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Schwarzwälder Tageszeitung
«leim Nachrichten ans aller Mett
Baldur von Schirach weiht Jugendherbergen. Non Anna- berg in Oberschlesien aus nahm am Sonntag Reichsjugend- führer Baldur von Schi rach die Einweihung aller Jugendherberg-Bauten des Baujahres der Hitlerjugend im ganzen Reiche vor. 58 Neubauten wurden mit dieser Feier ihrer Bestimmung übergeben. Ueber 19 weiteren Jugendherbergen wurde in dieser Stunde der Richtkranz gehißt und zu neuen anderen der Grundstein gelegt.
Danziger Protestnote an den Vatikan. Der Protest der Danziger Negierung beim Vatikan gegen die Errichtung der polnischen Personalpfarreien in Danzig ist am Samstag in Form einer Note abgesandt worden. Es darf angenommen werden, daß sie die beabsichtigte Wirkung auslöst und nach Aufhebung der bekannten Dekrete betreffend die polnischen Personalpfarreien in Danzig wieder Ruhe in den katholischen Bevölkerungsteil Danzigs einzieht.
Grubenunglück in Amerika. In der in der Nähe von Birmingham gelegenen Mulga-Kohlengrube ereignete sich eine schwere Explosion, durch die mindestens 30 Bergleute getötet wurden. Die Rettungsarbeiten werden durch Kohlen- gaso und Sauerstoffmangel erschwert. Das Unglück wird auf eine Ansammlung von Kohlengas zurückgeführt.
Die brasilianische Regierung hielt unter dem Vorsitz des Bundesprästdenten und in Anwesenheit der Vertreter der Wehrmacht eine Sitzung ab, in der über verschärfte Maßnahmen gegen den Kommunismus beraten wurde. Das Kampforgan der Integralisten, „Povo", forderte in einem Aufsatz die Schaffung einer antibolschewistischen Einheitsfront in Südamerika, die sich auf die Achse Rio de Janeiro- Buenos Aires stützen müsse. Diese Einheitsfront solle auch gegen den nordamerikanischen, mit den Sowjetmanövern verbündeten Imperialismus den Kampf aufnehmen.
Wahlvorbereitungen in Sowjetrußland beginnen. Wäh- s rend der Agitationsapparat Sowjetrußlands mit einem ungeheuer lärmenden Aufwand an die Vorbereitung der „taktischen" Wahlen geht, will die lange Kette der Bluturteile und Erschießungen immer noch kein Ende nehmen. Nach einer Pressemeldung vom 14. Oktober wurden in Iwanowo drei angebliche Saboteure der Eetreideeinbrin- gung zum Tode verurteilt. In sechs weiteren Fällen wurden Freiheitsstrafen von insgesamt 56 Jahren verbänat.
Reunmiichte-Konferenz in Brüssel. Halbamtlich verlautet, daß die belgische Regierung die an sie von England und den Vereinigten Staaten gerichtete Anfrage, ob die Neun- ryächte-Konferenz in Brüssel stattfinden könne, in zustimmender Weise beantwortet hat. Nähere Einzelheiten liege» »och nicht vor.
FernWelrson aus dm Schreibtisch
Ein interessanter Versuch der Deutschen Neichspost
In Berlin konnten zum ersten Mal mit Hilfe einer gewöhnlichen Telefonleitung Bildübertragungen durchgeführt werden.
Die Fernsehsprechverbindung, die erstmalig vor eineinhalb Jahren zwischen Berlin und Leipzig dem Betrieb übergeben wurde, hat ein solches Echo im Publikum gefunden, daß die Deutsche Reichspost ven Anschluß bis Nürnberg weiter geführt hat. Weitere Verbindungen mit West- und Norddeutschland stehen bevor. Ein Eegensprechen mit einem Partner, dessen Bild man gleichzeitig sehen will, war bisher aber nur von ganz bestimmten Stellen und Anschlüssen möglich. Der Forschungsanstalt der Deutschen Reichspost ist es nun erstmalig gelungen, das Fernsehsprechen über gewöhnliche Fernsprechanschlüsse zu ermöglichen. Der erste Schritt zum Heimsernsehtelrphon ist damit getan.
Die Verfuchsstrecke bei der Vorführung belief sich auf erwa eineinhalb Kilometer. In dem Fernsehtelefonamt in Berlin am Potsdamer Platz wurde der Sender mit der gewöhnlichen Telefonleitung gekoppelt, die das Bild in das Haus des Vereins Deutscher Ingenieure in der Nähe des Reichstages trug. Hier wieder war die Telefonleitung mit einem Fernsehbildempfänger verbunden, der das „Fräulein vom Amt" in Nürnberg sichtbar machte. Die Schwierigkeiten. die sich einem derartigen Fernsehsprechen bisher noch in den Weg stellen und eine Inbetriebnahme in weitem Maßstabe verhindern, liegen in der Ungeeignetheit des Fernsprechkabels für Bildübertragungen begründet Zu llebertragungen auf weite Entfernungen find besondere Spezialleitungen erforderlich, die sich natürlich nicht in jeden Einzelhaushalt und zu jedem einzelnen Fernsprechteilnehmer legen lasten. Trotzdem ist durch den ersten gelungenen Versuch der Weg gewiesen, auf dem der Techniker wei- rerschreiten kann und auf dem er vielleicht doch in absehbarer Zeit das Fernsehsprechen volkstümlich machen wird.
Interessant bei den Berliner Versuchen war die Gegenüberstellung einer drahtlosen Bildübermittlung mit der gleichen Uebertragung durch den Telefondraht. Während der drahtlose Bildfunk durch jede vorllberfahrende Straßenbahn und jede Induktion, wie sie in den Straßen einer modernen Großstadt hundertfach auftreten. gestört wurde, blieb das Drahtbild über die Telefonleitung gleichmäßig und störungsfrei. Auch das Sprechen über die gleiche Leitung beeinträchtigte den Empfang in keiner Weise. Durch das Versagen des drahtlosen Kontrollempfängers für Bildübertragungen innerhalb einer großen Stadt ist der Beweis erbracht, daß nicht ein Nebeneinander des Sprechens und des Sehens den künftigen Fernsehsprechverkehr kennzeichnen wird, sondern daß vielmehr die gleichzeitige Benutzung der Sprechleitung auch für die Vildübertragung am Platze sein wird.
Mit der Durchführung des Fernsehsprechverkehrs innerhalb des gewöhnlichen Telefonnetzes hat sich Deutschland an die Spitze einer neuen Entwicklungsperiode gestellt, die in der ganzen Welt gewürdigt wird. Durch die Inbetriebnahme des Ultrakurzwellvnfenders Paul Nipkow hatte das Reich schon einmal als erstes Land der Erde den Weg zu einem eigenen Sender für Bildübertragungen gewiesen, der dann im ganzen Ausland beschritten wurde. Die Impulse, die der Bildfunk durch die zentrale Zusammenfassung in der Deutschen Reichspost gefunden hat, haben die Weiterentwicklung beschleunigt. Heute steht der deutsche Bildfunk führend in der ganzen Welt.
Boatrs Allerlei
Wiedersehen nach 18 Jahren
Die englischen Verkehrsfachleute, die kürzlich zu einem längeren Aufenthalt im Reiche weilten, besichtigten bei ihrer Reise auch neben anderem die Reichsautobahnstrecke Berlin—München bei dem Oertchen Reingrub, wo gerade eine Kolonne Autobah- aer arbeitete. Bei dem Gespräch mit den Männern der Autobahn stutzte einer der englischen Ingenieure plötzlich und ebenso ging es einem der Männer der Kolonne Die beiden glaubten sich zu kennen. Nach einigen Fragen stellte es sich dann heraus, daß beide Männer vor 18 Jahren in einem englischen Gefangenenlager zusammengewesen waren. Der Deutsche war dort in Gefangenschaft, während der englische Straßenbauer dort als Aufseher Dienst tat. Es bedarf wohl kaum einer besonderen Erwähnung, daß die beiden Frontsoldaten dieses vom Schicksal so eigenartig herbeigeführte Wiedersehen feierten. Eine fröhliche Runde, zu der die Engländer einluden, vereinte die englischen Straßenbauer mit den deutschen Autobahnern zu einem Umtrunk.
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NS.-Fra«enschaft — Deutsches Frauenwerk und Jugendgrupp, Heute 8.15 Uhr in der Jugendherberge Pflichtabend. Eenü- gend Platz vorhanden! East: Frau Majer, Nagold.
Die Ortssrauenschaftsleiteri»
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VdM., Standort Altensteig
Heute abend von 8.00—8.45 Uhr Turnen für den Elterabend Von 8.45—9.30 Uhr Volkstanzprobe. Die Scharführer!».
Reklame auf Grabsteinen
Auf dem Friedhof von Ohio (USA.) steht man zahlreiche G—>, steine, die von gewinnsüchtigen Firmeninhabern zu Rek. ^ zwecken benutzt werden. Die Familie der Begrabenen bekam« eine reiche Unterstützung, und alle sind zufrieden. Auf ein«, Grabstein z. V. kann man folgende sinnreiche Inschrift lese,, „Hier ruht Anni Hawkins. Sie ist gestorben aus Aerger darüba, oaß sie ihre Schönheit verloren hat. Sie wußte nämlich nicht, daß sie sich jeden Abend das Gesicht mit H. S. Cartes u. Lo., Creme einreiben sollte. Diesen Creme bekommt man in jekm , Drogerie und in jeder Apotheke." Auf einem anderen Stein iß ! zu lesen: „Hier schläft Joe Baustam den ewigen Schlaf. Der To- Hat ihn der Firma Baustam u. Chepp entrissen, wo zur größte» s Zufriedenheit aller Kunden billige Gardinen und Stoffe vei< ^ kaust werden."
Angst vor der Eisenbahn
„Das nächstemal bitte nicht ganz so schnell, Herr Kondukteur", s waren die ständigen Abschiedsworte des Prinzgemahls der K» nigin Viktoria von England zu dem Zugführer, wenn er, vor London kommend, in Schloß Balmoral in Schottland die Eisen, bahn verließ. Dieser Mangel an Vertrauen zu dem damals nen eingeführten Verkehrsmtitel hatte er von seiner Gemahlin übernommen. Die Königin Viktoria machte ihre erste Eisenbahnfahrt erst im Jahre 1842 von London nach Windsor, obwohl schon zwei Jahre vorher für sie ein besonderer Eisenbahnwagen gebaut worden war. Sie duldete keine besondere Fahrgeschwindigkeit, und bei ihren Reisen durfte der Zug nie mehr als 30 Kilometer in der Stunde zurücklegen. König Louis Philipp von FrankreiS hatte dagegen mehr Mut. Im Jahre 1843 wollte er durchaus mit der Eisenbahn nach Rouen fahren. Seine Minister waren über diese Absicht derart bestürzt, daß sie einen besonderen Kabinettsrat darüber anberaumten. Das Ergebnis dieser Sitzung war, daß der König doch die Postkutsche benutzen mußte. Der Transport Seiner königlichen Majestät mit der Eisenbahn wurde als zu gefährlich befunden...
Konkurse
Eugen Friedrich Schemberger, fr. Kantinepächter im Kame- rodschaftslager Waldeck bei Malmsheim.
Gestorben
Wildberg : Jda Kern, Tochter des Küfer Kern, 16 I. - Haiterbach: Johannes Theurer, Bäckermstr., 58 I. a. Herrenberg: Klara Gauß geb. Zinfer, 52 I. a. — Luise Eerlach geb. Döhmler, Gattin des Rotgerbcrmeisters Karl Gerlach, 74 Jahre alt.
Druck und Verlag: W. Rieker'sche Buchdruckerei in Altensteig. Hauptschriftltg.: Ludwig Lauk. Anzeigenltg.: Gerhard Lauk, alle-in Altensteig. D.-A.: IX. 37: 2186. Zzt. Preis!. 3 gültig.
Amtliche Bekanntmachung
Einbau einer Turbine
Michael und Christian Kempf, Gerbereibesitzer in Berneck, beabsichtigen, in ihrem Lohmühlegebäude Nr. 65 das Wasserrad durch eine Turbine zu ersetzen.
Dabei soll der Oberwasserspiegel im Oberkanal 0.37 m höher als seither gestaut und der Unterwasserspiegel 0.23 m unter dem seither genehmigten gehalten werden, sodaß sich das Nutzgefäll von 1.30 m auf 1.90 m erhöht.
Die Antragsteller suchen um die hiezu erforderliche slußpoli- zeiliche Erlaubnis nach.
Die Pläne und Beschreibungen liegen bei mir zur Einsicht auf. Einwendungen gegen das Gesuch sind binnen 14 Tagen, vom Tage nach Erscheinen dieses Blattes an gerechnet, bei mir anzubrinaen.
Nach Ablauf dieser Frist sind Einwendungen, soweit sie nicht auf prioatrechtlichen Titeln beruhen, ausgeschlossen.
Nagold, den 15. Oktober 1937.
Der Landrat: gez. vr. Laufs er.
Gemeinde Simmersfetd.
Zu dem morgen Dienstag, de« 19. Oktober 1937 statt, findenden
Krämer-, Meh- snd
Schmine-Markt
wird freundlichst eingeladen.
Dm 16. Okt. 1937. Der Bürgermeister.
Die frechsten Kerle der Well
diese interessante Artikelserie finden Sie neben einem spannenden Roman und sonstigen guten Beiträgen in der „EMMN Pvfl" die zu 20 Pfennig erhältlich ist in der
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j 4 -tägige Krrditsokrt na» Südlirotelr.
! am Mittwoch, den 2V. Oktober 1937, nach Lindau—Arlbergpaß — Meran— —Innsbruck — Mittenwald —
Earmisch - Partenkirchen — Königschlösser — Freudenstadt. Fahrpreis RM. 38.50.
Zur Devisenbeschaffung bitte ich um sofortige Paßabgabe im Auto-Reisebüro Leins, Freudenstadt, Straßburgerstraße 8, Telefon 913. Meldungen nimmt auch die Geschäftsstelle , der „Schwarzwälder Tageszeitung" in Altensteig entgegen.
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