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Nummer 228

Altensteig, Freitag, den 1. Oktober 1937

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Erinnerung und Vermächtnis

Zum 9V. Geburtstag des Reichspräsidenten von Hindenburg am 2. Oktober

So sehr ist die Gestalt Hindenburgs, wie er in seinen letzten Lebensjahren aussah, in das Gedächtnis des deut­schen Volkes eingegangen, daß man einigermaßen Mühe hat, die Gestalt des jungen Hindenburg aus seinen Offi­ziers- und Werdejahren zu beschwören. Denn erst, wenn man man einmal dieses ganze Leben überblickt, erhält man auch die richtige Vorstellung von seiner ganzen Bedeutung. Der Mann, der während des Weltkrieges an die Spitze der deutschen Streitkräfte trat, hatte bereits die Kriege von 1866 und 1870/71 mitgemacht, er hatte drei Kaisern gedient und konnte als alter Mann fast ein Jahrhundert deutscher Geschichte überblicken, das er miterlebt und zum Teil Mit­gestalten geholfen hatte.

Erst wenn man etwa die Briefe des jungen Leutnants liest, die dieser von der Belagerung von Paris nach Hause schickte, versteht man, mit welchen überlegenen, sorgenden und sinnenden Augen der alte Mann die politischen Ge­schehnisse um sich herum beobachtete. Er hatte das Werden und Vergehen schärfer und durchdringender als andere be­trachtet. Man kennt das wunderbar tiefe Wort am Ende des großen Krieges:Wer weiß, wozu das gut war!" Den ver­steckten Segen, den diese für den Augenblick furchtbare Nie­derlage in sich barg, vermochte er in seinen letzten Lebens­monaten zu schauen und Gestalt gewinnen zu sehen. Das Sorgen und Sinnen eines langen Lebens für Deutschland erfuhr durch den historischen Tag von Potsdam eine denk­würdige Krönung.

Wenn Deutschland des 90. Geburtstages Hindenburgs gedenkt, dann steht es vor allem die gewaltige Gedenkstätte von Tannenberg, in der der Verewigte zur letzten Ruhe bei­gesetzt wurde. Hier schlug er als Oberkommandierender der Oststreitkräfte jene Schlacht, die mit einem Male seine Ge­stalt ins Riesengoße anwachsen ließ, die ihm ein Vertrauen schuf, das jeden einzelnen Deutschen gläubig ergriff. Dieses Vertrauen war so stark und urwüchsig, daß es niemals auch nur im leisesten erschüttert wurde. Jeder Deutsche wußt« und fühlte, daß hier ein Deutscher stand, der nichts ande­res im Auge hatte als das Wohl des Ganzen. Die ergrei­fendste und folgenschwerste Probe auf dieses Vertrauen wurde an dem Tage abgelegt, als er zum erstenmal zum Präsidenten des Deutschen Reiches gewählt wurde. Ein« Welt von Parteien und Jnteressenhaufen der ehemaliger Weimarer Republik erhob sich gegen ihn, das Volk abei entschied für ihn.

Unvergessen ist noch diese tiefe, dunkle Stimme, die sick so oft in den bangen letzten Jahren vor seinem Tode durck den Aether schwang und zur Einigkeit aufforderte. Mast nend und beschwörend klang sie oft und war doch im Letzter immer getragen vom felsenfesten Gottvertrauen an Deutsch lands Zukunft. Denn Hindenburg war ein wahrhaft from­mer und tief gottgläubiger Mensch, der in allen entschei­denden Momenten seines Lebens Stärkung im Gebet sucht« und fand. Niemand wird Hindenburg ganz verstehen kön­nen, dem diese unerschöpfliche Reserve verborgen bleibt die der verewigte Eeneralfeldmarschall aus dem Glauben an Gott zog.

Das Deutschland, aus dem Hindenburg abberufen wurde blüht und gedeiht heute wieder weithin unter der Führune jenes Mannes, der es direkt aus den Händen des Ver­ewigten übernahm. Die unvergeßliche Armee, die Tannen­berg schlug, steht heute als die junge deutsche Wehrmacht schützt wieder die deutschen Grenzen, Handel und Eewerb« blühen, der Bauer, dem sich Hindenburg stets besonder- vsrbunden fühlte, hat wieder festen Grund unter den Füßen 2ei>er dem Werke Adolf Hitlers liegt der Segen Hinden­burgs.

Deutsche Arbeiter GWe Zss Rhrers

Berlin, 30. Sepl. Mehr als 1000 deutsche Arbeiter, Werk­meister und Betriebsführer, die längere Zeit in Paris beim Vau des Deutschen Hauses auf der Weltausstel­lung Mitgewirkt haben, waren am Donnerstag Gäste des Führers zu einem Mittagessen im Großen Festsaal bei Kroll. Zur übergroßen Freude der Arbeiter weilte der Führer selbst längere Zeit in ihrem Kreise und sprach zu ihnen.

Man sah den Arbeitern das Erlebnis dieser großen Stunde, da sie den Führer mitten unter sich wußten, an. Sie sind soeben erst von einer KdF.-Fahrt nach Norwegen zurückgekehrt und sind »och ganz begeistert von den Eindrücken dieser herrlichen Fahrt. Der schönste Lohn aber für ihre Arbeit fern der Heimat sind diese Augenblicke, da der Führer mitten unter ihnen weilt.

Als der Führer den Saal betrat, grüßten ihn die Arbeiter mit erhobener Rechten. Mit dem Führer kamen Reichsminister Dr. Goebbels und Reichsorganisationsleiter Dr. Ley sowie Archi­tekt Professor Speer, der Reichskommissar für die Weltausstellung, Ministerialdirektor Dr. Ruppel.

! Reichsminister Dr. E o e b-L-e l s begrüßte den Führer im Kreise ! der Arbeiter mit folgenden Worten:Mein Führer! Es sind - hier vor Ihnen 1000 deutsche Arbeiter versammelt, die mit ! einem beispielhaften Fleiß und einer beispielhaften Disziplin i das deutsche Gebäude auf der Pariser Weltausstellung aufgebaut haben. Sie haben damit dem ganzen deutschen Volk ein leuch­tendes Beispiel deutschen Arbeitseifers gegeben. Es ist Ihr Wunsch gewesen, mein Führer, daß die NS.-GemeinschaftKraft durch Freude" diesen Arbeitern zum Dank und zur Belohnung eine Erholungsreise vermitteln sollte, die sie nun abgeschlossen haben. Diese Arbeiter haben zum großen Teil die erhebenden Tage des Mussolini-Besuches mitgemacht und sie erleben nun die schönste Stunde ihrer Reise, da Sie, mein Führer, mitten im Kreise dieser Arbeiter erschienen sind, um zu ihnen zu sprechen."

Von langanhaltenden Heilrufen begrüßt, hielt der Führer eine herzlich gehaltene Ansprache an die Arbeiter. Er sprach ihnen den Dank aus für ihre vorbildliche Gemeinschaftsleistnng, die sie im Auslande vollbrachten, und für den Fleiß und die Sorgfalt, mit der sie den großen Entwurf des Baumeisters Pro­fessor Speer in so vollendeter Weise verwirklichten.

Die stürmischen Kundgebungen, mit denen die begeisterten Ar­beiter die Worte des Führers begleiteten, und ihre donnernden Heilrufe nach Schluß der Ansprache zeigten, daß der Führer ihnen ganz aus dem Herzen gesprochen hatte, und dankbaren Herzens grüßten sie den Führer immer wieder, bis er den Saal verlassen hatte.

Ehrenabordnungen ans dem Nückrberg

Empfang durch die Reichsminister Darr« und Dr. Goebbels in Hannover

Ha»Lo.!>re, 30. Eept. Wie in oeu vergangen«,'. Jahren -oir» «uch dieses .Jahr eine Threnabordnung des deutschen Bauer,»- «ms als Gast des Führers am Erntedanktag teilnehmen Bei «er Zusos»mensetzung der Ehrenabordnung waren wiederum di« Lerbundenbeit mit der heimischen Scholle und die Verdienste um »i« Nahrungsfreiheit des deutschen Volkes ausschlaggebend In­folgedessen weiten ans jeder Landesbauernschait des Reiches die beiden ersten Sieger im Leistungswettkampf des deutschen Volkes vertreten sein, darunter viele Bauern, deren Hoi sich schon seit 200 sis 300 Jahren im Besitz ein und derselben Familie befindet. An L«r Spitze steht der Bauer Wemken aus Wemkendorf in Oldenburg, dessen Ahnen nachweisbar dort im Jahre 1128 auf SttLselben Hofe saßen. In der Abordnung ist auch aus jeder Landesbauernschast je ein Landarbeiter vertreten. Es gehöre« dazu auch Forstarbeiter, Jäger. Schäfer, Gärtner, Fischer und Molkereiarbeiter. Hier waren ebenfalls bei der Auswahl maß­gebend die Verdienste um die Eizeugungsschlacht, die Verbunden­heit mit dem Betrieb, die Kinderzahl sowie die Arbeit in der Bewegung.

Die Ehrenabordnung wird am Samstag dem Reichsernäh­rungsminister vorgestellt.

Das mm Europa

2er Besuch des italienischen Regierungschefs in Berlin ist mit der gigantischen Millionenkundgebung auf dem Mai- seld der Reichshauptstadt zu einem Ereignis von welthisto­rischer Bedeutung geworden. Der 28. September 1937 bas war das Erlebnis aller Teilnehmenden wird als Markstein nicht nur das weitere Schicksal Deutschlands und Italiens rragen. An ihm wurde ein europäischer Grund­stein gelegt, auf dem das Schicksal vieler Nationen der Welt ruht. Aus diesem umfassenden Horizont erklärt sich der zroßartige Rahmen, der dem Besuch des italienischen Re­gierungschefs gegeben worden war. Von hier aus aber be­kommt auch die Kundgebungderll 6 Millionen bie mit allen Fasern ihres Herzens den in Berlin gespro- henen klaren und eindeutigen Worten ihrer Führer zu­stimmten, jenen Wert einer harten und unanfechtbaren Realität, an der kein Deuteln mehr ist. Zwei Völker ste­ten in heiligem Kampfe um einen ehrlichen unk .icheren Frieden. In dieser Front ist jeder roillkonr rien, der mit gleicher Ehrlichkeit um die Neugestaltung un- - eres Kontinents ringt. Verfemt jedoch find die Zerstörer, ^ Verleumder und Unterwühler des europäischen Einheits- ^ «eüankens, jene Mächte einer materialistischen Zersetzung siir die in Berlin Mussolini Worte von tiefster, hinreißend- - ster Empörung fand.

Ls ist unmöglich, unter dem Eindruck des großen Erleb- - »isses die politischen Folgen der deutsch-italienischen Ein- j beitspolitik sofort in allen Einzelheiten abzuschätzen. Da- Line ist jedoch klar, daß diplomatische Methoden, wie st« inmittelbar nach der Abfahrt des Duce aus Italien vor rllem von Frankreich angewendet wurde«, in der gereinig­ten Atmosphäre eines neuen Werdens kein Daseinsrechi «ehr besitzen. Schon die offiziellen Begrüßungsreden wand­en sich in Schärfe gegen dieStörungs- und Spaltungsver- tuche", die mit Mitteln primitiver Verdächtigungen bsid« Rationen gegeneinander auszufpielen suchen. Die Mil­nonenkundgebung auf dem Berliner Maifekd unterstrick -iese Absage in entschiedenster Weise. Man darf ausspre hen, daß den internationalen Unruhestiftern und den ver­ständnislosen Anhängern des ewig Gestrigen damit eir Schlag versetzt wurde, von dem sie sich nicht so leicht erholet verden. Die Lügen werden weiter gehen. Aber durch all« Gespinste bewußter Mißdeutungen muß und wird der mo wlische Impuls der Berliner Kundgebung hmdurchschlcr zen. Auch in England und Frankreich könne« nach den Wor en Adolf Hitlers und Mussolinis die verantwortlicher Staatsmänner keine Politik mehr machen, die mit Vluf md Erpressungen arbeiter. Sie würden sich selbst vor dei beschichte ins Unrecht fetzen, wenn Sie die angeboten- «friedenshand des deutschen und italienische« Füh :ers ausschlügen. I« diesem Sinne ist die Millionendcmon- tration des 28. September die überzeugendst- ^riedensdemoustratiou, die seit dem Welt krieg in Europa unternommen wurden. Di- sioffnungen, die in vielen politischen Kreisen des Auslan »es in den letzten Tagen in dieser Richtung vorgebrach vurden, haben nicht getrogen. Durch die Worte auf den Naifeld wurde eine neue europäische Versöhnungsaktior in Marsch gesetzt. Bereits die nächsten Wochen und Monat- verden zeigen, mit welchen praktischen Ergebnissen diese: Aktion in der Welt und vor allem in London und Pari- rechnen kann.

Ls wäre jedoch falsch, den hinreißenden Höhepunkt de: Berliner Besuchstage, nur mit Maßstäben unmittelbare: politischer Wirkungen zu messen. Für alle, und auch für di- Hunderte, ja Tausende von Ausländern, die die Ehrungei Mussolinis in dem befreundeten Deutschland miterlebe» ' nrften, übertras der geistige Elan der Massendemonstra- ,.--n auf dem Maifeld bei weitem selbst die herzlichsten Be­kundungen festlicher Eehobenheit, wie sie überall auf Stra­fen und Plätzen der Reichshauptstadt zu erleben waren Auf dem Maifeld offenbarte sich in Wahrheit ein ganz »euer, unvergleichlicher Stil gestaltenden politischen Wil .Mrs. Mit den Möglichkeiten moderner Verkehrsmittel uni ?es Rundfunks wurde ein Echo einheitlicher Willensbekun- sung zweier großer Nationen entfesselt, das tief in jeder Herz in Deutschland und Italien Hineinklang. Der Duc« Haltens, der als Freund Adolf Hitlers nach Deutschlaui iuhr, um das Gesicht und die Größe des Dritten Reiche­st eigenen Augen zu sehen und zu messen, wurde mit e» ^«m Schlage in Deutschland populär, wie kein anderer aus­ländischer Staatsmann zuvor. Er eroberte die Hunderttau- -ende, die seinen Worten lauschten, im Sturm. Die psycholo­gische Wirkung seiner mit labidarer Wucht herausgeschleu- rerten Sätze war damit ganz außerordentlich. Die gemein- gastliche Friedenspolitik Deutschland und Italiens häm­merte sich mit jeder Geste und jedem Wort des Duce un­zähligen deutschen Menschen ein. Nachdem die Führer sick gefunden hatten, verbanden sich auch die Völker. And auch riefe Folge einer politischen und freundschaftlichen Besuchs- sahrt im richtigen Augenblick, wirkt aus dem Erlebnis de: Maifeldkundgebung unmittelbar weiter. Sie ist ein wesent­licher Faktor in dem weiteren europäischen Schachspiel, da­mit dem 28. September neue und entscheidende Einschlä< erfahren hat.

Fünf Punkte

der deutsch-italienischen Zusammenarbeit

Gayda über die Ergebnisse des Mussolini-Besuches

Neber die politische Bilanz des Mussolini-Besuches in Deutsch­land gab der bekannte italienische Journalist Dr. Virginio- Gayda, der Direktor des offiziösen römischenGiornale d'Jtalia", derBZ. am Mittag" gegenüber aufschlußreiche Erklärungen ab. Er führte u. a. folgendes aus:

Die Völkerkundgebung auf dem Maifeld war das größte Ple­biszit des neuen Europas. Dieses Plebiszit spricht zu den Völ­kern dieses Erdteils und wir wollen hoffen, auch zu ihren Regie­rungen. Denn es hat sich zu dieser grandiosen Kundgebung der nationalen Kräfte eine Masse von IIS Millionen Menschen be­kannt, die das Zentrum Europas, von der Ostsee bis zum Mittel­meer. bewohnt."

.Das Plebiszit hat die Bestätigung der vollen llebereinstim- mung zwischen der Politik Adolf Hitlers und Benito Mussolinis gebracht. Die llebereinstimmung besteht insbesondere in bezug auf folgende wichtige Punkte:

1. Das nationalsozialistische und das faschistische Regime sind nicht nur hinsichtlich ihrer Weltanschauung, sondern auch hin- sichtlich der praktischen Politik solidarisch.

2. Deutschland und Italien sind von dem Willen beseelt, dies« -Solidarität mit allen Mitteln in bezug aus jedes international«