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Altensteig, den 17. August 1937.

^7 Der Luftkurverkehr 1937 hat seinen Höhepunkt erreicht. M Luftkurorte unserer Umgebung sind dicht besetzt und die­jenigen, bei welchen der Luftkuroerkehr schon frühzeitig ein­gesetzt hat, sind bis jetzt recht befriedigt über die Frequenz. Wohl hat Kraft durch Freude manche Kurgäste weggenommen, die ehedem für sich ihren Luftkurort aussuchten, aber die er- ^ sreuliche Entwicklung unserer Wirtschaft hat die Zahl der Luft- ! Kurgäste andererseits auch wieder vergrößert. 3m übrigen ist ja die N.S-G. Kraft durch Freude ein Faktor geworden, der - für viele Orte von Bedeutung geworden ist und sich wirtschaft­lich gut ausgewirkt hat. Auch das überaus günstige Wetter in all' den vielen Wochen hat natürlich den Luftkurverkehr sehr begünstigt. Unter den obwaltenden Verhältnissen kann auch Alten steig mit dem Luftkur- und Fremdenverkehr ! zufrieden sein. Es ist bei Betrachtung der Dinge nicht außer

^ Acht zu lassen, daß in diesem Sommer hier alles in der Um-

^ wälzung begriffen ist. Das Schwimmbad, das heute für den

; Fremdenverkehr eine so große Rolle spielt, ist über die Haupt-

^ saison mitten im Bau, das Bassin selbst wohl jetzt fertiggestellt,

aber das neuzeitlich und solid ausgebaute Schwimmbad kommt bis zu seiner Fertigstellung für die heurige Luftkurzeit nicht > mehr in Betracht. Auch der Stadtgarten, der im Umbau begriffen ist, ist durch den Mangel an Arbeitskräften in seiner Umgestaltung nicht so vor sich gegangen, wie man es gewünscht und gehasst hatte. Noch ziemlich fertiggestellt konnte für die Hauptzeit dagegen das städt. Kurhaus Waldfrieden werden, das eine erfreulich gute Besetzung aufweisen kann ^ und viele abweisen mußte, die gerne dort ihren Luftkuraufent-

' halt gehabt hätten. In Anbetracht der wichtigen Dinge, die

hier im Werden begriffen sind, kann man mit der Zahl der Kurgäste immerhin zufrieden sein. Kommende Woche wird es voraussichtlich Hochbetrieb in Altensteig geben, neben den Kurgästen wird Kraft durch Freude da sein und außerdem Einquartierung, so daß es einen recht lebhaften Betrieb und eine volle Besetzung aller verfügbaren Zimmer geben dürfte.

^^Whrt -er SpanieuflSchtlluge nach Bilbay. Nach­dem alle Vorbereitungen getroffen und die Pässe für die , Mederaosreise nach Spanien vollends in Ordnung gebracht waren, was noch eine Verzögerung der Ausreise gebracht hatte, sind heute früh unsere Bilbaoer mit Omnibus abgefahren. Zu­nächst geht die Fahrt nach Kehl und dann mit der Bahn über Irankreich nach Spanien. Die Stadtverwaltung hatte den scheidenden geschätzten Familien noch prachtvolle Wald- siräuße überreichen lassen und heute früh waren neben vielen Mannten und Freunden der Scheidenden Ortsgruppenleiter und Bürgermeister anwesend, um den Bilbaoern bei der Abreise herzlich Lebewohl zu sagen. Die Scheidenden brachten noch­mals ihren tiefgefühlten Dank für oll das zum Ausdruck, was ihnen in Altensteig an Aufmerksamkeit, Fürsorge und Liebe Mil wurde. Das Verständnis für ihre Lage als Flüchilinge Hai ihnen besonders wohlgetan. Sie äußerten deshalb auch den Wunsch, mit diesen Zeilen die Dankbarkeit an die liebe Ein­wohnerschaft von Altensteig zum Ausdruck zu bringen. Möge den wieder ausreisenden deutschen Landsleuten in dem ihnen M Heimat gewordenen Spanien eine glückliche Zukunft be- schieden sein.

»Einen schwere« Verkrhrsnnsall, der aber noch gut ob- gelausen ist, gab es gestern nachmittag an der steilen Hescl- brvrmer Steige. Bei einem mit Pfeiden bespannten und mit Langholz beladenen Wagen aus Ettmannsweiler versagte die ^ Bremse, der Wagen kam in Schuß, sodoß.die Pferde schließ­lich geschleift wurden und der Wagen bet welchem die Deich­sel abgebrochen war, mit seiner Last umstürzte. Eines der Pseide erlitt dabei Verletzungen, so daß der Tierarzt zugezogen werden mußte. Sonst ist zum Glück trotz der gefahrvollen Liirration nichts weiter passiert.

Erzieher im 2. Sommerlager in Waldsee. Am 12 .

August begann in Waldsee das 2. Sommerschulungslager des N8.>Lehrerbundes. 140 Erzieher aus den Kreisen Calw, Nagold, Rotlenburg, Tuttlingen und Sigmaringen nehmen daran teil.

Freudenstadt, 16. August. Ein Radfahrer stieß gestern abend auf der Kreuzung Murgtalstraße und Martin-Luther- 6lraße mit einem Personenkraftwagen zusammen. Schuld war wohl die Unachtsamkeit, mit der er über d e Kreuzung fuhr. Er erlitt einen Bluterguß am linken Oberschenkel und Schür­fungen im Gesicht.

Ealw, 17. Aug. Gestern nachmittag 17.46 Uhr traf in Ealw ein KdF.-Sonderzug aus dem Gau Essen ein. Er »rächte etwa 650 Urlauber ins Nagoldtal, von denen 280 m Calw unlergebracht wurden. Der Aufenthalt der Urlauber n bk zum 25. August bemessen.

^.Wildbad,16.Aug. (Großkundgebung derNS.-Frauen- Wrz In der Trinkhalle fand am Sonntag eine große

m smenkundgebung der jetzt organisatorisch vereinig-

Bezirke Neuenbürg, Nagold und Calw statt. In dem Amch geschmückten Raum begrüßte zunächst Kreisleiter Aurster-Calw die stattliche Versammlung von Frauen, schloß sich dann die nationale Feierstunde, ' Ee Frauen von erhebender Wirkung war. Der

^ folgte die Amtseinführung der neuer- bnd" ^ Kreisfrauenschaftsleiterin Frau Treutl e-Wild- g's.^urch Kreisleiter Wurster. Wie Kreisleiter Wurster auck die politische Zusamenfaffung der drei Kreise

Trm,°s Zusammenlegung der seitherigen Aemter der NS.- durck ft erforderlich gemacht. Er dankte den beiden Kro,,°«r^ Neuorganisation aus ihren Aemtern scheidenden Ni^-aschaftsleiterinnen Frau Maier-Nagold und Frau omaier-Calw für ihren opferbereiten Einsatz und um-

Lchwarzwälder Tageszeitung

riß die Richtlinien, die der neuernannten Kreisfrauen- ! schastsleiterin für ihre Arbeit maßgebend sind. j

Nach der Amtseinführung nahm Frau Treutle das Wort, um in inhaltsreichen Ausführungen der N.S.- Frauenschaft die große Ausgabe der Frau im neuen Deutschland vor Augen zu führen. Die Schlußrede hielt Kreispropagandaleiter Mauer, Stuttgart. Er gab einen politischen Rück- und Ausblick und richtete dabei einen heißen Appell an die Frauen. Mit einem dreifachen Sieg- Heil und mit den nationalen Liedern beschloß dann Kreis­leiter Wurster die Kundgebung, die den Frauen außer­ordentlich große Eindrücke mir auf den Weg gab.

Ealmbach, 16. August. Ende letzter Woche verunglückte der am Bahnhof Mühlacker stationierte verheiratete Gustav Walz aus Illingen beim Rangieren auf der Elation Calmbach schwer, so daß er ins Krankenhaus nach Neuenbürg überführt werden mußte. U. a. erlitt er einen doppelten Schenkelbruch.

Loffenau, 13. Aug. (Die Tannenwälder von einer Krank­heit befallen.) Unsere Tannenwälder sind gegenwärtig von einer Krankheit befallen. Schon seit 34 Jahren nehmen jedes Frühjahr die frischen Triebe der Bäume einige Zeit nach dem Austrieb eine rostbraune Färbung an und sterben ab. Am stärksten befallen sind die Weißtannen, aber auch an den Fichten tritt die Seuche auf: an diesen allerdings in bedeutend schwächerem Maße. Die Schädigung der Bäume ist teilweise so stark, daß dieselben nach 45 Jahren völlig verdorben und dann gefällt werden müssen. Soviel beobachtet werden konnte, sind fast die gesamten Wälder vom unteren Nagold­tal über das Enz- und Albtal weg bis zum unteren Murg­tal von der Krankheit befallen und es ist zu befürchten, daß der Schaden, den sie anrichtet, in den nächsten Jahren ge- waltig anschwillt. Hervorgerufen wird die Erkrankung durch die sog. Waldtrieblaus, die sich in Massen an den Trieben der Tannen festsetzen und den Saft derselben heraussaugen, so lange und zwar in solchem Maße, daß der Trieb zuletzt abstirbt. Ein Mittel zur Bekämpfung des Schädlings ist bis jetzt nicht bekannt.

Dkckevpfrou«, 16 . Aug. (Ein aufregender Zwischenfall im Schwimmbad.) Bei dem Schwimmfest, das kürzlich hier statt- fand, ereignete sich ein aufregender Zwischenfall, Ein Nicht­schwimmer war vom Becken der Nichtschwimmer in das tiefe Becken und in Gefahr geraten, zu versinken. Eia Kamerad eilte ihm zu Hilfe, konnte jedoch gegen den heftig Zappelnden nicht auskommen. Der Vorfall wurde zunächst nicht bemerkt. Als dann jemand auf die im Wasser ringenden aufmerksam machte, sprang der zufällig anwesende DRL.-Kreisführer Epple den beiden nach und brachte sie in Sicherheit.

nsg. Stuttgart, 16. Aug. (Richtfest.) Das erste Heim der Stuttgarter Hitler-Jugend, das ganz nach den Plänen und Gedanken der Hitler-Jugend errichtet wird, geht seiner Vollendung entgegen. Am Samstag konnte bereits das Richtfest des Heims auf dem Gelände des Mühloachhofs beim Weißenhof gefeiert werden. Eine Abordnung der Hit­ler-Jugend war angetreten. Nach dem Zimmerspruch drückte Ratsherr Maier im Auftrag des Oberbürgermeisters Dr. Strölin allen am Vau beteiligten Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit aus.

nsg. V 0 lkund Nasse". Anläßlich der 5. Neichsta- gung der Ausländsdeutschen in Stuttgart wird das Raffen­politische Amt beim Gau Wiirttemberg-Hohenzollern im Landesgewerbemuseum in Stuttgart in der Zeit vom 28. August bis 5. September 1937 eine AusstellungVolk und Rasse" veranstalten, die sich jeder Volksgenosse ansehen sollte. Ein herrliches Bildmaterial wird in den einzelnen Abteilungen Aufschluß geben über Vorgeschichte, Erbkrank­heiten, über entartete und edle Kunst, die verschiedenen Ras­sen, darunter besonders die Juden und Zigeuner. Weitere Abteilungen behandeln Wachsen, Werden und Sterben des Volkes und die gegnerischen Ansichten. Den Schluß bildet eine SchauDer schöne und gesunde Mensch."

Neue Segelslugbest lei st un g. Heber das Wo­chenende gelang es dem NSFK.-Angehörigen Kurt Zipper­lein, Fluglehrer an der Segelflugschule Teck, mit 16,53 Stun­den eine Württembergische Bestleistung aufzustellen. Geflo­gen wurde auf einer MaschineBaby 2". Das Wetter war im allgemeinen günstig, doch zwangen vorübergehende Re­genschauer neun der im Laufe des Tages aufgestiegenen Maschinen vorzeitig wieder zum Landen.

Verkehrsunfälle. Am Sonntag geriet ein Perso­nenkraftwagen auf das Brückengeländer der Straßenüber­führung PlieningenEchterdingen der Reichsautobahn. Der Lenker des Wagens, der vermutlich infolge Uebermü- dung die sichere Führung verloren hatte, kam mit leichteren Verletzungen davon, dagegen erlitt der in dem Auto sitzende Fahrgast schwere innere Verletzungen, die seinen Tod her- beifiihrten. Mit einem Bierfuhrwerk stieß am Sonntag ein ausländischer Personenkraftwagen in Kaltental auf der Straße nach Vaihingen so heftig zusammen, daß das Auto schwer beschädigt wurde und seine Fahrt nicht mehr sort- setzen konnte. Die Insassen desselben mußten mit zum Teil sehr schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden. Das Vierfuhrwerk wurde nur unerheblich beschä­digt.

BeimVadenertrunken. Am Samstag früh wurde in einem Städt. Luft- und Freibad ein 20 Jahre alter Bade­gast ertrunken aufgefunden. Die näheren Umstände und Einzelheiten des bedauerlichen Unfalls sind nicht bekannt.

EroßesFisch ft erben. Die Neckarufer der Stuttgar­ter Umgebung waren am Sonntag Anziehungspunkt vieler Schaulustiger. Es hatte sich herumgesprochen, daß aus der Wasseroberfläche riesige Mengen von toten Fischen herum­schwimmen würden. Von dem Sterben wurden vor allem die empfindlichen Barben, aber auch die Schuppfische betrof­fen, während man seltener tote Karpfen, Rotaugen und Barsche bemerkte, lieber die Ursache des großen Fijchster- bens, das seit vielen Jahren in einem derartigen Umfang nicht mehr beobachtet wurde, weiß man noch nichts bestimm­tes. Ob die Vermutung zutrifft, daß die Fische giftigen Ab­wässern zum Opfer gefallen sind, dürfte durch eine amtliche «Untersuchung festgestellt werden.

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Glatt i. Hohz., 16. Aug. (Ertrunken.) Der in den 20er Jahren stehende Knecht des hiesigen Adlerwirts ist beim Baden in der Glatt ertrunken. Der auf so tragische Weise ums Leben Gekommene, der nicht schwimmen konnte, geriet in eine etwa zwei Meter tiefe Stelle, aus der er sich nicht mehr befreien konnte.

Tübingen» 16. Aug. (Keiler erlegt.) Bürgermeister Dr. Weinmann-Tübingen hatte am Samstag einen seltenen Jagderfolg. Es gelang ihm, bei dem nahegelegenen Dorf Hagelloch einen schweren Keiler zu erlegen. Es war ein prächtiger Vlattschuß, der das Wildschwein zur Strecke brachte.

Blaubeuren, 16. Aug. (Der rote Hahn.) Am Sonn­tag brach aus bisher ungeklärter Ursache in einem zu dem Gasthaus zumLamm" gehörigen Gebäude Feuer aus, dem Las ganze Gebäude zum Opfer fiel. Große Heu- und Ee- treidevorräte der neuen Ernte wurden vernichtet. Zum Glück gelang es, die Pferde, das Rindvieh und die Schweine in Sicherheit zu bringen. Bereits zwei Tage vorher war das mit der Stallung zusammengebaute Wohnhaus des Bauern Alois Ritz durch ein Schadenfeuer eingeäschert wor­den. Der Brand war dadurch entstanden, daß Kinder, die abends aus dem Raum über dem Stall Stroh herunter­holen wollten, das Licht hatten fallen lassen. Außer dem Vieh hatte so gut wie nichts gerettet werden können.

Markgröningen,^ 16. Aug. (S ch ä s e r l a u s.) Serl SO« Jahren, und zwar alljährlich am 24. August, feiert das al^ schwäbische, am Fuße des Aspergs gelegene Städtchen Marb« gröningen mit seinem althergebrachten Schäferlauf ein Fest, das wohl als das älteste und volksnaheste Heimatfest im Sckwabenland anaeivrocken werden dari.

nsg. Crailsheim, 16. Aug. (Fahrtenkochkurs für Pimpfe.) Eine begrüßenswerte Idee, die von Pimpfen und Eltern froh und dankbar angenommen wurde, hat die NS.-Frauenschaft, Kreis Crailsheim, entwickelt. In regel­mäßigen Fahrtenkochkursen lernen die Pimpfe dort richtig volkswirtschaftlich-hauswirtschaftlich kochen, außerdem ihr Mahl gut bekömmlich, sparsam und nahrhaft zubereiten. Mit großer Freude und Eifer haben die gelehrigen Koch» schicker an dem ersten dieser Kurse, die nun in allen Kreisen von der NS.-Frauenschaft durchgesührt werden sollen, teil- aenommen.

Schwab. Gmünd» 16. Aug. (Vran d.) Ein Schuppen der Flachsverwertung Gmünd ist in der Nacht zum Sonnntag durch Feuer vernichtet worden, wobei Flachsvorräte im Werte von etwa 5000 RM. zugrunde gingen. Die Brand­ursache konnte bis jetzt noch nicht sestgestellt werden.

Ulm, 16. Aug. (Au ftakl zur Heima 1 w 0 che.) L>as am Samstagabend von vielen Tausenden besuchte Eroßkon- zert im Stadion wurde erstmals durch sämtliche Musikzügv der NSDAP. Ulm, verstärkt durch die Kapelle des Arbeits­dienstes Göppingen und der SA.-Standarte 119, Stuttgart, bestritten. Am Sonntag wurden dann die ersten Ulmer SA.-Kampfspiele der.-Standarte 120 durchgeführt. Zur fröhlichen Feier und der Besinnung aus Treue und Zusam­menhalt gesellte sich der Wettstreit der kämpferischen Ge­meinschaft.

Ravensburg, 16. Aug. (Neue Siedlung.) In Ra­vensburg ist der Siedlungsaedcmke nun praktisch Wirklich­keit geworden. Die Stadtverwaltung hat auf den sog. Vrei- tenen, einer Anhöhe östlich der Stadt und an der Kanal­straße im Westen der Stadt, das Baugelände zur Verfügung gestellt und auch an anderen Stellen der Stadt Baugelände für private Bauten erschlossen. In der Kanalstraße sind ebenfalls 20 neue Kleinwohnungen mit fruchtbarem Gar­tenland entstanden. Anläßlich des am Samstag abgehalte­nen Richtfestes konnte Bürgermeister Walzer die erfreuliche Mitteilung machen, daß seit dem Jahre 1933 bis heute von der Stadtverwaltung insgesamt für 114 Familieni eigene Heime mit eigenem Gartenland beschafft werden konnten.

Gesetz zur Förderung der Frühehe verkündet

Das von Staatssekretär Reinhardt kürzlich angekündigte erste Gesetz zur Förderung der Frühehe bei den Beamten ist jetzt als SV. Aenderung des Besoldungsgesetzes verkündet worden. Der Diätenordnung für die außerplanmäßigen Beamten wird danach mit Wirkung ab 1. April 1937 folgende Bestimmung hinzugefügt: Bis auf weiteres erhalten die verheirateten außer­planmäßigen Beamten im ersten und zweiten Diätendienstjahr die Diäten der dritten Dienstaltersstufe, vom Beginn des drit­ten Diätendienstjahres an Diäten in Höhe der Grundgehälter der ersten Dienstaltersstufe der planmäßigen Beamten ihrer Ein- gangsgruppe. In dieser Dienstaltersstufe verbleiben Versor­gungsanwärter vier Jahre, Zivilanwärter fünf Jahre. Nach Ablauf dieser Zeit rücken sie im Grundgehalt in gleicher Weist weiter auf, wie wenn sie als planmäßige Beamte angesteklt worden wären.

Nach dem Kommentar, den Staatssekretär Reinhardt dieser Neuregelung gegeben hat, bedeutet das für Beamte, die im er­sten oder zweiten Jahr nach der Jnspektorprüfung heiraten, eine Verbesserung ihrer Bezüge gegenüber unverheirateten um S3ZS RM. monatlich. Bei Assessoren beträgt die Verbesserung im er­sten und zweiten Jahr 85.06 RM. monatlich und bei Anwärter» für den einfachen mittleren Dienst 36.99 RM. monatlich.

Meldung betrunkener Berkehrsteilnehmer

an die Polizei

Der Chef der Ordnungspolizei weist zu dem Erlaß des Reichs­führers SS. und Chefs der Deutschen Polizei über betrunken« Verkehrsteilnehmer auf folgendes hin: Es ist selb st verstäub» liche Pflicht eines jeden Volksgenossen, soweit irgend möglich, durch Benachrichtigung der Polizei zu verhin­dern, daß ein Verkehrsteilnehmer, der als sinnlos betrunken er­kennbar ist, ein Verkehrsfahrzeug lenkt. Die Verpflichtung zur Benachrichtigung der Polizei gilt für alle Volksgenossen, die diese Vorkommnisse im Verkehr beobachten, vor allem aber für die Volksgenoffen, die berufsmäßig am ersten von der Möglich­keit eines Verbrechens gegen die Gesundheit und das Leben an­derer Volksgenoffen Kenntnis erhalten, so vor allem für Park­wächter, Inhaber von Gaststätten und ihr Personal, Tankstellen­bedienstete und ähnliche. Wo Polizei nicht sofort zur Stelle sein kann, ist eine Mahnung eines jeden Volksgenossen am Platze, die sicher von allen anwesenden Verkehrsteilnehmern unterstützt werden wird.