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.Echwarzwalder Tageszeitung"
Vsr 14 Jahren
Der teuerste Tag in der Inflation überhaupt, führte sich am Dienstag, 23. November, zum 14. Male seit dem Jahre 1923. Merkwürdig rasch ist diese Zeit vergessen, in der sich nur noä Astronomen und Mathematiker zurechtfinden konnten, der gewöhnliche Sterbliche aber sich in diesen „Höhen" vollständig verlor.
So kostete z. V. vor vierzehn Jahren eine Matz Bier S20 Milliarden und ein Laib Brot 500 Milliarden Mark. Eine Billion Papiermark war gleich einer Eoldmark. Viele Sparer verloren damals ihr Geld, dafür aber ging es den jüdischen Schacherern und Wucherern umso besser.
Mit Schrecken denkt das deutsche Volk an die Inflationszeit, die allein in den Jahren marxistischer Mistwirtschaft möglich war, zurück. Heute ist es doppelt dankbar daiür, dah wir alle wieder vertrauensvoll in die Zukunft blicken können.
Baume ohne Draller
Wenn die grauen Novembernebel in der Luft hängen und die ersten Nachtfröste die Erde weist überhauchen, taumeln immer schneller im Windeswehen die gelben und braunen Blätter von allen Bäumen und von allen Sträuchern, und immer dunkler reckt kahles Geäst sich ins Himmelsgrau.
Blätter aus nassen Straßen, Blätter im wehenden Winde, Blätter überrieseln alte Straßen und Weiten. Wohin der Fuß tritt, begräbt er Schönheit, die uns im Frühling und im Sommer erfreute. Stumm und unscheinbar deckt nun den Boden, was im Glanze goldenen Sonnenleuchtens der Welt den strahlenden Rahmen 'hier tausend Wunder lieh.
Aber auch sterbendes Laub erfüllt noch seinen Dienst an der Schönheit der Welt. Es gibt den Bäumen ihre ursprüngliche, ihre nackte Gestalt, die es monatelang verhüllt und verborgen hatte, wieder zurück. Und diese Gestalt ist oftmals ergreifend schön! Da steht eine entlaubte schlanke Birke mit dem Filigrannetz ihrer Aeste, Zweige und Zweiglein vor einem Hellen Himmelsgrunde! Da ist die knorrige Gestalt eines uralten Eichen- rirsen mit den trotzig hierhin und dorthin gereckten dicken Armen! Dann die ersten Ansätze der neuen, nächstjährigen Knospen am Flieder und die jungen starren, spitzigen Vlütenkätzchen an Haselnuß, Erlen und Birken!
Kahles Eäst reckt sich graubraun in den Himmel und macht »tuen Weg durchs Novembergrau noch so viel herbstlicher. Aber die Bäume behüten die Wege. Und gehst du von dannen, so winken sie im Herbstwind, — bis der graue Nebel sie allmählich
«Hüllt.
Mm Slachnrvtro aus all« Ml!
Oelquellen in Ungarn ausgesunden. Nach einem in Budapest eingelaufenen telegraphischen Bericht ist man in der Nähe der Gemeinde Lispe bei Szentandorsan auf zwei unerwartet ergiebige Oelquellen gestoßen. Die Quellen, die aus einer Tiefe von 1100 Meter Hervorbrechen, lieferten in wenigen Tagen sechs bis sieben Waggon reinsten Mineralöls. Die Ausbeute, die bereits seit einiger Zeit im Gange ist und jetzt hu dem unerwartet reichhaltigen Ergebnis geführt hat, negt in Händen eines englisch-amerikanischen Unternehmens.
Brasilien ächtet einen Landesverräter. Vundesprasident Bargas hat durch eine Verordnung den früheren Präsidenten des Staates Nio Grande do Sul, General Flores da Tunha, der nach dem mißglückten Aufstandsversuch von Anfang Oktober nach Uruguay geflüchtet war, sämtlicher militärischen Ehren entkleidet.
Bolschewikeuschisf in die Luft geflogen. Der spanisch-bolschewistische Dampser „Cale Elcofauba", der von Castillon nach Valencia unterwegs war und angeblich eine Ladung „Zement" an Bord hatte, ist nach einer hier vorliegenden Meldung aus Barcelona etwa 70 Kilometer vor Valencia gesunken. Dir gesamte Besatzung kam dabei ums Leben.
Man vermutet, daß das Schiff auf eine der Minen ausgelaufen ist, die den Hasen oon Valencia abriegeln.
Erhöhung der französischen Eisenbahntarise. Der Präsident der verstaatlichten französischen Eisenbahnen hat erklärt, daß der Verwaltungsrat der Gesellschaft die Erhöhung der Eisenbahn-, Personen- und Gütertarife um rund 2a v. H ab 1. Januar 1938 beschlossen hat Man nimmt an, daß ein Ministerrat diesen Beschluß ebenfalls gut heißen wird.
Panik in einem französischen Kino. In einem Lichtspieltheater in Bolbec bei Rouen brach kurz vor Beendigung einer Vorstellung ein Feuer aus, das zu einer Panik unter den 250 Zuschauern führte. Obwohl sofort alle Notausgange geöffnet wurden, erlitten 15 Personen zum Teil schwere Brandwunden.
Wiener Universität gesperrt. Mit Rücksicht aus die andauernden Demonstrationen der Medizinstudenten wegen der geplanten Verlängerung ihres Studiums, hat der Rektor die Sperre der Wiener Universität auf unbestimmte Zeit verfügt.
Italienische Frontkämpfer in London. In London traf am Montagnachmittag eine Abordnung des italienischen Frontkämpferverbandes unter der Führung ihres Präsidenten del Croix, einer Einladung der British Legion folgend, ein. Die italienischen Besucher wurden am Dienstag von König Georg empfangen.
Neuer Soivjetbotschafter in China. Amtlich wird bekanntgegeben, daß zum Botschafter der Sowjetunion in China ein gewisser Iwan Luganietz-Oreljki ernannt worden ist. Damit scheint sich — wie üblich, das Schicksal seines Vorgängers Bogomolow erfüllt zu haben, der schon vor einigen Monaten aus Nanking abberufen worden war und hartnäckigen Gerüchten zufolge unter den verhafteten Eowjetdiploma- ten genannt wurde. Der neu ernannte Sowjetbotschaster ist eine völlig unbekannte Persönlichkeit.
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Schicksalsoerbnndenheit
8 Von einem sonderbaren Fall von Schickjalsverbuu- denheit zwischen Zwillingen berichten französische Zeitungen. Zwei brasilianische Zwillingsbrüder, Fernando und Diego Bontales, zeigten seit ihrer frühesten Kindheit einen sonderbaren Gleichlauf in ihren Lebenserscheinungen.
Daß die Kinderkrankheiten — Masern, Scharlach usw. — Lei ihnen gleichzeitig auftraten, erklärt sich aus der trotz aller Vorsichtsmaßregeln bei Infektionskrankheiten oft unvermeidlichen Ansteckung auf selbstverständliche Art. Doch schienen die beiden Brüder immer durch ein geheimnisvolles Band verknüpft. Stürzte der eine beim Schlittschuhlaufen und verstauchte sich den Fuß oder fiel der eine vom Fahrrad, so durfte man besten sicher sein, daß dem anderen binnen kürzester Frist das gleiche Mißgeschick widerfahren würde. Die Schulersolge und Mißerfolge der beiden Knaben wiesen die gleiche Kurve auf. Aber auch später, als ihre äußeren Lebensformen einander unähnlicher wurden, blieb ein geheimnisvoller Zusammenhang bestehen.
Fernando Bontales wurde Farmer, er hatte Landwirtschaft studiert und bewirtschaftete seine Pflanzungen nach den modernsten wissenschaftlichen Grundsätzen. Diego Bontales wurde Industrieller, er unternahm ausgedehnte Reisen, hielt sich wiederholt in Europa auf und vermählte sich mit einer Pariserin, während sein Bruder eine Brasilianerin heiratete. Die Zwillinge waren also ganz verschiedene Wege gegangen. Aber der seelische Zusammenhang blieb bestehen. Es wirkte sonderbar, wie sich etwa die Ehen dieser beiden Ehen ganz parallel entwickelten. Beide waren drei Jahre lang verheiratet — der eine in Südbrasilien, der andere in England — erlebten im vierten Monat der Ehe einen Autounfall, der verhältnismäßig glimpflich verlies. Bei beiden Brüdern nahmen die Ehen gegen Ende des dritten Jahres einen unglücklichen Verlauf und wurden bald nachher geschieden.
Auch die Kurve der Berufserfolge zeigte eine auffallende Uebereinstimmung. Um die gleiche Zeit etwa, in der Fernando durch eine Mißernte schwer geschädigt wurde, erlitt Diego durch eine Fehlspekulation einen großen Verlust. Das Seltsamste
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aber bestand darin, daß sie oft, mochten sie durch viele tanse^ Kilometer getrennt sein, durch ein untrügliches Gefühl voreinander wußten, wie es dem andern ging. Sie sind Leih gleichzeitig ums Leben gekommen. Der eine geriet auf sein« brasilianischen Farm in eine Dreschmaschine und wurde zermalmt. Der andere wurde — zur selben Stunde — in Marseille von einem Lastwagen überfahren. Beide waren noch etw, eine Stunde nach dem Unfall bei Bewußtsein und jeder erklärt« den an seinem Sterbelager befindlichen Personen, er habe di« Empfindung, daß sein Bruder schwer verletzt sei.
Der Ursprung der Stoffnamen
Die Seide war den Deutschen eher bekannt als der Katt«», Das Wort ist aus dem lateinischen seta, Haar, Borste, entstanden, denn im Mittelalter nannte man den kostbaren Stoff „seta serica", chinesisches Haar. Der Samt ist dagegen griechischen Ursprungs. Er ist aus Hexamiton entstanden, was so viel wie ei» Gewebe aus sechs Fäden bedeutet. Erst im 17. Jahrhundert kam nach Deutschland das Wort Kattun, es ist dem holländische« „katoen" nachgebildet, die Holländer haben es wieder den Arabern entlehnt, bei denen „quutun" Baumwolle heißt, daher auch der französische Eaton. Arabischen Ursprungs ist auch der Atlas, der erst seit dem 15. Jahrhundert bei uns eingeführt ist. Er bedeutet glatter Stofs und kommt vom Verb talasa, d. h. weg- wischen, die Haare wegwischen. Orientalischen Ursprungs stt ferner der Mustelin, nach der Stadt Mosul am Tigris benannt, wo der Stoff zuerst fabriziert wurde, aus demselben Grunde wurde auch Gaze nach Gaza benannt, der mächtigsten Stadt der Philister. Der Damast wurde ursprünglich damask genannt u«d schreibt seinen Namen von den Verzierungen der Damaszener Klingen her. Aus Persien ist der Taffet gekommen. Er ist r« tasten, glänzen abgeleitet, bedeutet also so viel wie glänzend« Stoff. Schließlich führt uns das Wort Moiree oder Mohr wieder nach Indien. Ursprünglich bedeutete es ein Tuch aus Ziegenhaaren, die Türken nannten es moiucar, haben aber das Wort dem indischen maghar (Tuch) entlehnt.
Ein Deutscher brachte die erste Biene ins Land
1)^3. Dem „Vienenvater" Emil Schenk verdankt Brasilien die Förderung und Erhaltung der Bienenzucht i» Brasilien. Aber auch das Verdienst, die ersten Bienen in Brasilien eingeführt zu haben, kommt einem Deutschen zu. Der Bauer Hanne mann brachte aus Pommern außer seiner Frau und einer Kiste kümmerlichen Hausrates auch ein paar Bienenstöcke mit. Als er starb, hat seine Tochter das Werk fortgesetzt. Tausend« von Bienenstöcken belebe» jetzt die Gärten, Felder und Wiesen nicht nur der deutschen Kolonisten, Tausende von Kilo Wachs, das wertvoller ist als der Honig selbst, werden heute jährlich aus Brasilien ausgeführt.
Druck und Verlag: W. Rieker'sche Buchdruckerei in Altensteig. -auptschristltg.: Ludwig Lank. Anzeigeultg.: Gerhard La»I, alle in Altrnsteig. D.-«.: X. S7: 2186. Zzt. Preis!. « gültig.
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