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Schwarzwälder Tageszeitung

Nr. M

Hauptfrage bringe und damit ein grundlegender und not­wendiger Wandel in der spanischen Frage herbeigeführt werde. Auf jeden Fall vertraue Frankreich darauf, daß die zu fassenden Beschlüsse eine Verstärkung der Kontrolle und damit eine Wiederherstellung des Vertrauens aller teilneh­menden Länder in der Anwendung des Nichteinmischungs­abkommens zur Folge haben werden. Der sowjetrussische Vertreter erklärte, daß seine Regierung den britischen Plan als Erörterungsgrundlage annehme, obwohl sie ihn noch nicht genau prüfen könne und obwohl sie in gewissen Punk­ten von den in dem Plan ausgedrückten Ansichten abweiche. Eie glaube, daß die britischen Vorschläge, um ihren Zweck zu erfüllen, d. h. um zu einer befriedigenden Regelung der Krise und zur allgemeinen Lösung der spanischen Frage bei­zutragen, gewisse wichtige Abänderungen erforderten, die von der sowjetrussischen Regierung zu einem späteren Zeit­punkt vorgebracht werden würden.

Der portugiesische Vertreter sagte u. a., er wisse nicht, ob es in der Praxis möglich sein werde, die Gewährung der Kriegsrechte von der Zurückziehung der Freiwilligen ab­hängig zu machen. Im Zusammenhang mit der Ankündi­gung, daß Portugal die Grenzkontrolle wieder zulassen werde, wenn auch diejenige an der Pyrenäen-Erenze wieder­hergestellt werde, erklärte der portugiesische Vertreter, daß die Aufhebung der Kontrolle an der französischen Grenze das Gleichgewicht des Nichteinmischungssystems noch mehr gestört habe. Gegenwärtig werde die Kontrolle nur über die von General Franco beherrschten Gebiete ausgellbt.

Unglaublicher EinschüchtrrmgSversnch von der Kanzel

Pfarrer droht mit Entziehung der Sterbesakramente

Hanau, 16. Juli. Die Große Strafkammer Hanau verurteilte am Freitag den 30 Jahre alten römisch-katholischen Geistlichen Ludwig Wild wegen Vergehens gegen Paragraph 138 a des StGB, zu zwei Monaten Gefängnis und zur Tragung der Koste» des Verfahrens.

Als im vorigen Jahr ein Verfahren gegen den Kaplan Hüh­ner in Welners bei Fulda wegen Kanzelhetze schwebte, versah der Angeklagte den Eottesoienst. Kurz vor der Verhandlung gegen Kaplan Hahner hielt es der Angeklagte für richtig, sich während des Gottesdienstes auf unglaubliche Weise mit diesem Strafverfahren zu beschäftigen. Dieser erklärte, es seinicht lchön", daß die eigenen Pfarrkinder ihren Seelsorger angezeigt hätten. Dabei stieß der Angeklagte Pfarrer Wild unerhörte Drohungen gegen diejenigen aus, die weiter nichts als ihre staatsbürgerliche Pflicht getan hatten. Er ging, dabei soweit, von der Kanzel herunterzusagen, daß derjenige, der gegen den Priester auftrete, in seiner Sterbestunde keinen geistliche» Bei­stand erhalte» könne. Als ein Kirchenbesucher auf diese beispiel­lose Drohung in begreiflicher Entrüstung rief:Das gehört nicht hierher", bezeichnet« der Angeklagte diese Aeußerung alsuner­hört".

In der Verhandlung versuchte der Angeklagte sich hiermit herauszureden, daß er meinte, in der Erregung könne jedem Menschen einmal einunbedachtes Wort" über die Lippen kom­men. Bei der Urteilsverkündung berücksichtigte das Gericht die jugendliche Unerfahrenheit des Angeklagten.

Ernennung Geheimrat Boschs

zum Präsidenten der Kaiser-Wilhelm-Eesellschaft

Berliu, 16. Juli. Reichsminister Rust hat auf Vorschlag des neuen Senats der Kaiser-Wilhelm-Eesellschaft zur Förderung der Wissenschaften Geheimrat Bosch zu deren Präsident er­nannt. Professor Bosch ist der bekannte Erfinder der Stickstoff­verbindungen aus der Luft, die Deutschland die völlige Unab­hängigkeit auf dem Gebiete der Düngemittel und Sprengstoffe einbrachte. Zum ersten Vizepräsidenten der Kaiser-Wilhelm- Eesellschaft wurde Staatsminiestr Dr. Wacker, der Chef des Amtes Wissenschaft im Reichserziehungsministerium, berufe«.

Irr französische Krllnrrstreik

Unruhe und Streikstimmung auch in anderen Berufen

Paris, 16. Juli. Während der Streik der Flußschiffer ohne Zwischenfälle seinen Abschluß gefunden hat und die Schiffssperren, die von den Streikenden auf verschiedenen Flüssen angelegt worden waren, um den Verkehr auf den Wasserstraßen lahmzulegen, wieder abgebaut worden sind, hält die Streik­bewegung im Hotel- und Kastwirtsgewerbe weiter an. Am Donnerstag fand eine Versammlung der Angestellten dieses Be­rufszweiges in Paris statt, auf der die Fortsetzung der Streik­bewegung beschlossen wurde. Allerdings nimmt nur ein ver­hältnismäßig geringer Teil der Angestellten des Hotel- und Gastwirtsgewe bes an diesem Streik sichtbaren Anteil. Der Be­schluß des Eewerkschaftsverbandes aber, den Streik weiter fort­zuführen, hat dte Regierung doch veranlaßt, den öffentliche« Ordnungsdienst in Paris zu verstärken.

Nicht wenig überrascht wurden in der Nacht zum Freitag di« Gäste eines großen Cafes auf einem Pariser Boulevard, als um 12.30 Uhr 150 streikende Kellner auf ein gegebenes Zeichen hin alle freien Stühle ergriffen und sie auf das Publikum und in die Fensterscheiben schleuderten. Wie durch ein Wunder gab es keinerlei Verletzungen. In Lyon ist das Personal eines großen Cafös in den Streik getreten. Dieser Arbeitsniederlegung schloß sich alsbald ein Solidaritätsstreik eines zweiten großen Betrie­bes an. Das erste Lokal wurde lange Zeit von den Streikenden, die die Einführung der 40-Stunden-Wochr, verteilt auf fünf Tage, fordern, besetzt gehalten, bis die Polizei mit Gewalt zur Räumung schritt.

Auch in anderen Berufen macht sich erneut eine gewisse Un­ruhe bemerkbar. Der Verband der Elektriker hat eine Reihe von Forderungen veröffentlicht und verlangt ihre möglichst bal­dige Prüfung und Erfüllung. Auch unter den Angestellten und Arbeitern der Theaterindustrie sind neue Forderungen laut ge­worden. Eine Niederlegung der Arbeit bei den öffentliche, An­gestellten wurde ins Auge gefaßt und für di« Verbandsangehö­rigen derAlarmzustand" beschlossen.

Apvrll r« nationalen Mnterheitra

Eine Entschließung des Londoner Kongresses

London, 16. Juli. Der Kongreß der europäischen nationale« Minderheiten schloß am Donnerstag seine Tagung mit der An­nahme eines Appells an England ab, indem dieses auf­gefordert wird, den Minderheiten dabei behilflich zu sei«, daß sie ihr Recht erhielten» um so de« Friede« Europas zu sicher«. Der erste Tag des Kongresses hatte mit der Annahme einer Ent­schließung geschlossen, in der alle Mitglieder des Nülkerbunds- rates und insbesondere Großbritannien, dringend gebeten wur­den, dafür Sorge zu tragen, daß die Minderheitenrechte verwirk­licht würden. Die Verpflichtung des Völkerbundes, Garantien für alle europäischen Minderheiten zu geben, müsse, so erklärt diese Entschließung weiter, in der Satzung des Völkerbundes verankert werden. Ferner soll der Völkerbund einen ständigen Ausschuß cinsetzen, der sicherzustellen habe, daß die Rechte der Minderheiten beachtet würden. Am zweiten Tage sprachen fünf Vertreter der europäischen Minderheiten: Pelemskuj für die Ukraine; Stankievicz für die Weißrussen; Rutha für die Sude- dendeutschen; Dr. Kohnert für die Deutschen in Polen und schließlich Don Alfons Tonio de Laboycn für die Basken.

Nach diesen Reden nahm der Kongreß eine Entschließung an, in der mit Befriedigung festgestellt wird, daß die Freund­schaft und Solidarität der verschiedenen europäischen Minder­heiten mit Erfolg die schwierigen Zeiten überstanden hätten. Der Kongreß appellierte dann an die verschiedenen Minderheiten in Europa, ihren Kampf für die Besserung ihrer Position inner­halb ihres Staates mit friedlichen Mittel« fortzusetzen.

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Gegen Sie Verleumdungen Polens in Amerika

Warschau, 16. Juli. Die polnische Telegraphenagentur berichtet über die unverschämten Forderungen der amerikanischen Juden, die unter Vorantritt des Rabbis Wise dem amerikanischen Staatssekretär des Aeußeren Hüll eine umfangreiche Denk­schrift über die Behandlung der Juden in Polen überreicht haben. In diesem Pamphlet wird die polnische Ne­gierung auf das übelste angepöbelt. Wie die Pat bekanntgibt, hat sich der polnische Botschafter Potocki zu Staatssekretär Hüll begeben und ihn im Verlauf der Unterredung über das Wesen der jüdischen Frage in Polen und über den Standpunkt der polnischen Regierung unterrichtet. Im Zusammenhang mit dem Protest der amerikanischen Juden hat die polnische Botschaft der Presse erklärt, daß Schritte dieser Art als Einmischung Außenstehender in innere Angelegenheiten Polens zu betrachten seien, die nur zu einer Verschär­fung der Lage in Polen beitragen könnten.

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Warschau, 16. Juli. Der Warschauer politischen Polizei ge­lang wieder ein großer Schlag gegen den Kommunismus. In dem Büro des Zentralverbandes der Lederindustrie, das seinen Sitz im Warschauer Judenviertel hat, tagten 50 Kommu­nisten, die eine kommunistische Kundgebung alsTag gegen den Krieg" und zugunsten der Roten Hilfe in Spanien vorberei­teten. Mitten in den Beratungen wurden die Kommunisten von der Polizei überrascht. Die Versuche, belastendes Material zu beseitigen, konnten rechtzeitig verhindert werden. Alle 50 Kom­munisten, unter denen sich berüchtigte kommunistische Hetzer und seit langem gesuchte politische Verbrecher befinden, wurden ver­haftet. Fast gleichzeitig wurden Haussuchungen bei einer Reihe weiterer kommunistischer Persönlichkeiten durchgeführt, die mit dem inzwischen verbotenen Kommunistenblatt .Dzienni! Popu- larny" zusammengearbeitet hatten. U. a. wurden erneute Haus­suchungen bei Dr. Muszkatenblit (!), Hajm Pollack (!) und Israel Winterson (!) durchs ährt. Die Ergebnisse der Haussuchungen werden vorläufig geheimgehalten.

Klklve Rmhrudlkn aus all« Mit

Der Führer und Reichskanzler hat Frau Simons zum Ableben ihres Gemahls, des Rsichsgerichtspräsidenten a. D. Dr. Walther Simons, in einem Beileidstelegramm seine herzliche Anteilnahme zum Ausdruck gekracht.

Generalleutnant von Mutius -f. Im Alter von 75 Jahren starb am Donnerstag in Bunzlau Eeneralleutant Albert von Mutius, Ritter des OrdensPour le merite". Er wurde 1862 als Sproß eines alten Soldatengeschlechts in Eellna im Kreise Glatz geboren. Während eines großen Teiles seiner Offizierslaufbahn war er im Eeneralstab tä­tig, zuletzt als Chef des Eeneralstabss des 13. Armeekorps (Württemberg). Als Kommandeur der 23. Landwehr-Jn- fanteriebrigade machte er 1914 den Einmarsch in Polen mit, 1916 befehligte er die 38. Kavalleriebrigade an der Düna, später die 9. Kavalleriedivision am Stochod. Als Komman­deur der 7. Kavallerie-Division nahm Generalleutnant von Mutius an der Eroberung Rumäniens und an dem Einzug in Bukarest teil. 1917 wurde er Kommandeur der 17. Re­serve-Division und im November 1918 nach Lothringen zu­rückgekehrt, mußte er die Festung Straßburg mit seiner Di­vision bis zum Einrücken der Franzosen besetzen. Im Jahre 1919 nahm er den Abschied und lebte seit 1925 in Bunzlau.

Der Kärntner Gauleiter der österreichischen NSDAP., Franz Rudolph, wurde am Donnerstag vom einem Schöf­fengericht in Wien auf Grund des Staatsschutzgesetzes zu 14 Monaten Zuchthaus verurteilt. lieber einen Mitangeklag­ten. der erst im März ds. Js. zweieinhalb Jahre Zuchthaus erhalten hatte, wurde keine weitere Strafe verhängt.

. Der neue belgische Justizminister. Der liberale walloni­sche Abgeordnete Maistriau, Bürgermeister der Stadt Mons hat sich bereiterklärt, in das Kabinett van Zeeland als Ju- stizminister einzutreten. Maistriau gehörte im Jahre 1934 dem Kabinett de Brocqueville als llnterrichtsminister an. Mit seiner Ernennung sind die Forderungen der Liberalen Partei erfüllt worden.

Blitz tötet 78 Schafe. Bei einem am Donnerstagabend über den nördlichen Teil des Kreises Marburg niedergehen­den Gewitters schlug der Blitz in der Nähe des Ortes Nie­derasphe in eine Schafherde. 78 Tiere waren auf der Stelle tot. Der Schäfer, der fünf Meter von der Einschlagstelle ent­fernt war. kam mit dem Schrecken davon.

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Aus Stabt und Land

Altensteig, den 17. Juli 1937.

DieKdF."-Urlauber aus Berlin werden morgen Sonn­tagfrüh 7.37 Uhr wieder in ihre Heimat zurückkehren, neu gestärkt durch unsere Schwarzwaldluft und mit vielen schönen Eindrücken und Erlebnissen. Es hat ihnen, wi« man allgemein zu hören bekommt, sehr gut gefallen und sie find hochbefriedlgt über ihren hiesigen Aufenthalt. In mancherlei Wanderungen haben sie auch unsere Umge­bung kennen gelernt. So war gestern eine solche Wan­derung zur Kohlmühle und nach Wörnersberg, an der sich die Berliner zahlreich beteiligten. Ein Promenade­konzert der Stadtkapelle auf >dem Marktplatz vereinigte gestern abend unsere Gäste mit vielen Einheimischen. Musikdirektor Wilhelm Maier zeigte sich in seinen Darbie­tungen mit der Stadtkapelle auf einer erfreulichen Höhe und fand großen Beifall, auch seitens der Berliner. Der Heutige letzte Abend ist dem Abschied in den verschiedenen Lokalen gewidmet, denen die KdF.-Leute zugeteilt waren.

Das erste Kreisfest des DRL. hat begonnen. Der erste Tag des ersten großen Festes der Leibesübungen des DRL.- Kreises 5 Nagold in Nagold ist angebrochen. Eine Feststim­mung hat die Nagolder ergriffen, die die Gewähr dafür gibt, daß es den vielen Gästen die kommen sollen, an dem, was Herz und Gemüt und nicht zuletzt der Magen braucht, nicht mangeln wird. Die Wettkämpfe selbst aber heute nachmit­tag und Sonntagoormittag, der Festzug, die Eröffnungs­kundgebung. bei der der Führer der schwäbischen Turner und Sportler Gauführer Pg. Dr. Klett, sprechen wird, und die anschließende große Sportschau auf dem Fest Platz am Eonn- tagnachmittag werden das große Erleben sein für jeden, -er zum Fest der Leibesübungen kommt.

Zirkus Barum will in Nagold seine Künste zeigen. Die

großen Zirkusse haben eine schwere Zeit hinter sich. Aber diejenigen, die sich halten konnten, haben damit eine Lei­stungsprüfung bestanden, die zu absolutem Zutrauen zu ihrem Können berechtigt. Dem Zirkus Barum, der endgül­tig am kommenden Dienstag und Mittwoch in Nagold gastieren wird, wurde der Wert seiner Darbietungen durch die Anerkennungsschreiben der Reichskulturkammer doku­mentiert. Wir dürfen infolgedessen erwartungsvoll seinem ersten Gastspiel in Nagold entgegensehen. Die Direktion des Unternehmens hat der Kreisdienststelle der NS.-Gemein- schaftKraft durch Freude" eine größere Anzahl verbillig­ter Eintrittskarten für die Mitglieder der Deutschen Ar­beitsfront und der korporativ angeschlossenen Verbände zur Verfügung gestellt. (S. Inserat).

Wer war der Motorradfahrer? Zeugen gesucht! Am Sonn­tag, den 13. Juni, wurde um 9.45 Uhr auf der Straße Ebhausen Altensteig ein radfahrendes Mädchen von einem Motorradfahrer von hinten angefahren und verletzt. Nach kurzem Halten fuhr dieser weiter und ließ die Radfahrerin zurück. In seiner Beglei­tung war ein Mädchen, die ihn mit Alfred angesprochen haben soll. Das Mädchen soll in Wildbad Verwandte haben und in Balingen in Stellung sein. Der Motorradfahrer und seine Be­gleitung wurden an den Knien verletzt. Bei der Radfahrerin befand sich ein Knabe. Nach dem Unfall kam ein jüngerer Rad­fahrer von Ebhausen her zu der Verletzten und brachte deren Fahrrad in Ordnung. Der Motorradfahrer konnte bis jetzt trotz günstiger Anhaltspunkte nicht ermittelt werden! Die Gendar- merieabteilung Nagold bittet um sachdienliche Mitteilungen, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden. Wer war der Hilfe leistende Radfahrer? Wo wurde der verletzte Motorradfahrer und seine Beifahrerin verbunden? Wer könnte dieser Alfred gewesen sein? Anhaltspunkte können auch dem nächsten Bürger­meister mitgeteilt werden.

Nagold, 16. Juli. (Vom Rathaus.) Die dreistündige Sitzung am 13. Juli war der Beratung des Haushaltsplans für 19 3 7 samt der Feststellung der Haushaltssatzung gewidmet. Der Haushaltsplan der Stadtpslege schließt ab mit 293 910 RM. Ein­nahmen und 478 450 RM. Ausgaben, somit einem Abmangel von 184 540 RM. Hievon werden 6000 RM. durch verfügbare Rest­mittel vom Vorjahr aufgebracht, der Rest wird durch eine 21pro- zentige Umlage auf das Grund- und Gefällkataster von 67 000 Reichsmark und das Gebäudekataster von 288 000 RM., zusam­men 355 000 RM. 74 550 RM. und durch einen Hebesatz von 360 Prozent der Steuermeßbeträge nach dem Gewerbeertrag und Gewerbekapital von 30 000 108 000 RM. gedeckt. Von letz­terem Betrag geht noch der Ausgleichszuschutzanspruch der Wohn- gemeinden ab, der zu 4000 RM. angenommen ist. Der Hebesotz von 360 Prozent ist nach ministeriellen Richtlinien berechnet und kann sich nach der endgültigen Einkommensteuerveranlagung für 1936 nicht unwesentlich verändern. Der außerordentliche Haus­haltsplan schließt in Einnahmen und Ausgaben je mit 58 000 Reichsmark ab. Schuldaufnahmen sind nicht vorgesehen. Nach der Haushaltssatzung sind die übrigen Steuersätze die gleichen wie im Vorjahr. Der Haushalisplan 1937 stellt die Schuldentilgung und die Ansammlung der gesetzlich vorgeschrie­benen Rücklagen in den Vordergrund. Alle anderen Ausgaben sind auf das allernotwendigste beschränkt worden.

Enzklösterle, 16. Juli. Letzten Sonntag fand im Gast­haus zumWaldhorn" ein Kammermusikabend statt. Es kamen Stücke von Schubert, Bach, Händel, Schu­mann, Mozart u. a. zu Gehör. Kammermusiker Schulz und Jda Nutz aus Stuttgart dursten reichen Beifall ernten. Der Oberbayerische Abend im Gasthaus zum Hirsch" wurde von Kurgästen und Einheimischen gut be­sucht. Die Heidelbeerernte verspricht gut zu wer­den. Eine große Freude bereitet ein Kurgast, der beinahe jeden Tag von unseren heimatlichen Bergen Trompetensolos erklingen läßt.

Freudenstadt, 17. Juli. (Kreisleiter Michelfelder sprach vor der NS.-Franenschaft.) In Freudenstadt fand eine Kreistagung sämtlicher Führerinnen und Mitarbei­terinnen der NS.-Frauenschaft einschließlich der Abteilung Mutter und Kind" der NSV. statt. Dabei nahm Kreis­leiter Michelfelder das Wort und wies seine Mit­arbeiterinnen auf die hohe Verantwortung ihrer Aemter und auf die Notwendigkeit der gewissenhaften Erfüllung ihrer freiwillig übernommenen Pflichten hin.

Calw, 16. Juli. (Die Stadt Calw hat 6186 Einwohner.) Nach der neuesten vom Einwohnermeldeamt durchgeführten Zählung hat die Stadt Calw die Einwohnerzahl von 6000 beträchtlich überschritten. Die Wohnbevölkerung zählt in der Stadt 5461, im Vorort Alzenberg 351 Personen. Mit Einschluß des Stammpersonals der Truxpführerfchnle (26)