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Schwarzwälder Tazeszeit««g

Nr. 227

und zwar die 3. Abteilung des Artillerie-Lehrregiments fährt, gefolgt von der Nachrichtenabteilung wieder jeweils mit drei Geschützen bzw. Lasettenwagen nebeneinander, im Trabtempo vorbei. Während die Artilleriekapclle eben im Trab voranrei­tet, tönt bereits von der Charlottenburger Brücke her immer lauter werdendes Händeklatschen Es ist ein Sonderapplaus für die Vertretung der Kriegsmarine bei dieser Parade Als die 2. Marine-Unteroffizier-Lehrabtsilung mit ihrer blau-weiß leuchtenden Fahne anrückt und die Spielleute einsetzen, tritt Generaladmiral Raeder an Stelle von Generaloberst Freiherr von Fritsch neben den Führer. In der leuchtenden Sonne bieten die blauen Jungs mit ihren weißen Blusen und Mützen und den langen, in die hohe» Stiefelschäfte mit weißem lleberhana hineingesteckten Hosen ein unerhört farbenfreudiges Bild. »

Wieder wechselt der Oberbefehlshaber zur linken Seite des Führers, Generaloberst Göring meldet als Oberbefehlshaber der Luftwaffe den Vorbeimarsch der ihm unterstehenden Wehrmachtsteile. Den Vorbeimarsch der Luftwaffe eröffnet der Höhere Kommandeur der Flakartillerie 2, Generalmajor Weise, dem in ihren blaugrauen Blocks die Kolonnen des Luftwaffen- Regiments zu Fuß folgen. Daran schließen sich die motori­sierten Teile, voran die 1. schwere Abteilung des Flak-Lehrregi- ments, dann die 1. schwere Abteilung des Flakreaiments 22 und die 2. leichte Abteilung des Flakregiments 22. Hinter den La­fetten- und Rohrwagen sieht man die gewaltigen Scheinwerfer nnd die Richtungshörer, ferner die schweren 8,8-Zentimeter-Ge- fchütze und die kleinen, elegant wirkenden 2.7-Zentimeter-Ge- schütze.

Wieder tritt Generaloberst Freiherr von Fritsch neben den Führer. Den Abschluß des ganzen Vorbeimarsches bilden die Panzertruppen des Heeres. Sie werden geführt von Generalmajor Euderian, dem Kommandeur der 2. Panzerdivi­sion. Es rasselt und rauscht über das Straßenpflaster. In Rei­hen zu dritt kommen zunächst die leichten Panzerkraft­wagen des Panzerregiments 4. Man sieht die Führer in ihrer schmucken schwarzen Uniform mit dem Oberkörper aus ihren Wa­gen herausragen. Reihe auf Reihe, Kompanie auf Kompanie und Bataillon auf Bataillon raffeln vorüber. Schwere Panzer­wagen schließen sich an. Als die Raupenwagen vorbeigerauscht find, folgt das Schützenregiment 2 mit seinen Dreierko­lonnen von dreiachsigen Personenkraftwagen, die Infanterie- Geschütze und Panzerabwehrkanonen hinter den Fahrzeugen. Der flotte Trabmarsch des Muflkkorps wird von dem Surren der Motoren und dem Knirschen der Räder auf dem Sand iiber- töut, sodatz nur abgerissene Helle Klänge bis zu den Zuschauern dringen. Ein besonders fesselndes Bild bildet dann das Kraft- radschntzenbataillon 1, das in Dreierreihen vorbeiknat­tert. Motorisierte Artillerie schließt sich an, die erste Abteilung des Artillerieregiments 73 mit ihren leichten Kanonen und Haubitzen und die 2. Abteilung des Artillerieregiments 54 mit ihren schweren Geschützen. Dann ziehen im Vergleich zu den Raupenfahrzeugen der Panzerregimenter, elegant und leicht die Panzerspähwagen und andere Kampffahrzeuge der Aufklärungs­abteilung 9 vorbei, denen sich die Panzerabwehrabteilung 38 anschlietzt. Den Abschluß machen die Fahrzeuge der Kraftfahr­kampftruppenschule. Um 12.40 Uhr ist der Vorbeimarsch beendet.

Der Führer spricht noch einen Augenblick mit Generalseld- marschall von Blomberg und den Oberbefehlshabern der Wehr- machtsteile. Man sieht, wie der italienische Regierungschef ihn zu diesem Vorbeimarsch beglückwünscht. Schon fachren auch die Wagen vor und unter dröhnendem und sich über die ganze Charlottenburger Chaussee brausend fortpflanzenden Jubelru­fen der Menge besteigen Benito Mussolini und Adolf Hitler den ersten Wage» und fahren stehend und grüßend mit freudig bewegten Gesichtern zurück zur Stadt, gefolgt von Wagen mit den italienischen und deutschen hohen Militärs, den Ministern und der engeren Begleitung.

Die Parade hat im Anschluß an die Wehrmachtsmanöver er­neut den großartigen Eindruck bestätigt, daß der Wiederaufbau der neuen deutschen Wehrmacht vollendet ist ukid daß als In­strument der friedlichen Friedenspolitik eine schlagkräftige und modern ausgerichtete Waffe zur Verfügung steht.

Politische Aussprache vor der Abreise

Berlin, 29. Sept. Im unmittelbaren Anschluß an die Parade fand beim Führer und Reichskanzler ein Frühstück im kleinsten Kreise statt, an dem der Duce, Außenminister Graf Ciano, Bot­schafter Attolico, Ministerpräsident Göring, Reichsminister des Auswärtigen Freiherr von Neurath, Eeneralfeldmarschall von Blomberg und der deutsche Botschafter in Rom, von Hassell, teil- «ahmen. Hieran schloß sich eine längere politische Aussprache

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Kundgebungen vor der Reichskanzlei

Berlin, 29. Sept. Während des letzten Besuches des Ducs beim Führer in der Reichskanzlei in den Stunden nach der Pa­rade bis zur Abfahrt Mussolinis kam es aus dem Wilhelmsplatz von neuem zu stürmischen Ergebenheitskundgebungen und leb­haften Verehrungsbezeugungen für die beiden Staatsmänner. Die Zehntausende riefen immer wieder im Sprechchor taktmäßig zum Balkon der Reichskanzlei hinauf: Führer, Duce! Führer, Duce! Die festlich-fröhliche Stimmung fand auch in erfundenen Reimen ihren Niederschlag, wie:

Lieber Führer, komm' doch jetzt.

Du hast uns ja noch nie versetzt!"

oder

Acht, neun, zehn, wir wollen unseren Führer seh'n,

Fünf, sechs, sieben, weil wir unseren Führer lieben!"

Au die Adresse des Duce appellierte die Kopf an Kopf stehend« Menge mit folgendem Spruch:

Lieber Duce, laß dich sehen,

Und sage uns aus Wiedersehen!"

Mussolinis Abschied von Berlin

H»«dertta»sen-e Mische« Wilhelmspiatz mrd Lehrter Bahnhof

Berlin, 29. Sept. Die Abschiedsstunde ist da. Benito Mussoli­nis Staatsbesuch geht zu Ende. Der Wilhelmsplatz und die Linden", nicht minder aber auch die breiten Straßenzüge zum Lehrter Bahnhof, Siegesallee und Königsplatz sind schwarz von Menschen, die ihren Abschiedsgruß darbringen wollen. Vor der Reichskanzlei ist kein Durchkommen. Keiner läßt den Blick vom

«aikon. 2n zehn Minuten soll der Zug schon abfahren, jetzr müssen sie kommen. Und in der Tat: Die breiten Fenster zum Balkon ösfnen sich. Schon geht der Jubelsturm los. Er wird nun zu einem Orkan, als Benito Mussolini in hellgrauer Uni­form sich an der Seite Adolf Hitlers noch einmal den Berlinern zeigt und ihnen noch einmal für ihre Begeisterung dankt.

Die Fahrt zum Bahnhof

Inzwischen hatten die italienischen Gäste mit Ausnahme des Duce, die einer Einladung des Stellvertreters des Führers in dessen Amtsräume gefolgt waren, die Fahrt zum Bahnhof an­getreten.

Wenige Minuten später schlägt die Welle einer aus tiefem Herzen nun zum letztenmal ausbrechenden Begeisterung dem Duce und dem Führer entgegen, die nun ebenfalls ihren Wagen zur Abfahrt besteigen. Nach der Fahrt durch ein vielgliedriges Spa­lier winkender und grüßender Menschen in denLinden uno in der Siegesallee langten die Wagen vor dem Lehrter Bahnhof au. Auf dem Platz vor dem Bahnhof standen SS.-Verfügungs- truppe, Hitlerjugend und Jungvolk und weiter zurück eine nach Zehntausenden zählende Menschenmenge, die dem Duce die letzten herzlichen Abschiedsgrütze zurief. Fascio und Balilla hatten vor der Absperrung ihre Plätze.

Der Führer und der Duce schritten unter den Klängen der Nationalhymnen beider Nationen die Front des Ehrenbataillons ab. Vor dem Hautportal blieben Duce und Führer noch einmal stehen, sie danken für die großartige und herzliche Abschieds­kundgebung. Dann begeben sich die Führer zweier großer Völker in die Bahnhofshalle.

Bewegter Abschied Mussolinis

Lange schon vor der Abfahrt des Duce hatten sich auf dem prächtig geschmückten Bahnsteig die Mitglieder der Reichsregie- rung, die Reichsleiter, die Staatssekretäre, die in Berlin an­wesenden Gauleiter, die hohe Generalität und Admiralität, die Spitzen von Staat, Partei und Wehrmacht versammelt. Von fremden Diplomaten sah man den Botschafter Spaniens und die Gesandten Oesterreichs und Ungarns, ebenso hervorragende Mit­glieder der italienischen Kolonie.

Neben dem Führer schritt der Duce die lange Reihe der Er­schienenen ab. Vor der Tür des Wagens verabschiedete sich der Führer von seinem hohen East. Beide schüttelten sich lange und herzlich die Hände.

Daun bestieg Mussoliuiden Wagen und kam ans Fe »- st er. Heber seine anfangs ernsten Züge spielte ein Lächeln. Der Führer trat jetzt ebenfalls an das Fenster heran und nun spielte sich eine für alle Anwesenden außerordentlich eindrucks­volle Szene ab, als der Führer und Mussolini die letzten Worte wechselten und man aus den Zügen Mussolinis den herzlichen und aufrichtigen Dank für die sicherlich auch ihm unvergeßlichen Stunden in Deutschland las. Jetzt wurde das Abfahrtssignal ge­geben. Der mitreißende Rhythmus der italienischen Königs­hymne und der Giovinezza erfüllte die Bahnhofshalle, als der Zug 15.51 Ahr den Bahnhof verließ. Mussolini winkte vom Fenster aus, erregt und bewegt beim Anblick der ihm zujubeln­den Anwesenden, die ihn ergriffen scheiden sahen. Der Führer kehrte unter dem Jubel der Menge i« die Reichskanzlei zurück.

Mussolinis Keimfahrl

Der Stellvertreter des Führers geleitet den Duce bis zur Grenze

(Von unserem an der Fahrt teilnehmend. Sonderberichterstatter)

Im Zug des Königlich-Italienischen Regierungschefs, 30. Sept. Wie die Einreise des italienischen Regierungschefs Benito Mus­solini. sein Weg in die Hauptstadt der Bewegung, in das west­deutsche Industriegebiet, den deutschen Norden und zur Reichs- Hauptstadt, so war auch die Heimfahrt begleitet von Kundgebun­gen betonter Herzlichkeit. Den ganzen Weg entlang standen bis in die tiefe Nacht deutsche Menschen, um dem Freunde Deutsch­lands, dem großen Staatsmann, dem Duce des faschistischen Italien ihre Abschiedsgriiße zuzurusen.

In ihnen allen klangen noch die Worte aufrichtiger und uner­schütterlicher Verbundenheit nach, die Mussolini am Vorabend dem deutschen Volk und der Welt zugerufen hatte. Sie alle stan­den noch ganz unter den bewegenden Eindrücken dieser großen Tage, die nun Geschichte geworden sind.

Wieder säumten ungezählte Tausende auf den großen und kleinen Bahnhöfen und an allen Uebergängen den Fahrtweg, liefen sie von den Stätten ihrer Arbeit an die Strecke, grüßten die Bauern von den Feldern, stauten sich auf den Straßen des Führers und allen großen Landstraßen die Wagen, bildete die Jugend jauchzend Spalier. Aus allen Türen und Fenstern, von allen Ballonen, aus den vorbeifahrenden Zügen, selbst von den Hausdächern winkten sie fähnchen- und tücherschwenkend Lebe­wohl! Obwohl hinter dem hohen Gast Tage angestrengter staatsmännischer Pflichten lagen, trat er immer wieder win­kend und dankend an das Fenster seines Wagens, entbot er den mit ihren Musikzügen aufmarschierten Formationen den römi­schen Gruß.

Auch bei der Heimfahrt gab Rudolf Hetz im Aufträge des Führers dem Duce das Geleit bis zur Grenze. Mit ihm der dem italienischen Regierungschef zugeteilte Ehrendienst, der ihn aus der ganzen Deutschlandsahrt begleitet hatte. Ihm gehören Reichs­leiter Reichsminister Frank, der Kommandierende General des IV. Armeekorps, General der Infanterie List, und der Chef des Protokolls, Gesandter von BLlow-Schwandte, an.

Der Duce lud den deutschen Ehrendienst zusammen mit seinen italienischen Begleitern noch zu einem Abendessen, an dem auch der Stellvertreter des Führers teilnahm. Bis zur Grenze nimmt auch noch das SS.-Begleitkommando, das aus sprachkundigen SS.-Männern besteht, an der Fahrt teil.

Dem scheidenden Gaste des Führers bot sich das deutsche Land noch einmal im schönsten Herbstsonnenschein. Mit Heil- und Duce-Rufen, mit Winken und Tücherschwenken nahm Ber­lin Abschied, dann breitete das märkische Land, das Land der hohen Kiefern und dunklen Seen, seinen ganzen Zauber aus, zog bei sinkendem Licht das mitteldeutsche Jndustrierevier vor­über, nahmen das grüne Herz Deutschlands und das schöne alte Frankenland den Gast auf.

Der Sonörrzus in München

München, 30. Sept. Der Sonderzug des italienischen Regie­rungschefs traf um 1.46 Uhr früh von Augsburg kommend wie­der in der Hauptstadt der Bewegung ein, die er nach kurzem Aufenthalt verließ.

. Am Bahnsteig hatten sich außer dem Polizeipräsidenten SS.- Obergruppenführer Freiherr von Eberstein, Gauamtsleiter Wuester von der Landesstelle des Reichspropagandaamts und Reichsbahnpväsident Eallwitzer eingefunden.

Dr. Goebbels und die Berliner Bevölkerung

Berlin, 29. Sept. Der Gauleiter von Berlin, Reichs­minister Dr. Goebbels, erläßt an die Berliner Bevöl­kerung eine Erklärung folgenden Inhalts:

Die Berliner Bevölkerung hat bei dem Staatsbesuch des Duce des faschistischen Italiens, vor allem gelegentlich des Millionenaufmarsches auf dem Maifeld, eine Disziplin und Massenhaltung bewiesen, die der höchsten Bewunde­rung wert ist, besonders auch deshalb, weil diese Demon­strationen Ausmaße annahmen, die bisher auch in Berlin unbekannt waren und infolge dessen außerordentlich erhöhte Anforderungen an den Gemeinschafts- und Einordnungs­willen jedes einzelnen stellten.

Ich spreche dafür der Bevölkerung von Berlin Dank und Anerkennung aus."

IEin Meisterwerk der Organisation"

j Berlin, 30. Sept. Die Erklärung des Gauleiters von Ber- ! lin, Reichsminister Dr. Goebbels, in der er der Berliner Bevöl- j kerung Dank und Anerkennung ausspricht, wird von den Ber- i liner Morgenblättern in eigenen Kommentaren gewürdigt und erläutert.

DerVölkische Beobachter" bezeichnet den vorzüg­lich organisierten Millionenaufmarsch als ein Meister­werk der Organisation. Es seien ungeheure Schwie­rigkeiten dabei überwunden worden, von denen der Volks­genosse, der nicht auf organisatorischem Gebiet geschult sei, kaum eine Vorstellung habe. Der Auf- und Abmarsch sei reibungslos ohne wesentliche Unfälle, ohne Opfer an Toten und Verletzten, die sonst im riesenhaften Verkehr einer Weltstadt unvermeidlich erscheinen, durchgeführt worden. DieB e r l i n e r Börsen­zeitung" stellt fest, daß die Berliner mit dem Herzen dabei waren und daß damit alles geklärt sei. DasBerliner Tageblatt" sagt, daß ein gutes Stück politischer Erziehung in der geschlossenen Begleitung, die Millionen den Ereignissen der Festtage gegeben habe: der Wille, die Einmütigkeit unserer - Nation repräsentieren. DerBerliner Lokal anzei- ! ger" erklärt, daß der Berliner, der diesen Zusammenklang zweier Nationen miterleben, mittragen und mitgestalten 'durfte, sich dem großen Geschehen würdig gezeigt habe. DieGer­mania" fragt mit Recht. Wo in aller Welt, so darf man sich wohl mit Genugtuung fragen, wäre es noch möglich gewesen, eine solche Riesenkundgebung weit drauhen vor der Stadt in so mustergültiger Ordnung und in so kurzer Zeit durchzufiihren?

Italien feiert die Rückkehr Mussolinis

Triumphbögen vom Hauptbahnhof zum Palazzo Venezia

Rom, 29. Sept. Ganz Italien, das während der Festtag» Mussolinis ln Deutschland immer wieder in den Jubel des deut­schen Volkes um den Duce und den Führer einstimmte, lebt bereits in einer noch nie gekannten Vorfreude auf die Rück­kehr Mussolinis, dem das italienische Volk auf der Fahrt durch Italien feierlich nnd herzlich seine begeisterte Huldigung dar­bringen will.

In der Hauptstadt des Faschismus erwarten den Duce trium­phale Ehren. Das Parteihaus wird auf Anordnung des Partei­sekretärs festlich beflaggt. Vom Hauptbahnhof in Rom bis zum Palazzo Venezia werden bereits Triumphbögen gespannt. Am Eingang der Via Nazionale wird den Duce ein 20 Meter gro­ßesM" ans Lorbeer grüßen. Besonders prunkvoll wird d« Hauptfassade der Augustus-Ausstellung beleuchtet. Die Arbeit in den Fabriken und der Geschäftsverkehr werden am Donnerstag nachmittag ruhen.

Schließlich wird ganz Rom dem Duce des Faschismus auf der monumentalen Piazza Venezia eine jener Massenhuldigunge« darbringen, mit denen das faschistische Italien große geschicht­liche Ereignisse machtvoll zu unterstreichen pflegt.

Wettecho zur Völkerkundgebung

Rom:Ein unvergeßliches Erlebnis"

In großen Sonderausgaben hat die italienische Presse noch am Dienstag abend die Ansprachen veröffentlicht, mit denen sich Adolf Hitler und Mussolini nicht nur an ihre beiden Völker, son­dern an die ganze Welt wandten. In riesigen Ueberschriften wer­den ihr Friedenswille und ihre Forderung nach Gerechtigkeit hervorgehoben. Die Sonderkorrespondenten geben die über­wältigenden Eindrücke über die historische Stunde auf dem Man seid wieder.Dieses Schauspiel wird von keinem vergessen wer­den, dem es vergönnt war, an dem Dölkertreffen teilzunehmen" schreibtLavoro Fascista". Mussolini und Hitler seien auch am Dienstag wieder mit einfach unvorstellbarer Begeisterung be­grüßt worden. Mit betontem Nachdruck wird in allen Berichte» auch auf die überaus starke Anteilnahme der deutschen Jugend hingewiesen, der ja, wieGiornale d'Jtalia" unterstreicht, di« feierlichen Klänge der Olympia-Glocke gemäß ihrer Inschrift Ich rufe dis Jugend der Welt" in erster Linie galten.

Einstige Kriegsgegner machten den Anfang!

Die italienische Presse zur tiefen Bedeutung der Kranznieder­legung des Duce.

Rom, 29. Sept. Die überwältigende Völkerkundgebung auf dem Berliner Maifeld mit den Reden des Führers und des Duce und ihrem starken Echo in der Weltpresse füllten den Mitt­woch über fast die ganze italienische Presse bis auf die letzte Seite aus. Trotzdem hat aber auch der letzte Tag Mussolinis in Berlin mit der feierlichen Kranzniederlegung am Ehrenmal und der anschließenden Parade insofern eine letzte, weitere Steige­rung gebracht, als, wieTribuna" in llebereinstimmung mit anderen Blättern ausführt, dieser Kranzniederlegung eine tiefe Bedeutung zukommt.Sie hat die Freundschaft der beiden Völ­ker besiegelt, die eines Tages unter den Wechfelfällen einer durch die neue Zeit überwundenen Geschichte mit der Waffe in der Hand gegeneinander standen. Sie bildete damit auch für die Worte des Friedens, die die beiden Führer des nationalsozia­listischen Deutschlands und des faschistischen Italiens auf dem