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Tchwarzwälder Tageszeit«»-

Nr. 188

pfangen. Straßen und Häuser prangten in herrlichem Festjchmuck. Vor dem altehrwürdigen Rathaus hatten Ehrenformationen der Partei und ihrer Gliederungen Aufstellung genommen. Um 11 Uhr erschien, von den Tausenden stürmisch begrüßt, Reichsinnen­minister Dr. Frick, in dessen Begleitung man u. a. Reichsstatt­halter Murr. Miniierpräsident und Kultminister Mergenthaler und Innenminister Dr. Schmidt sah. Bürgermeister Dr. Prinzing begrüßte die Gäste, indem er sich besonders an die anwesenden Volksdeutschen aus dem Auslande wandte und sie bat. bei ihrer Rückkehr in ihre Heimat die Gewißheit mitzunshmen, daß sich das Mutterland mit ihnen bis zum letzten verbunden fühle.

Reichsinnenminister Dr. Frick schilderte den Aufstieg des deut­schen Volkes seit der Machtübernahme durch den Führer und rief den Volksdeutschen des Auslands zu:Eure Freude ist un­sere Freude, Euer Leid ist unser Leid und Eure Sehnsucht ist un­sere Sehnsucht. Wir fühlen uns mit Euch verbunden durch ge­meinsame Kultur. Diese Bande können auch keine politischen Grenzen, mögen sie noch so willkürlich gezogen sein, mehr tren­nen".

Anschließend an den Festakt auf dem Marktplatz wohnte der Reichsminister gemeinsam mir den Volksdeutschen Gästen und der Bevölkerung der Aufführung des traditionellen Siedertanzes anf der Koch'erinsel bei.

Lagere Zusammenarbeit der aus!lmdsdem,chea und reichsdeutschen Presse gesordert

Stuttgart, 13. Aug. Am Freitag wurde die Einzeltagung der Arbeitsgemeinschaft auslandsdeutscher Zeitschriften mit weiteren Vorträgen beendet. Es sprach Dr. H u n s ch e - Brasilien über das ThemaDas Deutschtum in Brasilien in seiner besonderen Stellung zum brasilianischen Jntegralismus". Die brasilianisch- nationalistische Bewegung, die die ForderungBrasilien den Brasilianern" erhebt, wurde 1932 gegründet und zählte heure etwa zwei Millionen Anhänger und 2000 Ortsgruppen. An­schließend sprach dann Dr. Bosse-Riga über das Thema: Vom deutsch-baltischen Standesgefüge zur Volksgemeinschaft".

Hierauf faßte der stellv. Leiter des Reichsverbandes der Deut­schen Zeitschriftenverleger, Alfred Hoffman n, die Ergeb­nisse zusammen. Die auslandsdeutsche Presse müsse sich die Wer­bung der reichsdeutschen Zeitungen und Zeitschriften angelegen sein lassen; umgekehrt könnte die reichsdeutsche Presse durch das Hinausstrahlenlassen der gesamtdeutschen Probleme den Boden der auslandsdeutschen Presse stärken. Wie die auslandsdeutschen Probleme durch die auslandsdeutsche Presse an uns im Mutter­land herangetragen werden müßten, so sollten auch die deutschen Menschen draußen mit unseren reichsdeutschen Problemen be­kannt gemacht werden. Für die Reichsdeutschen im Auslande müßten Buchhandlungen nach unserer Weltanschauung geschaffen werden. Nur so könnten gegenseitig Befruchtungen auf allen politischen, kulturpolitischen und menschlichen Gebieten erfolgen. Die deutschen Zeitschriftenverleger hätten die heilige Verpflich­tung, den Ausländsdeutschen in ihrem Kampf um das Deutschtum in der Welt brüderlich beizustehen.

Zum Schluß unterzog noch Dr. Rüdiger vom Deutschen Ausland-Institut das Ergebnis der Arbeitsgemeinschaft einer Würdigung vom gesamtdeutschen Standpunkt aus. Das wichtigste Ziel dieser Tagung sei gewesen, den Zeitfchriftenmännern das gesamtdeutsche Erlebnis nahezubringen.

Erbitterte Kämpfe ln Schanghai

Schanghai, 14. Aug. (Oftastendienst des DRV.) Obwohl die chinesischen und japanischen Erhlärungen voneinander abweichen, da jede der beiden Parteien sich bemüht, der anderen die Schuld an der Eröffnung der Feindseligkeiten zuzuschieben, ergibt sich am Samstag früh doch ein ziemlich klares Bild der Lage.

An vielen Stellen der Stadt entbrannten am Freitag die Kämpfe mit besonderer Heftigkeit. Im Hongkiu-Distrikt ging der Kampf um den Besitz der Patsu-Brücke, die 800 Meter westlich des Hongkiu-Parkes und nördlich des japanischen Friedhofs über den Hongkiuceek führt. Am Freitag vormittag zogen die Ja­paner ihre Linien vor, um die Patsu-Brücke in ihren Besitz zu dringen. Da die Chinesen die Besetzung der Brücke durch die japanischen Truppen für unrechtmäßig hielten, gingen sie gegen die Japaner vor und drängten sie zurück. Die Japaner holten Verstärkungen herbei, konnten die Brücke aber nicht wieder gewinnen.

Das Vormittags-Gefecht war nur ein schwaches Vorspiel zu den Kämpfen, die am Nachmittag um die Brücke von neuem ein­setzten, wo beide Parteien Artillerie einsetzten. Kurz nach 16 Uhr eröffneten die Japaner den Kampf mit Artilleriefeuer, worauf die Truppen der 88. chinesischen Division ebenfalls mit Unter­stützung der Artillerie vorgingen und die inzwischen geräumte Brücke um 17.30 Uhr wieder besetzen konnten. Der Verlauf des Kampfes, in dem die Chinesen die Brücke in ihrem Besitz be­halten konnten, führte zu einem heftigen Artillerieduell, durch das ein großer Gebäudekomplex an der Paoschan-Straße in der Gegend des 1932 zerschossenen Gebäudes der Commercial Preß zerstört wurde. Während der Nacht haben die Japaner schwere Geschütze in Stellung gebracht, auch Minenwerfer wurde« erst­malig eingesetzt.

Auch auf den anderen Brücken über den Sutschaucreek habe« die Japaner ihre Aufmerksamkeit gelenkt. An der Nordseite der Brücken, die von der eigentlichen internationalen Niederlassung iiber den Sutschaucreek zur erweiterten internationalen Nieder­lassung führen, errichteten die Japaner Sandsackbarrikaden und besetzen sie mit starken Posten.

Im Osten des Hongkiu-Distrikts entbrannte der Kampf vor allem im Gebiet der japanischen Textilfabriken um den Pang- tsepu-Huangpu-Fluß, wo die Chinesen angriffen. Die japanische« Truppen, die die Fabriken verteidigten, erhielten am Freitag abend Unterstützung durch die japanischen ZerstörerKuri" und Seta", die mit ihren Geschützen in den Kampf eingriffen, als sich die chinesischen und japanischen Truppen auf 100 Meter gegenüberstanden.

ASA.-Gefchroader nach China

Nenyork, 14. Aug. Infolge der Verschärfung der Lage in China erhielt der KreuzerAugusts", das Flaggschiff des USA.- Geschwaders in den Gewässern Asiens, den Befehl, Schanghai anzulaufen. Die übrigen Schiffe des Geschwaders haben den Befehl erhalten, vor anderen chinesischen Häfen, wo sich ameri­kanische Staatsbürger befinden, vor Anker zu gehen.

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SotvjettliUche Flieger in natlonalsvimWer Tarnung

Salamanca, 15. Aug. Wie gefangene sowjetrussische Flieger und Angehörige einer sowjetrussischen Tankformation ausgesagt haben, sind in Murcia und Cartagena schon vor einiger Zeit besondere Flugstaffeln aufgestellt worden, die über Flugzeuge mit Kennzeichen der nationalspani­schen Luftwaffe verfügen. Die Angehörigen dieser Sowjet­staffeln seien ganz besonders ausgesucht und gesiebt und auch besonders vereidigt und verpflichtet worden.

Führer der beiden Staffeln sei ein sowjetrussischer Oberst, der unter dem Namen Petrow austrete. Die Aufgabe der Staffel bestehe darin, unter nationalspani­schen Kennzeichen Schiffe fremder Mächte anzugreifen, dadurch Zwischenfälle hervorzurufen und die national­spanische militärische Führung zu belasten. Oberst Petrow besitze in Cartagena ein besonderes Büro und arbeite eng zusammen mit einem sowjetrussischen Kapitän zur See, dem in erster Linie aus Sowjetrußland stammende U-Boote und rotspanische Torpedoboote zur Verfügung stehen und der ebenfalls die Aufgabe habe, durch An­griffe auf fremde Schiffe Zwischenfälle hervorzurufen. Auch hier sei die Absicht, die Schuld der Zwischenfälle der nationalspanischen Regierung zuzuschieben. Ange­hörige der Besatzung eines rotspanischen U-Bootes, die ebenfalls aus Sowjetrußland stammten, hätten bei einem Zusammensein erzählt, daß sie bereits mehrfach Schiffe fremder Machte angegriffen hätten, daß ihnen aber bisher der Erfolg versagt geblieben sei, weil die Aus­bildung der Besatzungen der U-Boote völlig ungenü­gend sei.

In nationalspanischen Kreisen werden diese Aussagen als ein neuer Beweis für die schon kürzlich gemachten Feststellungen betrachtet, daß es Sowjetrußland darauf ankomme, die nationalspanische Regierung unter allen Umständen bei der englischen und französischen Regierung in Mißkredit zu bringen, sodaß eine Anerkennung als kriegführende Macht, wie sie im Nichteinmischungsausschuß vorgeschlagen worden ist, nicht mehr in Frage komme.

Es komme Sowjetrußland darauf an, daß die Her- vorrufung von Zwischenfällen und die Zuschiebung der Schuld an die nationalspanische Seite Mißstimmung und Verärgerung in London schaffe. Sowjetrußland wolle damit beweisen, daß seine Stellungnahme richtig gewesen und daß es unmöglich sei, Franco als kriegführende Macht anzuerkennen.

BombtiwilgriA der Worten

Schanghai, 15. Aug. Drei chinesische Flugzeuge unternahmen ei­nen Bombenangriff auf das im Huangpu-Fluß liegende Flagg­schiff eines japanischen GeschwadersJdzumo". Die Bomben ver­fehlten ihr Ziel. Zwei Bomben schlugen in das Wasser ein. wäh­rend eine dritte in die internationale Niederlassung fiel und dort explodierte. Die Fliegerbombe schlug in ein Bürohaus ein, das schwer beschädigt wurde. Durch die Bombe wurden ein Eng­länder, ein Portugiese und ein Chinese, die im Büro- Haus arbeiteten, verwundet. Ferner wurden noch zehn Chi­nesen verwundet. Die beiden Bomben, die neben dem japanischen Flaggschiff ins Wasser gefallen waren, hatten Todesopfer gefor­dert. Zwei chinesische Fischer, die in der Nahe des japanischen Kriegsschiffes fischten, wurden getötet.

Das Feuer der Artillerie und der Minenwerfer flaute um die Mittagsstunde ab. Dabei erneuerten sich die Luftangriffe. Die Japaner erzielten am chinesischen Flugplatz drei Treffer und bombardierten den Nordbahnhof, während die Chinesen die ja­panischen Kriegsschiffe auf dem Huangpu-Fluß und die japanische Kaserne neuerlich angriffen.

Die Japaner und die Chinesen überflogen dabei die interna­tionale und die französische Niederlassung. Die von den japani­schen Schiffen abgefeuerten Schrapnells explodierten zum Teil über der internationalen Konzession. Bei einem umfangreichen chinesischen Luftangriff auf das japanische FlaggschiffJdzumo" fiel neuerlich eine Bombe auf das Gebiet der Niederlassung. Sie explodierte vor dem Catnay-Hotel und forderte zahlreiche Todes­opfer.

500 Titte eines chinesischen LnstbomSardemeuls

Acht Ausländer getötet

Aus der französische« Konzession wird soeben gemeldet, daß Svv Mensche» durch zwei Flugzeugbombe« getötet worden seien, die ei» angeblich oerfolgles chinesisches Flugzeug auf einen belebten Lergnügungsplatz au der Grenze zwischen der französische» und internationalen Niederlassung am Samstagnachmittag abgewor- sen hatte. Die Zahl der Verletzten, die sofort in zwei französische Krankenhäuser geschafft wurden, wird vom Sanitätspersonal mit über 1000 angegeben.

Die Aufräumungsarbeiten setzten sofort ein. Drei Stunden später war der Platz, der überall Spuren grausamer Verwüstung aufweist, aber immer noch nicht wieder passierbar.

Der Berichterstatter des DNV. war Augenzeuge des bereits gemeldeten chinesischen Luftangriffs auf das japanische Flagg­schiffJdzumo", in dessen Verlauf eine Bombe in das Gebiet der internationalen Niederlassung fiel und vor dem Catuay- Hotel explodierte. Die chinesischen Flugzeuge kamen von ober­halb des Whangpoo und hielten Kurs auf das japanische Flagg­schiff und das japanische Konsulat. Unter dem Abwehrfeuer der japanischen Kriegsschiffe drehten die Flugzeuge plötzlich ab und warfen vier Bomben. Drei von ihnen fielen in den Whangpoo, sodaß das Wasser auf die UferstraßeBund" spritzte. Die viert« Bombe landete zwischen dem Palasthotel und dem luxuriösen Catuay-Hotel. Sie fiel in eine dort versammelte große Men­schenmenge; durch sie wurden 60 Personen getötet und über 100 verletzt. Auch innerhalb des Palasthotels wurden durch die Ex­plosion dieser Bombe schwere Schäden anaerichtet Unter vielen anderen Hotelbewobnern sind auch drei Deutscheoerwun­de t worden. Ei« Deutscher namens Jakobi verlor ein Bei«,

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Auch sowjetruUche Ü-Noot-Strolche in Tätigkeit

Versuche, mit atten, auch den gemeinsten Mitteln, einen europäischen Krieg zu entfesseln.

Berlin, 15 . August. Zu der Meldung aus Salamanca über die Aufklärung des Geheimnisses der Piraienstreiche im Mittelmeer und die Tarnung sorvjetrussischer Flieger mit national- spanischen Zeichen schreibt der Völkische Beobachter:

Für jeden, der unvoreingenommen und mit Aufmerksam­keit die politische Entwicklung in Spanien mit allem Drum und Dran verfolgt hat, bedurfte es nicht einer derartigen Be­stätigung der bereits durck ein Dementi aus Salamanca rest­los geklärten Lage. Wenn ausländische Agenturen und Zeitungen wieHttvas",Humanste",Oeuvre", News Chronicle" usw. trotzdem, entgegen besseren Wissens, der Welt vorzumachen versuchten, es handle sich bei den Piratenüberfällen auf neu­trale Schiffe im Miitelmeer um nationalspanische Akte, so müssen diese bewußten Verdrehungen der Tatsachen als ein verabredetes Vorgehen angesehen werden, das den beim Nicht­einmischungsausschuß in Mißkredit geratenen Moskauer Busen­freunden dieser Blätter wieder Oberwasser schaffen sollte. Die Politik der Sowjets, die sich durch ihr Vorgehen während der letzten Tagungen des Nichteinmischungsausschusses in London empfindlich blosstellten, hätten sogar bei den eigenen Freunden unangenehmes Aussehen erregt. Um diesen Freunden die Be­rechtigung des sowjetrussischen Vorgehens unter Beweis zu stellen, griff man zu den Mitteln, die nun durch obige Aus­sagen sehr rasch an das Helle Tageslicht gekommen sind.

Wenn im übrigen die Aussagen der gefangenen Sowjet­russen Nachweisen, daß die Zwischenfälle an der Küste von Algier durch sowjetrussische Ingenieure planmäßig organisiert würden, bestätigt das nur die Tatsache, auf die wir bereits seit langem immer wieder hingewiesen haben. Moskau ver­sucht in Verfolg seiner weltrcvoluiionären Ziele mit allem, auch den gemeinsten Mitteln, sowohl in Spanien als auch im Londoner Nichteinmischungsausschuß und in allen Stützpunkten der Komin­tern den Spanienkonflikt in einen allgemeinen europäischen Krieg zu erweitern. Es wäre an der Zeit, daß die durch diese Pläne besonders gefährdeten Staaten das erkennen und ihre Maßnahmen in Zukunft darauf abstellen.

DerMontag" zieht aus den jetzigen und früheren Aussagen sowjetrussischer Gefangener die Folgerung, daß zwischen den militärischen Vorgängen in Spanien, die unter der Leitung Mos­kaus stehen, und der diplomatischen Taktik Moskaus im Londoner Nichteinmischungsausschuß ein inniger Zusammenhang besteht.

Sämtliche Fensterscheiben beider Hotels und der in ihrer Umge­bung gelegenen Prachtlüden sind zertrümmert.

Jenseits des Whangpoo steigen dicke Rauchwolken aus den von japanischen Granaten getroffenen Oeltanks. Vom Norden der Stadt dröhnt der Donner japanischer Schiffsgeschütze herüber.

Soweit festgestellt werden konnte, sind acht Ausländer getötet worden und zwar eine Amerikanerin, eine Engländerin, drei Amerikaner und drei sonstige Ausländer. Die Zahl der Verwun­deten ist unbekannt. Von den drei verwundeten Deutschen ist Ja- cobi schwer verwundet worden. Die anderen Deutschen find, so­weit zu ermitteln war, wohlauf.

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Drei chinesische Flugzeuge abgeschosien

Das japanische Hauptquartier in Schanghai meldet, daß es auf allen Frontabschnitten zu neuen größeren Zusammenstößen un­ter Einsatz von Artillerie gekommen sei. Besonders heftig seien sie in der Nachbarschaft von Patsuja und Hongkiu, wo die chinesi­schen Truppen Nachtangriffe durchführen. Drei chinesische Bom­benflugzeuge, die versuchten, die japanische Flotte zu bombardie­ren, sollen durch japanische Flugzeuge und Luftabwehrgeschütze abgeschossen worden sein.

Spannung auch in Tsingtau

Tsingtau, IS. Aug. Als im Laufe des Samstag in Tsingta» ein Japaner erschossen und einer verwundet aufgesunden wurde, entstand große Aufregung. Alle Läden schlossen und verstärkte japanische und chinesisch" Patrouillen durchzogen die Straßen. Der britische, amerikanische und der japanische Konsul verhandel­ten mit dem Oberbürgermeister über die Möglichkeit einer Bei­legung.

Internationaler Protest tu Nanking

London, 15. Aug. Die britische, französische und amerikanische Regierung haben beim chinesischen Außeuamt in Nanking Protest gegen den Bombenabwurf auf die internationale Siedlung i» Schanghai eingelegt.

Ser Mord im Zrak

Die Ermordung des irakischen Eeneralftabschefs Bekir Sidky muß ganz offenbar als politisches Verbrechen ge­wertet werden. Inzwischen sind auch einige Offiziere der Garnison Bagdad unter der Beschuldigung, an dem Atten­tat beteiligt zu sein, verhaftet worden.

Bekir Sidky hat auf die Politik des Irak seit jeher einen starken Einfluß ausgeübt und das in ganz besonderem Maße seit dem im Oktober vorigen Jahres von ihm mit einer ihm ergebenen Militärgruppe durchgefllhrten Staats­streich. Er zwang damals die Regierung des Landes zum Rücktritt und es wurde ein Kabinett aus ihm nahestehen­den Persönlichkeiten gebildet. Die unter dem Druck von General Bekir Sidky eingesetzte Regierung unter Hikmat Suleiman verfolgt eine betont nationalistische Politik. Da» entspricht auch der Haltung, die Bekir Sidky seit jeher ein­genommen hat. Bekir Sidky ist türkischer Abkunft und stammt aus einem alten kurdischen Adelsgeschlecht. Er hat während des Weltkrieges im türkischen Heer gekämpft und bei der VerteidiuunL der Dardanellen einen führende