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ernruf S21.

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Altenfteig, Mittwoch, den 24. November 1937

Nummer 273

Der MM zur BartMhMschaft

«outhofen, 23. Noo. Der Führer traf am Dienstagmittag 12 ,Ahr zur Weihe der Ordensburg Sonthofen und zum Abschluß der ersten gemeinsamen Tagung der Kreisleiter und Eauamts- lriter der NSDAP, in der Allgäuer Kreisstadt Sonthofen ein-

Lamit erreicht die Führertagung der NSDAP, auf der Or­densburg Sonthofen, auf der zehn Tage lang die Reichsleiter und Führer der Gliederungen der nationalsozialistischen Bewe­gung zu den Politischen Leitern gesprcchen haben, ihren fest­lichen Höhepunkt. Nach den beiden bereits früher vollendeten Ordensburgen Crössinsee und Vogelfang erhielt damit auch die dritte Ordensburg, die zur Erziehung des politischen Führer­aachwuchses der nationalsozialistischen Bewegung und damit des deutschen Volkes bestimmt ist, durch den ersten Besuch des Füh­rers ihre schönste Weihe. Mit dem Führer kamen sein Stellver­treter Rudolf Hetz, die Reichsleiter Vormann, Vouhler und Dr. Dietrich sowie Obergruppenführer Brückner und Brigadeführer Schaub.

In Jmmenstadt, kurz vor Sonthofen, begrüßte Neichsorgani- sationsleiter Dr. Ley mit dem Reichsschulungsleitcr der NS.- DAP., Hauptamtsleiter Schmidt, den Führer. Sonthofen berei­tete dem Führer einen begeisterten Empfang.

Es ist, als Hütte auch die Natur sich auf diese seltene Feier­stunde eingestellt. Die gestern und vor Tagen noch durch Nebel­schwaden verdeckten Oberstdorfer Berge erstrahlen im schönsten Sonnenschein. Der Regen hat aufgehört. Es gibt nichts, was die Harmonie des Landes um die Burg stören könnte. Die Wege und Straßen von Jmmenstadt, wo der Führer mit dem Sonder-- zug ankam, bis zur Burgauffahrt sind mit Menschen schon seit Stunden gefüllt. Von den Berghütten und Almen, aus den Dörfern und Städten der Umgebung find Tausende von Volks­genossen, Jung und Alt nach Sonthofen gekommen, den Tag mitzuerlcben, ihren Führer zu bejubeln. Wohl zehnmal mehr Menschen als dieser kleine Marktflecken und Wintersportplatz Einwohner zählt, sind zusammengeströmt. Betriebe und Fabri­ken, Schulen und Heime schlossen.

Auf der Ordensburg waren Kreisleiter und Eauamtsleiter hundertschaftsweisc auf dem stilvoll geschmückten Burghof der dritten Ordensburg der NSDAP, angetreten. Vor dem Burgtor standen die Reicks- und Gauleiter mit dem Burgkommandanten Bauer.

Begeisterte Begrüßung durch die Bevölkerung

Auf dem Bahnhof von Sonthofen erwarteten den Führer, wie die NSK. meldet, Gauleiter Wahl, der Kommandierende General des VII. Armeekorps, General der Artillerie von Reichenau, und Obergruppenführer Sepp Dietrich sowie die Führer der Gliede­rungen der nationalsozialistischen Bewegung im Gau Schwaben. Vor dem Bahnhof schritt der Führer die Front der angetretenen Ehrenformationen der Bewegung und der Wehrmacht ab; be­gleitet von dem begeisterten Jubel der aus dem ganzen Allgäu herbeigeeilten Bevölkerung trat der Führer sodann mit seiner Begleitung die Fahrt zur hochgelegenen Ordensburg an. Der schmucke Allgäuer Marktflecken Sonthofen hatte sein schönstes Festgewand zu diesem Ehrentage angelegt. Der Jubel der Be­völkerung war groß.

Aus der Ordensburg

Am Eingang zur Burg erstattete der Burgkommandant von Sonthofen, Hauptamtsleiter Bauer, dem Führer Meldung. Zur Begrüßung des Führers hatten sich hier ferner versammelt die Reichsleiter Alfred Rosenberg, Buch und Vouhler, fast alle Gau­leiter, die Vurgkommandanten der Ordensburgen Crössinsee und Vogelfang sowie zahlreiche Hauptamtsleiter und Amtsleiter der Reichsleitung und stellvertretende Gauleiter. Der Führer trat sodann durch das Tor des großen Pallas auf den großen Burg­hof, wo die Kreisleiter und Eauamtsleiter in ihren Hundert­schaften im offenen Viereck Aufstellung genommen hatten. Der Führer schritt in Begleitung des Reichsorganisationsleiters und des Burgkommandanten die Front der hier erstmals versammel­ten Politischen Leiter ab, während der Musikzug der Ordens­burg Vogelsang den Präsentiermarsch intonierte.

Im Anschluß daran besichtigte der Führer mit seiner engeren Begleitung, von dem Architekten Gauamtswalter Gießler ge­leitet, die bisher fertiggestellten Einrichtungen der dritten Or­densburg der NSDAP. Auf dem inneren Burghof verharrte er, um den Liedern der Bewegung und dem Deutschlandlied zu lau­schen, die vom Glockenspiel im Pallas auf die Burg herabklangen.

Im zweiten Burghof grüßte der Führer das hier versammelte Personal der Burg sowie die am weiteren Ausbau der Burg be­schäftigten Arbeiter. Darauf betrat der Führer den Vortrags- faal, wo ihm die Kreisleiter und Eauamtsleiter einen begeister­ten Empfang bereiteten.

Sine zweistündige Rede des Führers

Burgkommandant Bauer begrüßte den Führer mit einem dreifachen Sieg-Heil, in das die Kreisleiter und Gauamtsleiter begeistert «instinuuten

I Dann ergriff der Führer das Wort. In mehr als I zweistündiger, überaus eindrucksvoller Rede entwickelte der Füh­rer aus einem groß gesehenen geschichtlichen lleberblick den volkspolitischen Gedanken, der durch die na­tionalsozialistische Bewegung und die von ihr geschaffene Volks­gemeinschaft zum erstenmal zur Grundlage des Staates der Deutschen geworden ist. Er sprach über den Aufbau und die Organisation der Volksführung, wie sie durch die nationalsozialistische Partei in so einzigartiger Weise verwirk­licht worden ist, und deren Kunst zu lehren und sie auf die kom­menden Generationen der Parteiführerschaft zu übertragen, Auf­gabe der öffentlichen Schulen der Pattei sein werde.

Die packenden Ausführungen und mitreißenden Motte de» Führers wurden von den politischen Kämpfern der Partei, die die große Stunde auf Sonthofen miterlebten, mit stärkster Begeisterung ausgenommen. Immer wieder wurde die Rede des Führers von minutenlangem Beifall stürmisch beglei­tet. Als der Führer geendet hatte, erhoben sich die Anwesenden

Sonthofen, 23. Nov. Auf der Ordensburg Sonthofen hat Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, wie die Nationalsozialistische Parteikorrespondenz meldet, zum Schluß der Tagung der Gau­amts- und Kreisleiter den Weg des künftigen Führer- »achwuchses in allen Einzelheiten bekanntgegeben und damit «inen lleberblick auf das umfassendste und modernste Erziehungs­werk der Welt gegeben.

Eine Adolf-Hiüer-Schnle in jedem Ga«!

Als erste Stufe dieses Ausleseprinzips, das bis in alle Einzel­heiten bereits geistig festgelegt und sachlich von der Planung überall schon zur Ausführung kommt die Ordensburgen find das erste große Zeugnis dieser Tatwerdung behandelte Dr. Ley in seinen im engen Kreis gemachten Ausführungen die Adolf-Hitler-Schulen. In jedem Gau wird eine dieser Erziehungs­stätten der Jugend der Partei errichtet. Von den 32 Schulen liegen 10 bereits im Plan genau fest und 7 von ihnen wurden zum Vau freigegeben Vom 12. bis zum 18. Lebensjahr wird der junge Mensch hier seine einzigartige Ausbildung erhalten. Die Schüler kommen aus der Masse des Volkes, ohne Ansehen von Stand und finanzieller Lage der Eltern. Nachdem jede Orts­gruppe die Tüchtigsten aus ihrer Jugend vorgeschlagen hat, nach­dem der Kreis sie gewertet und gesiebt hat, wird die Musterung die Berufensten von ihnen auslesen. Strengste Matzstäbe prüfen dabei die vollgültige Gesundheit und körperliche Verfassung, die auch nicht den geringsten gesundheitlichen Mangel dulden wird. 600 Schüler, im ganzen also rund 4000, werden dann hier zu einer starken, geistig wachen, körperlich urgesunden, jungen Mannschaft auf der Grundlage ehrlichster Kameradschaft heran­gebildet. Die ganze Ausbildung übernimmt die Partei. Sie ist für die Eltern ohne jede Kosten. Kleidung, Uniform, Lehrmittel und alles, was der Schüler braucht, wird von der Schule gestellt und ebenso erhalten die Jungens ein angemessenes Taschengeld. Der Lehrplan ist von Reichsleiter Rosenberg in Gemeinschaft mit dem Reichsorganisationsleiter und dem Neichsjugendfllhrer festgelegt worden. Es gibt bei seiner Durchführung keine Zeug­nisse, keine Prüfungen, kein Sitzenbleiben. Der Schüler bewährt sich in charakterlicher Leistung und Wissen oder er scheidet aus Der Adolf-Hitler-Schüler hat in den sechs Jahren seiner Schu­lung im Dienste für die Bewegung zu stehen. Er hat außerhalb der Schule Dienst in der Front der Hitlerjugend zu tun.

Sieben Jahre Bewährung im Leben

Nach dieser Ausbildung mutz jeder einen Beruf erlernen und zum Abschluß bringen. Die Universität steht den Adolf-Hitler- Echiilern wie jedem Gymnasiasten, der sein Abitur machte, offen. Der Arbeits- und Wehrdienst ist abzuleisten. Jeder hat nun seinen Mann im Leben zu stehen. Selbstverständlich haben sie in den Reihen der SA. und SS., im NSKK. oder als Vlock- und Zellenleiter aktiv Dienst für die Bewegung zu leisten. Wenn an Hand der Personalakten nach den sieben Jahren alle 4000 Adolf-Hitler-Schüler zur freiwilligen Meldung ausgerufen wor­den sind, beziehen die 1000 Besten, Bereitesten und Här­teste» als Elite der jungen deutschen Männer die Ordensburgen.

Pier Jahre auf den Ordensburgen!

Der Erziehungsplan in den Ordensburgen, in denen die Aus­gemusterten vier Jahre härtester körperlicher und weitgreifeuder geistiger Schulung erfahren, erstreckt sich ineinandergreifend über

spontan und stimmten das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied an.

Burgkommandant Hauptamtsleiter Bauer gab dem begeister­ten Dank der bis auss tiefste milgerissenen Teilnehmer diele» großen Erlebnisses Ausdruck, indem er ausrief:Adolf Hitler ist Deutschland und Deutschland ist Adolf Hitler! Wir grüße» den Führer Sieg-Heil?"

Der Führer verbrachte darauf noch mehrere Stunden auf der Ordensburg im Kreise der Männer des Führerkorps der natio­nalsozialistischen Bewegung.

Abschied von Sonthofe«

Auch bei der Abfahrt von der Ordensburg Sonthosen am spä­ten Nachmittag bereiteten die Kreisleiter und Gauamtsleiter dem Führer noch einmal Kundgebungen der Begeisterung und Treue. In ihren Heilrufen, mit denen sie den Führer an diese» für sie unvergeßlichen Tage zum letztenmal grüßten, kam ihre innerste Dankbarkeit für seine Worte zum Ausdruck, die am Ab­schluß dieser zehntägigen, arbeitsreichen und bedeutungsvolle» Tagung für sie alle die Krönung ihrer gemeinsamen politische« Erlebnisse auf der Ordensburg waren.

Auch die Allgäuer Bevölkerung, die wieder zu Tausenden «ud Abertausenden die Wegstrecke zum Bahnhof Sonthofen Kopf an Kopf umsäumte, begrüßte noch einmal de» Führer und feine Getreuen mit nicht endenwollendem, begeistertem Jubel.

tue vier Burgen der Bewegung und fußt auf der Eigenheit der Anlagen, die diesem Plan untergeordnet sind. Die leichtesten Anforderungen wird das Jahr auf der pommerschen Burg Trüs- finsee stellen, die auch landschaftlich mit dem Frieden ihrer Wäl der und Seen die zugänglichste ist. Segel«, Leichtathletik, Flug und Reiterei find die Sportgebiete. Die schwere und klüftige Anlage der Festung des Glaubens in der Eifel, der Burg Vogel­fang, ist ganz auf strenge körperliche Erprobung neben den« geistigen Weiterreise« ausgerichtet. Dort wird auch die große Sporthalle geschaffen werden, die an Amfang die Sportakademie in Berlin oder Einrichtungen ähnlicher Art in der Welt weit übertrefsen wird. Wenn die Führeranwärter sich auf Vogelfang bewährt haben, beziehen sie für anderthalb Jahre Sonthofen, die Allgäuer Burg. Zwei Winter lang weilen sie in den Bergen, die ihnen bei Ski- und Kketterfahrten das Letzte an Akut und Ausdauer und körperlicher Widerstandskraft abverlangen werden. LSOO Morgen Skigelände werden dazu erworben und fünf kleine und zehn große Skihütteu, in denen sich die Führeranwärtor sechs Wochen aufhalten können, werden au den Hängen der die Burg umgebenden, bis zu 2200 Meter hohen Berge erbaut. Die ganze Anlage ist einzigartig in Großzügigkeit und Planung wie alles, was die Partei hier der obersten Aufgabe wegen, der Zu­kunft des nationalsozialistischen Reiches, anpackt und gestaltet. Das letzte halbe Jahr gehört der Oroensburg, die im Osten in nächster Nähe der Marienburg entsteht. Sie wird die Stätte der letzten geistigen und politische« Ausreifung sein.

Die letzte Etappe: Hohe Schule am Chiemsee

Die nächste und oberste Stufe dieses Erziehungsjystems. die nach allen den vorausgegangenen Erprobungen abermals nur die Auslese der Durchgesiebteu erreicht, ist die Hohe Schule der Partei, die als Garant der nationalsozialisti­schen Weltanschauung am Chiemsee errichtet wird und der Lei­tung von Alfred Rosenberg unterstellt wird. Sie gliedert sich in vier Sektoren, die ihr« Zielfetzimg klar erkennen lassen: In das Forschungsinstitut mit der Aentralbncherei, die 20 000 Bände um­fassen wird; iu die Akademie, in der die Lehrkräfte für die Adolf-Hitler-Schulen und Ordensburgen wissenschaftlich ausgebil­det werden; in ein Lager, Las in jedem Jahr vier Wochen lang je 600 Mann des Lehrpersouals und der Stammannschaften der Ordensburgen zu weltanschaulicher Ausrichtung und wissens­mäßiger Festigung vereint und schließlich eine Adolf-Hiiler- Schule, die der Hohen Schule angegliedert ist, damit diese eng mit der Jugend verbunden bleibt.

Dazmische« Dienst an der Front!

Bedeutsam vor allem ist, daß die Führeranwärter, denen alles, was sie für ihre Ausbildung benötige«, auf der Burg gestellt wird, in jedem Jahr drei Monate Dienst an der Front der Parteiarbeit Meisten werde«. Sie werden den einzelnen Gauen zugeteilt und von diesen in den Ortsgruppen oder auch Kreis­leitungen an geringeren «der verantwortungsvolleren Stellen der politischen Pflichterfüllung des Alltags eingesetzt. Dafür entsendet der einzelne Ga« eine gleiche Zahl seiner Politische« Leiter auf die Ordensburg, womit erreicht wird, daß jeder Poli­tische Leiter alle drei Jahre für drei Monate auf efner Ordens­burg in seiner weltanschaulichen Haltung, körperlichen Ertüchti­gung und ans dem Gebiete d« Wissens überholt wird.

Das modrmste ErMungsUtrin

Bon -er AdolfMler-SOule zur Ordensburg