. Goebbels führte u. a. aus:

Vor einem Jahr hat die verantwortliche japanische und deutsche Regierung den Entschluß gefaßt, die Kampfansage der Kommu­nistischen Internationale gegen Kultur und Tradition, Aufbau und Weltfrieden mit einer Vereinbarung zu erwidern, deren Ziel und Zweck die Immunisierung ihrer beiden Völker gegen die Seuche des Bolschewismus und die Errichtung einer Schutz­wehr gegen die zersetzende Wühlarbeit der Kommunistischen In­ternationale sein sollte. Ein Jahr ist eine kurze Frist für inter­nationale Verträge. Wenn das deutsch-japanische Antikomintern- Abkommen trotzdem in diesem einen Jahr eine Bedeutung er­langt hat, die weit über die Grenzen der beiden Völker hinaus­reicht, so ist das schon ein Beweis für die Notwendigkeit eines solchen Abkommens und die segensreiche Wirkung der gemein­samen Arbeit. Der internationale Bolschewismus hat nunmehr erkannt, daß hier ein Damm aufgerichtet ist gegen die Fluten des Chaos und der Anarchie, der nicht mehr durchbrochen werden kann. Dieses Abkommen ist lleberzeugungssache der akti­ven Kräfte zweier junger und entschlossener Nationen, «nd keine deutlichere Bestätigung für die Richtigkeit de» hier eingeschlage­nen Weges und die Zweckmäßigkeit einer engeren Zusammen­arbeit konnte e» «ben als die Tatkach« dak die italienische Re­

gierung von der Einladung des Artikels 2 des Abkommens Ge­brauch machte und ihm kürzlich ebenfalls beitrat. Es kann ferner schon am ersten Jahrestage festgestellt werden, daß die innere Zustimmung zu dem Abkommen auch in vielen anderen Länder« ständig im Wachsen begriffen ist.

Wenn ich am Jahrestage des Antikomintern-Abkommens zu­gleich im Namen des ganzen deutschen Volkes meine Grüße der befreundeten japanischen Nation übermittle, so verbinde ich da­mit den Wunsch: Möge die gemeinsame Arbeit im Rahmen die­ses Abkommens, das gegen keinen dritten Staat gerichtet ist und der Verteidigung der Kulturgüter gegen die Zersetzung und Bedrohung durch die Kommunistische Internationale dient, auch weiter von Erfolg gekrönt sein!

Die Rede von Reichsminister Dr. Goebbels wurde in japani­scher Sprache wiederholt. Zum Abschluß des deutschen Teiles die­ser Sendung erklang die japanische Nationalhymne.

Nach der Umschaltung auf die japanischen Sender sprach -er japanische Berkehrsminifter Nagai.

An dem bedeutungsvollen erste» Jahrestag des Bestehens des japanisch-deutschen Abkommens gegen die Kommunistische Inter­nationale gestatte ich mir. ans dem fernen Japan dem befreun­deten deutschen Volk, das ebenso wie das japanische Volk das Ideal des Weltfriedens zu verwirklichen strebt, auf dem Funk­wege meine aufrichtigsten Grüße zu senden. Durch die Kennkni» von WMenichaft. Kunst und Literatur der Deutschen Labe ich