LchwarzwLlder Tageszeitung
Seite,
Ar. 188
Kommandoposten bekleidet. Seit der Gründung des irakischen Staatswesens hat er sich mit Leidenschaft und Energie für die politische und militärische Unabhängigkeit seines Landes eingesetzt. Als wirksamstes Mittel zu ihrer Sicherung schuf er in zäher Arbeit ein Heer und er ist deswegen in England nicht gerade besonders beliebt gewesen. Der Irak war ursprünglich englisches Mandatsgebiet und erst unter dem unausgesetzten Drängen der nationalistischen Bewegung verstand sich England schließlich dazu, die Mandatsherrschaft aufzuheben. Es sicherte sich aber gleichwohl gewisse militärische Vorrechte im Irak, einmal deshalb, weil es den Schutz der Oelleitungen an dem Mossul-Eebiet nicht preisgeben wollte, und zum anderen, weil der Irak eine wichtige Etappenstrecke der Flugverbindung nach Indien darstellt. Die antienglische Stimmung hat dadurch allerdings immer neue Nahrung erhalten und im Volke machen sich Neigungen bemerkbar, einen Wirtschaftsboykott gegen England zu entfachen.
Außenpolitisch hat Bekir Sidky den Irak planmäßig und bewußt an dis Seite der Türkei geführt. Ihn verbinden persönliche Beziehungen zu Kemal Atatürk. Der Erfolg dieser Politik liegt jetzt in dem am 10. Juli 1937 Unterzeichneten Nichtangrisfs- und Konsultativpakt von Saada- bad zwischen Afghanistan, Iran, dem Irak und der Türkei vor. Bekir Sidky hat an seinem Zustandekommen einen wesentlichen Anteil. Die tllrkenfreundliche Politik, die er forderte, hat ihm im Volke manche Gegner geschaffen, die eher eine Unterstützung der panarabischen Idee von der Regierung erwarteten. Allerdings ist Irak in der letzten Zeit als Freund der arabischen Bewegung in Palästina hervorgetreten und hat in Genf gegen den englischen Teilungsplan in aller Form Einspruch erhoben. Auf jeden Fall find die Beweggründe für das Attentat, dem Bekir Sidky zum Opfer fiel, noch nicht ausreichend geklärt. Es ist aber wahrscheinlich, daß seine starke und zielöewußte Persönlichkeit eben hier und da mit den Ansichten und politischen Interessen bestimmter Kreise in Widerspruch geriet und daß sich daraus die beklagenswerte Tat ergeben haben mag. Bekir Sidky hat übrigens noch jüngst bei den Verhandlungen um den Pakt von Saadabad den von Moskau aus unternommenen Versuchen, die Sowjetunion in diese vorderasiatische Verständigung hineinzuschmggeln, erfolgreichen Widerstand geleistet.
Bekir Sidky hat sich Anfang dieses Jahres mit einer Deutschen verheiratet, die er in Wien kennen- gelernt hatte.
Immer neue KriegsuiaterialtrausMte
nach dem bolschewistischen Spanien
Paris, 14. Aug. Unter der Ueberschrift: „Und die Nichteinmischung geht weiter. ." veröffentlicht die „Action Francaise" eine Liste des Anfang August nach dem bolschewistischen Teil Spaniens eingeführten Kriegsmaterials, das zumeist den Weg iiber Cerbere und Perthus genommen habe. In einem Falle wird auch ein Freiwilligen- und „Mobilisierten"-Transport ulgesiihrt.
Am Kai von Antwerpen ständen 245 Lastkraftwagen bereit, »m mit Bestimmung Cerbere eingeschifft zu werden. Am 3. August eien 39 Ford-Kraftwagengestelle, 7 Mattford-Kraftwagengestelle, !6 s?ord-Lastkraftwaaen. 6 s?lua»ei'"""-tore und 200.000 Liter Brennstoff nach dem bolschewistischen Teil Spaniens gegangen. Am 4. August habe man 305 Tonnen verschiedenen Materials, 'einer 58 Tonnen Nahrungsmittel und 27 Motorräder aus Cer- beie nach dorthin verbrachtet. Am 5. und 6. August seien 986 000 Liter Brennstoff, 6 Autobusse, mehrere Ford-Personenwagen, 2K Ford-Lastkraftwagen und 6 Kraftwagen Marke Graham- Paige bei Cerbere über die Grenze gegangen. Weiter hätten an Liesen beiden Tagen 110 000 Tonnen Nahrungsmittel über Perthus Eingang nach dem bolschewistischen Teil Spaniens gefunden. Am 7. August hätten 26 Freiwillige und 75 von den Bolschewisten „mobilisierte" Spanier Toulouse in Richtung der Grenze passiert. Am 8. August hätten 50 Kraftwagengestelle Marke Studebaker Antwerpen in Richtung Cerbere verlassen. Bon Marseille seien am gleichen Tage der spanisch-bolschewistische Dampfer „Capitan Segarra" und der französische Dampfer „Franc Marseille" mit Kriegsmaterial und Lebensmittelladungen abgegangen.
M4 Arbeitslose lveniser in
Die günstige Entwicklung des Arbeitseinsatzes hat in Süd- »estdeutschland auch im Juli noch in allen Bezirken angehalten, s« dag wieder eine Abnahme um 2384 Arbeitslose M verzeichnen war. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen, die bei den Arbeitsämtern in Württemberg und Baden vorgemerkt uurren, belief sich Ende Juli auf 23 435 Personen (17 416 Män- uer und 6019 Frauen). Auf Württemberg und Hohen- iollern entfielen nur noch 2882 Arbeitslose (2102 Männer und 781 Frauen, und auf Baden 20553 Arbeitslose (15315 Männer und 5238 Frauen). Obwohl auch über 600 nicht voll AnsaMhige Arbeitslose untergebracht werden konnten, ist der «ntell der nicht voll Einsatzfähigen an der Gesamtzahl auf run^ ^ n. h, angestiegen.
Der Stand an unterstützten Arbeitslosen war Ende Juli 1937 Mgender: Unterstützte der Reichsanstalt: in Württemberg- vohenzollern 1115, in Baden 11589, in Südwestdeutschland zu- mmmen 12704; anerkannte arbeitslose Wohlfahrtserwerbslose m Württemberg 158, in Baden 1115, zusammen 1273.
Es fehlt auch schon an ungelernten Arbeitern
Es ist jetzt der wahrscheinlich recht seltene Stand erreicht, daß W überall sogar an ungelernten Arbeitern Mangel besteht, wenigstens an körperlich voll leistungsfähigen. Nach dem 2ulr- „ richt der Reichsanstalt waren von den 182 000 erwerbslosen Ungelernten nur noch 94 000 voll einsatzfähig, für den Ausgleich Neignet nur noch rund 18 000. Fast die Hälfte der noch ver« ^Sbaren Ungelernten ist also erwerbsgemindert. Die einzigen ?Aete, die noch Kräfte abgeben konnten, waren Sachsen und chüsien. In einer Reihe von Bezirken sind voll einsatzfährge lanner kaum noch vorhanden. Die körperlichen Anforderungen Nrade an die Ungelernten find meist recht hoch, ein großer Teil zur Verfügung stehenden ist jedoch diesen Anforderungen tcht mehr gewachsen. In zahlreichen Bezirken reicht die ver- mgbare Zahl von Arbeitslosen nicht mehr aus, um auch nur normalen Stellenwechsel, geschweige denn de« immer noch Mehrbedarf p» decke«.
> Aus Stabt «Nb Laab
Altensteig, den 16. August 1937.
Ausgiebiger Regen, der vom Samstag auf Sonntag und auch in der letzten Nacht fiel, brachte eine wesentliche Abkühlung und der Erde die notwendige Feuchtigkeit. Unsere Bauern freuen sich über den niedergegangenen Regen besonders. Dadurch besteht Hoffnung auf Nachfutter, das bei dem ge- ringen Fuiurstand und dem mäßigen Ochmdertrag überall recht willkommen ist. Die gestrigen Winde, die teilweise in Sturm übergingen, haben an den reich behangenen Aepfel- bäumen manche Früchte zu Fall gebracht, besonders an Bäumen mit frühen Obstsorten- Bei dem ungeheuren starken Behang ist aber das Fallen dieser Früchte von keiner Bedeutung.
Besuch der Ausstellung „Schaffendes Handwerk".
Die Kreishant werkerschast Nagold beabsichtigt, wie schon kürz, lich erwähnt, am 27. Sep ember die Leistungsschau für Hand- werk, Industrie und Handel in Kirchheim-Teck zu besuchen. Auf dem Rückweg schließt sich die Besichtigung der Ausstellung Schossendes Handwerk" in Stuttgart (auf dem Cannstatter Wasen) an. Diese Großschau sollte womöglich von jeder Innung besucht werden. Die Fahrt bietet auch noch eine besondere Möglichkeit: Kleinere Betriebe, denen es kaum möglich ist, einen Betriebsausflug zu veranstalten, können ihre Gefolgschaft zu dieser Fahrt einladen und so das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Wer außer dem Handwerk noch Interesse an der Fahrt haben sollte, kann sich ebenfalls beteiligen.
Unterlengenhardt, 14. August. (Besitzwechsel). Das Gasthaus zum „Adler" hier samt den dazugehörigen Grundstücken (3 Hektar) wurde um 22300 RM. an Fräulein Deitmer aus Stuttgart verkauft.
Stuttgart, 15. Aug. (H I. - K a m e r a d e n rotten Bergsteiger.) Die Gebietsführung 20 (Württemberg) der Hitlerjugend erhielt am Samstag folgendes Telegramm aus Berchtesgaden, wo bekanntlich der Bann 119 am Königssee sein Freizeitlager errichtet hat. Zwei Jngolstädter Bergsteiger verstiegen sich am 12. August in der Erünstein- wand. Einer stürzte tödlich ab, der zweite wurde aus völlig hoffnungsloser Lage von Lagerführer Vannführer Mayer und Scharführer Rauscher unter Einsatz des eigenen Lebens in zweistündiger Seilarbeit gerettet.
Ulm, 15. Aug. (7 5 2 ahre alt.) In Ulm, seinem jetzigen Wohnsitz, beging am 15. August Generalmajor Eugen Glück die Feier seines 75. Geburtstages. Generalmajor Glück wurde in Stuttgart als Sohn des Baurats Ferdinand Glück geboren. Mit 18 Jahren begann er seine militärische Laufbahn als Kadett beim Infanterie-Regiment Kaiser Wilhelm (2. Württ.) Nr. 120. Bei Kriegsausbruch war Glück Oberst und rückte in dieser Eigenschaft als Kommandeur des Landwehr-Jnsanterie-Regiments 122 ins Feld. Er machte den Krieg bis zum Ende als Kommandeur verschiedener gimenter, zuletzt als General und Kommandeur der 52. Infanterie-Division und der 54. Infanterie-Brigade mit. Im Juli 1919 trat Generalmajor Glück aus eigenen Wunsch in den Ruhestand
Stuttgart, 14. Aug. (Neuer Lehrbau.) Die Technische Hochschule Stuttgart errichtet bei der König-Karls- Brllcke in Bad Cannstatt ein großes Lehrgebäude, das dem Platz, der eines der größten „Eingangstore" zur Stadt der Ausländsdeutschen darstellt, ein völlig neues Gesicht geben wird. Mit den vorbereitenden Arbeiten wurde in diesen Tagen begonnen. Der hier zur Erstellung kommende Neubau wird auch für die weitere künftige Gestaltung dieses repräsentativen Platzes von entscheidender Bedeutung sein.
Tübingen, 14. Aug. (E r i e ch i s ch e A u s z e i ch n u n g.) Der König von Griechenland hat dem Direktor der Medizinischen Klinik der Universität Tübingen, Professor Dr. Friedrich Koch, dss Komturkreuz des Königlich Griechischen Phönixordens verliehen. Nachdem der Führer und Reichskanzler die Genehmigung zur Annahme dieses Ordens erteilt hat, überreichte der Prorektor der Universität, Professor Dr. Vebermeyer, Professor Koch am Donnerstag den Orden.
Reutlingen, 14. Aug. (Neues Polizeidien st - gebäude.) Der schon seit langem verfolgte Plan, der - Polizei, deren räumliche Unterbringung viel zu wünschen übrig läßt, ein eigenes Verwaltungsgebäude zu verschaffen, ist nun in ein entscheidendes Stadium gerückt. Das neue Gebäude soll auf dem Platz der alten Kelter erstellt werden. Die Entwürfe liegen in Berlin. Man hofft, die neuen Diensträume bereits im kommenden Jahr beziehen zu können.
Lavterbach, Kreis Oberndorf. 14. Aug. (Wohnhaus ein- geäschert). 2i dem- Wohnhaus des Sägereibesitzers Josef Saum entstand ein Brand, der in dem zum Teil mit Stroh bedeckten Dach des Hauses reiche Nahrung fand. Die Löscharbeiten waren infolge Wassermangels stark gehemmt, so daß die Motorspritze der Feuerwehr aus einem Bach gespeist werden mußte. Zum G ück herrschte völlige Windstille, so daß für das über der Straße liegende Sägewerk keine Gefahr bestand. Das Wohnhaus braute jedoch vollständig nieder.
Tailsingen, Kr. Ebingen, 14. Aug. (Treue eines Hundes.) Einen rührenden Beweis der Treue und Anhänglichkeit erfuhr hier der Besitzer eines Hundes. Vor einigen Tagen hatte er -seinen vierbeinigen Hausgenossen nach Buchau am Federsee verkauft. Doch schon am nächsten Tage traf das treue Tier wieder bei seinem seitherigen Herrn in Tailfingen ein. Jnstinktsicher hatte es einen Weg von 75 Kilometer zurückgefunden.
Trossingen, 14. Aug. (Stiftung eines Segelflugzeuges.) Die Firma Matth. Hohner AE. hat dem Trossinger Sezelfliegertrupp den Betrag von 750 NM. zum Ankauf eines Segelflugzeuges gestiftet, wodurch dem Trupp ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen ist.
Oehringen, 14. Aug. (Leistungsschau.) Vom 9. bis 17. Oktober wird im großen Schloßsaal des Schlosses Neuenstein eine grotzangelegte Leistungsschau der Obsterzc- er des Kreises Oehringen gezeigt. Veranstalter sind die ^-e- zirksbauernschaft und die Kreisfachschaft Obstbau des Kreises Oehringen in Verbindung mit der Stadt Neuenstein.
Schwöb. Hall, 14. Aug. (Sonntagsrückfahrkar- t e n.) Im Hinblick auf die Bedeutung der „Hohenloheschen Lauernwoche" mit bäuerlicher und gewerblicher Leistungsschau in Schwäb. Hall, und die zum selben Zeitpunkt statt- sindende 900-Jahr-Feier der Stadt Hall, gibt die Deutsche Reichsbahn Sonntagsrückfahrkarten von sämtlichen Bahnhöfen des Reichsbahndirektionsbezirks Stuttgart, die auf württembergischem Gebiet liegen, wie folgt aus: Mit verlängerter Geltungsdauer vom Samstag, 18. September, 0 Uhr, an, bis Montag, den 20. September, 24 Uhr. Ebenso von Samstag, den 25. September, bis Montag, den 27. September; im letzteren Falle jedoch nur von den Bahnhöfen innerhalb des Umkreises von 75 Kilometer um Hall, sowie von Stuttgart und Bad Cannstatt.
Jsny, 14. Aug. (Tödlicher Verkehrsunsall.) Der Radfahrer Hermann Mayer stieß mit einem Bauern zusammen, der neben seinem Pferdefuhrwerk auf der Straße ging. Beide stürzten zu Boden, wobei der Radfahrer einen Schädelbruch erlitt, der seinen alsbaldigen Tod herbeiführte.
Zulaffurrgskarlen für öen Fliegenden Stuttgarter
Mit Rücksicht auf den starken Reiseverkehr aus Anlaß der Leipziger Herbstmesse und des Reichsparteitages darf der Fernschnelltriebwagen (Fliegender Stuttgarter) Stuttgart—Berlin, Stuttgart ab 6.09 Uhr, vom 25. August bis 18. September 1937 nur gegen Lösung von Platzkarten oder Zulassungskarten benützt werden. Die Platzkarten werden bei der amtlichen Auskunststelle im Stuttgarter Hauptbahnof zum Preis von 1 RM. ausgegeben, sie können schon drei Tage vorher bis zum Tag vor Reiseantritt 21.15 Uhr gelöst werden. Zulassungskarten sind gebührenfrei und werden nach Schluß des Platzkartenverkaufs beim Bahndienst (Sperre, Gleis 15) ausgegeben. In der Gegenrichtung Berlin—Stuttgart darf in dieser Zeit der Fernschnelltriebwagen ab Leipzig 18.09 Uhr und ab Nürnberg 21.50 Uhr gleichfalls nur gegen Lösung von Platzkarten oder Zulassungskarten benützt werden.
Dr. Ludwig rvüm. SyaHnieUer 1937
Heilbronu, 15. Aug. Am Samstag wurden das Meister- und Nebenturnier des 19. Schwäbischen Schachtags abgeschlossen. Württembergischer Schachmeister 1937 wurde Dr. Ludwig-Stuttgart. Mit 6)4 Zählern aus 9 Partien sicherte er sich den Meistertitel. Vor ihm lagen noch die am Meisterturnier außer Wettbewerb teilnehmenden Gastspieler Engels-Düffeldorf mit 8» und Dr. Tröger-Kempten mit 7 Punkten. Im Hauptturnier gab e» zum Schluß mit dem „toten Rennen" zwischen vier Spieler» zweifellos ein sonderbares Ergebnis. Sachsenmaier, Dr. Kellermann, Mieg und Kling mit je 8)6 Punkten werden einen Stichkampf um den ersten Platz im Hauptturnier ausfechten. Das Nebenturnier wurde von dem Heilbronner Wagner gewonnen, der von insgesamt 5 Partien nur eine verlor. 2. Hack, 3)6 Punkte, 3. Wegener 3 Punkte.
Alls VM«
Baden-Baden, 15. Aug. (Neuer Landesfeuer- wehr-Führer.) Der langjährige Landesfeuerwehr- Fuhrer^der badischen Freiwilligen Feuerwehren, Branddirektor Friedrich Müller-Heidelberg, tritt am 16. August von seinem Amt, das er seit 1932 in vorbildlicher Weise geführt hat, zurück. Zum Nachfolger hatte der Herr Minister des Innern den Wehrfllhrer Bürgermeister Kurt Bürkle von Baden-Baden kommissarisch bestellt.
Waldkirch, 15. Aug. (Bran d.) Im benachbarten Weinort Buchholz brach Samstagvormittag in dem Oekonomie- anwesen des Landwirts und Weingutsbesitzers Dufner, im sogen. Sägebauernhof, unterhalb des Sägewerks, Feuer aus, das infolge des herrschenden starken Windes rasch um sich griff und die nahezu eingsbrachte Ernte vernichtete. Das Feuer griff so verheerend um sich, daß fünf Stück Vieh und einige Schweine nicht mehr gerettet werden konnten.
Oeflingen, A. Säckingen, 15. Aug. (Blitzschlag.) Ein schweres Gewitter zog am Freitagabend über das Wehratal. Ein Blitz schlug in das Doppelanwesen des Fabrikschlossers Anton Keser und Landwirts Otto Keser im Oberdorf ein. Im gleichen Augenblick war das alte Gebäude in Flammen gehüllt. Im angebauten Oekonomiegebäude lagerten reiche Futtervorräte, auch das Oehmd war schon zum größten Teil eingebracht. Das Vieh konnte im letzten Augenblick noch aus dem Stall gebracht werden und auch ein Teil der Fahrnisse wurde gerettet. Das Doppelwohnhaus wurde vollständig zerstört. Der Schaden ist sehr groß, acht Personen sind durch den Brand obdachlos geworden.
Karlsruhe, 14. Aug. (Rabiater BetriebsfSH- rer.) Der Betriebsführer Kolb fr. (Zuckerwarenfabrik Kolb, Karlsruhe) wurde auf Veranlassung der Deutschen Arbeitsfront wegen dauernder Mißhandlung der in seine« Betrieb tätigen Volksgenossen verhaftet. Schon des öftere» mußte Kolb auf Grund seines menschenschinderischen Wesens verwarnt werden, ohne daß diese Verwarnungen de« notwendigen Erfolg hatten. Unverschämte Beleidigungen, Schlagen und Würgen waren, wie die gesamte Gefolgschaft bestätigt, in diesem Betrieb an der Tagesordnung. D« zum großen Teil jugendliche Gefolgschaft wurde zu den. Mißhandlungen noch in einer verantwortungslosen Willkür aus- gebeutet. Um als „Herr im Hause" ungestört walten z» können, hat es der Verhaftete bis zur Stunde abgelehnt, einen Vertrauensrat und eine Betriebsordnung zu schaffen, trotzdem die Gefolgschaft die für diese Einrichtungen gesetzlich notwendigen Voraussetzungen hat.
Mannheim, 14. Aug. (Tödlicher Motorradunfall.) Auf der Reichsautobahn bei Lorsch rannte der 26jährige Franz Kob aus Lorsch mit seinem Motorrad gegen den Anhänger eines ihn überholenden Lastzüge». Koob wurde bei dem heftigen Zusammenprall von der Maschine geschleudert und erlitt einen Schädel- und Beinbruch. Er ist im Heidelberger Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.
Mannheim, 14. Aug. (AusstellunginVorberei, stung.) In den Rhein-Neckar-Hallen und auf dem umliegenden Freigelände sind schon jetzt zahlreiche Arbeitskräfte am Werk, die große Oberrheinische Industrie-Ausstellung vorzubereiten, die Anfang September eröffnet werden wird. Nach den Ausstellungen in Düsseldorf, München und Berli» wird die Mannheimer Jndnstrieschau die viertgrötzte LMi itelluna^in^ie^19M^ka^Neich^v«anstaltet-4wir-»> ^