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Lch»»rj«ilder Tagrszcitung
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Aus Stakt und Laak
Altensteig, den 4. Juni 1937.
Die Heuernte hat bei uns nun überall begonnen und verspricht einen sehr guten Ertrag. Es werden dabei große Anforderungen an unsere Bauern und ihre Familienglieder gestellt, denn überall ist Mangel an Arbeitskräften. Es gilt deshalb kräftig mitzuhelfen, damit der Bauer das günstige Wetter richtig ausnützen und das Heu gut Einbringen kann. Helfende Hände sind Not und überall willkommen! Ab morgen Samstag wird auch der Arbeitsdienst vom Altensteiger Lager zur Heuernte eingesetzt. Unsere Arbeitsmänner werden draußen in den Orten mit- helsen. Sie werden ihren Mann stellen und überall herzlich willkommen sein!
Arbeitsdienst und Wehrmacht als Erntehilfe eingesetzt.
ÜeLerall im ganzen Land sind Reichsarbeitsdienstabteilungen zur Einbringung der Heuernte eingesetzt. Bis zu 5000 Mann des RAD. werden im Verlauf der Ernte den Bauern helfen, die Ernte einzubringen. Neben dem RAD. wurde in verschiedenen Kreisen — Wangen i. Allg., Waldsee und Ravensburg — Militär eingesetzt. Außerdem ist der Einsatz von Militär neben dem Arbeitsdienst noch in den Kreisen Welzheim, Mergentheim und Hall vorgesehen.
25jiihriges Dienstjubiläum. Der Lokomotivführer Max Grüner konnte gestern auf eine 25jährige Dienstzeit bei der Reichsbahn zurückblicken. Aus diesem Anlaß wurde ihm von der Verwaltung nebelt den besten Glückwünschen als Ehrengabe das Buch des Führers „Hitler, mein Kampf" überreicht. Auch der Bund deutscher Beamten ehrte den Jubilar mit einem Diplom.
Ehefrauen von Eingezogenen dürfen arbeiten. Der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung hat in Uebereinstimmung mit dem Reichsfinanzministerium den Arbeitsämtern mitgeteilt, daß den Ehefrauen der zum Wehr- oder Arbeitsdienst Eingezogenen ohne weitere Prüfung Arbeit zugewiesen werden kann.
Nagold, 3. Juni. (Tagung des Sülchgau-Altertumsvereins. — Unfall.) Am Sonntag, 6. Juni, findet eine Tagung des Sülchgau-Altertumsvereins hier statt. Als Redner wurde gewonnen Prof. Schuster- Stuttgart, bekannt durch seine Tätigkeit im „Bunde für Heimatschutz", und Konservator Dr. Walzer, einer der besten Kenner auf volkskundlichem Gebiet in «Schwaben. — Gestern nachmittag 15.00 Uhr ereignete sich auf der Kreuzung Lange- und Emmingerstraße ein A u t oz u s a m me n- toß zwischen dem Wagen des die Langestraße abwärts- ahrenden Dr. Schnabel und dem die Emmingerstraße tadteinwärts fahrenden Wagen des Polizeioberwachtmei- ters Ziegler, dessen in die Flanke getroffenes Fahrzeug ich überschlug. Polizeioberwachtmeifter Ziegler erlitt Ee- ichtsverletzungen und Prellungen.
Freudenstadt, 3. Juni. (Schweinerotlauf in drei Gemeinden des Kreises Freudenstadt! — Die gesunden Tiere müssen geimpft werden.) Nachdem in verschiedenen Gemeinden des Kreises Freudenstadt (Hallwangen, Klosterreichenbach, Göttelfingen) der Schwein erotl auf ausgebrochen ist, empfiehlt sich die Vornahme der Schutzimpfung gesunder Schweine, welche seit Jahrzehnten auch in unserem Kreise als freiwillige und zuverlässige Impfung bekannt ist. Es liegt weder im Interesse noch im Sinne des Vierjahresplanes, Zucht- und Mastschweine an Rotlauf verenden zu lasten. Bekanntlich tritt mit Beginn der heißen Jahreszeit der Rotlauf ganz plötzlich und todbringend bei den Schweinen auf.
Freudenstadt, 3. Juni. (Hoher Besuch im Arbeitsdienstlager.) Am letzten Samstag wurde die Gruppe 262 Freudenstadt von Generalarbeitsführer Freiherr Löffel Holz von Colberg besichtigt. Auf seiner Fahrt durch das Gebiet der Arbeitsgruppe besichtigte er sämtliche acht Abteilungen und den Eruppenstab in Freudenstadt.
Deäenpfronn, 3. Juni. (Amtseinsetzung von Bürgermeister Knödler.) Rund ein halbes Jahr war die Bürgermeisterstelle in Deckenpfronn verwaist. Am 1. Juni nun ist als neuer Bürgermeister Bgm. Karl Knödler von Langenbrand von Landrat Haegele in sein Amt eingesetzt worden.
Wildbad, 3. Juni. (Tagung.) Die Haupttagung der Obermeister des Reichsinnungsverbondes des Uhrmacher- handwerks wurde von Reichsinnungsmeister Flügel-Berlin, eröffnet. Die Vortragsreihe eröffnete Dr. Eiebel-Halle a. S; er sprach über „neue Bestrebungen in der Uhrmache- rer". Landeshandwerksmeister Bätzner-Stuttgart, erörterte dre Frage, was man von einem Führer im Handwerk vom nationalsozialistischen Standpunkt aus erwarten dürre. Es muhe wieder die alte Wahrheit aufkcmmen, daß Handwerk goldenen Boden hat. Ein Tonfilm zeigte die Herstellung der Taschenuhr. ein anderer gab einen Auszug aus der Rede -vr. Schachts über seine Stellungnahme zum Handwerk.
Horb a. N., 3. Juni. Der 1. Juni war für unsere alte «Ntteturmstadt ein Tag von geschichtlicher Bedeutung. Die IsViederung des Gaues Württemberg-Hohenzollern mrrlte sich für unseren bisherigen Kreis Horb, der bekannt-
"für Kreisleiter PH. Baetzner, MdR., untersteht, sehr aus, indem nicht nur der Kreis bestehen blieb, fon- Zuwachs aus den Kreisen Sulz, Freudenstadt, ^"b0ld> Rottenburg und Hechingen eine wesentliche Erwei- erfuhr. Die neu hinzugekommenen Gemeinden sind ^ Aus Kreis Sulz: Sulz, Vergfelden, Vetten- ' Dornhan, Dürrenmettstetten, Fürnsal, Holzhausen, A^sau, Leinstetten, Marschalkenzimmern, Mühlheim a.B.» -^ensrizhausm, Sigmarswangen, Böhringen, Weiden, Wit- ,^bhau,en. Aus Kreis Freuden stadt: Oberiflingen, Nteriflingen. Aus Kreis Nagold: Obertalheim, Schie- ugen, Untertalheim. Aus Kreis Rottenburg: Ecken- - Er.genzingen. Aus Kreis Hechingen: Betra,
"Ahausen, Bittelbronn, Dettensee, Dettingen, Dett- o-rc Dießen, Empfingen, Fischingen, Glatt, Eruol, Hai- « rwcy, Hart, Heiligenzimmern, Höfendorf, Jmnau, Stetten
b. H., Trillfingen und Weildorf. Lützenhardt kam zum Kreis Freudenstadt.
Herrenberg, 3. Juni. (Folgenschwerer Omnibus-Unfall bei Bondorf.) Um die Mitternachtsstunde der vergangenen Nacht war der Kraftwagenführer Beßler aus Nufringen unterwegs, Volksgenossen der benachbarten Gemeinden nach getaner Arbeit von ihrer Arbeitsstelle Böblingen nach Hause zu führen. Aus näher noch zu klärenden Gründen geriet der noch mit elf Personen besetzte Omnibus etwa 600 Meter vor Bondorf aus der Fahrbahn und landete abseits im Wiesenfeld. Der Kraftwagenführer und neunJnsassen erlitten dadurch sehr erhebliche, teils recht schwere äußere und innere Verletzungen, die die sofortige Ueber- führung in das Kreiskrankenhaus erforderlich machten.
Balingen, 3. Juni. (Kurzarbeiter zur Heu- und Getreideernte eingesetzt.) Am Dienstag fand in Balingen eine Besprechung des Kreisleiters Lüdemann und des Kreisobmanns der DBF. Haas mit den Betriebsführern und Betriebsobmännern des Kreises Balingen—Hechingen statt, in deren Betrieben Kurzarbeit geleistet wird, mit dem Zweck, aus den Reihen der Kurzarbeiter für die Heuernte und später auch für die Getreideernte an Orten, wo es an landwirtschaftlichen Arbeitskräften fehlt, geeignete Hilfskräfte einzusetzen. Beim Arbeitsamt Balingen werden gegenwärtig insgesamt 217 landwirtschaftliche Hilfskräfte gesucht und können nicht beschafft werden, während andererseits in 60 Betrieb en2000V olksgenossen Kurzarbeiterunterstützung erhalten.
Miinsingen, 4. Juni. (Unter einen Lastkraftwagen geschleudert.) Donnerstagvormittag ereignete sich an der Stadtgrenze Miinsingen—Apfelstetten ein tödlicher Ver- kehrsunsall. Als ein mit zwei Personen besetztes Motorrad einen Lastkraftwagen überholen wollte, kam im gleichen Augenblick von der entgegengesetzten Seite ein Lastkraftwagen. Beim Versuch, sich durch diese zwei Wagen hindurchzuzwängen, wurde die Soziusfahrerin des Motorrades, die 23 Jahre alte Damenschneiderin Ziegler, vom Rad und unter einen der Lastkraftwagen geschleudert. Dabei zog sie sich so schwere Verletzungen zu daß sie sofort starb. Der Fahrer selbst kam mit leichteren Hautabschürfungen davon.
Stuttgart, 3. Juni. (V r e r j ä h r i g e r ü b e r f a h r e n.) Am Mittwoch wurde ein vierjähriger Knabe, den die Mutter auf einen Einkaufsgang geschickt hatte, beim unachtsamen Uebercmeren des Marktplatzes in Wangen von einem Auto überfahren und auf der Stelle getötet.
SchwabenkinderfuhrennachWestfalen. Da war wieder Großbetrieb auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof. 668 Kinder des Gaues dursten unter Betreuung der NS.-Kinderlandverschickung nach Westfalen fahren. Ungefähr zwei Drittel der Westfalenfahrer sind Mädel. Die Kinder finden hauptsächlich in den landwirtschaftlichen Kreisen Lippstadt, Meschede-Ruhr, Arnsberg, Brilon, Soest und Unna Ausnahme
Deißlingen, Kr. Rottweil, 3. Juni. (Brand.) Bus einem Kaminbrand im Wohnhaus des Kleemeisters Müller in der Friedrichstraße entwickelte sich innerhalb kurzer Zeit ein Großfeuer, das in der Scheune reiche Nahrung fand und diese vollständig einäscherte. Das Wohnhaus brannte in den oberen Stockwerken völlig aus; der vom Feuer zerstörte Dachstock wurde durch die Wassermassen beim Löschen derart beschädigt, daß er abgebrochen werden muß. Dank dem Einsatz der Motorspritze konnte das vom Feuer stark gefährdete Nachbarhaus von den Flammen verschont werden. Der Sachschaden ist erheblich.
Hauerz, Kr. Viberach, 3. Juni. (JmWeiherertrun- k e n.) In einem unbewachten Augenblick fiel das zweijährige Kind Elfriede des Bauern Josef Geromüller in einen Weiher. Die Eltern, die in der Nähe mit Grasmähen beschäftigt waren, konnten das Kind nur noch als Leiche bergen.
Buchau, 3. Juni. (Schwalbenidpll im Schlafzimmer.) Auf einer Lampe im Schlafzimmer einer hiesigen Familie hat sich, wie schon in früheren Jahren, auch Heuer wieder ein Schwalbenpärchen häuslich niedergelassen und sich darauf ein regelrechtes Nest gebaut.
PMiiugei,, 3. Junc. zu e v e r f a h r e n.) Als am Mittwoch ein 58jähriger Fuhrmann aus einer Lehmgrube am Fuße des Gießsteins Lehm holen wollte, rutschte er aus und stürzte zu Boden. Dabei geriet sein Wagen in Fahrt, jodaß der Fuhrmann vom eigenen Gefährt überfahren wurde. Der Verunglückte erlitt so schwere Verletzungen, daß der Tod sofort eintrat.
Oberwälden, Kr. Göppingen, 2. Juni. (Tödlicher Sturz.) Der 63 Jahre alte Bauer Karl Nemppel von hier stürzte bei Heuarbeitsn vom geladenen Wagen herab. Mit schweren inneren Verletzungen wurde er in ein Krankenhaus eingeliefert, in dem er kurze Zeit darauf gestorben ist.
Lauffen a. N., 3. Juni. (Kinderwagen schwamm im Neckar.) Ein junges Lavffener Ehepaar machte ein „Schwätzchen" und bemerkte dabei nicht, wie der Kinderwagen, worin ein sechs Monate altes Kind lag, die Straße abwärts in den Neckar rollte. Wenige Augenblicke später schwamm der Kinderwagen auf dem Neckar dahin. Ein Mann, der in der Nähe badete, brachte den erschreckten Eltern dann Kind und Wagen unbeschadet zurück.
Ile Fttizkillager -er SS. rufe»!
Der Bann 128 Schwarzwald zeltet am Bodcnsee
Mitten in der Durchführung der sportlichen Wettkämpfe der HI. ertönt der Ruf der F r e i ze i t l ag e r, die seit Wochen schon vorbereitet werden und nun gerüstet sind, die tausend und aber tausend Hitlerjungon aufzunehmen.
Wie wir bereits berichteten, verlegt der Bann 126 Schwarzwald in diesem Jahr sein Freizeitlager über das eigentliche Vanngebiet hinaus — an den Bodensee. Damit erhält das Lager einen berechtigten und neuen Anziehungspunkt, gilt es doch für die Jungen, den Bodensee kennen zu lernen, seine Schönheit, seine landschaftlichen und kulturellen Schätze und damit ein Stück deutschen Landes, deutscher Heimat. Es ist ja nicht allein der Zweck eines Freizeitlagers, die Jungens in kameradschaftlicher Weise zusammenzuhaben und die junge Gemeinschaft sportlich und weltanschaulich auszurllsten, sondern das
Lager will auch ein Stück Landschaft, ein Stück Heimat vermitteln und die Jungen sollen lernen, daß sie eine Heimat besitzen, die wert ist, sie von ganzem Herzen zu lieben.
So wird der Bodensee mit dem Lager Markelfingen bei Radolfzell den Lagerteilnehmern ein reiches Programm zu bieten haben und zahlreiche Fahrten im Seegebiet, zur Mainau, nach Ueberlingen, oder auch eine Fahrt nach der Schweiz oder Oesterreich werden den Jungen Eindrücke vermitteln, die sie für's ganze Leben behalten.
Es werden im ganzen vier Lagerkurse abgehalten werden. Der erste Kurs dauert vom 1.—14. Juli, der zweit evom 15. bi» 28. Juli, der dritte vom 29. Juli bis 12. August und der letzte vom 13.—26. August! Dabei sei bemerkt, daß der dritte Kurs nahezu vollständig von den Mauserwerken belegt wurde, deren junge Mannschaft geschlossen ins Freizeitlager einrückt.
Der Bann 126 Schwarzwald, bittet bei dieser Gelegenheit alle Lehrherren und Betriebsführer, die Jugend zu unterstützen, damit'mit ihrer Hilfe ermöglicht wird, daß die Jungarbeiter einmal im Jahr aus ihrer Werkstätte herauskommen und bei Sonne, Luft und Wasser Körper und Geist erfrischen und erneut stählcn. Wenn der Junge dann nach seiner wohlverdienten Freizeit wieder zur Arbeit zurückkehrt, wird er das Erlebte und die Hilfe seines Lehrherren dadurch zu rechtfertigen wissen, daß er mit erneuter Kraft und mit größerem Pflichtbewußtsein an seine Arbeit geht und dadurch ja auch wieder dem Lehrherrn einen Dienst erweist.
Also — Eltern, Lehrherren und Betriebsführer! Sorgt dafür, daß die Jungen das Freizeitlager der HI. auch in diesem Jahr wieder besuchen können und übernehmt einen Teil der Lagerkosten oder vergütet dem Jungarbeiter die Anfahrt. Helft in eurer Art und nach bestem Können mit, der Jugend das Frci- zeitlager zu erhalten, das als Stätte der Kameradschaft der Jugend die neue Lebensrichtung weist!
Tagung der Gaurichler der NSDAP.
Stuttgart, 3. Juni. Am Donnerstag hat in Stuttgart eine Tagung der Eaurichter der NSDAP, begonnen. Unter ihnen befinden sich die Eaurichter der Auslandsorganisation der NSDAP, und aus Danzig. 14 Parteigenossen des Obersten Parteigerichts sind bei der Tagung anwesend. Pg. Schneider, der Leiter des Zentralamtes am Obersten Parteigericht, sprach am Donnerstag zu den Eaurichtern.
Reichsleiter Major Buch wird am Freitag zu den Tagungsteilnehmern sprechen. Die Stadt Stuttgart gab in den Räumen der Villa Berg einen Empfang, auf dem Oberbürgermeister Dr. Strölin die etwa 100 Tagungsteilnehmer aus allen Gauen des Reiches herzlich willkommen hieß.
Einsatz des weiblichen Arbeitsdienstes
nur noch auf dem Lande
Im Interesse der Sicherstellung der Volksernährung und als ein Mittel gegen den Mangel an Arbeitskräften auf dem Lande ist die zwischen dem Reichsarbeitsdienst und dem Reichsnährstand getroffene Vereinbarung zu begrüßen, wonach in Zukunft der Einsatz des weiblichen Arbeitsdienstes nur noch auf dem Lande erfolgen soll. Allenfalls ist eine Einsatzmöglichkeit in Städten bis zu 100 600 Einwohnern möglich, in größeren Städten aber grundsätzlich nicht mehr. Für die ländlichen Aufgaben des weiblichen Arbeitsdienstes wird jetzt der Reichsnährstand, vertrete» durch die Kreisbauernschaften, Träger der Arbeit. Für den Einsatz ist ein Aufwandsbeitrag in Geld zu zahlen, der sich nach den jeweiligen wirtschaftlichen Verhältnissen richtet. Für normale Fälle und für Erntehilfe sind, so berichtet die parteiamtliche NS.-Landpost, etwa 1.50 RM. je Tagewerk als Aufwandsbeitrag vorgesehen. Der Aufwandsbeitrag kann aber in Notfällen erlassen werden. Die Arbeit, für deren Durchführung die Arbeitsmaiden eingesetzt werden, muß gemeinnützigen Charakter tragen. Der Reichsnährstand hat Angaben über das Arbeitsgebiet, über Besitz- und Einkommensvcrhältnisse der zu betreuenden Familien, Zahl und Herkunft der Siedler usw. zu machen. Weiter ist ein Bericht über die soziale Lage der Familien des Arbeitsgebietes zu geben und schließlich u. a. einer des Arbeitsamtes über Notwendigkeit und Zusätzlichkeit der Arbeit. Der Einzeleinsatz kann u. a. bei der Bauern-, Siedlungs-, sozialen und bei der Kindergartenarbeit erfolgen. Den Arbeitsmaiden dürfe» nur solche Arbeiten zugewiesen werden, die ihren Kräften entsprechen und keine gesundheitlichen Schäden nach sich ziehen. Die einzelne Arbeitsmaid ist nicht etwa dem Betriebsführer als Magd zugewiesen, sondern steht im Dienste des Reiches und ist ausschließlich Arbeitsdienst Vorgesetzten unterstellt. Der Betriebssichrer ist nicht berechtigt, Zurechtweisungen oder Rügen z» erteilen.
Wer Wild überfahrt, mutz d'es unverzüglich auzeigeu
Zum Reichsjagdgesetz ist durch die zweite Ausführungsverordnung in einigen Fällen neues und ergänzendes Recht auch für den Nichtjäger ergangen. Oberverwaltungsgerichtsrat Dr. Lobe weist in einem Kommentar im „Reichsverwaltungsblatt" u. a. auf die Anzeigepflicht hin. Wer zur Ausübung der Jagd berechtigt ist, hat den Anspruch auf jedes Stück Wild aus seinem Jagdrecht. Daraus entspringt andererseits die Pflicht jedes anderen, der Besitz oder Gewahrsam an lebendem oder totem Wild erlangt, dies anzuzeigen oder das erlangte Stück Wild abzuliefern. Während bisher für Anzeige und Ablieferung allein die Ortsbehörde» zuständig war, ist es nunmehr erlaubt, sich gleich an den Jagdausübungsberechtigten selbst zu wenden. Die neue Vorschrift verlangt die Erfüllung der Pflicht „unverzüglich" und legt sie auch dem Fahrzeugführer auf, der Schalenwild überfährt.
Entlastet den Herbstverkehr
In Freiburg r. Vr. fand unter Vorsitz des Direktors der Verkehrs- und Tarifabteilung im Reichsverkehrsministerium, Ministerialdirektor Treibe, die zweite Reichsbahn-Güterverkehrsbesprechung statt. Es ist damit zu rechnen, daß der schon jetzt erfreulicherweise außerordentlich starke Eisenbahngüterverkehr in den Herbstmonaten sich noch erheblich steigern wird. Der Wagenumlauf wird mit allen verkehrlichen und betrieblichen Mitteln beschleunigt werden. Durch planmäßige Arbeit wird dafür gesorgt werden, daß die für die Ausführung des Vierjahresplanes in Betracht kommenden Werke in erster Linie berücksichtigt werden, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. Alle Verkehrstreibenden können an der reibungslosen Abwicklung des Herbstoer- kehrs mithelfen, indem sie schon jetzt vorsorglich sich mit den von ihnen benötigten Stoffen eindecken und im Herbst für schnellste Be- und Entladung der Güterwagen sorgen.