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Rationales Nachrichten- und Anzeigenblatt für die Oberamtsbezirke Nagold, Calw, Freudenstadt und Neuenbürg
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Nummer 187
^ Altensteig, Samstag, den 14. AuAkst 1937
«». Iahrga«!
Schützt die beatsche Ernte vor Brandgefahr
Ein Mahnwort des Ministerpräsidenten Göring
"Berlin» l3. Aug. Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Ministerpräsident Generaloberst Göring richtete an das deutsche Volk nachstehende eindringliche Mahnung:
Die deutsche Ernte ist die unmittelbare Lebensgrundlage des Deutschen Volkes. Wer sie fahrlässig oder mutwillig dem Brande ausliefert, verdient nicht nur die Bestrafung sondern auch die allgemeine Verachtung.
Eintragung
von SanbelS-MberWmMa
vurch Gesetz neu geregelt
Berlin, 13. Aug. Die Reichsregierung hat auf Vorschlag des -icichsjustizministers Dr. Gürtner das „Gesetz über die Eintragung von Handels-Niederlassungen und das Verfahren in Handelsregistersachen" verabschiedet. Dieses Gesetz bringt eine wesentliche Erleichterung des Verfahrens bei der Anwendung und Eintragung von Zweig-Niederlassungen in das Handelsregister. Nach der bisherigen Regelung des Handelsgesetzbuches hatten Anmeldungen, die sich auf Zweig-Niederlassungen bezogen, von den Gerichten der einzelnen Zweig-Niederlassungen zu erfolgen. Das neue Gesetz ändert diese Regelung und bestimmt, daß nunmehr einheitlich bei Einzelkaufleuten und'juristischen Personen für diese Anmeldungen das Registerge- richt der Haupt-Niederlassung und bei Handelsgesellschaften das Gericht der Sitz der Gesellschaft zuständig ist, das von sich aus die bei den Registergerichten der Zweig-Niederlas- iungen erforderlichen Eintragungen zu veranlassen hat. Ebenso ist die Verlegung einer Haupt-Niederlassung oder des Sitzes einer Handelsgesellschaft bei dem Registergericht der bisherigen Haupt-Niederlassung oder des bisherigen Sitzes anzumelden, während Eintragungen, die die Haupt-Niederlassung oder den Sitz der Gesellschaft und die Zweig-Niederlassungen betreffen, nunmehr nur noch in einer örtlichen Zeitung veröffentlicht werden.
Da das Aktiengesetz vom 30. Januar 1937 das Recht der Zweigniederlassungen der Aktiengesellschaften und der Kommanditgesellschaften auf Aktien in ähnlicher Weise geregelt hat, ist nunmehr ein einheitliches Verfahren für alle Zweig-Niederlassungen geschaffen worden. Das Handelsregister der Haupt-Niederlassungen oder des Sitzes einer Gesellschaft führt nach der neuen Regelung eine Art „Zentralregister", aus dem alle ein Unternehmen betreffenden Eintragungen zu ersehen sind.
Das Gesetz enthält ferner eine Aenderung des Paragraphen 126 des Gesetzes über die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit, die eine bedeutsame Erweiterung des Aufgabengebietes der Industrie und Handelskammern in Handelsregister- Angelegenheiten darstellt. Die Industrie- und Handelskammern haben künftig die Registergerichte auch beim Einschreiten gegen Gebräuche unzulässiger Firmen zu unterstützen und erhalten zur Erfüllung dieser Aufgaben ein erweitertes Antrags- und Beschwerderecht. Damit wird einer Anregung der Industrie- und Handelskammer Rechnung getragen und eine weitere engere Zusammenarbeit mit den Registergerichten ermöglicht.
Das Gesetz tritt zugleich mit dem Aktiengefetz am 1. Oktober 1937 in Kraft.
Neuregelung des Seefrachtrechts
Berlin, 13. Aug. Die Reichsregierung hat das Gesetz zur Aenderung von Vorschriften über das Seefrachtrecht verabschiedet. Mit diesem Gesetz übernimmt das Deutsche Reich die Vorschriften des internationalen llebereinkom- «ens zur einheitlichen Feststellung von Regeln über Konnossemente, das Deutschland am 24. August 1928 in Brüssel gezeichnet hat. Die Einführung war bisher unterblieben, weil Deutschland mit Rücksicht auf seine bedeutende Ostseeschiffahrt nur gemeinsam mit den skandinavischen Staaten das Übereinkommen einführen kann. Das llebereinkommen ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen internationalen Zusammenarbeit aller am Seehandel beteiligten Nationen und soll die lange erstrebte Vereinheitlichung der Seefrachtrechte der an dem Abkommen beleihten Staaten bringen. Bisher ist es bereits von einer großen Anzahl von Staaten ratifiziert worden. Non den in dem Übereinkommen vorgesehenen zwei Möglichkeiten, das Abkommen im ganzen zu übernehmen, oder aber seine einzelnen Bestimmungen in das nationale Seefrachtrecht einzuarbeiten, hat der deutsche Gesetzgeber die letztere gewählt und vor allem aus Gründen der Klarheit und llebersichtlichkeit die Bestimmungen des lleber- mnkommens in die Vorschriften des Handelsgesetzbuches über das «eefrachtrecht erngearbeitet.
Felttllcher Auftakt der M-ReWwrttkSmpfe
Hervorragende Leistungen
Berlin, 13. Aug. Als Auftakt der Reichswettkämpfe der SA. fand am Donnerstag abend am Grabe Hör st Wessels aus dem Nikolai-Friedhof eine Gedenkfeier statt, an der der Stabschef mit allen Gruppenführern und Amtschefs der Obersten SA.- Führung teilnahmen. Vor dem Friedhof hatte die Standarte „Feldherrnhalle" in Stärke von 1200 Mann mit Musik und Spielmannszug Aufstellung genommen. Zu beiden Seiten des Weges, der zum Grabe Horst Wessels führte, bildeten Männer der Standarte ein dichtes Spalier. Während die Klänge des Liedes vom guten Kameraden gedämpft und feierlich über den Friedhof hallten, legte Stabschef Lutze den riesigen Kranz an der Grabstätte nieder. Auch das Fliegergeschwader „Horst Wessel" gedachte durch seinen Kommandeur, Oberleutnant Osterkamp, durch einen Blumenstrauß des deutschen Freiheitskämpfers.
Im Anschluß an das feierliche Gedenken marschierte die Wachstandarte „Feldherrnhalle" von Fackelträgern begleitet zum Ehrenmal Ünter den Linden, wo der Stabschef zu Ehren der toten Helden des Weltkrieges ebenfalls einen Kranz niederlegte. Vom Ehrenmal nahm die Standarte ihren Weg Mm Pariser Platz, wo die Feierstunde mit einem Vorbeimarsch vor dem Stabschef ihren Abschluß fand.
Stabschef Lutze über die Bedeutung der Reichsweltkämpfe der SA.
Zum Beginn der Reichswettkämpfe der SA. hielt am Donnerstag abend StabschefLutze über die deutschen Rundfunksender eine Ansprache, in der er u. a. ausführte:
Die Reichswettkämpfe, die die SA. in Berlin durchführt, sind in ihrer Art und Form etwas Neues und Er st maliges, find nicht von heute auf morgen entstanden, sondern stellen das Ergebnis monatelanger, pflichtbewußter Körperarbeit dar nach dem alten Grundsatz der Sturmabteilungen, die freiwillig und uneigennützig geleistet wurde».
Die Reichswettkämpfe der SA. in Berlin sind aus der Idee einer neuen weltanschaulichen Erziehung unseres gesamten Volkes geboren. Nach dem Willen des Führers schickt sich die SA. heute a«,ihrBekenntnisz«mWehrgeist, zumWehr- willeu und zur Erhaltung der Wehrkraft in die Tat mnzusetzen. Wir wollen zeigen, daß aber nicht allein der Geist und der Glaube maßgebend sind, sondern hinzukommen muß
die Stählung des Körpers, ein starker Geist, ei» tiefer Glaube und ei« stahlharter Körper.
Das ist es, was den echten deutschen Mann ausmacht. Wenn wir den deutschen Menschen formen wollen, so wie es Gegenwart und Zukunft erfordern, dann müssen wir auch die vom Führer gestellten Aufgaben lösen.
Gewisse Spiele und Sportarten wurden schon in alten Zeiten getrieben, jedoch wie ganz anders ist unser Ziel. Während man in vergangenen Zeiten dem Sport um seiner selbst willen huldigte und die einzelnen Könner in den Mittelpunkt stellte und nur auf höchste Leistungen sah, fordern wir die körperliche Ertüchtigungder breiten Masse, weil wir dem großen und hehren Gedanken dienen wollen, für die Erhaltung Ser Wehrkraft unseres Volkes nicht nur einige, sondern alle zu erfassen. Damit lehnen wir Spitzenleistungen im Sport keineswegs ab, wie der Nationalsozialismus überhaupt höchsten Leistungen nie seine Anerkennung versagt hat. Sie dienen dazu, um auf allen Gebieten die Gesamtdurchschnilts-
iei,iung zu yeven. Wenn wir trotzdem unsere Ausgabe darin erblicken, in der Breitenarbeit zum Erfolg zu führen, so deshalb, weil eine erfolgreiche Breitenarbeit das entscheidende ist. Das Ergebnis, gemessen an dem Nutzen für das Volk, beweist ihre Richtigkeit.
Es ist selbstverständlich, daß der Gemeinschaftskampf einen besonders breiten Raum im Sportprogramm der SA. einnimmt. Es soll ja gerade erreicht werden, daß jeder sich als Glied der Gemeinschaft fühlt und sein Handeln nur von dem Gedanken beseelt ist, nicht allein für sich, sondern für alle zu handeln. I» dieser Art der körperlichen Ertüchtigung kommt der ureigenste Grundsatz der SA. zum Ausdruck. Wir arbeiten an uns, um der Gemeinschaft zu dienen. Nicht die einzelne Spitzenleistung ist dabei das Wesentlichste, sondern die Eemeinschasts- leistung.
Die wehrpolitischen Hebungen sollen den Mut und die Kraft stählen, sollen die jungen Männer abhärten. Kämpferischer Einsatz und Anstrengungen sollen verlangt werden, aber das Entscheidende ist, daß der Mann nicht erschöpft und ausgepumpt am Ziel anlangt, sondern bis zum Schluß und gerade am Schluß die ganze soldatische Haltung bewahrt. Aus dieser Erundein- stellung geht hervor, daß für den Wehrsport Spitzenleistungen nicht das Entscheidende sind, sondern die Eemeinschaftsleistung.
Wenn heute der junge deutsche Mann seine Militärdienstzeit erledigt hat, so ist damit der Dienst am Volk und Vaterland noch lange nicht erfüllt. Jetzt beginnt wieder die Arbeit der Sturmabteilungen. Sie formen den jungen Menschen weiter. So wie die SA. in der Kampfzeit Kopf und Hand, Stirn und Faust aus jahrzehntelanger Zerrissenheit, ja durch Feindschaft getrennt, zu einer Einheit zurückries, so wird sie durch die Kampfspiele und die durch sie bedingte körperliche Ertüchtigung im deutschen Menschen zusammenschweitzen Geist und Körper, Wehrwillen und Wehrkraft, um dadurch wieder gestählt zu sein für den Kampf um die Arbeit an unserem ewigen Deutschland.
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Hervorragende Leistungen
bei den Reichswettkämpfe«
Berlin, 13. Aug. Schon in den frühen Morgenstunden des Freitag machten sich die Tausende der aus dem ganzen Reich nach Berlin gekommenen SA.-Männer auf zum Olympia-Stadion, der Austragungsstätte der ersten Reichswettkämpfe der SA. Aus dem großen Programm, das es zu bewältigen galt, trat vor allem der Fünfkampf der SA.-Führer heraus. Sinn und Zweck ist die Durchbildung des SA.-Führcrs, der ein Beispiel für seine Männer sein soll. 53 Teilnehmer, die besten aus allen 21 SA.- Eruppen, stellten sich zum Kampf, der mit dem Handgranatenweitwurf begann, wenig später den Weitsprung vorsah und zum Abschluß der leichtathletischen Hebungen einen 3000 Meter-Lauf brachte. Die beiden restlichen Hebungen — ein 100 Meter Freistilschwimmen und Pistolenschießen — werden im Schwimm»a- dion und auf dem Schießplatz in Wannsee erledigt.
Riesenfelder gab es in sportlichen Einzelkämpfen auf dem Braunen Band der Aschenbahn und im Jnnnenraum des Olympia-Stadions. Die Grundausbildung der SA. verkörpert der deutsche Wehrwettkampf V, der mit 800 SA.-Männern am Start, eine der größten Prüfungen der Reichswettkämpfe überhaupt ist. Bei glühendem Sonnenbrand wurden Ergebnisse erzielt, die nicht nur leiftungsmäßig hervorragend sind, sondern auch ausgezeichneten Mannschaftsgeist verraten.
Danzlr-Kmdgkbum is S»i»sml
Smilelter Förster sprach
Stuttgart, 13. Aug. Zu einer erhebenden Kundgebung für die ans Vorposten des Deutschtums im Osten stehende urdeutsche Stadt Danzig gestaltete sich die Danzig-Feierstunde, die am Donnerstag abend im Rahmen der diesjährigen Jubiläumstagung des Deutschen Ausland-Instituts in dem vollbesetzten Festsaal der Liederhalle stattfand. Nach dem Einmarsch der Fahnen hielt der Leiter des Deutschen Ausland-Instituts, Professor Dr. Csaki, eine auf die Bedeutung der Stunde hinweisende Begrüßungsansprache. Die Ueberleitung zur Rede des Gauleiters Förster bildete die Aufführung der Festkantate „Heldische Feier" des schwäbischen Dichters und Sängers der SA., Gerhard Schumann.
Gauleiter Förster stellte das Problem Danzig in kultur-, staatspolitischer und wirtschaftlicher Hinsicht in den Mittelpunkt seiner Rede. Rach einem geschichtlichen Rückblick auf die Besiedlung und Kultivierung des europäischen Ostens durch das Deutschtum kam er aus die großen Kulturleistungen des Deutsche» Ordens, seine Blütezeit und seinen Zusammenbruch zu sprechen. Er schilderte, wie im Laufe der Geschichte immer wieder fremdes Volkstum die Hand nach deutschem Land ausaestreckt hatte, und
rechnete scharf mit dem Versailler Diktat ab, das den deutschen Osten in einer geradezu widersinnigen Weise nach jeder Richtung hin zerrissen hat. Mit Nachdruck betonte Förster, daß Danzig, obwohl es vom Reich abgetrennt worden ist, ur- deutsch, wie es war, auch «rdeutsch geblieben ist.
Hierauf wandte er sich innenpolitischen Fragen Danzigs zu und erläuterte, wie aus der kerndeutschen Stadt ein sogenannrer Freistaat mit eigenen Grenze«, eigener Regierung und eigener Verfassung, aber ohne jede eigene Wehr, ohne eigene Verkehrsmittel, ohne eigene Finanzhoheit und dergl., gestaltet worden sei. So sei einmal Danzig geschaffen worden, um einen ewige» Zankapfel zwischen Deutschlaich und Polen zu bilden.
Mit großem Nachdruck wies der Redner darauf hin, daß es erst dem Nationalsozialismus Vorbehalten war, die Atmosphäre zwischen diesen beide« Staaten zu bessern. Ohne Adolf Hitler und den Nationalsozialismus wären Gebiete wie das Saar- gebiet und Danzig auf ewige Zeiten für das Deutschtum verloren gewesen. (Stürmischer Beifall.) Bis 1933 habe es der Völkerbund verstanden, die vielen Streitfragen Mischen Deutsch»