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SchwarzwSlder Tageszeit»»!
Nr. 188
«leine Nachrichten ans aller «r>>
Der Führer in Nürnberg. Der Führer traf am Samstag in Nürnberg zu mehrtägigen Besprechungen über die Organisation und die Durchführung des Reichsparteitages 1937 ein. -
Kommunistische Hetze in einem englischen Jugendlager, i „Daily Telegraph" weist in einem Sonderbericht daraus l hin, daß in einem internationalen Jugendlager bei Ovrng- dean an der englischen Siidkllste, in dem 1600 Kinder von zehn verschiedenen Nationen untergebracht sind, eindeutige kommunistische Hetze und Wühlerei betrieben wird.
3vll VVV-NM.-Los. In der Samstagvormittag-Ziehung der 5. Klasse der 49./275. Preußisch-Süddeutschen Klassen- lotterie fiel ein Gewinn von 300 000 RM. auf die Nummer 283 985. Die Nummer wird in Achtellosen in der einen Abteilung im Rheinland und in der anderen Abteilung in Sachsen gespielt.
Zigeuner überfallen rumänisches Darf. Eine Zigeunerbande unternahm nachts einen verwegenen Raubiiberfall auf das Dorf Negreni in der Nähe von Oradea. Alle Dorfbewohner wurden durch die Schüsse und das Geschrei der überfallenen Bauern wach und organisierten den Widerstand. Es kam zu einem regelrechten Kampf, in dessen Verlauf vier Bauern getötet und viele andere schwer verletzt wurden. Schließlich mußten die Zigeuner das Feld räumen.
Zum Ministerialdirektor im Reichsverkehrsministerium eruannt. Der Führer und Reichskanzler hat den Reichsbahndirektor und Abteilungsleiter Hermann Osthoff von der Personalabteilung der Eisenbahnabteilung des Reichsverkehrsministeriums zum Ministerialdirektor ernannt. In dieser Eigenschaft ist er zugleich Mitglied des Vorstands der Deutschen Reichsbahn geworden.
lieber 4 Millionen Besucher in Düsseldorf. Der viermillionste Besucher wurde am Freitag auf der Reichsausstellung „Schaffendes Volk" gezählt. Es war eine Frau aus Düsseldorf. Sie erhielt eine Damenuhr und einen Gutschein für eine Reise zum Reichsparteitag in Nürnberg mit einem achttägigen Aufenthalt in Nürnberg. Auch der 4 000 001. Besucher, ein Kaufmann aus Heiligenrode, Bezirk Bremen, wurde beschenkt. Er erhielt eine goldene Herrenuhr Begeisterte Aufnahme des deutschen Films „Patrioten". Der unter der Leitung von Karl Ritter gedrehte Ufa-Film „Patrioten", der als erster deutscher Spielfilm auf der diesjährigen internationalen Filmkunstschau in Venedig gezeigl wurde, errang einen überaus starken Erfolg. Die rückhaltlose Anerkennung, die das sehr kritisch eingestellte internationale Publikum der Filmkunstausstellung diesem Film zollte, ist ein klarer Beweis dafür, daß man auf dem Wege nach den hohen Zielen, die sich das deutsche Filmschaffen gesetzt hat, mit Erfolg fortschreitet.
Erogfeuer auf Gut Marquardt bei Potsdam. Von einer verheerenden Feuersbrunst wurde in der Nacht zum Samstag das in der Nähe von Potsdam gelegene, allen Berlinern als Ausflugsziel bekannte Gut Marquardt bei Potsdam ? heimgesucht. Rur unter Aufbietung der vereinten Kräfte ! von Dienstpersonal und der Wehren konnte alles Vieh im j letzten Augenblick gerettet werden. Bei den Löscharbeiten kamen mehrere Personen sehr zu Schaden. Erst in den frühen Morgenstunden konnte das Feuer auf seinen Herd beschränkt werden. Insgesamt wurden an massiven Stallungen und Speichergebäuden etwa 80 Meter vollkommen vernichtet. Ferner fielen dem Feuer mehrere hundert Zentner j Stroh und Futtermittel zum Opfer.
Ehepaar vom Blitz getroffen. Ueber die westlichen Vororte der Neichshauptstadt ging am Freitag in den späten Abendstunden ein schweres Gewitter nieder, dem in der Blütenstadt Werder ein Ehepaar zum Opfer fiel. Das Ehepaar wurde auf dem Heimweg von einem Blitz getroffen und zu Boden geschleudert. Die Ehefrau war sofort tot, während ihr Mann rechtsseitig gelähmt wurde.
— Stand der übertragbaren Krankheiten. In der Woche vom 1. bis 8. August wurden in Württemberg u. a. folgende Fälle von übertragbaren Krankheiten angezeigt: Diphtherie 47 (1 Todesfall), Scharlach 50, Tuberkulose der Atmungsorgane 27 (26), übertragbare Kinderlähmung 5, bakterielle Lebensmittelvergif- ! tnng 3, Paratyphus, Unterleibstyphus und übertragbare Ruhr jo 1 Fall. . >
Druck und Verlag: W. Rieker'sche Buchdruckerei in Mtensteig. Hauptschriftltg.: Ludwig Lauk. Anzeigenltg.: Gustav Wohnlich, all« in Altensteig. D.-A.: VII. 37: 2170. Zzt. Preist. 3 gültig.
Holz-Berkaus.
Am Dienstag, den 24. August 1937, nachmittags 6 Uhr verkauft das Ttädt. Forstamt Mtensteig auf dem Rathaus in Altensteig:
Aus Diftr. Hl Langer Berg Abtl. Halde, Bord. Langenberg. Dtstr. Priemen Abtl. Kaiserderg, Schnaitbachhalde, Unteres Schnackenloch, Lindenberg, Reuteteich, Echiltberg, Reute. PrieMen- acker. Hofverg, Wol Halde, Bord, und Hint. Buchhalde, Dlstr. Hochdorfer Wald Abt. Binsenverg, Schelmenkopf, Enghalde, Brette, Bergäcker, Diftr. Eazwald Echeidholz aus Abtl. ö, 12, 13. 14, 2l, 25, Diftr. Hagwald Echeidholz aus Abt. 1. 2, 3. 6, 7, 8, 9, 12, 14, t5:
230 Rm. Nadelholz-Anbruch, 13 Rm. Buche Anbruch, sowie das Reisig ia 17 Flächenloserr.
Auszüge durch das Bürgermeisteramt, Städt. Forstamt und Reoierförster Keck, Fünfbronn.
Obsterfassung
Ab heute werden in allen Orten des Bezirks Nagold vorläufig jeden Montag von 5—7 Uhr nachmittag»
SallSpfel, sowie reifes Obst
an den Sammelstellen zum Festpreis angenommen.
3n Mtensteig erstmals heute von 5—7 Uhr in der Scheune des Hotels „Grüner Banm".
^ Bezirksabgabestelle.
örrlchtslaal
Ein unglücklicher Schütze
Heilbronn. 14. Aug. Im Mai d. 2. hat ein Brackenheimer Arzt von seiner Wohnung aus nach den Spatzen geschaffen, die in seinem Garten immer stärker aufgetreten waren und erheblichen Schaden ungerichtet hatten. Dabei war einem 6 Jahre alten Mädchen, das hinter einem Busch gestanden hatte und von dem Schützen nicht gesehen werden konnte, eine abgeirrte Kugel in die Schläfe gedrungen und hatte den Tod des Mädchens herbeigeführt. Nunmehr hatte sich der Arzt vor der Großen Strafkammer in Heilbronn wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten. Außerdem hat er sich zweier Uebertretungen schuldig gemacht, da er ohne polizeiliche Erlaubnis innerhalb eines bewohnten Ortes schoß und dazu noch in der Nähe von bewohnten Häusern. Das Urteil lautete auf 6060 RM. Geldstrafe anstelle einer an sich verwirkten Gefängnisstrafe von zweieinhalb Monaten. Außerdem hat der Vater des Mädchens ein zivilgerichtliches Verfahren aus Schadenersatz eingeleitet.
Revision im Ebneter Mordprozetz
Freiburg, 14. Aug. Der 1. Strafsenat des Reichsgerichts hatte sich als Revisionsinstanz mit dem Gatten- und Vatermordprozsß zu beschäftigen, in dem am 28. April d. 2. Friedrich Volk und Julius Scherer zum Tode, Heinrich Maier, Leo Maier und Amalie Scherer geb. Maier wegen Beihilfe zum Mord zu Zuchthausstrafen von sechs, fünf und vier 2ahren verurteilt wurden. Gegen das Urteil hatten sowohl die Staatsanwaltschaft wie die Angeklagten Revision eingelegt.
Der Senat kam, wie der Reichsgerichtsdienst des DRV. milteilt, nach Ueberprüfung des Urteils zu folgender Entscheidung: Das Urteil des Schwurgerichts Freiburg wird auf die Revision der Staatsanwaltschaft und der drei Angeklagten Heinrich und Leo Maier und Amalie Scherer soweit aufgehoben, als diese drei Angeklagten verurteilt sind. Die Angelegenheit wird in diesem Umfange zur nochmaligen Verhandlung und Überprüfung an die Vorinstanz zurückverwiesen.
Die Revision der Angeklagten 2ulius Scherer und Friedrich Volk werden als unbegründet verworfen. Der Senat ist mit dieser Entscheidung im wesentlichen den Ausführungen des Reichsanwalts gefolgt. Der Senat ist jedoch abweichend vom Reichsanwalt der Meinung, daß das gegen Scherer und Volk ergangene Todesurteil von keinem Rechtsfehler belastet ist. Das Urteil lasse klar erkennen, daß beide Angeklagten die Tötung des Vaters Maier von sich aus gewollt haben. Die Revisionen mußten daher verworfen werden, so daß die gegen Scherer und Volk ergangenen Todesurteile rechtskräftig geworden sind.
Amtes Allerlei
Das Wunder des Vogelzuges
Schon rüsten einige Vögel zum Fluge nach südlichen Gegenden. Wunderbar ist der 2nstinkt, der die Vögel dabei leitet. Aber nicht nur die bei uns wohnenden Vögel ziehen südwärts. Auch aus den weiter nach Norden gelegenen Ländern kommen unabsehbare Scharen von Vögeln aller Art, die im Herbst nach dem Süden streben. Auf Helgoland, auf Rügen und an der ganzen Ostseeküste kann man den Vogelzug beobachten.
Auf Rügen hat man seit 2ahren planmäßige Beobachtungen vorgenommen, über die jetzt der Leiter der Vogelwarte Hiddensee berichtet. 20 060 bis 25 000 Vögel ziehen im Herbst täglich über Rügen. So zählte man an einem Tage 5000 Tauben. Auf der Oie zählte man 12 000, und in einer Nacht zogen sogar 30 000 Vögel, von denen man 1300 fing und beringte, vorbei. Man stellte als Zugrichtungen die von Norden und von Nordosten fest. Die Landsicht lenkt natürlich die Vögel ab, die dann Hiddensee ansliegen oder aber nach Arkona, Rügen oder dem Darß ziehen. Von Staren beobachtete man, ebenso wie von Lerchen, Ostwest-Züge, die von Rußland her kamen und zur Ueberwinterung nach England und Frankreich wollten. Nach gewissen Beobachtungen überfliegen wahrscheinlich manche Vogel die Ostsee in ihrer gaiizen Breite. Ein Kranichzug ging von oben im Norden nach Nossitten, ein anderer über Schweden nach Rügen und blieb da wochenlang zur Rast. Ein seltener Anblick für die Besucher Rügens, wenn sie Ende September/Anfang Oktober aus Rügen 10 000 Kraniche rasten sehen oder einen Kranichzug von 1000 Tieren sehen können. Eine Küstenseeschwalbe legt alljährlich 17 000 Kilometer hin und 17 000 Kilometer heimwärts zurück. Nur die starke Fettansammlung im Herbst befähigt den Vogel stets, fo ausdauernd zu fliegen.
vsstsnntmsckungen cisr >»0LP.
j Psrtel-Lrnker mit ^
Deutsche Arbeitsfront, Kreis Freudenstadt Kreisobmann der DAF. In der Zeit von einschließlich 14. bis einschließlich 22. August ist der Kceisobmann von Freudenstadt abwesend. Er bittet, alle nicht dringenden Angelegenheiten bis zu seiner Rückkunft zurückzustellen. Während seiner Abwesenheit werden die Dienstgeschäfte vom Rechtsberater der DAF., Pg. Epple, erledigt.
Tomaten — einst »nd jetzt
Vor knapp einem Vierteljahrhundert war die Tomate als Ee- nußmittel in den breiten Vevölkerungsschichten noch so gut wie unbekannt. 2n manchen Gärten wuchs wohl ein Tomatenstrauch dessen Früchte poetische Namen wie „Paradiesapfel", „Eold- apfel" und „Liebesapfel" trugen, aber daß man diese leuchtenden Früchte auch essen könne, darauf kam man noch lange nicht. CH vor dem Krieg bürgerte sich von den Städten aus langsam der Genuß der Tomate ein. Da gab es schon Tomatensuppen und -Soßen und es wurden schüchterne Anläufe zum Rohesten und zur Salatbereitung gemacht. Aber auf dem Lande begegnete man diesem Kind ferner Zonen — die Tomate stammt nämlich aus Peru und Mexiko — teilweise noch mit großem Mißtrauen. Die Wissenschaft hat inzwischen gelehrt, wie unberechtigt diese Mißachtung war. Denn kaum eine andere Frucht besitzt einen so großen Reichtum an Vitaminen und basischen Mineralsalzen Gleich drei Arten von Vitaminen, A, B und C, die unser Körper dringend zum Aufbau und zur Erhaltung der Gesundheit braucht, find in der Tomate enthalten. Und es gibt kein besseres Vorbeugungsmittel gegen die weitverbreitete Zahnkaries als möglichst viel Tomaten zu genießen. — Doch nicht nur ihren Heilwerten verdankt die Tomate ihren Aufstieg in Deutschland, sondern ihrem vorzüglichen Geschmack, an den sich die deutschen Gaumen gewöhnt haben und ihrer unglaublich vielseitigen Vcrwen- dungsweise. Und besonders trug auch noch die Kunst unserer Gärtner zu diesem Siegeszug bei, die aus der kirschengrotzon Frucht im Laufe der 2ahre Früchte von Apfelgröße züchteten. Die deutsche Tomate hat gegen die ausländische 2mportware den Vorzug, daß sie vollreif geerntet werden kann, was ihrem Aroma und ihrem Vitaminreichtum zugute kommt. Am gesündesten ist natürlich der rohe Genuß der Tomate. Eine beliebte Zusammenstellung ist Salat von Tomaten und Gurken. Beliebt i-nt. auch große gefüllte Tomaten.
Letzte Nachrichten
Arlberger Buudrsstrecke durch Steinlawinen gesperrt Innsbruck, l5. August. Am Samstag ging über das ganze Inntal ein furchtbares Unwetter nieder. Infolge dieser Verheerungen ist die Arlberger Bundesstrecke bei Flirsch durch vi-r niedergehende Steinmuren an vier Stellen verschüttet worden. Gegenwärtig wird an der Freimachung der Strecke gearbeitet.
Das Sowjetparadies bleibt amertkanischen Touristen verschlossen — Laudungsverweigeruug in Leningrad
Newyork, l6. Aug. Wie die Newy wker Zeitung „New- york Times" au» Moskau berichtet, wurden 15 amertkanischen Touristen, die Leningrad befu Herr wollten, die Landung ve weigert, ohne daß die sowjetrussischen Behörden einen Grund dafür angaben. Sie hielten es auch nicht für nötig, die auf dem Dampfer „Gripsholm" elntreffenden Reisenden vorher ! zu benachrichtigen. Offenbar wird nur „gesinnungstüchtigen"
! Besuchern eine „Besichtigung" Sowjetrußlands gestattet: den» j unter einigen wenigen, denen die Einreise erlaubt wurde, be- fand sich der berüchtigte amerikanische Iudenführer und I Deutschen-Hetzer Samuel Uatermeysr.
Gestorben
Dornstetten: Gottlieb Stahl, Straßenwart a. D., 79 3.
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7 Wochen alt
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Kreis Nagold.
Pergament-Därme
empfiehlt
Buchhandlung Lauk
Trächtiges
Mtttter- Tchweirr
kaust.
Wer? sagt die Geschäftsstelle des Blattes.
Martiusmoos. .
Eine 36 Wochen trächtig
setzt dem Verkauf aus Ehr. Kalmbach b. d. „Krone"
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einseitig glatt, sowie empfiehlt die
BnchhmdltmgLauk
Altensteig.
Ein großes, sehr gut erhaltenes
Tafelklavier
(Pfeiffer) ist wegen Entbehrlichkeit z» verkaufen.
Näheres in der Geschäftsstelle des Blattes.
No» der Preußtsch-Suddeulschen
Msstn-Merit
Lospreis RM. 3.—.
find Achtellose der ersten Klaffe,
Ziehung am 20. und 2l. Oktober zu haben in der
Buchhandlung Lauk, Altenftelg.
Die Gewinnlisten find ebenfalls hier einzusehm.