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Schwarzwälder Tageszeit»«,

Nr. 274

verbundenen Nationen. Es ist der regen Tätigkeit des Bud«- pester Universitätsprofessors Robert Gragger, der in Berti« studiert hat. zu danken, daß hier ein neuer Weg beschritte» wurde. Auf sein Betreiben stimmte im März 1916 der Preutz. Landtag einstimmig sür die Errichtung eines Extraordinariats für ungarische Sprache und Literatur an der Berliner Univer­sität. Gragger selbst sollte der Inhaber dieser Lehrkanzel sein,' er hat bis zu seinem Tode 1926 hier in Berlin gewirkt. Im November 1917 wurde dieGesellschaft der Freunde des Ungari­schen Instituts" und dasUngarische Institut" selbst gegründet. Institut und Gesellschaft sollten mit aller Kraft die alten kul­turellen Brücken zwischen Ungarn und Deutschland wieder Her­stellen.

Für die Richtigkeit und Festigkeit dieser Gründungen spricht, daß beide Institutionen den politischen und moralischen Zusam­menbruch von 1918 überdauerten. Diese Standhaftigkeit war der lebendige Beweis auch für die inneren vielhundertjährigen kulturellen Beziehungen zwischen Ungarn und Deutschland. Das Ungarische Institut erfüllte die Ausgabe, zwischen beiden Völ­kern zu vermitteln und ungarische Kultur und Wissenschaft in Deutschland bekannt zu machen. Besonders schwierig, aber umso wichtiger war diese Aufgabe in der Zeit des Novemberregiments ip Deutschland, als deutsche Regierungen von dem nationalen Ungarn, das alle Schrecken eines marxistisch-bolschewistischen Regiments überstehen mutzte, üewutzt Abstand nahmen. Da­mals liefen im wesentlichen über das Ungarische Institut dis alten Kulturoerbindungen zwischen unseren Völkern. Eine Reihe ausgezeichneter Vorträge gab u. a. Zeugnis für das Ver­ständnis Deutschlands für das Schicksal Ungarns.

Aber auf dem schon beschrittenen wissenschaftlichen Wege ist das Ungarische Institut nicht stehen geblieben. Um seine Ar- beitsgrundlagc und seine Bedeutung zu verbreitern, vergrößerte Gragger es um eine türkische und eine finnische Abteilung. Da­mit hatte Deutschland hier im Institut die einzige Forschungs­stelle für eine gesamte uralthaische Philologie.

Besondere Aufmerksamkeit hat sich das Ungarische Institut für Deutschland auch dadurch verdient, datz es sich die Erfor­schung des ungarländischen Deutschtums angelegen sein ließ. Die Arbeiten der ungarischen Jahrbücher ich erwähne beson­ders das Eedenkheft sür Jak. Bleyer legen dafür Zeugnis ab.

Mit der nationalsozialistischen Machtübernahme im Deutschen Reich mutzte sich auch das Verhältnis Deutschlands zu Ungar« «eu beleben. Die Erinnerung an die Waffenbrüderschaft in dem schweren Existenzkampf des Weltkrieges, das gemeinsame Schick­sal nach seinem unglücklichen Ausgang und die gemeinsame Front im Kampf gegen den Bolschewismus, dessen Schreckens­regiment beide Völker an ihrem eigenen Leibe verspürt haben» «ntzt« uns zusammenführen.

In der lleberzeugung, datz diese Ncubelebung begleitet sein müsse von neuer geistiger Fühlungnahme, zumal nach den ent­leibenden Veränderungen in Deutschland durch die national- sozialistische Revolution, bin ich im Oktober 1934 der Einladung der ungarischen Regierung folgend nach Ungarn gegangen und brachte von dort nicht nur neue persönliche Verbindungen und starke Eindrücke von dem Lebenswillen und dem ernsten Ringen Ungarns um die Erhaltung seiner kulturellen Kraft unter den schweren Bedingungen des Friedensdiktats mit nach Deutsch­lands, sondern auch einen ersten Kulturvertrag.

Indem ich Ihnen, Herr Professor Farkas, dessen Lehrstuhl an der Berliner Universität wir im vorigen Jahre in ein Ordi­nariat umwandeln konnten, meine Glückwünsche zum 20jährigen Bestehen des Ungarischen Unstituts sür Sie und alle an ihm Und für es Wirkende ausspreche, gebe ich Ihnen die Versiche­rung, datz die deutsche Reichsregierung weiterhin alles tun wird, um das Institut im Sinne seiner Gründung zu lebendiger Wirk­samkeit gelangen zu lassen.

Ae Verschwörung der Kavo-tnmSaiM

Eine Verlautbarung des französische» Innenministeriums

Paris, 2t. Nov. Das französische Innenministerium hat eine Verlautbarung über die Waffenfunde ausgegeben, in der es heitzt, datz einewahre Verschwörung gegen die rep ublikanischenEiuricht ungen" entdeckt worden sei. Die Polizei habe eine beträchtliche Anzahl militärischen Mate­rials ausgefunden, das zum großen Teilausländischen Ursprungs" sei, nämlich Maschinengewehre. Gewehre, Ma­schinenpistolen usw. Die Haussuchng bei derSee- und Flutz- Hypothekenrassc", deren Geschäftsführer der Ingenieur Deloncle sei, habe gezeigt, datz man es mit einer den Dienststellen des Heeres genau nachgebildeten paramilitärischen Ge­heim organisation zu tun habe. Sie umfasse einen Stab, vier Büroabterlungeu und einen Rot-Kreuz-Dienst. sei eingeteilt in Divisionen, Brigaden. Regimenter. Bataillone usw. Sie trage den deutlichen Charakter einerB ü r g e r l r i e g s o r g a n i f a - tion". Die beschlagnahmten Schriftstücke bewiesen, datz die Schuldigen die republicannchc Staatsform, die Frankreich sich frei gegeben habe, durch e>e Herrjchaftsform der Diktatur als Vorbereitung für die Wiederherstellung der Mo­narchie ersetzen wollten. Dieie Pläne seien genau vorbereitet worden.

Man habe gefunden: Material zur Herstellung von falschen Peronalausweisen, Anweisungen für die Beförderung von Waf­fen, Nachrichten über Polizeiftreitkräfteverteilung in der Um­gebung von Paris, Namen der Befehlshaber der grotzen Ein­heiten, Angaben über zahlreiche Offiziere und über das Material der Regimenter, unausgefüllte Dienstanweifungsformulare. die aus den Militärbüros gestohlen worden seien, eine Liste von Häusern mit doppeltem Ausgang, genaue Pläne der Kanalisie­rung von Paris, Lagepläne der Wohnungen von linksstehenden Schriftleitern, der sozialdemokratischen Abgeordneten, das Unter­schriftsbild gewisser Minister, eine Liste von Ministern und Parlamentariern, die beim ersten Anzeichen zu verhaften feien, Akten über die Beschlagnahme der Autobusse zum Zwecke der Waffenbeförderung, einen Plan zu einem Handstreich gegen den bei Paris gelegenen Mont Valerien, um die dort befindlichen Waffen in die Hand zu bekommen. Diese Vorbereitungen 'eien gescheitert, weil die Regierung, die das Vertrauen des Landes besitze, wachsam gewesen sei. Die republikanischen Einrichtungen hätten von dem Unternehmen der Unruhestifter nichts zu be­fürchten. Die Schuldigen würden streng bestraft.

Frankreichs Mitschuld

Aas Beweismaterial Nicht durchschlagend

Paris, 24. Nov. Die Mitteilung des Innenministers über die Kapuzinermänner hat in der Pariser Oeffentlichkcit grotzes Er­staunen und scharfe Kritik.hervorgerufen Man macht darauf aufmerksam, datz die Ergebnisse der polizeilichen Untersuchung weit davon entfernt seien, einen tatsächlich umfassenden Ver­schwörungsplan zu enthüllen. Dann will man es einfach nicht glauben, datz in Frankreich eine nennenswert starke Bewegung für die Wiederherstellung der Monarchie zusammengebracht wer­den könnte. Endlich findet man das im amtlichen Lommuniquo vorgebrachte Belastungsmaterial allzu mager.

DerJour" schreibt:Dieses Komplott ist zu sckön. Es ist zu genau ausgezogen, entsprechend den besten Rezepten des Kintopps, als datz wir einen Augenblick a» feinen ernsthafte« Charakter glauben könnten. Dieser-Kriminalroman schmeckt nach der Polizeiregie. In Wirklichkeit handelt es sich darum, für eine wackelnde Regierung eine Mehrheit zu gewinnen, die jede» Augenblick zu zerbrechen droht."Echo de Paris" schreibt: All das scheint nicht sehr ernsthaft. Kann man sich eine monar­chistische Revolurion vorstellen, die in den Kanalröhren von Paris beginnt und die städtischen Autobusse in Panzerwagen verwandelt? Glaubt man, datz solche Mittel ausreichen, um die Einrichtungen unseres Landes umzustürzen?"

Die Linkspresse dagegen schwelgt in den sehr mageren Ent­hüllungen.

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Neue Feststellungen der Pariser Polizei

Paris, 28. Noo. Wie Havas berichtet, hat der Direktor der Sicherheitspolizei der Presse am Mittwochabend mit­geteilt, datz die BezeichnungKapuzenträger" (cagoulards) von nun ab nicht mehr gebraucht werde, weil man den wirklichen Namen der Verschwörer kenne. Die entdeckte Organisation trage den NamenE eh e i in a u ss ch u tz der revolutionären Tat". Die Mitglieder des Stabes" besäßen eine blau-weitz-rote Armbinde mit einem in königsblauer Emaille ausgeführten Abzeichen, das eine Lilie zeigte. Zwei solcher Armbinden seien bei einer Haussuchung eines flüchtigen Warenhausangestellten vorgesunden worden.

Zu den Verhaftungen bemerkte der Polizerdirek- tor, daß das Verhör eines festgenommenen Fliegerunter- ossiziers erwiesen habe, daß er demEeheimausschuß der revolutionären Tat" angehörte und eine Villa bei Paris bewohnte, in der eingeheimes Gefängnis" vorbereitet worden sei. Verhaftet worden seien außerdem drei Algerier, und zwar ein kaufmännischer Vertreter, ein Schriftsteller und ein Bauer, die einer VereinigungDas französische Algerien" angehörten und mit dem gegenwär­tig in Brüssel befindlichen Sekretär der royalistischen Zeit­schriftKurier Royal" in Verbindung gestanden haben sol- sen. Auch die drei Algerier sollen Mitglieder desGeheim­ausschusses der revolutionären Tat" gewesen sein. Sie haben angeblich gestanden, während eineinhalb Monaten etwa 15 OVO Franken erhalten zu haben. Die Unter­suchungsbehörden nehmen an, daß die drei Algerier den Auftrag gehabt hätten, sichere Leute für die Möglichkeit eines Putsche-, anzuwerben.

Der General Dusseigneur, der von der Poli­zei am Mittwoch eingehend verhört worden ist, wird die Nacht im Polizeigebäude verbringen, jedoch ist über seine Freilassung noch nicht entschieden.

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Wieder französisches Gebiet überflogen

London, 24. Noo. Nach einer Reuter-Meldung hat die natio­nalspanische Regierung mitgeteilt, datz 18 bolschewistische Bomber aus der Richtung von Tarbes in Frankreich die spanische Grenze überflogen und die Stadt Rioja sowie verschiedene offene Städte in der nördliche» Ebro-Front mit Bomben belegt haben. Der bolschewistische Luftangriff habe unter der Zivilbevölkerung Opser gefordert.

Zwkistl an trr Bkrlavtbarvng

Rom, 24. Nov. Die gesamte römische Abendpresse bekundet die schärfste Entrüstung über den neuen sowjetspanischen Luftangriff auf nationalspanisches Gebiet. Schon in den lleberschriften wird unzweideutig auf die Ver­letzung des Völkerrechts und aller internationalen Vereinbarun­gen hingewiesen.Lavors Fascista" betont, datz sich Frank­reich bereits zum zweitenmal zum Helfershel­fer bei den Schandtaten Rotspaniens macht.Tribuna" unter­streicht ebenfalls die unbestreitbare Mitschuld Frankreichs, das den sowjetspanischen Banditen den Luftweg über das französische Gebiet freigebe. Die roten Flugzeuge haben, so schreibtTri­buna", den französischen Luftraum auf dem Hin- und Rückslug ungestört passieren können. Die Verletzung jeglicher guter Moral der Kriegsführung von seiten der spanischen Bolschewisten stehe autzer Zweifel, aber noch schlimmer ist es. datz ein Staat, der sich ..mit leeren Phrasen zum Schutzherrn der Nichteinmischung auf­wirst". diesem verbrecherische» Bandenunwesen seine Helfershand reiche.

Das sei ein untragbarer und ungerechter Zustand, der die Unterzeichnerstaaten der Nichteinmischungs-Verpflichtung nicht nur vor ein Problem der Gerechtigkeit, sondern auch der Würde stelle. Ferner erklärt das Blatt, datz die Waffen- und Freiwilli- gen-Transvorte zugunsten der Roten über die Pyrenäen am hettichten ^age unverändert weitergin^n. Die sowjetspanischen Zeitunge» brüsteten sich sogar mit dieser Unterstützung.

FcanzMlim Msuch in Lenden

A« Monrag komme» Chautemps und Delbos

London. 24. Nov. In der Mittwoch-Kabinettssitzung stattete Lord Halifax dem britischen Kabinett einen Bericht über sei- «en Besucht» Deutschland ab. Bor der Kabinettssttzung hatte er et«e halbstündige Besprechung mit dem englische« Pre­mierminister.

I« London wird nunmehr amtlich bestätigt, datz der franwst- sche Premierminister Lhautemps und der französische Au­ßenminister Delbos nach London einaeladen worden seien. Der Besuch, so wird erklärt, diene einer Aussprache über internationale Fragen, die Großbritannien und Frankreich be- treffen. Nach einem Pariser Neuterbericht werden Chautemps und Delbos ihre Besprechungen mit den britischen Kabinetts- Mitgliedern am Montag und Dienstag nächster Wo- che haben, also voraussichtlich am Sonntag in London eintref. se«. '

Znm Anlikominiern- Abkommen

Nundsunkfeierstunde am Jahrestag der Unterzeichnung des Antikomintern-Abkommens

Keichsministsr Dr. Goebbels und Minister Nagai spreche» Aus Anlatz des Jahrestages der Unterzeichnung des deutsch» spanischen Antikomintern-Abkommens bringen alle deutsche» und alle japanischen Sender am Donnerstag. 25. November, von 12-30 bis 13 Uhr eine Sendung, in deren Verlauf Neichsminister Dr. Goebbels und der japanische Verkehrsminister Raaat Iprechen.

Mwinew-Flnktlstkin fällig?

London, 24. Nov. Der Warschauer Korrespondent desDaily Expreß" will offenbar auf Grund von Gerüchten, die in der polnischen Presse auftauchen, das baldige Ende der Herrschaft von Außenminister Litwinow-Finkelstein Voraussagen können. Man glaube jetzt, sagt das Blatt, die Stellung Lit- winow-Finkelsteins sei durch die Säuberungsaktion unter den Sowjetdiplomaten so erschüttert worden, datz er im Januar zu­rücktreten werde. Eeneralstaatsanwalt Wyschinski bereite eine» Massenprozetzfür jene Sowjetdiplomaten vor. die von ihren Auslandsposten abberufen und ins Gefängnis ge­worfen worden seien. Drei Botschafter, zwei Gesandte und vier- zehn Botschaftssekretäre ständen unter der Anklage antisowjet­russischer Betätigung. Authentische Nachrichten über diese An­gelegenheit sind noch nicht zu erhalten gewesen.

Maul-und Kwvevfeuche in fast ganz Frankreich

Paris, 24. Nov. DieEpoque" erklärt im Zusammenhang mit der in Frankreich herrschenden Maul- und Klauenseuche, datz man mit einem Verlust von mindestens einer Milliarde Franc rechnen müsse. Die Ausdehnung der Seuche sei außerordentlich stark. Am 15. Oktober seien 83 Departements, d. h. fast ganz Frankreich, von dieser Seuche heimgesucht gewesen. In zahl­reichen dieser Departements seien zwischen 3000 und 700« Gehöfte befallen. Selbst der Zoologische Garten in Paris sei nicht verschont geblieben.

Neues Gesetz für tie NennefstnigsbMken

Berlin, 24. Noo. Die Reichsregierung hat aus Vorschlag de» areichsjustizministers Dr. Gürtner das Gesetz über die Beurkun» dungs- und Veglaubigungsbefugnis der Vermessungsbehörden vom 15. November 1937 erlassen. Das Gesetz soll der Verein­fachung und übersichtlichen Gestaltung der Kataster dienen und dazu beitragen, datz Grundstücke eines Eigentümers, die räumlich und wirtschaftlich eine Einheit sind, im Kataster als ein Flur­stück (Parzelle) gebucht werden. Zu diesem Zweck gibt das Gesetz den Vermessungsbehörden die Befugnis, Anträge von Grundstücks eigentümern auf Vereinigung der Teilung von Grundstücke öffentlich zu beurkunden oder zu deglaudigen. Das bedeutet et»e Erleichterung für den Grundeigentümer.

Bei den Vermessungsarbeiten an seinen Grundstücken wird er ohnehin mit den Vorständen der Vermessungsbehörden oder ihre» beauftragten Beamten zu tun haben; bei ihnen kann er sofort die nötigen Anträge stellen. Es darf erwartet werden, datz die An­regungen der Vermessungsbeamten zur angemessenen rechtliche» Vereinheitlichung oder Neueinteilung von Grundflächen bei de» Eigentümern das nötige Verständnis finden. Hervorzuheben ist, datz für die Beurkundungen und Beglaubigungen nach dem Gesetz keine Gebühren erhoben werden. Auch die Eintragung der Ver­einigung mehrerer Grundstücke im Grundbuch ist gebührenfrei, wenn die Vermessungsbehörde bescheinigt, daß das zu bildende Grundstück örtlich und wirtschaftlich eine Einheit darstellt.

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8viähriger Araberscheich zum Tode verurteilt. Das Mili­tärgericht in Haifa führte am Mittwoch als ersten Militär- gerichtsprozeß eine Verhandlung gegen den Äeltesten der bei Penin gefangenen vier arabischen Freischärler durch. Der Angeklagte, der zede Schuld abstritt, war der 80jährige Scheich Farhan Faadi. Den Antrag der Verteidigung, an­gesichts des Alters von 80 Jahren, der nichtbewiesene» Schuld sowie der hohen Herkunft des Angeklagten mil­dernde Umstände anzuerkennen, lehnte der Angeklagever- treter ab und beantragte seinerseits die Todesstrafe. Der Militärgsrichtshof fällte das Todesurteil- das der An­geklagte würdevoll und vollkommen ruhig aufnahm. Die Urteilsbestätigung liegt in Händen des Höchstkommandie­renden der britischen Truppen in Palästina. Während der Vsrhandlugnen demonstrierten zahlreiche Araber vor dem Gerichtsgebäude.

Schweres Unglück auf der Friedenshütte. Am Mittwoch ereignete sich in der Stahlgießerei der Friedenshütte bei Kattowitz beim Abfüllen von Eisen eine schwere Explosion. Das umherspritzende flüssige Eisen traf 17 Arbeiter, die sämtlich schwere Brandwunden erlitten. Ein Arbeiter starb kurze Zeit darauf, drei weitere wurden so schwer verletzt, datz an iürem Aufkommen gezweifelt werden muß.

Zwei englische Militärflugzeuge zusammcngestotzen. In Loulsdon (Grafschaft Surrey) prallten am Dienstagabend zwei Einsitzer der britischen Luftwaffe in voller Fahrt zu­sammen, wobei die beiden Maschinen in Flammen aufgin­gen. Die Insassen kamen ums Leben.

Ueberschwemmungen über Jamaica. Wie aus Kingston (Jamaica) gemeldet wird, sind in den letzten Tagen schwere tropische Regengüsse über Jamaica niedergegangen, die große Ueberschwemmungen zur Folge hatten. Dabei find im Westen von Jamaica 19 Personen ums Leben gekom­men.