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RaLLsnales Nachrichtm- und Anzeigenblatt für die OberamtsLezirLe Nagold, Calw. Freudenstadt und Neuenbürg

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Nummer 211

I

Altensteig, Samstag, den 11. September 1837

«>. Jahrgang

Sas Diplomatische Korps beim Mrer

Nürnberg, 10. Sept. Der Führer empfing am Freitagnachmit­tag im Großen Saal des Deutschen Hofes die in Nürnberg an­wesenden ausländischen Missionschefs zum Tee. Bei dieser Ge­legenheit gab der Führer in einer Ansprache seiner und des deutschen Volkes Befriedigung und seinem Dank dafür Aus­druck, daß das Diplomatische Korps in so großer Zahl seiner Einladung gefolgt sei und für das große Interesse, das die Mitglieder des Diplomatischen Korps den Veranstaltungen des Reichsparteitages entgegenbrächten. Der Führer betonte, daß der Reichsparteitag keine politische Parteiveranstaltung, son­dern ein nationales Fest des gesamten deutschen Volkes sei und als solches gewertet werden müsse.

Namens des Diplomatischen Korps sprach als ältester Mis­sionschef der französische Botschafter Francois-Poncet den Dank des Diplomatischen Korps für die ihm erwiesene Gast­freundschaft aus. Die Anwesenheit so zahlreicher fremder Di­plomaten in Nürnberg lege Zeugnis ab für das ehrliche Ve­rnähen und den guten Willen der fremden Völker, das Leben mk Streben des Dritten Reiches zu verstehen und zu erfassen. Sein Wunsch sei es, daß sich die deutsche Volksgemeinschaft ein­mal zu einer Gemeinschaft der Völker erweitern möge.

Der Führer empfing am Freitag in Nürnberg den neuernann­ten deutschen Botschafter bei der spanischen Nationalregierung in Salamanca, Dr. von Stohre r, zur Abmeldung vor seiner Ausreise.

In Gegenwart sämtlicher im HI.-Lager Langwasser liegenden H2.-Einheiten, 52 000 braungebrannten Jungen der HI. und des Jungvolks aus dem ganzen Reich, fand am Freitag­nachmittag auf dem Fahnenberg des Lagers die Weihe von 10 4 Bann- und Jungbannfahnen durch Reichsju- zmdführer Baldur von Schirach statt.

Erhöhung der neuen Reichsanleihe

ans 85V Millionen NM. infolge Ueberzeichnung

Berlin, 10. Sept. Die am 9. September geschlossene Zeichnung auf die t^prozentigen auslosbaren Schatzanweisungen des Deut­schen Reiches von 1937, 3. Folge, hat ergeben, daß der zur Zeich­nung aufgelegte Betrag von 809 Millionen RM. erheblich über­schritten worden ist. Um die Zeichner, die mit einer vollen Zu­teilung gerechnet und dies überwiegend bereits bei der Zeichnunz zum Ausdruck gebracht haben, befriedigen zu können, ist das Reichsanleihekonsortium an das Reich wegen nachträgliche: lleberlassung des mehrgezeichneten Betrags herangetreten. Das Reich hat, um den dringenden Anforderungen zu entsprechen, den Reichsanleihekonsortium weitere ISO Millionen RM. gleicharti­ger Schatzanweisnngen überlassen. Hiernach kann im allgemei- neu mit einer vollen Zuteilung der Zeichnungen gerechnei werden.

Da 100 Millionen RM. der gleichen Schatzanweisungen bereits fest übernommen waren, erhöht sich der Gesamtbetrag der 4)4> prozentigen auslosbaren Schatzanweisungen des Deutschen Reiches von 1937, 3. Folge, auf 850 Millionen RM.

5,5 Millionen der Arbeitslosigkeit entrissen

Ein Spiegel des Erfolges

Berlin, 10. Sept. Die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlunz «nd Arbeitslosenversicherung teilt folgendes mit:

Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitsloser ist Ende August auf nahezu eine halbe Million gesunken. Vor 8014 000 gezählten Arbeitslosen Ende Januar 1933 ist ein Res! von 809 000 zurückgeblieben. 5 )4 Millionen Arbeitslose find sei! der Machtübernahme im Laufe von viereinhalb Jahren eine, nutzbringende« Beschäftigung zugesührt worden.

Die Zahl der Arbeitslosen, die am 31. August 1937 nur nock 509 M betrug, ist im Vergleich zur Gesamtzahl der Arbeiter uns Angestellten gering. Die Arbeitslosen machen 2,5 v. H. alles Arbeiter und Angestellten aus. Von den 509 000 Arbeitsloser msgesamt sind 166 000 Arbeitslose nicht mehr voll einsatzfähig Dag die Zahl dieser beschränkt einsatzfähigen Arbeitslosen in t-aufe des Jahres 1937 um 100 000 sinken konnte, zeigt deutlich wie angespannt der Arbeitseinsatz ist.

Rückgang der Arbeitslosigkeit betrug im August runi bcteil' Rückgang waren alle Landesarbeitsamtsbezirki

Bölkerbundsrat zrrsamMengetrelen

8eus, ig. Sept. Die Tagung des Völkerbundsrates ist an »re,tag vormittag unter dem Vorsitz desMinisterpräsidenten' spanischen Bolschewisten, Negrin. eröffnet worden. Der Rat ichränkte sich auf die Abhaltung einer vertraulichen Sitzung w etwa eine halbe Stunde dauerte. Die nächste Sitzung findet "st am Dienstag nachmittag statt.

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SeutWand eili'Elenient -er Ruhe

Satkelzug -er Politischen Leiter

vor dem Führer

Nürnberg, 10. Sept. Am Donnerstag abend war die Stadt der Reichsparteitage ein einziges riesiges Lichtermeer. Zahlreich« Scheinwerfer strahlten die historischen Baulichkeiten an, und bet Einbruch der Dunkelheit flammten überall an den Fenster» kleine rote Lämpchen auf. Es mögen rund 2 Millionen Lichter gewesen sein, die die Nürnberger Bevölkerung an diesem Abend entzündete.

Auf der Deutschherrcnwiesc traten um 20 Uhr 22 000 Politisch« Leiter zum Fackelzug und Vorbeimarsch vor dem Führer an. In Zwölferreihcn marschierten sie, viele tausend Fackeln mit sich führend, zum Hotel des Führers, zumDeutschen Hof". In allen Straßen, die der kilometerlange Zug nahm, stand außerdem ein ununterbrochenes Fackclspalier, und hinter ihnen Hunderttausend« von Menschen, die Zeugen dieses großartigen Schauspiels sein wollten. Fast 2000 Ortsgruppensahnen und die Fahne der Or­densburg Vogelfang wurden im Zuge mitgetragen. An der Spitze marschierten die Gaue Berlin und Kurmark, am Schluß die Män­ner von der Ordensburg Vogelfang.

Den großartigen Höhepunkt bildete der Vorbeimarsch vor dem Führer am Deutschen Hof. Auch hier stan­den die Masten zu vielen Zehntausenden und grüßten mit jubelnder Begeisterung den Führer, als er beim Herannahen des Fackelzuges auf den Balkon trat.

Reichsorganisationsleiter D r. Ley erstattete dem Führer Meldung. Dann zogen die Politischen Leiter aller Gaus an ihrem Führer vorüber, der den ganzen langen Zug mit erhobe­ner Rechten grüßte. Rot leuchtete das Tuch der Hakcnkreuzfahnrn im Schein der Fackeln. Das Germanische Museum im Lichte der Scheinwerfer und der unzähligen roten Kerzen bildete eins wundervolle Kulisse bei diesem festlichen Ereignis. Am Adolf- Hitlsr-Platz löste sich der Fackelzug aus. Auch hier bot sich ein märchenhaft schönes Bild.

«

Ser Appell -er Politischen Letter

Nürnberg, 10. Sept. Der Abend des Freitag war den Poli­tischen Leitern Vorbehalten, die in einer Stärke von 110 000 Mann auf dem mächtigen Zeppelinfeld in zwölf gewaltigen Blocks angetreten waren, um aus dem Munde des Führers dis Marschrichtung für das kommende Jahr zu vernehmen. Der ge­waltige Widerhall des Vorjahres hat dem Appell diesmal einen noch stärkeren Zuspruch verschafft. Schon vor Beginn waren dis mächtigen Tribünen Kopf an Kopf von einer die Hunderttau­send übersteigenden Menschenmenge angefüllt: immer aber noch strömten auf allen Anmarschstraßen neue Masten heran.

Die Politischen Leiter waren in rund 30 Kolonnen mit klin­gendem Spiel und fliegenden Fahnen aus ihren Unterkünften angerückt. Punkt 19 Uhr standen wohlausgerichtet in zwölf ge­waltigen und tiefen Blocks die Verfechter und Verkünder des nationalsozialistischen Gedankenguts auf dem Feld, während die 32 000 Fahnen vor dem Südeingang Ausstellung genommen hatten. Noch lag das Feld selbst im Dunkel. Nur auf den Enden des Tribünenraumes loderten aus großen Feuerschalen Flam­men zum Himmel.

Plötzlich hatten Scheinwerfer ein riesiges eichenlaubumkränz- tes Hakenkreuz auf dem Mittelteil der Tribüne in ihrer strah­lenden Helle und im gleichen Augenblick auch werden die Fah­nengruppen auf den 34 Türmen, die die großen Wälle unter­teilen, angestrahlt. Wahre Garben von Licht erhellen die hohen Pfeilerreihen, die sich zu beiden Seiten an den Mittelteil der Tribünen anschließen, deren Rückwände das Hakenkreuz auf ro­tem Felde deckt. Der ganze Mittelaufbau ist von Hakenkreuz­fahnen eingesäumt, deren Spitzen im Scheinwerferlicht funkeln. Es ist eine gewaltige Farbensymphonie in Braun und Rot und Weiß, in Silber und Gold.

Nach einer feierlichen musikalischen Einleitung, der sich die Totenehrung anschloß, sprach der FSH re r, stürmisch begrüßt, zu seinen Getreuen und wies ihnen für das neue Jahr Richtung und Ziel unter ungeheuren Beifallskundgebungen ^

Ser Mrer spricht zu seinen Getreuen

Nürnberg, 11. Sept. Bei dem Appell der Politischen Leiter auf der Zeppelinwiese hielt der Führer folgende Ansprache:

Meine Parteigenossen! Jährlich einmal kommt ein Teil der politischen Führerschaft des deutschen Volkes nach Nürnberg, ein Teil der politischen Soldaten und ein Teil der Wehrmacht. Viele, die das Wesen unserer Bewegung nicht verstehen, mögen sich viel­leicht wundern, daß sich diese Zusammenkunft in jedem Jahre wiederholt. Wir, die wir sie nun seit vielen Zähren erleben dürfen, erkennen ihren Sinn und ihren Wert. FürnnsRa- tionalsozialisten sind diese Tage das schönste Fest des ganzen Jahres! (Jubelnde Zustimmung der Hunderttausende). Was bedeutet nicht für de« Einzel««»

an Sorgen und an Opfern, hierher zu kommen! Und dennoch» wenn diese Tage ihr Ende finden, erfaßt uns alle eine Trauer; es geht uns wie Kindern, die ein großes Fest verlieren.

Für uns sind diese Tage die Erinnerung an die Zeit unseres geschichtlichen Ringens in Deutschland. Unter Euch stehen so viele vor mir, die die Bewegung noch kennen aus der Zeit, da es schwer und gefahrvoll war, sich zu ihr zu bekennen. Gerade für diese alten, treuen Kampfgenossen sind aber diese Tage die schönste Rückerinnerung und zugleich die schönste Belohnung. Einmal im Zahre stehen wir uns wieder persönlich gegenüber. Einmal im Zahre, da seid Zhr wieder bei mir, wie früher so oft in den Kämpfen um Deutschland.

Damals konnte ich in Eure Gaue hinausgehen, und jeder von Euch kannte mich. Heute müßt Ihr zu mir kommen, und hier an diesem Platz, La sehen wir uns dann immer wieder als die Alte Garde der nationalsozialistischen Revolution! (Tosende Bcgeisterungskundgebungen schlagen bei diesen Worten dem Führer entgegen).

Es ist ein wunderbares Geschehen, das hinter uns liegt, und das sich in unserer Zeit erfüllt. Wie viele unter Euch haben mich die Jahre hindurch begleitet in meinem Ringen um Deutsch­land. Damals, als wir noch verlacht und verspottet worden sind, da hat Euch Euer gläubiges Herz zu mir geführt. Ihr wußtet gar nicht, ob ich siege. Zhr habt es nur geglaubt! Dann nahmt Ihr Entbehrungen, Opfer und Verfolgung, Spott und Hatz auf Euch. Welch ein wunderbarer Weg seit diesem Be­ginnen! Heute sind die Männer, die einst ausgezogen im Kampfe gegen ein fanles System die Herren eines Staates geworden! Und in dieser Stunde, da müßt Ihr es alle empfin­den: Deutschland gehört nicht einem von uns, es gehört uns allen! Wir haben es erkämpft und damit verdient. Dieser Sieg ist uns wahrlich nicht geschenkt worden! (Minutenlang brausen die Heilrufe über das mächtige Feld). Ihr steht hier vor mir, 14V 000 politische Führer, ein Teil der großen Armee, die unser deutsches Volk heute leitet u. lenkt, ein Bild, wie es das frühere Deutschland nie gekannt hat. Einst glaubte man, unserem Volke das Rückgrat brechen zu können. Aber es ist weitaus stärker ge­worden als jemals zuvor. Dieses Wunder ist das Ergebnis von ebenso viel Glauben wie Mut, aber auch von Opfern und vor allem von Fleiß. Welche Arbeit steht nicht hinter dieser gewaltigen Leistung!

Wir haben den Parteitag des Zahres 1937 unter das Mott» der Arbeit gestellt. Man erhebt hier und da außerhalb Deutsch­lands die Frage: Warum eine solche Parole? Wir haben, nach­dem wir in vier Zähren Deutschland frei gemacht haben, das Recht, nunmehr uns unserer Arbeit zu freuen! (Jubelnde Zustimmung). Ich weiß, was so viele Hunderttausende meiner Parteigenossen und besonders meiner Führer überall draußen im Lande in diesem Jahre an persönlichen Opfern auf sich genommen haben. Und ich weiß, wie groß dieses Opfer ist, das niemals in der Oeffentlichkeit hervortritt. Gerade wenn wir an diese unbekannten Soldaten unserer nationalsozialistischen Freiheitsbewegung denken, empfinden wir es a-ls ein besonderes Glück, uns einmal in jedem Jahre in dieser alten Stadt gegen­übertreten zu könueu. Hier ist jeder von Euch nur ein Glied des Gesamten! Keiner von Euch steht hier allein! In Euren Dörfern, in Euren Werkstätten und Fabriken, da mögt Ihr ver­einsamt sein. Hier empfindet Ihr die gemeinsame Kraft und die Gewalt einer gemeinsamen Idee! Hier könnt Ihr ermessen, was es bedeutet, als Einzelner trotzdem nicht vereinsamt, son­dern Glied einer großen und stolzen geschlossenen Gemeinschaft zu sein.

Zch bin so glücklich, wenn ich jedes Zahr einmal meine alte» Kämpfer wieder vor mir sehe. Zch habe immer sdas Gefühl, daß der Mensch» solange ihm das Leben geschenkt ist, sich sehnen soll nach denen, mit denen er sein Leben gestaltet hat. Was aber würde mein Leben sein ohne Euch! (Nicht endenwollende Kundgebung der Begeisterung und der Ergrif­fenheit).

Daß Ihr mich einst gefunden habt, und daß Ihr an mich glaubtet, hat Eurem Leben einen neuen Sinn, eine neue Auf­gabe gestellt! Daß ich Euch gefunden habe, hat mein Leben und meinen Kampf erst ermöglicht! (Erneute stürmische Kund­gebungen).

Ihr wißt, daß unser alter Feind sich jetzt wieder anschickt, die Welt in Unruhe zu versetzen. Ihr wißt, daß er dabei versucht, mit jenen Waffen zu kämpfen, die wir an ihm kennen. Ihr wißt aber auch, daß dieser Versuch an der Geschlossenheit unserer Bewegung in Deutschland von vornherein scheitern mutz.

Es ist ein lächerliches Unterfangen, zu versuchen, noch einmal nach Deutschland die Krankheit hineinzntragen, die wir ans­getrieben haben. Allein, sollte dieser Versuch, statt von innen, von außen her unternommen werden, dann wissen wir es alle: Die deutsche Ration unter der Führung ihrer Partei wird Deutschland schützen und niemals mehr vergehen lassen! (Minutenlange Heilrufe und Zustimmungskundgebungen).