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Rationales Nachrichten- und Anzeigenblatt für die OberamtsbezirLe Nagold, Calw, Freudenstadt und Neuenbürg
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Nummer 18S
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Altensteig, Dienstag, den 17. August 19S7
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S. ReiAstWUW der Ausländsdeutsche!!
Stuttgart. 16. Aug. In den Tagen vom 28. August bis 5. September findet in Stuttgart die große, von der Auslandsorganisation der NSDAP, veranstaltete und unter der Schirmherrschaft von Gauleiter Bohle stehende 5. Reichstagung der Ausländsdeutschen statt. Die Stadt der Ausländsdeutschen, Stuttgart, ist stolz darauf, Stätte dieser gewaltigen Heerschau auslandsdeutschen Bekenner- und Kämpfertums zu sein und eine Reihe von Männern in ihren Mauern beherbergen zu dürfen, die die engsten Mitarbeiter des Führers sind.
Die Organisationslertung, welche die ganze Vorbereitung der Tagung zu leisten hat, befindet sich bereits mitten in der Arbeit. Es steht schon heute fest, daß mit der Anwesenheit des Stellvertreters des Führers, Reichsminister Rudolf Hetz, und des Reichsaußenministers Freiherr von Neurath, unseres Landsmannes, bestimmt zu rechnen ist. Beide werden bei der in der Adolf-Hitler-Kampfbahn am Sonntag stattfindenden Großkundgebung zu den Masten sprechen. Im Rahmen dieser Kundgebung wird der Stellvertreter des Führers auch die Fahnenweihe vornehmen. Nach weiteren Kundgebungen und Arbeitstagungen wird die größte aller seitherigen Veranstaltungen -er AO mit einem Schlutzappell, einem Erotzfeuerwerk auf dem kchloßplatz und einem Fackelzug sämtlicher Parteiformationen am Sonntag, 5. September, ihr Ende finden.
Göring und Dr. Goebbels sprechen
Wie die Leitung der Auslandsorganisation der NSDAP, mitteilt, wird Ministerpräsident Generaloberst Göringam 2. September abends in der „Schwabenhalle" in Stuttgart in einer Großkundgebung zu den Deutschen aus aller Welt sprechen.
Am 5. September um 20.30 Uhr wird Gauleiter Bohle den bchlußappell der 5. Reichstagung der Ausländsdeutschen abhalten. Reichsminister Dr. Goebbels wird bei dieser Großkundgebung vor den Ausländsdeutschen und der Stuttgarter Bevölkerung vom Führer und seinem Reich sprechen. Der Schlutzappell findet vor dem Neuen Schloß in Stuttgart statt.
Besprechungen des Führers
über die Durchführung des Reichsparteitages Nürnberg, 16. Aug. Der Führer, der sich zur Zeit in Nürnberg aufhält, hatte am Samstag mit einer Reihe führender Männer der Partei, u. a. mit dem Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Hetz, und den Neichslei- tem Dr. Goebbels, Rosenberg, Dr. Frank, Bormann, Bouhler, Amann und Dr. Dietrich Besprechungen über die Durchführung des Reichsparteitages 1937.
Am Sonntag besichtigte der Führer das Reichsparteitagsgelände. Am Montag empfing der Führer Reichskriegsminister Eeneralfeldmarschall von Blomberg und Reichs- autzenminister Freiherrn von Neurath.
„Nordmeer" in Reuyork
Berlin, 16. Aug. Montagmittag um 12.57 Uhr traf das viermotorige Schwimmerflugzeug der Deutschen Lufthansa HA. 139 »Rordmeer" in Neuqork ein.
Das Flugzeug mit der Besatzung, Flugkapitän Blankenburg, Flugkapitän Graf Schack, Oberflugmaschinist Gruschwitz und Funker Küppers wurde am Sonntag um 20.09 Uhr von dem schwimmenden Flugstützpunkt „Schwabenland" bei Horta (Azoren) ab- zeschosten. Es hat demnach die Strecke Horta—Neuyorl (rund K850 Kilometer) in 16 Stunden 28 Minuten zurückgelegt. In der stacht mußten Gewitterfronten durchflogen werden.
Mit diesem Flug wurde die diesjährige Reihe der Erkundungsflüge über den Nortalantik von der Deutschen Lufthansa nngeleitet, nachdem im vergangenen Jahr, wie erinnerlich, acht Flüge planmäßig durchgeführt wurden. Die weiteren Flüge werten demnächst stattfinden, sobald die beiden schwimmenden Flug- fützpunkte „Schwabenland" und „Friesenland" ihre endgültigen Standorte erreicht haben.
Oldenburg-3anuschau ^
Riesenburg (Westpreußen), 16. Aug. Kammerherr Elard von Oldenburg-Januschau ist in der Nacht zum Montag im Alter von 82 Jahren in einer Klinik in Marienwerder gestorben.
Mit dem „alten Januschauer" ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten des Vorkriegsdeutschlands dahingegangen. 40 Jahre lang stand er als Abgeordneter des Preußischen Landtages, des Reichstages und als Mitglied des alten Preußischen Herrenhauses, als Präsident der Landwirtschaftskammer in Westpreußen und Vorsitzender des Landbundes Westpreußen auf der politischen Bühne. Besonders bekannt wurde sein Ausspruch, „daß ein Leutnant mit zehn Mann ausreichen würde, um den parlamentarischen Spuk zu beseitigen". Auch nach dem Weltkrieg gehörte « noch dem Reichstag an. 1932 zog er sich aus dem politischen Leben zurück.
Berlin, 16. Aug. Einen erhebenden Abschluß fanden die Reichswettkämpfe der SA. mit dem Aufmarsch sämtlicher 4000 Teilnehmer im Jnnenraum des Olympia-Stadions. Stabschef Lutze nahm die Meldung des Stabsführers entgegen, dann ergriff Reichsminister Dr. Goebbels in seiner Eigenschaft als Berliner Gauleiter das Wort zu einer eindringlichen, begeisternden Ansprache. Er führte u. a. aus:
Im Jahre 1926 haben wir in Berlin mit ganzen 540 Parteigenossen angefangen. Und ich verrate kein Geheimnis, wenn ich hier erkläre, daß diese 450 Parteigenossen zu 90 v. H. Mitglieder unserer SA. waren. (Händeklatschen und stürmischer Beifall.) Mit der Kraft unseres Wortes allein hätten wir dieses Riesen- Asphaltungeheuer niemals bezwingen können. Es mußte sich damit die Kraft Eures Armes verbinden.
Wenn heute der einfache SA.-Mann mit Stolz auf seine Verdienste für die nationalsozialistische Revolution und Erhebung hinweist, so nicht, weil er deshalb Ministerialrat oder Landrat oder Oberbürgermeister werden wollte. (Heilrufe und stürmischer Beifall.) Die vielen Hunderttausende, die hinter den nationalsozialistischen Sturmscharen marschieren, haben nicht gekämpft, um etwas zu werden. Sie wollten und wollen aber, daß aus unserer Bewegung etwas wurde und etwas bleibt. (Jubelnde Zustimmung.) Ein Volk lebt nicht von seinen Bürokraten, sondern von seinen Kampsnatnre« (wiederum stürmischer Beifall) und nicht das Volk ist für de« Staat, sondern der Staat für das Volk da. (Anhaltender Beifall.)
Man soll uns nicht entgegenhalten: Was wollen denn diese Kampforganisationen noch, es tut doch niemand dem national-
Das 7Wjährige Berlin
Gauleiter Dr. Goebbels erhält den Ehrenschild
Berlin, 16. Aug. Ein strahlend schöner Sonntagmorgen Legrüßr das 700jährige Geburtstagskind Berlin. Die Stadt harter Arbeit, intensiven Fleißes und unbeirrbarer Schaffenskraft ist gleichsam über Nacht zu einer einzigen und einzigartigen Jubiläumsstadt geworden, deren unbändiger Lebenswille sich in einem Meer von Fahnen, einem Rausch von Farben, einem festlichen Gepräge von nie gesehenem Ausmaß dokumentiert.
Durch nichts hätte der Hauptfesttag besser eingeleitet werden können als mit einem Gedenken an die gefallenen deutschen Männer im großen Völkerringen und an die Ermordeten der Bewegung. Stadtpräsident und Oberbürgermeister Dr. Lippert und Gauleiter-Stellvertreter Staatsrat Gör- litzer legten am Vormittag in Gegenwart der führenden Männer der Partei und der Reichshauptstadt Berlin sowie der Wehrmacht im Beisein einer vieltausendköpfigen Menge am Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz nieder.
Festsitzung der Nalsherren
Die Jubiläumswoche wurde am Mittag durch eine feierliche Ratsherrensitzung im Berliner Rathaus eröffnet. An der goldenen Pforte empfing Oberbürgermeister Dr. Lippert die 350 Ehrengäste. Kurz nach 11 Uhr erschien Gauleiter Dr. Goebbels. Oberbürgermeister und Stadtpräsident Dr. Lippert begrüßte die Ehrengäste. Die Gründung Berlins als Stadt war die bewußte und kämpferische Tat einiger weniger Männer. In dieser bewußten Tat kam vor allem der Wille zum Ausdruck, hier an beiden Ufern der Spree nicht nur Handel zu treiben und manchem Gewerbe obzuliegen, sondern vor allem ein Bollwerk zu schaffen als Mittelpunkt deutschen Fleißes, alter deutscher militärischer Zucht und deutschen Kulturwillens.
Die Stadtverwaltung will den heutigen Anlaß benutzen, um einen Ehrenschild der Reichshauptstadt zu schaffen. Er soll verliehen werden an Männer, die durch ihre Arbeit, ihr Wirken und ihr unermüdliches Streben dieser Stadt Form uird ein neues Gepräge gegeben haben. Wir sind uns darüber klar, daß eine Auszeichnung, deren Verleihung an solche Bedingungen geknüpft ist, wohl nur einmal im Leben einer Generation zu vergeben sein kann. Und wenn ich Sie, verehrter Herr Gauleiter und Reichsminister, nunmehr bitte, diese als für unser Geschlecht einmalige Auszeichnung, den Ehrenschild der Reichshauptstadt, aus meiner Hand entgegennehmen zu wollen, so tue ich dies in dem Bewußtsein, daß wir mit dieser äußeren Ehrung nur einen Teil der Dankesschuld abtragen, die wir Ihnen als dem Eroberer Berlins schuldig sind.
Gauleiter Dr. Goebbels spricht
Anschließend dankte Gauleiter Dr. Goebbels und entbot der Stadt Berlin seinen Gruß. Er führte u. a. aus:
Es ist für uns alte Nationalsozialisten eine besondere Ehre und große Freude, zum Buch der ruhmreichen Geschichte Berlins ein Blatt hinzugefügt zu haben, von dem wir glauben und hoffen, daß es auch von späteren Generationen nicht achtlos überschlagen werden wird.
sozialistischen Staat etwas zuleide! Wenn diese Kampsorgani- sationen nicht beständen, dann würde» die alten Gegner wie die Ratten aus ihren Löchern herauskommen. Und deshalb ist es nicht mehr als recht und billig und nur eine historische Wahrheit, wenn man feststellt, daß der nationalsozialistische Staat von den alten Kämpfern nicht nur erobert worden ist, sondern daß er von ihnen auch behauptet wird.
Was ich hier als Beispiel von Berlin anführte, das hat ein ;eder von Euch in seiner Provinz oder in seiner Stadt erlebt. Dieses Reich soll erfüllt sein von unseren Ideen, das Volk soll sich an unseren Idealen erheben. Und wir als die alten Kämpfer dieser Bewegung wollen die Lehrmeister dieser Ideen und dieser Ideale sein. In der Verbundenheit des Kämpfers fühlen wir uns Euch verbrüdert, richten uns an Euch empor und sehen in Euch die revolutionäre Avantgarde unserer Erhebung und wissen auch: wenn Krisen kämen, wir würden uns weder auf die Büros noch auf die Aemter noch auf die Bürokraten verlassen können. Verlassen müssen wir uns immer aus Euch. (Stürmische Zustimmungskundgebung.)
Stabschef Lutze dankte dem Reichsminister und begrüßte di« angetretenen SA.-Männer, insbesondere die Sieger dieser ersten EA.-Reichswettkämpfe. Er richtete den dringenden Appell an sie, die begonnene Arbeit im alten Geist und im alten Glauben weiterzuführen und schloß mit einem Sieg-Heil auf den Führer, das von den 4000 angetretenen Männern brausend ausgenommen wurde.
Heute ist es unser höchstes Glück, die 700-Jahr-Feier der Reichshauptstadt in einem deutschen Deutschland und in einer nationalsozialistischen Stadt feiern zu können. Wer an diesem Morgen durch die Straßen unserer Stadt fährt und Zehntausende, ja Hunderttausende von fröhlichen, optimistischen und begeisterten Menschen sieht, dem geht eine Ahnung davon auf, daß unsere Aufgabe nicht nur eine wirtschaftliche, eine politische oder nur eine soziale gewesen ist, sondern daß es vielmehr eine Aufgabe am Menschen war, daß wir nicht nur diese Stadt in ihrem äußeren Bild, sondern daß wir sie geändert haben auch in den Menschen aller Schichten.
Möge Berlin in alle Zukunft, ja bis in die Zeit, in der aus der 700 von heute eine 7000 geworden ist, das bleiben, was esj immer gewesen ist: eine fleißige, eine fanatische, eine lebensbejahende, kurzum eine nationalsozialistische Stadt, eine der treuesten in der Gefolgschaft des Führers und seiner Bewegung.
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Ehrenplakette des Deutschen Gemeindetages für Dr. Lippert
Nach der mit stärkstem Beifall aufgenommenen Festansprache nahm Oberbürgermeister Dr. Weidemann, der stellv. Präsi» dent des Deutschen Gemeindetagcs, das Wort, um in Vertretung, von Reichsleiter Fiehler die Glückwünsche aller deutschen Gemeinden zu übermitteln. Anschließend überreichte er Oberbürgermeister Dr. Lippert die Ehrenplakette des Deutschen Eemeindetages, die das Vildms des Reichsfreiherrn von Stein trägt.
Bürgermeister Steeg, der ständige Stellvertreter des Oberbürgermeisters, teilte dann mit, daß sich die Stadtverwaltung entschlossen habe, Dr. Lippert, dem treuen Mithelfer de» Gauleiters, in Anerkennung seines unermüdlichen Wirkens im Geiste des nationalsozialistischen Staates, den „Bürgermeister» spiegeldesJohannes Frauenburg" vom Jahre 147k zu überreichen.
7VV Jahre Stadtgeschichte im Festzug
Um einen der Höhepunkte der 700-Jahr-Feier Berlins, den großen Jubiläumsfestzug, mit zu erleben, hatten sich mit der Berliner Bevölkerung außerordentlich viele Volksgenossen aus dem Reich eingefunden. Dicht gedrängt standen die unübersehbaren Massen der Schaulustigen, um Augenzeuge dieser Parade des alten und neuen Berlins zu sein. Um 12.30 Uhr setzte sich der Festzug programmgemäß in Bewegung, um seinen Weg durch die dichtumlagerte Feststraße zu nehmen, lleberall wurde der Zug von Tausenden und Abertausenden herzlich begrüßt.
Als Gauleiter Reichsminister Dr. Goebbels in Begleitung des Oberbürgermeisters an der Spitze der Ehrengäste vor dem Rathausportal zur Abnahme des historischen Festzuges erscheint, klingen ihm von allen Seiten laute Heilrufe entgegen.
In bunten Bildern zeigte der Festzug die Geschichte der Stadt Berlin. Festwagen m großer Zahl zogen vorbei. Um 16 Uhr traf die Spitze des Festzuges auf der Treptower Spielwiese ein, wo die Ehrengäste auf den Tribünen Platz genommen hatten und der Oberbürgermeister und Stadtpräsident Dr. Lippert den „Stralauer Fischzug" eröffnete.