Gatt. 4

Störche m Württemberg

Der Storch, zu allen Zeiten in Deutschland der volkstümlichste Vogel, nimmt, wie die Württ, Landesstelle für Naturschutz mit­teilt, in Württemberg immer mehr ab, während in anderen Gegenden eine Zunahme zu bemerken ist. So sind beispielsweise in Ostpreußen mehr als 10 000 Vrntpaare ständig zu Gast, wäh­rend man in Württemberg heute nicht einmal mehr SO Paare zählen kann. Woher aber dieser Unterschied? In Ostpreußen hat man viele tausend junge Störche beringt. Störche, die auf dem Zugweg tot aufgefunden wurden, konnten mit Hilfe der Ringe an die ebenfalls auf dem Ring verzeichnete Anschrift der Vogelwarte gemeldet werden. So war es möglich, aus der­artigen Meldungen den Zugweg zu verfolgen und gleichzeitig auch die Todesursache der Störche zu erfahren.

Nunmehr will auch die Württ. Landesstelle für Naturschutz dazu übergehen, die jungen Störche in Württemberg mit Ringen der Vogelwarte Rossitten zu versehen, um ihren Lebensweg ver­folgen zu können. Nach den bisherigen Erfahrungen in Würt­temberg, wo schon 1935 einige Jungstörche beringt wurden, wird der Altstorch durch die Beringung seiner Jungen nicht nur nicht gestört, sondern er nimmt sogleich wieder das Nest ein, sobald der Beringer verschwunden ist. In keinem einzigen Falle wurde den Altstörchen das Nest verleidet. Stets sind sie im nächsten Jahre dahin zurückgekehrt. Es darf erwartet werden, daß auf diese Weise die Seßhaftigkeit unserer Störche in Württemberg gefördert und zugleich ihre Zahl vermehrt wird.

„Schwaben in aller WeM-

nsg. Vom 10. bis 13. Juni findet in Hamburg die Reichs­tagung der NSG. „Kraft durch Freude" statt. Vor einem Jahr fand in Hamburg der erste große internationale Weltkongreß für Freizeit und Erholung statt. Bei der diesjährigen Arbeits­tagung der NSG. „Kraft durch Freude" werden nun die in Hamburg vergangenen Jahres zu einer friedlichen Zusammen­arbeit der Nationen geknüpften Beziehungen vertieft und weiter gesponnen werden. Auch zu dieser Tagung, die im Hinblick auf den im kommenden Jahr in Rom stattfindenden 2. Weltkongreß in einem engen Rahmen abgehalten wird, haben sich schon wieder viele europäische Nationen mit ihren Volkstumsgruppen an­gemeldet. Die Tagung selbst wird als Fortsetzung der Arbeit des Weltkongreßes in engster Zusammenarbeit mit dem Internatio­nalen Zentralbllro „Freude und Arbeit", dessen Präsident Reichs­organisationsleiter Dr. Ley ist, durchgeführt.

Aus dem Reigen der vielen Veranstaltungen seien heraus- gegrisfen: Am Sonntag, den 13. Juni, wird sich der vier Stunden säuernde Festzug des „Deutschen Volkes" durch die Straßen der Hanseatenstadt bewegen und abends wird oer einem deutschen Volksfest „Volk spielt für Volk" und einem Riesenfeuerwerk auf dem Heiliggeistfeld seinen Abschluß finden.

Der Festzug des Gaues Württemberg-Hohen- zollern gibt in Hamburg unter dem Geleitwort „Schwaben rn aller Welt" einen organisch aufgebauten Querschnitt durch die württembergische Geschichte, zeigt württembergisches Volkstum und württembergische Arbeit. Den Auswanderern nach Amerika um 1850 ist ein besonderer Festwagen gewidmet. Durch den Fest­wagen „Stuttgart, die Stadt der Ausländsdeutschen", wird die Volkstumsgruppe würdig beschlossen. Württembergs Qualitäts­arbeit auf dem Weltmarkt behandelt der letzte Teil des Festzuges Mund- und Handharmonikas der Hohner-Werke, Gmünder Edel- metallgswerbe, Schwarzwälder Uhren, Maschinenbau, und dann zwei Motoren-Veteranen: ein historischer Daimler-Wagen und ein ebenso historisches NSU.-Motorrad.

Aus Vadrn

Raubmord an einem Zahlmeister Karlsruhe, 2. Juni. Der Polizeibericht meldet: Am Montag wurde in den späten Abendstunden im Gebäude Kriegsstraße 200 ein Raubmord verübt. Der bei der Heeresstandortverwaltung beschäftigte Oberzahl- meisterEablenz wurde um 22.30 Uhr in seiner Woh­nung telephonisch angerufen und auf sein Büro bestellt. Beim Betreten des Geschäftszimmers wurde er von dem Täter, der offenbar in unmittelbarer Nähe stand, du^ch zwei Pistolenschüsse in den Kopf getötet. Aus dem Kassenschrank, dessen Schlüssel Oberzahlmeister Gablenz im Besitz hatte, wurde ein Geldbetrag von

SchwarzwSlder Tageszeit»«!

über 1500 R M. entwendet. Das geraubte Geld bestand aus 31 Stück 50-Mark-Scheinen oder 30 Stück 50-Mark-Scheinen und einem 20-Mark-Schein, sowie aus Silbergeld und einer Rolle mit 59 Pfennig.

Herrenwies, 3. Juni. (13jähriges Mädchen -an der Lichtleitung tödlich verunglückt.) Ein schreckliches Unglück, dem ein Menschenleben zum Opfer fiel, ereignete sich am Sonntagnachmittag. Die 13jährige Schülerin Paula Müller, Tochter des Wegwarts a. D. Hermann Müller, welche im Kaffee „Waldruhe" in der Küche ausnahmsweise behilflich war, wurde in den Keller geschickt, um Kartoffeln zu holen. Dabei kam sie mit der Lichtleitung in Berührung. Erst einige Zeit später suchte man nach der Ausgebli-ebenen und fand sie tot am Böden liegen.

Achern i. B., 2. Juni. (2 Arbeiter vom Blitz erschlagen.) Am Montagnachmittag wurde das Achern- und Bühlertal von einem schweren Gewitter, verbunden mit starkem Sturm, heimgesucht, der erheblichen Sch aden an den Obstbäumen anrichtete. Bei diesem Gewitter wurde auf der Straße zwischen Ottersweier und Saßbach zwei St r a ß en a r b e i t e r erschlagen. Es handelt sich um den 29 Jahre alten Wilhelm Fischer -aus Achern und den 38jährigen Bernhard Kar cher aus Bühlertal. Die beiden wollten an ihrer Arbeitsstelle ihre Kleider holen, um sich gegen den Regen zu schützen. Dabei wurden sie vom Blitz -getroffen. Sie waren sofort t o t.

Mm Nachrichten aas aller Nell

Litauisches Dorf durch Feuer zerstört. Die im Kreise Krottingen gelegene Ortschaft Wewirszany ist von einem Eroßfeuer betroffen worden, das 350 Häuser, darunter die Pfarrei, das Sägewerk und eine Anzahl Lüden, einäscherte. Eine Kirche, die ebenfalls von dem Feuer erfaßt war, konnte gerettet werden. Die Löscharbeiten wurden in der Hauptsache von Memeler Feuerwehren durchgeführt. Erst nach stundenlangen Bemühungen gelang eine Eindämmung des Feuers 500 Personen wurden obdachlos. Der Schaden wird auf über 200 000 RM. geschätzt.

Unwetter über Ost-Tirol. In der Nacht zum Mittwoch ging über das Villgratental in Ost-Tirol, einem Seitental des Pustertals, ein schwerer Wolkenbruch nieder, der meh­rere Brücken wegriß und eine große Ueberschwemmung ver­ursachte. Bei den Äbwehrmaßnahmen in Panzendorf wur­den zwei Feuerwehrleute von den Fluten fortgerissen. Während einer gerettet werden konnte, kam der andere in den Fluten ums Leben.

Gerichtssaal

Hochverratsprozeß

Suttgart, 3. Juni. Vom 2. Senat des Volksgerichtshofs in Berlin wird mitgeteilt: Das höchste deutsche Strafgericht, der Volksgerichtshof des Deutschen Reiches, verhandelt am 8. Juni 1937 und folgende Tags in einem Hochverratsprozeß in Stutt­gart. Die Sitzungen finden im Schwurgerichtssaal des Justizge- bäudes, Urbanstraße, statt.

Sande! und Verkehr

Märkte

Stuttgarter SchlachtvieWarkt vom 3 . 3 uni

Auftrieb: 10 Ochsen, 55 Bullen, 98 Kühe, 31 Färsen, 361 Käl­ber, 798 Schweine.

Ochsen: a 11, c 35.

Bullen: a 10—12, b 38.

Kühe: a 10—12, b 37—38, c 26—32, d 20—21.

Färsen: a 10—13.

Kälber: a 60-66, b 53—59, c 15—50, d 35—10. Schweine: al u. 2 53,5, b 53,5, c 52,5, d 19,5, e 19,5, gl 53,5, g 2 51,5 RM.

Marktverlauf: Großvieh, a- u. b-Kühe, Ochsen, Bullen und Färsen zugeteilb Handel in den übrigen Wertklaffen belebt, Kälber belebt, vchweine zugeteilt.

«

Nr. 128

Bekanntmachungen der NSDAP.

NSDAP., Kreisleitung Calw

Der Kreispropagandaleiter. Die Tätigkeits­berichte sind umgehend an die Kreisleitung einzureichen.

I mir ^

Rcichslustschutzbund, Gemeindegruppe Altensteig

Samstag, den 5. Juni 1937, abends pünktlich 8 Uhr im Gast­haus, zur „Traube" (Nebenzimmer) Amtsträger-Appell. Er­scheinen ist Pflicht. Der Gemeindegruppensiihrer,

Eröffnung von Entschnldungsverfahren

Paul Kreidler, Salzstetten (Entfchuld.-Amt Freudenstadl). Rechtskräftige Aufhebungen und Einstellung von Entschuldung^ und Zwangsvergleichsverfahren Entschuldungsamt Frcudenstadt ^ Georg und Anna Breitenreuter, Untermusbach.

Karl und Marie Vurkhardt, Oberwaldach.

Jakob und Karoline Rentschler, Pfalzgrafenweiler.

Ulbert und Anna Hauser, Sigmarswangen.

. Lorenz und Kreszentia Nester, Göttelsingen.

Josef Bock, Nordstetten.

Wilhelm und Frida Maihofer, Sigmarswangen.

Jakob Bühner, Dornhan.

Johann Gg. Walter, Dornhan.

Entschuldungsamt Nagold Karl und Karoline Stnmpp, Birkenfeld.

Wilhelm und Elise Wagner, Dachtel.

Johann Martin Kllbler I, Neuweiler.

Friedrich Kalmbach, Freihauer, Earrweiler.

Friedrich und Luise Höll, Birkenfeld.

Karl und Anna Glauner, Niebelsbach.

Friedrich und Emilie Keßler, Ottenhausen.

Friedrich und Friederike Kalmbach, Spielberg.

Gottlieb und Katharine Steeb, Spielberg.

Johann Gg. und Anna Gauß, Uebevberg.

Katharine und Karl Höll, Birkenfeld.

Gottlob und Maria Schneider, Deckenpfronn.

Karl Roller II, Eheleute, Holzbronn.

Johannes und Emma Dichter, Stammheim.

Richard Rall, Neuweiler.

Christian und Anna Welker, Heselbronn Gde. Ueberberg. Jakob und Emilie Stöffler, Dachtel.

Johannes Gärtner, Bösingen.

Karl Keller (Matth. Sohn), Dobel.

Letzte Narbrichten

Aus Furcht vor Strafe sich das Lebe» genommen Drei junge Bursche« überfahren aufgefunden Eisleben, 3. Juni. Am Donnerstag wurden drei junge Burschen auf den Gleisen der Bahn Halle—Kassel zwischen Wolferode und Eisleben unweit eines Bahnüberganges tot aufgefunden. Die drei Jungen hatten vor kurzem mit einem fremden Kraftwagen eine Schwarzfahrt unternommen. Aus Scham darüber und aus Furcht vor Strafe ließen sie sich überfahren.

Torpedobootsflottille nach den spanischen Gewässern Berlin, 3. Juni. Heute sind Teile der dritten Torpedo­bootsflottille aus Wilhelmshaven nach den spanischen Ge­wässern ausgelaufen. Kreuzer „Köln" wird demnächst fol­gen. Damit ist die Verstärkung der deutschen Seestrett- kräfte in den spanischen Gewässern vorläufig abgeschlossen.

Gestorben

Baiersbronn: Emma Gaukler geb. Bischoff, 39 I. a. Altbulach: Johann Jakob Ohngemach, 71 I. a. Oberreichettbach: Anna Maria Pfrommer geb. Eroh- mann, 70 Jahre alt.

Druck und Verlag: W. Rieker'sche Buchdruckerei in Ältensteig. Hauptschriftltg.: Ludwig Lauk. Anzeigenltg.: Gustav Wohnlich, alle in Altensteig. D.-A.: V. 37: 2170. Zzt. Preis!. 3 gültig.

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sind eine der Besten und Schnellsten!

Dies hat sich bei dem internationalen Meisterschafts­schreiben Pfingsten 1937 in Bayreuth wieder voll und ganz bestätigt. Ueber 200 Meisterschreiberinnen mit allen Schreibmaschinen-Systemen waren zum Wettkampf er­schienen. L.

Davon schrieben allein 75 Schreib-erinnen auf Mercedes-Schreibmaschinen

Den 1. Preis errang Frl. Gisa Röhrbein auf Mercedes, den 2. Preis errang Frl. Olga Fischer aus Mercedes. Von den 10 ersten Siegern benutzten

K Schreiberinnen Mercedes-Maschinen

Auch im vorjährigen Deutschen Meisters chastsschreiben belegten 2 Mercedes-Schreiberinnen den ersten und zweiten Platz.

Verlangen Sic bitte unsere neuesten Mercedes-Prospekte durch die Vertretung

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