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Gchwarzwiikder Tageszeitung

Tagung des ReichSausschusseS für den NrroWettkamvs

Dr. Ley, Schirach und Axmann sprachen

Berlin. 2. Nov. Im Reichstagssitzungssaal in der Kroll-Oper hielt der für den demnächst beginnenden ..Berufswettkampf aller schaffenden Deutschen 1938" gebildete Reichsausschus; seine erste Sitzung ab. Entsprechend der Zusammensetzung des Ausschusses sah man weit über 1009 führende Persönlichkeiten der Bewegung und ihrer Gliederungen, von Staat. Wehrmacht. Arbeitsdienst und Wirtschaft.

Zunächst sprach Obergebietsführer Axmann. Er hob hervor, baß die Grundsätze für den Wettkampf der Jugendlichen im großen und ganzen auf die Erwachsenen übertragen worden seien, »or allem hinsichtlich der totalen Aufgabenstellung, die Welt­anschauung und Sport mit einbeziehe. Im kommenden Wett­kampf würden auch die sogenannten ungelernten und angelernten Jugendlichen erfaßt. Nach einem Hinweis auf den Aufbau der Leistungsklassen und die besondere Aufgabenstellung für das Handwerk kam Axmann auf die Bedeutung des Wettkampfes für die Gewinnung neuer Erkenntnisse im Dienste an der Sozialpoli­tik zu sprechen.

Reichsjugendführer Baldur von Schirach ging von der Tat­sache aus, daß der Berufswettkampf den Beweis des Vorhanden­seins einer Fülle von Werten und Anlagen in der deutschen Jugend geliefert habe, die bisher völlig verborgen blieb und nm rn unzulänglicher Weise zum Einsatz gelangen konnte. Er for­derte eine planmäßige Auslese und Förderung der Begabten und schilderte Fälle, in denen begabten Jugendlichen, die spätei Reichssieger wurden, keinerlei berufliche Aufstiegsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt und in denen ausgesprochene Talente an völlig falschen Plätzen beschäftigt wurden. Diese Tatsache ver­mehre das Bedürfnis nach einer planmäßigen Verufsführung dei Besten im Rahmen der von der DAF. geschaffenen Begabten­förderung.

Reichsorganisationsleiter Dr. Ley verwies auf Deutschland- Armut an materiellen Gütern. Dennoch seien wir das fähigste fleißigste und darum glücklichste Volk der Erde. Es dürfe in Deutschland einenungelernten" Arbeiter nicht mehr geben Diese Höchstleistung könne aber nur durch eine geordnete Ge­meinschaft ermöglicht werden, in deren Rahmen dieser Wett­kampf für jeden tüchtigen Deutschen, den Armen wie den Reichen, die Bahn freimache. Die Teilnahme auch der Erwachsenen, als« aller Schaffenden am Wettkampf habe, sagte Dr. Ley weiter, von Anfang an in seiner Absicht gelegen. Auf dem Wege dieses Wett­kampfes werde Deutschland das sozialste und höchstentwickeltst, Land der Erde werden. Unser Volk gibt uns die wertvollste ras­sische Unterlage. Es liegt jetzt nur an uns, diese Fähigkeiten und daneben die Gesundheit unserer Menschen zu fördern und zn hüten. Wenn wir das tun, dann gibt es für Deutschland ein unmöglich" überhaupt nicht mehr! Stürmischer Beifall dankt, Dr. Ley.

Srotsch'ltkilienljchr ArbristgrMlafchaft

auf dem Gebiet des Rechts

Berlin. 2. Nov. Am Dienstag fand die erste Sitzung derAr­beitsgemeinschaft für die deutsch-italienischen Rechtsbeziehun­gen" innerhalb der Akademie für Deutsches Recht statt. Die Ar­beitsgemeinschaft geht zurück auf Anregungen des italienischen Justizministers Dr. Solmi und des Präsidenten der Akademie für Deutsches Recht, Reichsminister Dr. Frank. Ihr Ziel ist die Vertiefung der Kenntnisse des Rechtslebens in Deutschland und Italien sowie die Förderung der faschistischen und nationalsozia­listischen Rechtsidee. Sie wird ihre Aufgabe erfüllen durch ge­genseitige Unterrichtung über den Stand der gesetzgeberischen Maßnahmen, durch Austausch von rechtswissenschaftlichen und rechtspolitischen Arbeiten zum Zwecke der Veröffentlichung, so­wie gegenseitige Besuche und Vorträge. Mindestens einmal im Jahre findet eine Vollsitzung der Arbeitsgemeinschaft statt.

Reichsminister Dr. Frank eröffnete die Sitzung mit einer An­sprache, in der er u. a. ausführte: Als gemeinsame Ausgangs­punkte für unsere Zusammenarbeit sehe ich folgende: Die Rechts­ordnungen des Nationalsozialismus und des Faschismus lehren nicht nur den Vorrang der Gemeinschaft des Volkes vor dem Einzelnen, sondern setzen ihn auch in die Tat um. Ordnung und Disziplin sind ferner die Voraussetzungen für eine heroische Geschichtsgestaltung unserer Völker. Die Entscheidung über das Schicksal der Gemeinschaft trifft nicht die Zufallsmehrheit eines Parlaments, sondern der von der Vorsehung berufene Führer. Der Gedanke des Führers, der Gedanke des Duce als Ausgangs­punkt der Rechtsordnung und Rechtswahrung ist das Entschei­dende, was uns schärfsten- von der liberalistischen, parlamenta­rischen Anschauung der anderen Welt trennt.

Der italienische Justizminister Dr. Solmi würdigte die Ver­dienste der Akademie für deutsches Recht und insbesondere ihres Präsidenten um die Gemeinschaftsarbeit zwischen Italien und Deutschland auf dem Gebiete des Rechts. Die enge Zusammen­arbeit auf rechtlichem Gebiete verdiene die ganze Aufmerksam­keit des Faschismus. Die beiden befreundeten Völker hätten sich gemeinsame Ideale erkämpft, die dem Fortschritt der Kultur dienen sollten. Italien habe die Tradition des römischen Rechts gehabt und daher umso mehr Verständnis für den Kampf des Nationalsozialismus u« ein neues völkisches deutsches Recht. Er bekenne sich mit Freude zn den Ausführungen des Reichsmini- siers.

Grabmal M SemralMrft v. Seeckt

Berlin, 2. Nov. Auf dem alten Jnvalidenfriedhof in der Scharnhorststratze wurde am Dienstag ein von der Reichsregie­rung errichtetes Grabmal für den am 27. Dezember 1938 ver­storbenen Generaloberst a. D. von Seeckt mit einer schlichten sol­datischen Feier enthüllt. Neben der Gemahlin sah man die ein­zige Schwester des verewigten Generalobersten, Gräfin Roth- kirch, die letzte lebende Vertreterin des Geschlechtes von Seeckt. Ferner waren anwesend zahlreiche hohe Offiziere der Wehrmacht. Rach einem Choral des Mufikkorps des Infanterieregiments 67 übergab der Oberbefehlshaber des Heeres. Generaloberst Frei­herr von Fritsch, namens der Reichsregierung das Grabmal der Witwe und der Familie von Seeckt zu treuen Händen. Un­ter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden legte er einen Kranz an dem Grabdenkmal nieder. General der Artillerie

Rr. 25g

Eden-Rebe ln Rallen stark zurülkgewiesen

Der englisch-französische Kolonialraub Verstoß gegen den Geist des neuen Europa

Wir veröffentlichten gestern in den letzten Nachrichten einen Auszug der Rede, die Außenminister Eden vor dem Unterhaus gehalten hat. Zu dieser Rede nimmt die italienische Presse Stellung.

Nom, 2. Nov. Die römische Mntagspresse beschäftigt sich einge­hend mit der Rede Edens im Unterhaus und stellt neben dem Eingeständnis des britischen Außenministers, daß die englisch- französische Mittelmeerkontrolle die Versorgung Valencias mit sowjetrussifchem Kriegsmaterial ermöglicht habe, vor allem die Ausführungen Edens über die Unterstützung des deutschen Kolonialanspruches durch Italien in den Vordergrund. Die Unterhaus-Rede wird allgemein alsrecht unglücklich" be­zeichnet und entsprechend energisch zurückgewiesen. Das Mittags- > blatt desGiornale d'Jtalia" bezeichnet die Rede alsuner­hört".Teuere" erklärt, daß die lächerlichen Grenzkorrekturen zugunsten Italiens in Afrika nicht im geringsten mit denrei­chen und modern ausgestatteten Kolonien verglichen werden könnten, die die Engländer und Franzosen Deutschland wegge­nommen haben". Grundsätzlich verweistTeuere" dann auf die Tatsache, daß die früheren deutschen Kolonialgebiete unter eng­lischer und französischer Flagge aufgrund einer Lehre gekom­men seien, die heute fast einstimmig abgelehnt werde. Weder Deutschland noch Italien noch Japan und die Vereinigten Staa­ten sowie andere Völker erkennten die Autorität und die Grund­sätze des Völkerbundes heute noch an, in dessen Namen den Völkern ein verkehrter Friede aufgezwungen wurde. Die Recht- mätzigkeit des Besitzes jener Kolonialgebiete sei bereits durch den Verfall dieser Grundsätze, auf die sie sich zu stützen versu­chen, von innen heraus angehaucht. Die Vorwürfe Edens müß­ten daher gegenüber dem Völkerbund und den Friedensverträ­gen erhoben werden, die mit dem Völkerbundspakt aufs engste verbunden sind. Man müsse sich frage», obder Völkerbund über­haupt noch in der Lage ist, den in Afrika vollzogenen Raub zu rechtfertigen".

Eine Klarstellung

der offiziösenInformazione Diplomatie«"

Rom, 2. Nov. Die an Italien gerichteten Worte Edens sind, wie die offiziöseInformazione Diplomatie«" betont, in den verantwortlichen römischen Kreisen Gegenstand ganz besonderer Beachtung.

Italien hat", so führt dieJnformatione Diplomatie«" aus,in den Augen des englischen Ministers die dreifache Schuld, im Weltkriege an der Seite der Alliierten gekämpft und den gemeinsamen Sieg realisiert zu haben, ferner seine natio­nale Einheit verwirklicht und in Afrika allein mit eigenen Mit­teln und mit eigenem Blut ein Imperium erobert und schließlich für das deutsche Volk ein Wort der Gerechtigkeit gesprochen zu haben."

Was Italien in Afrika erreichte, seien, wie in den gleiche» römischen Kreisen betont wird, gegenüber der Aufteilung des großen deutschen Kolonialreiches durch England und Frankreich lächerliche Gegenleistungen gewesen. Der Wert der von Eng- land abgetretenen 91009 Quadratkilometer des Djuba-Landes sei sehr fraglich. Die von Frankreich abgetretenen 114 Quadrat­kilometer seien nach authentischer Feststellung Wüste, für die in Sachen der italienischen Rechte in Tunis eine entsprechende Gegenleistung gegeben wurde, um die die französische Regierung bis zum Aeußersten feilschen wollte. Und das alles habe nach den feierlichen Kolonialverpflichtungen stattgefunden, dft Frankreich und England im Londoner Vertrag gegenüber Italien eingegangen waren, als es sich darum handelte, de» Eintritt Italiens in den Krieg sicherzustellen. Was schließlich Aethiopien betreffe, so sei es von Italien ganz allein erobert worden gegen alle und insbesondere gegen die früheren Alliier­ten. Das Foreign Office, in dessen Archiven Herr Eden die ausgiebigste Dokumentation dessen finden könne, was er und die englische Regierung taten, um das faschistische Italien auf seinem Weg aufzuhalten, sei geradezu die letzte Stelle, die i» dieser Frage die Stimme erheben dürfe.

Die von Herrn Eden angeführten Argumente haben daher keinen Wert. Italien kann nach freien Stücke» ein selbstlose« Urteil über die gerechten Kolonialansprllche des Reiches ab­geben, gerade weil Italien Deutschland nichts weggeuommen hat."

Weitere italienische Antworten an Eden

Rom, 2. Nov. Unter Ueberschriften wieJohn Bull bleiA sich immer gleich" undHöchst verwunderliche britische Beweis­führung gegenüber den deutschen Kolonialansprüchen" befaßt sich die römische Abendpresse mit Edens Unterhausrede, die, wie der Außenpolitiker derTribuna" erklärt, ein Dokument jenes kindlichen Egoismus darstelle, der ein Wesenszug de» englischen Temperaments sei. Eden glaube wohl, Italien de« Mund für immer verbieten zu können.

Der britische Außenminister habe offenbar vergesse« oder vergessen wollen, daß die deutschen Kolonien Mandatsgebiete sind, d. h. daß sie nicht ein Teil der eigenen Besitzungen Eng­lands und Frankreichs sind, sondern Gebiete, die ihrer endgül­tigen Zuteilung harren und nur im Auftrag des Völkerbunde» zeitweilig unter englischer bzw. französischer Verwaltung stehen. Dritte Mächte habe« also das Recht, di« ehemaligen deutsche« Kolonien als Gebiete anzusehen, die nicht Großbritannien nnd Frankreich gehören, und sich für ihre Bestimmung zu interes­sieren."

Eden ignoriere vollkommen den Geist des neuen Europa und ahne nicht einmal, Laß der Mythos der Allmacht Englands wohl noch jenseits des Kanals lebendig, jedoch in der ganzen übrige« Welt im Sinken sei.

Keitel überbrachte einen Kranz des Oberbefehlshabers der Wehr­macht. Reichskriegsminister Eeneralfeldmarschall von Blomberg.

Das Grabmal, ein großer Sarkophag, ist ein Schöpfung des Bildhauers Major der Landwehr a. D. Dammann. Auf einer Bronzeplatte, die den ganzen Steinblock bedeckt, sieht man unter mit Lorbeer geschmückten gekreuzten Degen die Worte des ver­ewigten Generalobersten:Heber Gräber vorwärts".

Sie velillfche Lage in Danzig

Danzig, 2. Nov. Der Danziger Gauleiter Albert Förster sprach in mehreren überfüllten Versammlungen über die politische Lage. Er teilte dabei mit, daß er am 28. Oktober beim Führer geweilt habe und überbrachte unter tosendem Jubel der Anwesenden die Grüße Adolf Hitlers an Danzig.

In den nächsten Wochen werde in Danzig eine Verordnung er­lassen, derzufolge jede Neugründung von Parteien im Danziger Freistaat verboten werde. Die Zeit der Parteien sei vorüber, die der Gemeinschaft angebrochen. Wenn Wahlen in Danzig kom­men würden, dann würden im Danziger Freistaat nur Braun­hemden gewählt und als einzige Partei würden nur die Polen vertreten sein. Es werde in der nächsten Woche im Danziger Freistaat ein Amnestiegesetz verabschiedet. Ferner kündete Gau­leiter Förster ein Staatsjugendgesetz sowie Gesetze, die eine weitere innere Angleichung Danzigs an die im Reich be­stehenden Gesetze bringen würden. Es werde bald eine Zeit kom­men, dann werde die Flagge des Dritten Reiches auch die Staatsfahne der Freien Stadt Danzig s e i n. Auf die Judenfrage eingehend, betonte Gauleiter Förster, daß man die Juden nicht durch Einschlagen von Schaufensterschei­ben beseitigen werde. Vor allem sei es notwendig, daß deutsche Hausfrauen nicht mehr bei Juden Einkäufe machten.

Franro erwmtet baldiges Kriegsende

Zusammenbruch der Bolschewisten bereitet sich vor

San Sebastian, 2. Nov. Die in San Sebastian erscheinend, ZeitungLa Voz de Espana" veröffentlicht eine kurze Unterre, düng ihres Kriegsberichterstatters mit dem spanischen Staats, chef Franco.

Auf die Frage des Berichterstatters, ob das Kriegsende ball zu erwarten sei, erklärte General Franco unter anderem, das man natürlich noch nicht genau angeben könne, wann der Kriez beendet sein werde. Jedoch könne man als sicher annehmen, das dieser Tag viel näher ist, als man annimmt oder glaubt. Dez Krieg werde durch de»Vertikalen Zusammenbruch" der Bol, schewisten, dessen Anzeichen bereits zu erkennen seien, liquidiert werden. Ost täuschten die äußeren Anzeiche« über den geheimer Zerstörungsprozeß, der meist unbemerkt vor sich gehe. Das ss alles, was er augenblicklich sageu könne.

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DerMatir" prangert den Kommunismus an

Paris, 2. Nov. Der Hauptschriftleiter desMatin" kennzeich­net das bolschewistische Rußland auch in bezug auf Frankreich als den Weltfeind Nr. 1. Nach einer außenpolitischen Betrach­tung, in die auch die Kolonien mit einbezogen werden, heißt es, Frankreich sei ständig von Tausenden von Kräften von außen her bedroht. Diese Kräfte könnten aber nichts ausrichten, wenn nicht im Innern alle Zersetzungsfaktoren den Boden dafür vorberei­teten. Diese feindliche Macht auf französischem Gebiet sei der Kommunismus, der im Herzen der Regierung feststtze und de« Boden für die Ansteckung von außen vorbereite. Der Kommunis­mus habe, soweit er konnte, die französischen Städte, das Land, das Heer, die Fabriken, die Schulen, die Flotte und die Kolo­nien unterwühlt. Von allen fremden Ländern, die sich gegen da» französische Reich verschworen hätten, sei nur ein einziges zu­gleich auch Frankreichs Verbündeter, nur ein einziges verfüge über >ri Frankreich amtlich zugelassene Partei, über eine Vertrc:u...z im französischen Parlament, über Wortführer in de« französischen Regierungsausschüssen, über ein Organ innerhalb der französischen Presse und über Einsichtsmöglichkeiten in di« Geheimnisse der französischen Landesverteidigung, nämlich Sow- jetrutzland. Der bolschewistische Feind trage die Nr. 1. Um s» mehr, so schließt der Artikel, sei diese Feststellung für gewiss« politische ^Stellen oder gewisse höchst fragwürdige Leute peinlich.

Bor Beginn -er Konferenz in Brüssel

Brüssel, 2. Nov. Außenminister Eden traf am Dienstag vor­mittag zur Teilnahme an der Neunmächte-Konserenz in Brüssel ein. Er wurde auf dem Nordbahnhof von dem belgischen Außen­minister Spaak begrüßt. Im Laufe des Tages fanden Vorbespre­chungen über Einzelheiten der Konferenz statt. Es ist namentlich eine Zusammenkunft zwischen Eden und Norman Davis vor­gesehen. Die Lhinesen sind mit einer großen Abordnung, die von dem Pariser Botschafter Dr. Willington Koo geführt wird, eingetroffen. Der französische Außenminister Delbos ist im Laufe des Nachmittags eingetroffen.

Ostasienkonflikt in Brüssel im Hintergrund?

Paris» 2. Nov. DerParis Midi" deutet an, daß man sich in Brüssel gezwungenermaßen von dem eigentlichen Konferenzge­genstand den Streit zwischen Japan und China abwende und den Besprechungen zwischen Eden und Delbos und dem Zusammentreffen mit dem amerikanischen Vertreter die Haupt­bedeutung beimesse. Die Aussprache auf der Konferenz beginne erst am Mittwoch. Delbos und Eden hätten jedoch bereits Dienstagnachmittag vie erste Unterhaltung gehabt, die sich nach dem Blatt auf folgende Punkte erstreckt habe: 1. Die deutsche« Kolonialforderungen, 2. die Wirren in Nordafrika. 3. die Lage im Mittelmeer, 4. Spanien und die Nichteinmischung und schließ­lich S. den Ostastenstreit.Paris Midi" meint schließlich, die pazifistische Konferenz" werde keinen Konflikt in Ostasien ver­hindern und überhaupt nichts Neues bringe».