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SchwarzwSlder T«r«»zeit»»,
Nr. 12S
Zu Blombergs Besuch in Nullen
Blomberg besichtigte die Fliegerstadt
Rom, 3. Juni. Das Besichtigungsprogramm der verschiedenen italienischen Wehrmachtsteile durch Eeneralfeldmarschall von Blomberg hat am Donnerstag mit einer Fahrt zur Fliegerstadt Euidonia und zur Fliegerschule Furbara begonnen, wo der Reichskriegsminister die großen Versuchs- und Prüfanstalten für den italienischen Flugzeugbau bezw. die neuesten Flugzeugtypen der italienischen Luftwaffe kennenlernte.
Nach der Rückkehr nach Rom hat Eeneralfeldmarschall von Blomberg im Laufe des Nachmittags Marschall Badoglio und Außenminister Ciano kurze Besuche abgestattet, dann das Forum Mussolini mit der italienischen Akademie für Leibesübungen besichtigt und schließlich den Sitz der Landesgruppe der Auslandsorganisation der NSDAP, ausgesucht. Abends gab der italienische Regierungschef zu Ehren seines deutschen Gastes ein Essen im Palazzo Venezia, dem ein Empfang in den Räumen des Palazzo folgte.
Kurz vor Beginn der Besichtigung des Militärflughafens von Furbara war.völlig unerwartet der KönigvonJtalien und Kaiser von Aethiopien Victor Emanuel III. auf dem Flughafen eingetroffen, der die Besichtigung der italienischen Luftwaffe durch den deutschen Ehrengast mit seinem Erscheinen auszeichnen wollte. Nach der unter Führung von klnterstaatssekre- tär General ValIe vorgenommenen Besichtigung wurde unter Einsatz großer Flugzeugverbände ein Fliegerangriff vorgeführt, dessen Thema die Vernichtung einer Flottenbasis und der im Hafen liegenden Schiffe war. Die Kampfhandlung fand die lebhafte Anerkennung des Eeneralfeldmarschalls, der anschließend ein von Mussolini persönlich gesteuertes dreimotoriges Flugzeug bestieg und einen ausgedehnten Flug über dem Küstengebiet der früheren Pontinischen Sümpfe unternahm. Auch die Besichtigung der hochmodernen Versuchsanstalt von Euidonia erweckte das lebhafte Interesse des Eeneralfeldmarschalls, den sowohl die Truppen wie die Belegschaften und die Zivilbevölkerung überall bei seinem Erscheinen durch herzlichsten Beifall begrüßen.
Zu der Besichtigung von Furbara und Euidonia waren außer zahlreichen Offizieren der verschiedenen Wehrmachtteile auch Marschall Badoglio und General de Bono sowie Außenminister Graf Ciano, der Minister für Volkskultur Alfieri und der Chef der Miliz General Russo erschienen. Nach Abschluß der Besichtigung fand zu Ehren von Eeneralfeldmarschall von Blomberg in Euidonia ein Kameradschaftsessen statt.
Mailand, 3. Juni. Die norditalienische Presse widmet dem Besuch des Reichskriegsministers von Blomberg sehr herzlich gehaltene Leitaufsäge und hebt die Bedeutung dieses Ereignisses hervor. „Corriere della Sera" nennt den Besuch eine normale, aber bezeichnende Fühlungnahme zwischen Mussolini, dem Minister aller militärischen Sparten und dem Kriegsminister des Reiches. Der Besuch Habs einen ernsten und praktischen Charakter, darüber hinaus auch einen demonstrativen Charakter für die unbedingte Festigkeit der Achse Berlin — Rom. Seine Bedeutung ergebe sich aus den in gleicher Richrung liegenden Anstrengungen, die Italien und Deutschland in der gegenwärtigen schwierigen Lage Europas gegenüber den zerstörenden Kräften des Kommunismus zufallen. Die beiden obliegende Vertsidigungsaufgabe mache nicht notwendigerweise einen Waffengang erforderlich. Weder Deutschland noch Italien wünschten dies. Auch wollten weder Deutschland noch Italien, daß der Aufenthalt des Eeneralfeldmarschalls von Blomberg in Rom zu einer Erhöhung des europäischen Unbehagens führe, das sich ohne ihre Schuld in diesen Tagen verschärft habe. „Eazetta del Popolo" spricht von einem friedlicken aber militärischen Besuch. Der Reichskriegsminister hätte Berlin gewiß nicht verlassen, wenn Deutschland und Italien die Absicht hätten, weitere Vergeltungs- oder Protestmatznahmen gegen die bolschewistischen Angriffe in Spanien zu unternehmen, die als eine Verschärfung der Lage gedeutet werden könnten. Eine Kriegsgefahr werde übrigens niemals weder von Berlin noch von Rom ausgehen. In Europa gebe es nur eine wirkliche Gefahr der Störung, und diese gehe von den moskowitischen Kommunisten aus. Zwischen Italien und Deutschland bestehe keine formelles Bündnis, aber es sei natürlich, daß in dem Bestreben Leider Länder, auf dem internationalen politischen Gebiet weiter gemeinsam vorzugehen, auch ihre Streitkräfte Fühlung nehmen. In Deutschland wie in Italien werde die militärische Organisation sehr gepflegt und ständig vervollkommnet.
SiirAWrung drs LMungswMbrwrrbs brs druWm Landvolks
Berlin, 3. Juni. Reichsbauernsührer Darre har eine Anweisung für die Durchführung des Leistungswettbewerbs des deutschen Landvolks im Jahre 1937 erlaßen. Zweck dieses Leistungswettbewerbs ist es, die Bauern und Landwirte zu noch stärkerem Einsatz im Kampf um die Nahrungsfreiheit anzuspornen. Alle die sollen eine besondere Auszeichnung erfahren, welche den Forderungen der Erzeugungsschlacht am vorbildlichsten entsprochen haben. Für die Auswahl der Sieger im Leistungswettbewerb 1937 ordne ich folgendes an:
1. Die Ortsbauernführer haben im Einvernehmen mit dem zuständigen Wirtschaftsberater aus ihrer Ortsbauernschaft den Betrieb auszuwählen, der am vorbildlichsten den Forderungen der Erzeugungsschlacht entsprochen hat. Die ausgewählten Siegerbetriebe sind der Landesbauernschaft über die Kreisbauernschaft zu melden. Kommt der Hof des Ortsbauernführers selbst für die Auszeichnung in Frage, so schlägt der zuständige Wirtschaftsberater den Ortsbauernführer dem Kreisbauernführer zur Auszeichnung vor. Dieser leitet den Vorschlag zusammen mit den anderen Vorschlägen an die Landesbauernschaft weiter.
2. Bei der Auswahl der Betriebe sind folgende Gesichtspunkte zu beachten: u) Eüterkulturzustand von Acker und Grünland, d) Stand und Leistung der Viehhaltung auf wirtschaftseigener Futtergrundlage, c) Wirtschaftsführung im Sinne der Erzeugungsschlacht unter besonderer Berücksichtigung der von Ministerpräsident Eöring am 23. März 1937 verkündeten Maßnahmen, ci) Pflichterfüllung gegenüber Volk und Staat.
3. Bei der Auswahl der Betriebe ist besonders sorgfältig zu verfahren. Entscheidend hat stets der verstärkte Leistungskampf in der Erzeugungsschlacht und die Führung des Betriebes im Sinne der nationalsozialistischen Agrarpolitik zu sein.
! 4. Ehrenamtliche Bauernführer mit Ausnahme der Ortsbauern-
? führer sind für die Auszeichnung nicht in Vorschlag zu bringen.
5. Die in den Ortsbauernschaften ausgewählten Betriebe erhalten am Erntedanktag eine Anerkennungsurkunde, die von mir und dem zuständigen Landcsbanernsührer unterzeichnet ist und in meinem Aufträge vom Ortsbauernführer überreicht wird.
6. Als Vertreter der im ganzen Reich ermittelten Siegerbetriebe wird ferner am Erntedanktag dem Führer eine Abordnung persönlich vorgestellt. Zu diesem Zweck wühlen die Landesbauernführer oder eine von ihnen zu beauftragende Dienststelle ihrer Landesbauernschaften aus der Zahl der Siegerbetriebe je nach der Größe der Landesbauernschaft einen bis drei Bauern oder Landwirte aus.
Gkdrnlseikr für Eenkrolleutnant Mvrr
Berlin, 3. Juni. Anläßlich der Wiederkehr des Todestages des ersten Eeneralstabschefs der deutschen Luftwaffe, Generalleutnant Wever, der am 3. Juni vergangenen Jahres den Fliegertod erlitten hat, fand auf dem Waldfriedhof in Klein-Machnow bei Berlin am Donnerstag nachmittag eine Gedenkfeier statt An der Feier nahmen teil die Gattin und die beiden Söhne des gefallenen Generals. Generaloberst Göring, General der Flieger Milch, die Amtschefs und selbständigen Inspektoren des Reichsluftfahrtministeriums, die Kommandierenden Generäle und Befehlshaber in den Luftkreisen 1 bis 7, Gauleiter und Oberpräsident Stürtz, Vertreter staatlicher Behörden und der Gliederungen der Bewegung.
Nach dem Präludium von Bach, intoniert vom Stabsmusik- korps vom Luftkreis 2, hielt Generaloberst Göring eine Ansprache, in der er u. a. ausfiihrte, daß die Lücke, die durch den Tod des ersten Eeneralstabschefs der neuen Luftwaffe, Generalleutnant Wever, gerissen wurde, sich nicht habe schließen können, denn mit General Wever sei nicht allein der Offizier, der Chef des Generalstabes, von uns gegangen. Mit General Wever sei vielmehr jener Kamerad gefallen, der von Anfang an mit letztem Einsatz für das Werden unserer jungen Luftwaffe gerungen und gearbeitet hat, ein Mann, an dessen sieghaftem Glauben wir alle immer wieder neue Kraft gewinnen konnten. Generaloberst Eöring wies dann darauf hin, daß die Grabstätte dem schlichten und bescheidenen Wesen des Generals Wever gerecht werde und sprach den Wunsch aus, daß noch viele Angehörige unserer Wehrmacht hierher kommen mögen, um sich neue Kraft zu holen. An dieser stillen Gruft wollen wir geloben, in dem Sinne und in dem Glauben von General Wever weiter zu arbeiten an der Waffe, die ihm das Höchste war. Sein Gedenken werde für den Soldaten und Flieger für alle Zeiten leuchtendes Vorbild sein. Unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden legten Generaloberst Göring und der Commodore des Kampfgeschwaders General Wever zwei Lorbeerkränze nieder. Das schlichte, aber eindrucksvolle Grabmal, von Professor Has- fenrichter geschaffen, trägt die Inschriften: „Die deutsche Luftwaffe ihrem ersten Generalstabschcf in unvergleichlicher Dankbarkeit und Verehrung. General Eöring. — Er starb im Glauben an sein Volk und seinen Führer Adolf Hitler."
Personalveränderungen Sei der Luftwaffe
Berlin, 3. Juni. Mit Wirkung vom 1. Juni 1937 tritt der General der Flieger, Wachenfeld, Kommandierender General und Befehlshaber im Luftkreis 3 von dieser Stellung zurück und steht zur Verfügung des Oberbefehlshabers der Luftwaffe.
Es wird befördert zum General der Flieger: der Generalleutnant Kesselring, Amtschef im Reichsluftfahrtministerium, unter gleichzeitiger Ernennung zum Kommandierenden General und Befehlshaber im Luftkreis 3. Es wird ernannt: der Generalmajor Stumpfs, Amtschef im Reichsluftfahrtministerium, zum Chef de; Generalstabes der Luftwaffe. Es wird beauftragt: der Oberst Ritter von Ereim, Inspekteur für Flugsicherheit und Gerät, mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Chefs des Luftwaffenperionalamts.
Schmeling zur Stelle—Broddeck fehlte
Neuyork, 3. Juni. Pünktlich um 13 Uhr (amerikan. Zeit) erschien Mar Schmeling im Hause der Boxkommission des Staates Neuyork. Wenige Minuten später stand der deutsche Meisterboxer aller Klassen auf der Waage. Die Berichterstatter der großen Zeitungen waren vollzählig zur Stelle. Lächelnd hielt der Deutsche dem Kreuzfeuer der Photographen stand. Das Gewicht für Schmeling wurde mit 196 amerikanischen Pfund, das sind etwa 86 Kilogramm, bekanntgegeben. Die Versammlung wartete noch längerere Zeit auf den Weltmeister Vrad- dock, der jedoch seine Erklärung wahrmachte und nicht erschien. Die Mitglieder der Boxkommission traten daraufhin sofort zu einer Sitzung zusammen.
Braddock suspendiert — Außerdem 1600 Dollar Geldstrafe Newyork, 3. Juni. Die Boxkommission des Staates Newyork hat in ihrer Sitzung am Donnerstag nach dem öffentlichen Wiegen von Max Schmeling, zu dem der „Weltmeister" Braddock nicht erschienen war, beschlossen, Braddock und seinen Manager Joe Gould wegen Nichterscheinens zu je 1066 Dollar Geldstrafe zu verurteilen und auf unbestimmte Zeit zu suspendieren. Weiterhin werde der Negerboxer Joe Louis für den Fall, daß er gegen Braddock am 22. Juni in Chicago zum Kampf antritt, genau wie Braddock für Me Kämpfe im Staate Newyork gesperrt.
Die Suspendierung Braddocks ein unverständlicher Beschluß Newyork, 4. Juni. Der Beschluß der Newyorker Boxkommif- fion hat in Newyorker Sportkreisen nur geringe Anerkennung ausgelöst. Man ist davon überzeugt, daß Schmeling in diesem Falle größtes Unrecht widerfahren ist, denn das Geringste, was man von der Kommission hätte verlangen können, sei, daß sie Braddock den Titel abjprach und den Deutschen Meister aller Klassen in die Rechte versetzte, die er vertraglich zugesichert erhalten hatte. Die geringe Geldbuße, die man Braddock und seinem Manager auferlegte, könne bei weitem nicht ausreichend als eine exemplarische Strafe für den unverantwortlichen Ver- ' tragsbruch angesehen werden.
Nrand auf der „Sliva"
Hamburg, 3. Juni. Auf dem 7900 Bruttoregistertonnen großen deutschen Frachtdampfer „Oliva" ist, nachdem das Schiff auf der Heimreise nach Europa am 2. Juni morgens Manila verlassen hatte, im Lagerraum ein Feuer ausgebrochen. Bei der sosort aufgenommenen Bekämpfung des Brandes ourch die Besatzung sind zwei Offiziere und drei Matrosen verletzt worden. Der Kapitän hat bei der Marinebehörde in Manila telegraphisch ei» Torpedoboot oder ein Flugzeug zum Abtransport der Verletzten angefordert. Dce Besatzung, die aus 51 Mann besteht, ist weiter bemüht, den Brand zu löschen.
Der Frachtdampfer „Oliva" hat eine Ladung Stückgut und Sojabohnen an Bord. Fahrgäste befanden sich nicht auf de« Dampfer.
Die Reederei, welche die „Oliva" in Manila vertritt, hat einen Schlepper ausgesandt, der den brennenden Dampfer a« Donnerstag erreichen dürfte. Der in der Nähe befindliche deutsche Dampfer „Friederun" hält ebenfalls mit Volldampf auf die „Oliva" zu.
Nach den letzte» Meldungen hat man das Feuer unter Kou. trolle bekommen. T ie „Oliva" befindet sich zur Zeit aus eigener Kraft mit 8 Knoten Geschwindigkeit auf der Fahrt nach Manila. Aerztliche Hilfe für den ersten Offizier Bull und den vierte» Offizier Roth, die leicht verletzt sind, sowie für die drei Schwer- verletzten — die Matrosen Gentner und Voß und den Trimmer Wendt — ist im Flugzeug von Manila unterwegs.
Die Sük'SftMjse des RtWaußtnmllMkrs
Sofia, 3. Juni. Die gesamte bulgarische Presse und die Öffentlichkeit hat die aus Berlin eiugetroffenen Meldungen über den bevorstehenden Besuch des Reichsauhenministers von Neurath in Belgrad, Sofia und Budapest mit stärkstem Interesse ausgenommen. Das Blatt „Slowo" schreibt, daß den Leiter der deutschen Außenpolitik in Sofia ein herzlicher Empfang erwarte, weil Bulgarien und Deutschland durch eine traditionelle Freundschaft verbunden seien, die noch von der Waffenbrüderschaft im Weltkriege her datiere und in den Nachkriegsjahren durch enge wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen weiter vertieft worden sei. Bulgarien freue sich auch deshalb über den Besuch, weil er zeige, daß das Ausland Bulgarien besonderes Interesse ent- g »bringe und es nicht außerhalb seiner Kombinationen stelle.
Zrauung -es Herzogs von Windsor
Paris, 3. Juni. Im Schloß Lands fand am Donnerstag vormittag die bürgerliche und kirchliche Trauung des Herzogs von Windsor mit Frau Wallis Warfield-Simpson statt.
Der Bürgermeister von Monts, Dr. Mercier, der die bürgerliche Trauung vollzog, brachte in einer Ansprache dem Ehepaar seine Glückwünsche zum Ausdruck. Unmittelbar darauf nahm oer englische Reverend Jardine im Musikzimmer des Schlosses die kirchliche Trauung vor.
Der Herzog und die Herzogin haben abends die Hochzeitsreise nach Oesterreich angetreten.
Frau Wallis Warfield-Simpson stammt aus einer angesehenen Familie aus Baltimore (USA.) und war in zweiter Ehe mit dem Kaufmann Simpson verheiratet, von dem sie sich im Oktober 1936 scheiden ließ. Sie hat das letzte halbe Jahr in Frankreich verbracht. Ihren jetzigen Gatten lernte sie bei einem Fest ia Kalifornien kennen, das der damalige Prinz von Wales im Jahre 1924 anläßlich einer Amerikareise besuchte. Der Herzog von Windsor lebte seit seiner Abdankung in Oesterreich.
Neues japanisches Kabinett
Heer und Parteien im Kabinett vertreten
Tokio, 3. Juni (Ostasiendienst des DNB.) Prinz Konoe konnte ohne besondere Schwierigkeiten sein Kabinett b'iden. Der bisherige Kriegsminister Sugiyama und der bisherige Marineminister Ponai stellten sich Prinz Konoe rückhaltlos zur Verfügung. Diese Bereitwilligkeit ist besonders bemerkenswert, weil der Prinz die Einbeziehung zweier Parteivertreter ins Kabinett für notwendig hielt. Diese Entwicklung entspricht der Rolle, die die Seijukai- und Minseitopartei beim Sturz Hayashis spieiten. Je ein Vertreter dieser Parteien wurde ausdtücklich in keiner Eigenschaft als Parteimitglied in das neue Kabinett ausgenommen. Die Seijukai entsandte Nakajima, einen bekannten Industriellen und Pionier der japanischen Flugzeugindustrie, der zum Eisenbahnminister ernannt wurde. Die Minseito schickte ihren Vorsitzenden Nagai selbst ins Kabinett, der den Posten des Verkehrsministers erhielt. Aus dem Hayashi-Kabinett wurde außer dem Kriegs- und Marineminister auch der Justizminister Shiono übernommen.
Ministerpräsident Prinz Konoe hat den langjährigen Außenminister und vorjährigen Ministerpräsidenten Hirota aus den wichtigen Posten des Außenministers berufen. Hirota, der als hervorragender Kenner der sowjetrussischen und chinesischen Verhältnisse gilt, hat als Ministerpräsident im November 1936 das deutsch-japanische Abkommen abgeschlossen. Er ist ein enger Freund Konoes und besitzt das Vertrauen der Armeeführung, während der bisherige Außenminister Sato allseitig abgelehnt wurde.
Arbeitswillige von Streikenden belagert
Neuyork, 3. Juni. Die Leitung des Stahlwerks der Republik Steel Co. in Niles in der Nähe von Poungstown im Staate Ohio, dessen Belegschaft seit Beginn des Stahlstreiks weirer- arbeitet, war, da das Werk von Streikenden regelrecht belagert wird, in den letzten Tagen dazu übergegangen, die Versorgung der Arbeiter mit Lebensmitteln durch Flugzeuge durchführen zu lassen. Dieser Weg der Lebensmittelversorgung mußte jetzt aufgegeben werden, dadieStrei- kenden die Flugzeuge beschossen und infolgedessen zwei Maschinen bei der Landung verunglückten bezw. abstürzten. Ein Flugzeug, das auf dem Hof des Werkes niederging, wies 20 Einschußlöcher auf. Einer anderen Maschine wurde die Verstrebung weggeschossen. Die Werksleitung droht jetzt, Lebensmittel auf Lastkraftwagen, die schwer bewaffnet werden, durch oie Kette der Belagerer fahren zu lassen.
Die blutigen S t r a tz e n k ä m p f e, die sich am Sonntag im Süden von Chikago vor dem dortigen Werk der Republic Steel Co. ereigneten, haben weitere Todesopfer gefordert, so daß rhre Zahl jetzt sechs beträgt. Das Werk wird von 1000 Polizeibeamte» bewacht, da die Gewerkschaft neue Demonstrationen plant.
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