Ms öml
<8esvurrüet 187/
MEtmales rmd A?k4^-nhl^t Mv die Oberamtsbezirke Naqold. Ealw. Freudenstadt und Neuenbürg
I «o»»u. >>. V«» I.r« »iuschl. 1, 4 « 4 Z,strS»»r»lltb.; d. »«.
»iulchl L« 4 L»»trLi«r»ed.; Tin»»l». 1« 4- W»t Nicht,»sch»i»»A ch», A»it. i»f.»öh.Gewatt M. B 4 tä»rütr». ch'ß'ht ki» Anspruch auf Li»frnl»s D,aht,L!4M, ch»««„il-tt. / Fernruf S21.
Anzeigenpreis: Die
«illimeterzeile IS Pfennig. Bei Wiederholung oder Mengeuabschluß Nachlaß nach Erfüllungsort Altenfteig. Gerichtsstand Nagold.
Millimeterzeile oder deren Raum s Pfennig Te^d»
Nummer 12K
Alten steig, Freitag, den 4. Juni 1937
«I Jahr,«»,
AufichmerrmnSe Enthüllung
Zwei sowjetrussische Militärflieger haben die „Deutschland" bombardiert
Paris, 3. Juni. Die politisch-literarische Wochenzeitung „Erin- goire" beschäftigt sich mit der Bombardierung des Panzerschiffes „Deutschland" und liefert den Beweis dafür, daß es sich nickt um einen gewöhnlichen Zwischenfall, sondern um einen in allen Einzelheiten vorbereiteten, gewollten Angriff gehandelt habe. Das Blatt erklärt, das; die sowjetrussischen Flugstasselu iu Valencia selbständig seien und nicht dem spanischc.l Militär« lommando unterständen. Den Befehl übe der sowjetrussische Oberst Wassily Tigrosf aus. Am 28. Mai habe Tigrofs aus Moskau ein chrisfriertes Telegramm erhalten. Er habe sofort eine Konferenz einberusen, an der 18 sowjetrussische Offiziere teilgenom- me« hätten. Im Anschluß an diese Konferenz hätten sechs Sowjet- apparate vom Typ „TB 3" Befehl erhalten, sich für eine Sonderausgabe bereitzuhalten. Am 29. Mai hätten diese Apparate in Gruppen zu je zwei zahlreiche Flüge auf das Meer hinaus gemacht. Das spanische Militärkommando sei hiervon nicht unterrichtet worden. Am Abend des gleichen Tages hätten zwei dieser Apparate dann die „Deutschland" bombardiert. Der erste Apparat habe unter dem Befehl des Oberleutnants Wassily Schmidt gestanden, der zweite unter dem Befehl des Hanptmanns Anton Prigorine.
»
Mi weitere deutsche Matrosen an den Folgen des bolschewistischen Werfalls gestorben
Berlin, 3. Juni. Im Lazarett von Ibiza sind die Oberheizer Schubert und Heinz Holzwarth ihren bei dem verbrecherischen bolschewistischen lleberfall erlittenen schweren Verletzungen erlegen. Damit hat sich die Zahl der Todesopfer aus dem Panzerschiff „Deutschland" auf 27 erhöht.
England unterbreitet Vorschläge
zur Kontrollfrage
London, 3. Juni. Im Unterhaus fragte am Donnerstag der liberale Abgeordnete Mander den Außenminister, ob er sich an die Signatarmächte des Kellogg-Paktes wegen gemeinsamer Vorstellungen Deutschland gegenüber wenden wolle, da das Bombardement von Almeria einen „Bruch des Kellogg-Paktes" darftelle.
^ An Stelle des Außenministers antwortete Staatssekretär Cr.anborne. Er verneinte die Frage Manders und erklärte dazu, es sei das Ziel der englischen Regierung, mit allen in ihrer Macht liegenden Mitteln den Zusammenbruch der Nichteinmischungspolitik zu verhindern und eine ernste Situation ab- zuwenden, die sich aus einem erneuten Einstrom fremder Staatsangehöriger nach Spanien ergeben müßte. Die Regierung halte die volle internationale Zusammenarbeit im Rahmen des Nicht- einmischungsausschusses für das wichtigste Ziel und erstrebe die baldige Wiederherstellung des Schemas der Seeüberwachnng an der spanischen Küste.
Mit diesem Ziel vor Augen habe die englische Regierung am Mittwochabend den beteiligten Regierungen Vorschläge zugeleitet, von denen sie hoffe, daß sie angemessene Garantien gegen eine Wiederholung des Zwischenfalles darstellten. Die Regierung hoffe, daß diese Vorschläge alle in Frage kommenden Regierungen wieder in die Lage versetzen, die Politik der Nichteinmischung voll aufzunehmen. Sie lege einer solchen Entwicklung um so mehr Bedeutung bei, als sie sich bemühe, so schnell wie möglich Fortschritte mit der Zurückziehung ausländischer Kampfteilnehmer in Spanien zu machen. Sie halte diese Angelegenheit für wichtig und hoffe, daß es in einer Atmosphäre internationaler Zusammenarbeit auch möglich sei, an einem entsprechenden Abkommen mitzuarbeiten.
Am Lamötag Luftschutz-Rede Sörlngs
Berlin, 3. Juni. Am Samstagabend, dem 8. Juni, 20 Uhr, wird der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generaloberst Göring, in einer Großkundgebung des Reichsluftschutzbundes in der Dietrich-Eckart-Vühne zu Berlin grundlegende Ausführungen zum Luftschutz machen. Die Rede wird über alle deutsche kiReichssc» der mit Ausnahme des Deutschland-Senders verbreitet.
Der Luftschutz geht alle Deutschen an. Jeder ist zur Mitarbeit gesetzlich verpflichtet. Jeder sollte sich deshalb auch die Ausführungen Görings anhören. Der Reichsluftschutzbund veranstaltet überall Parallel-Kundgebungen, wo in Gemeinschaftsempfang dre Rede auch von denen gehört werden kann, die kein Rundfunkgerät besitzen.
Sk. Lky kuil ewtt Sroßkmdgebmg der DAS.
Bier neue Seebäder werden gebaut — .KDF. "Schisse fahren nach Natten
Berlin, 3. Juni. Als Auftakt für eine Vortragsreise, die ihn durch mehrere Gaue führen wird, sprach Reichsorganisationsleiter Dr. Ley am Donnerstagabend auf einer Großkundgebung der Eauwaltung Berlin der DAF. im Sportpalast vor Berliner Betriebsführern, Vertrauensmännern, Gauobmännern und Handwerksmeistern.
Nach dem Fahneneinmarsch und Liedern eines Werk- fcharchors gedachte Gauobmann Span genb erg der Toten des Panzerschiffes „Deutschland", zu deren Ehren sich die Tausende von den Plätzen erhoben.
Dann sprach Dr. Ley über die Tagesfragen der Amtswalter der Deutschen Arbeitsfront. Das Allerhöchste, so sagte er, das das Schicksal einem Menschen geben könne, sei, sich für andere Menschen sorgen zu dürfen. „Ich sehe", so rief er aus, „d a r i n I h r e A u fg a b e !" Wer andere Menschen führen wolle, müsse Verständnis für ihre Sorgen und Nöte aufbringen. Zwar könne auch der Nationalsozialismus dem Menschen kein Paradies versprechen und ihm die Sorgen nicht abnehmen, er wolle ihm aber das Gefühl geben, daß sie nicht allein stünden mit ihren Sorgen, sondern, daß Millionen die Sorgen des einzelnen Volksgenossen zu den ihren machten. Dieses aus dem wahren Sozialismus kommende Gefühl gebe unerhörte Kraft. Ein Volk vermöge alles, wenn es zusammenstehe, wenn die Gemeinschaft das Schicksal des Einzelnen in ihre starke Hand nehme. Nur aus de r Gemeinschaft schöpften wir die Kraft und die Energie, die wir für den friedlichen Daseinskampf brauchten.
Im weiteren Verlauf seiner häufig von Beifallskundgebungen unterbrochenen Ausführungen entwarf Dr. Ley ein Bild von den umfassenden Leistungen, die die Deutsche Arbeitsfront im Interesse der schaffenden deutschen Menschen aufzuweisen habe. Da es nicht genüge, den Menschen allein satt zu machen, gehe die Betreuung des werktätigen Volksgenossen weit über das Materielle hinaus. Auf dem so überaus wichtigen Gebiet der Gesundheitsfürsorge werde
angestrebt, die Menschen jedes Jahr einmal untersuchen zu lassen. Mit aller Kraft wende sich die DAF. auch der Schaffung von Wohnungen zu.
Das Werk „Kraft durch Freud e" spreche für sich selbst. An der Errichtung des aus Rügen entstehenden Seebades seien zurzeit 18«« Menschen beschäftigt, die noch im Laufe dieses Jahres auf 7VVV Köpfe erhöht würden. Das nächste Seebad, dessen Planung bereits fertig sei, komme nach Kolberg in Pommern; für das dritte und vierte Bad seien Ostpreußen und die Gegend um Kiel-Travemünde in Aussicht genommen.
Damit werde die Arbeitsfront in längstens zehn Jahren an der Ostsee über vier große Bäder mit je 2V VÜ« Bette« verfügen. Es solle erreicht werden, daß jeder Deutsche in jedem Jahre einmal einen Erholungsaufenthalt nehmen könne. Die DAF. sei heute bereits der größte Bauunternehmer in Deutschland. Das alles verdanke sie nur dem Vertrauen der deutschen Menschen.
Zum ^Schluß sprach Dr. Ley über die internationale Zusammenarbeit und wies auf die in den nächsten Tagen beginnende „KdF."-Reichstagung hin, bei !der wieder fünfzig Nationen vertreten sein würden. In Auswirkung des Abkommens zwischen der deutschen und der italienischen Arbeiterorganisation würden vom nächsten Oktober ab die „KdF."-Schiffe nach dem Mittelmeer fahren. Die Schiffe würden also im Winter nicht mehr stilliegen, sondern deutschen Arbeitern auf Fahrten von Genua, Venedig und Triest aus die Schönheiten des Mittelmeeres und seiner Gestade vermitteln. Der Nationalsozialismus wolle nicht den Luxus bekämpfen, sondern den Lebensstandard der breiten Masse heben.
Als Dr. Ley geendet hatte, brach ein Sturm der Begeisterung los, der dem Reichsorganisationsleiter zeigte, daß die schaffenden deutschen Menschen ihm ihr Vertrauen entgegenbringen und ihm dankbar sind für die Leistungen, die die Arbeitsfront unter seiner Leitung vollbracht hat.
General Mela »MW MeWrzl
Der Führer -er national-spanischen Noröarmee
Salamanca, 3. Juni. Der Radio-Seuder Salamanca teilt am Donnerstag um 19.30 Uhr mit, daß der bekannte General Emilio Mola, der Führer der Nordarmee, in Erfüllung seiner Pflicht an der Viscaya-Front Lei einem Erkundungsslug in starken Nebel gerate« und abgestllrzt ist. Der General ist tot» ebenso sei« Adjutant, zwei Generalstabsosfiziers und die beiden Piloten.
General Don Emilio Molo Vidal wurde im Jahre 1891 im Lande der Pyrenäen geboren. Er entstammt einer der ältesten und angesehensten Familien des Baskenlandes. Dem Wunsche seines Vaters folgend, trat er als Kadett in die Kadettenschule in Pamplona ein. Nach dem Abschluß der Kadettenschule wurde er Offizier in einem der spanischen Garde-Regimenter und machte hier eine überraschend schnelle Karriere. General Mola war ein Mann von außerordentlichen geistigen Gaben. Er war bekannt durch seine unerschütterliche Treue und seine klare Ueberlegung. Von früh auf ist er den politischen Verhältnissen und Entwicklungen seiner spanischen Heimat und besonders am spanischen Königshof mit großer Anteilnahme gefolgt. Mit der sich ständig mehrenden Linksorientierung des republikanischen Systems entfremdete er sich den Verantwortlichen der Regierung, so daß man ihm schließlich eine Kommandostelle über die spanischen Truppen in Marokko übertrug und ihn auf diese Weise kaltgestellt zu haben glaubte. Nachdem eine gemäßigtere Richtung an das Ruder gekommen war. kehrte General Mola nach Spanien zurück und übernahm das Oberkommando über das Heer in Navarra. Als sich General Mola mit dem größten Teil des nationalen Offizierskorps gegen die Machenschaften der Volksfront-Regierung sträubte, wurde er am 9. Juli 1936 unter dem Verdachi, eine Aufstandsbewegung vorbereitet zu haben, verhaftet. Der General mußte aber, da ihm nichts nachzuweisen war, bald wieder freigelaisen werden. Nur kurze Zeit später landete General Franco mit den Kolonialtruppen aus spanischem Boden und erklärte der radikalen Volksfrontregierung und dem mit ihr im Bunde stehenden Bolschewismus den offenen Krieg. General Mola war einer der ersten, dis sich an die Seite Francos stellten. Er brachte die nationale Bewegung in Navarra in Gang und schlug mit der Garnison Pamplona, in der er einstmals als Kadett gestanden hatte, zuerst gegen die Roten los Seither siibrte General Mola die Operationen der nationalen Armee an der spanischen N or d fr o nt.
..Molas Geist lebt weiter"
Queipo de Llano über die Ursachen des Unglücks Salamanca, 1. Juni. General Queipo de Llano widmete seine Donnerstagabend-Ansprache über den Sender von Sevilla dem unter tragischen Umständen verunglückten General Mola. Ueber die Ursache und den Hergang des Unfalles berichtete er, General Mola habe, da die nationalen Truppen wegen des nebligen Wetters an der Biscaya-Front keine bedeutenderen Kampfhandlungen hätten unternehmen können, den Ruhetag ausnutzen und nach Valladolid fliegen wollen.
Auf dem Wege nach Burgos fei die Maschine infolge dichten Nebels gegen einen Felsen geflogen. Durch den Anprall seien General Mola und die übrigen Insassen gegen die Decke der Flugmaschine geschleudert worden.
Weiter sprach General Queipo de Llano über die Verdienste des von allen nationalen Spaniern hochverehrten toten Armeeführers und schloß seine Ausführungen mit dem Ausruf: „Mola ist tot. Aber sein Geist lebt im nationalen Spanien weiter!" — Eine Minute Schweigen vor dem Mikrophon zum Zeichen der tiefen Trauer beendete die Ansprache.
Neuregelung -es nationalspanischen Keeres- komman-os
Aufteilung der bisherigen Nord-Armee Salamanca, 4. Juni. Nach dem Tode General Molas hat der Stabschef und Oberste Befehlshaber der nationalspamschen Streitkräfte, General Franco, sofort eine Neuregelung des militärischen Oberkommandos verfügt:
Die bisher von General Mola geführte Nordarmee wird in eine Nord- und eine Zentralarmee unterteilt. Die neue Nordarmee umfaßt die baskische und die kantabrische Provinz und wird geführt von General Davila. Die neue Zentralarmee, die Castilien und Aragon umfaßt, wird dem Kommando des Generals Saliquet unterstellt. General. Queipo de Llano bleibt Führer der Südarmee.
Höchste Ordensauszeichnung für den toten General Mola Salamanca, 4. Juni. In Anerkennung der hohen Verdienste des toten Generals Mola hat der Oberste Befehlshaber, General Franco, ihm das Großkreuz des Ordens von San Fernando, die höchste Auszeichnung des spanischen Heeres, verliehen.