Nationales Nachrichten- und Anzeigenblatt für die Oberamtsbezirke Nagold, Calw, Freudenstadt und Neuenbürg

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Nummer 251 1

Rom umiubelt bk deutschen Gäste

Sie deutsche Abordnung tu -er SauWadt Nattens etngetroffen Kranzniederlegung am Grabmal des Unbekannten Soldaten Rudolf Seß beim Sme

Rudolf Seß mit dem Ehrendolch der faschistischen Miliz ausgezeichnet

Rom» 27. Okt. Der Stellvertreter des Führers. Reichsminister Rudolf Hetz, ist am Mittwoch um 15.05 llhr in Begleitung von Stabschef Lutze, Reichsleiter Frank, Gauleiter Adolf Wagner, Gauleiter Terboven, dem stellv. Gauleiter Görlitzer und den übrigen Mitgliedern der Abordnung der NSDAP, in Rom sin- getrofsen.

Auf dem über und über mit den deutschen und italienischen Fahnen.geschmückten Bahnsteig hatten sich zur Begrüßung Außen­minister Eraf Ciano, Parteisekretär Starace, Justizminister Eolmi, Minister für Volksbildung Alfieri, der deutsche Botschaf­ter von Hassell mit sämtlichen Mitgliedern der Botschaft, zahl­reiche führende Persönlichkeiten von Partei und Staat sowie hohe Offiziere der Wehrmacht und die Spitzen der Behörden eingefunden. Grenadiere und Schwarzhemden bildeten das Ehrenspalier.

Als die deutschen Eäste auf dem gleichfalls mit Hakenkreuz­fahnen und der Trikolore prächtig geschmückten Bahnhofsvorplatz erschienen, erhob sich aus Tausenden und Abertausende» von Kehlen ein Jubelsturm. Gleich beim Ausgang hatten 80 unifor­mierte Mitglieder der Auslandsorganisation der NSDAP, zu­sammen mit HI. und BdM. Aufstellung genommen. Nachdem Rudolf Hetz deren Front abgeschritten hatte, überreichte ihm ein BdM.-Mädel einen Blumenstrauß. Auf der Fahrt zum Hotel be­gleitete ihn ein Begeisterungssturm der Menge. Die zu Leiden Seiten des Weges hinter einem Spalier von Militär und Miliz tief gestaffelt stehende Bevölkerung brach immer wieder in stür­mischen Jubel, unterbrochen von RufenHeil Hitler", aus. Die Fahrt vom Bahnhof zum Hotel trug wie der vorhergehende Empfang in der Bahnhofshalle einen ungemein feierlichen militärischen Charakter, der durch den überaus herz­lichen, sich immer wieder erneuernden Beifall der Menge sich zu einer tief empfundenen Kundgebung für die enge Verbundenheit Mischen Nationalsozialismus und Faschismus gestaltet hat.

Nach der Ankunft im Hotel, an dessen Front die deutsche und die italienische Fahne wehten, kam es zu erneuten lebhaften Kundgebungen, in denen im Sprcchchor der Stellvertreter des Führers verlangt wurde, der sich schließlich mit dem Partei­sekretär Starace unter tosendem Beifall und Händeklatschen zeigte und nach allen Seiten mit der erhobenen Rechten dankte

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Rudolf Seß bei

Kurz vor 17 llhr hat der Stellvertreter des Führers, Rudolf Hetz, mit seiner Begleitung das Hotel verlassen, um sich zunächst im königlichen Schloß einzuschreiben.

Anschließend fuhr der Stellvertreter des Führers in den Pa­lazzo Chigi und zum Haus der Partei, um Außenminister Ciano und Parteisekretär Starace kurze Besuche abzustatten.

Nach der Kranzniederlegung in der Eedächtnishalle der faschi­stischen Gefallenen im Parteihaus fuhr Rudolf Heß zum Piazza Venetia, um am Grabe des unbekannten Soldaten einen großen, mit der Hakenkreuzschleise geschmückten Lorbeerkranz nisder- zulegen.

Nach dieser Ehrenbezeugung, der auf dem gewaltigen Platz eine riesige Menge in feierlichem Schweigen beiwohnte, begab sich der Stellvertreter des Führers mit den übrigen Angehörigen der Parteiabordnung in den Palazzo Venetia, wo er um 18.30 Uhr von Mussolini empfangen wurde.

Sine eindrucksvolle Feierstunde auf der Piazza Venezia

R-m, 27. Okt. Die Kranzniederlegung am Grabmal des Unbekannten Soldaten durch den Stellvertreter des Führers gestaltete sich zu einer ungemein feierlichen Ehrung der Gefallenen des Weltkrieges.

Die durch mächtige Scheinwerfer taghell erleuchtete Piazza Venezia bot mit ihren Tausenden und Abertausen­den von Zuschauern mit dem militärischen Aufgebot von Miliz und Wehrmacht, mit den faschistischen Formationen und der geschlossenen Formation der Schwarzhemden, die sich mit den übrigen Abordnungen auf den Stufen des Nationaldenkmals Vittoriano ausgestellt hatten, einen wahrhaft fesselnden Anblick. Mächtig ragte das von Hun­derten schwelender Flammen belebte Nationaldenkmal in den nächtlichen Himmel, flankiert von den mächtigen Wahr­zeichen Roms; des die Höhe des Kapitols und der taghell angestrahlte Capitolinische Turm, links die Via del Jmpero mit der hochragenden Trojans-Säule und dem in der Tiefe aufleuchtenden Kolloseum.

Pünktlich um 18.15 Uhr erschien der Stellvertreter des Führers mit den Mitgliedern der Parteiabordnung in De-

i gloitung von Parteisekretär Victor Starace am Fuße der l Stufen, die zum Grabmal des Unbekannten Soldaten hin- - ausführen. Unter den Klängen des Horst-Wessel-Liedes und der Eiovinezza schritt der Stellvertreter des Führers ! mit seinem Gefolge langsam hinauf. Vor ihm trugen zwei > Larabinieri und zwei Braunhemden einen riesigen Lor- l beerkranz mit der Hakenkreuzschleife und der Aufschrift: !Zum 15. Jahrestag des Marsches auf Rom die NSDAP." Miliz und Militär zu beiden Seiten der Stufen präsen­tierten. Als der Kranz am Grabe des Unbekannten Sol­daten niedergelegt worden war und der Stellvertreter des Führers mit seiner Parteiabordnung mit der erhobenen Rechten salutierte, stand für einige Minuten die ganze Gruppe im gedämpften Licht eines Scheinwerfers, wäh­rend die Menge auf dem Platz die Rechte zum Gruß erhob. Unter den Klängen des Deutschlandliedes verließ dann die offizielle Abordnung der NSDAP, wieder das Grabmal, von der wartenden Menge begeistert begrüßt. Von dem mächtigen Säulenbau des Nationaldenkmals begab sich der Stellvertreter des Führers mit seiner Parteiabordnung so­fort in den nahen Palazza Venezia. Der Duce empfing hier den Stellvertreter des Führers in seinem großen Ar­beitszimmer in Anwesenheit des Außenministers Eraf Ciano zu einer Unterredung, nach deren Abschluß die Par­teiabordnung dem Duce vom Stellvertreter des Führers persönlich vorgestellt wurde.

Im Palazzo Chigi hatte der Stellvertreter des Führers nach seiner Unterredung mit dem italienischen Außenmini­ster die Abordnung der NSDAP, bereits dem Grafen Ciano vorgestellt, der sich mit den deutschen Gästen einige Zeit angeregt unterhalten hatte.

Während des Empfanges durch den Duce strömte die Menge vor dem geschichtlichen Balkon des Palazzo zusam­men und verlangte mit immer wieder neu einsetzenden Duce- und Heil-Rufen, den Stellvertreter des Führers zu­sammen mit dem Duce zu sehen. Schon das erste Erscheinen einiger Mitglieder der nationalsozialistischen Abordnung an den Nebensenftern löste stürmischen Beifall aus, bis sich schließlich die Flügel des großen Balkonfensters öffneten und Mussolini gemeinsam mit dem Stellvertreter des Füh­rers und seiner Parteiabordnung auf dem Balkon er­schienen. Ein Wald von Händen erhob sich zum römischen Gruß, und rauschender Beifall toste über den weiten Platz. Beim zweiten Erscheinen gab Mussolini das Zeichen zur Ruhe, worauf Parteisekretär, Staatsminister Starace nach faschistischem Brauch ein dreifachesEja, Eja, Eja" auf Adolf Hitler und anschließend auf Benito Mussolini ausbrachte, in das die Menge mit einem jubelndenAlala" einstimmte. Im ganzen mußte sich der Stellvertreter des Führers viermal auf dem Balkon zeigen, einmal nur-be­gleitet vom Duce, während über dem Platz die Töne des Deutschlandliedes und anschließend des Horst-Wessel-Liedes erklangen.

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Ser Besuch des Stellvertreters des Führers bet der faschlsttlchen Partei

Rom, 27. Okt. Im Anschluß an den Besuch des Stell­vertreters des Führers und der nationalsozialistischen Par­teiabordnung im Palazzo Chigi begab sich Rudolf Heß in

Ser Marsch auf Rom

Bon Reichshauptamtsleiter Dr. Adolf Dresler

Am 28. Oktober begeht der Faschismus seinen größten Feiertag, denMarsch auf Rom". Zum erstenmal wird mit dieser Feier ein Eeneralappell der Faschistischen Partei ver­bunden, zu dem 100 000 führende Persönlichkeiten und poli­tische Leiter des Faschismus aus ganz Italien nach Rom kommen werden. Zum erstenmal wird aber auch an der diesjährigen Feier eine offizielle Abordnung der NSDAP., bestehend aus dem Stellvertreter des Führers, Reichsleiter Dr. Frank sowie den Gauleitern Adolf Wagner, Terboven und Görlitzer, teilnehmen und damit erneut die deutsch­italienische Freundschaft bekunden. Durch diese Abordnung nimmt zugleich die gesamte nationalsozialistische Bewegung Anteil an der großen Feier des Faschismus.

Jener denkwürdigeMarsch auf Rom" vom 28. Oktober 1822 ist nicht nur für Italien, sondern für die politische Ent­wicklung ganz Europas von allergrößter Bedeutung ge­

ben Palazzo Littorio, um der faschistischen Partei Italiens in ihrem Parteigebäube den Gruß der NSDAP, zu ent­bieten.

Vor dem Palazzo Littorio hatte sich eine vieltausend­köpfige Menge eingefunden, die die deutsche Abordnung mit Beifallsstürmen begrüßte. Als Rudolf Heß nach Ab­schreiten der Ehrenformationen den Palazzo Littorio be­trat, spielte die Kapelle die deutschen Nationallieder sowie die Eiovinezza. Zunächst begab sich die deutsche Abordnung im Palazzo Littorio zum Ehrenmal der Gefallenen der faschistischen Revolution. Nach einem stillen Gedenken legte Rudolf Heß einen riesigen Lorbeerkranz als Gruß der NSDAP, nieder.

Anschließend begab sich die deutsche Abordnung in di« oberen Räume des Hauses des Faschismus, wo sie Mini­ster Starace, der Generalsekretär der faschistischen Partei, an der Spitze der hohen Führerschaft der faschistischen Par­tei erwartete. Nach herzlichen Begrüßungsworten stellte Minister Starace dem Stellvertreter des Führers die Gene­räle der faschistischen Miliz sowie die höchsten politischen Führer der faschistischen Partei vor.

Es schloß sich ein Gang durch die Säle des Palazzo Littorio an zum Mittelpunkt des Hauses der Sala Viktoria, in der die ehrwürdigsten Erinnerungsstücke der faschistischen Revolution eine würdige Stätte gefunden haben.

Hier überreichte Minister Starace dem Stellver­treter des Führers als besondere persönliche Aus­zeichnung den Ehrendolch der faschistischen Miliz. Starace betonte bei der llebergabe, daß dieser aus einfachen Metallen hergestellte Dolch für alle Faschisten ein Symbol ihres Kampfes 'darstelle. Rudolf Heß möge ihn als Zeichen der Kampfverbundenheit der beiden großen Parteien entgegennehmen.

Im Anschluß an diesen eindrucksvollen Akt begab sich der Stellvertreter des Führers, geleitet von Minister Sta­race und gefolgt von der Abordnung der NSDAP, sowie der hohen Führerschaft der faschistischen Partei zu Fuß durch die von Tausenden umsäumten Straßen zu där etwa acht Minuten entfernten Palazzo Venetia.

Dieser Marsch war erfüllt von einer tiefen Symbolik. Der Marsch durch die Straßen einer Stadt war einst dar Kennzeichen manchen Kampftages der NSDAP, und ebenso der faschistischen Partei. Heute marschierten die alten Kämpfer dieser beiden großen Volksbewegungen unter dem Jubel der Massen gemeinsam!

Die Klänge der voranmarschierenden Kapelle der faschi­stischen Miliz wurden übertönt vor dem begeisterten Klat­schen und den unaufhörlichen Begrüßungsrufen der Men­schenmassen, die diesen Marsch durch die Straßen Roms zum Hause des Duce des Faschistischen Italiens begleiteten.

Mussolini spricht im deutschen Ruudslmk

Die große Ansprache Mussolinis vor 100 000 Parteiführern i» Rom am Donnerstag, den 28. Oktober, wird in der Zeit vo> 22.20 bis 22.40 llhr vom Deutschlandsender und von den Reichs­sendern Köln, München und Königsberg übertragen.

Nattens entscheidender Zag

worden. Es war das erstemal, daß sich eine ganze Nation der drohenden roten Flut des Bolschewismus, in der Ruß­land bereits versunken war, entgegenstemmte und dem kom­munistischen Ideal ein neues, eigenes Staatsideal gegen­überstellte. Aus dem Weltkrieg heimgekehrt, hat Venit« Mussolini, ebenso wie Adolf Hitler in Deutschland, früh­zeitig die Gefahr des Bolschewismus erkannt, die er täglich vor Augen hatte.

Unter rotem Terror

Wie sich in dem zusammenge-rochenen Deutschland nach dem Weltkriege hier und dort Räterepubliken bildeten, das politische und öffentliche Leben sich in Parieikämpfen ab­spielte, ergoß sich auch über Italien nach dem Kriege eine rote Welle marxistischer Zersetzung. Ein Streik folgte dem anderen, auf dem Lande besetzten die Marxisten ganze Ort­schaften, kleine rote Republiken bildeten sich, die eigene Geldscheine «nd Briefmarken Herausgaben. Terror und Ge-