Nationales Nachricktrn- mrd Anzeigenblatt für die OberamLsbezirke Nagold, Calw. Freudenstadt und Neuenbürg

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A nzei genprci«: Di« einspaltig« Millimeterzeile oder deren Raum b Pfennig, Text» «illimeterzeile 15 Pfennig. Bei Wiederholung oder Mengenabschluß Nachlaß nach Prrtoliß». Erfüllungsort Altensteig. Gerichtsstand Nagold.

Nummer 125

Altensteig, Donnerstag, den 3. Zuni 1837

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Anerkennung für -le Besatzung

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Zweistündige Rede des Führers

Berlin, 2. Juni. Die Nationalsozialistische Parteikorrespon­denz meldet: Am Mittwoch fand in Berlin eine Tagung des ge­samten höheren Führerkorps der Partei statt.

Zu Beginn der Tagung gedachte der Stellvertreter des Füh­rers, Rudolf Hetz, der toten und verwundeten Kameraden, di: in Spanien Opfer eines internationalen Verbrechertums wurden.

Es sprach dann der Reichsführer SS., Heinrich Himmler. In mehr als zweistündigen Ausführungen befaßte er sich mit einer Reihe aktueller Fragen, die bevölkerungspolitisch für dis deutsche Nation von entscheidender Bedeutung sind. Er beleuch­tete aus seiner Praxis als Chef der deutschen Polizei die sit t- lichen Gefahren, die das Volkstum und seine Zukunft be­drohen, wenn sie nicht mit der Energie bekämpft werden, die der Nationalsozialismus gerade auf diesem Gebiet für erforderlich halt. Zum Schluß seiner mit großem Interesse aufgenommenen Ausführungen brachte der Reichsführer SS. zum Ausdruck, daß alle polizeilichen Maßnahmen, so notwendig und wichtig sie auch seien, diese Gefahren nicht zu beseitigen vermöchten, wenn nicht Las ganze deutsche Volk an der positiven Lösung der bevölke­rungspolitisch entscheidenden Aufgabe mithelfe und die weltan­schauliche Erziehung der deutschen Menschen dem Uebel an die Wurzel gehe.

Die Tagung des Führerkorps der Partei in Berlin fand am Mittwochnachmittag ihren Höhepunkt und Ab­schluß mit einer mehr als zweistündigen großen Rede des Führers, in der er die außenpolitische Lage, die wirtschaft­lichen Probleme sowie die geistigen und kulturellen Grundlagen der Parteiarbeit in der Gegenwart und für die Zukunft Umriß. Seine tiefgreifenden Ausführungen waren getragen von dem Gedanken, daß nicht allein die Waffenstärke, sondern auch die moralische Kraft, die die Führerschaft eines Volkes beherrscht, die Voraussetzung der geistigen und seelischen Wiederaufrichtung und damit auch des Ansehens der deutschen Nation in der Welt ist.

Der starke Glaube an die mit der nationalsozialistischen Par­tei untrennbar verbundene Zukunft unseres Volkes, der aus den Worten des Führers sprach, fand tiefen Widerhall in den Herzen Ler Männer der Partei, die dem Führer am Schluß eine ein­drucksvolle Kundgebung bereitetem

SAikmen gegen baö brutsche Gymnasium in Bromberg

Bromberg, 2. Juni. Aus Grund der auch für das deutsche Gymnasium in Bromberg geltenden Bestimmungen über das hö­here Schulwesen in Polen besucht der polnische Schüler, der spä­ter einen akademischen Beruf zu ergreifen gedenkt, nach Ab­lauf der sechsklassigen Grundschule das vierklassige Gymnasium And dann das zweiklassige Lyzeum. Der Uebergang aus dem Gymnasium in das Lyzeum erfolgte bisher auf dem Wege der üblichen Klassenversetzungen.

Ganz plötzlich, und zwar kurz vor Schluß des Schuljahres, erging die ministerielle Anordnung, daß die Gymnasiasten vor Lem Uebergang in das Lyzeum eine Abschlußprüfung ab- Wlegen hätten. Diese Neuerung macht einen umso merkwürdige­ren Eindruck, als die kurze Zeit bis zur Prüfung selbstverständ­lich eine Umstellung nicht mehr gestattete. Da das Bromberger Gymnasium noch immer nicht im Besitz des Oeffentlichkeitsrechtes ißt, bedeutete diese Verzögerung, daß die Gymnasiasten ganz un­erwartet und ohne entsprechende Vorbereitung vor einer frem­den polnischen Prüfungskommission gemeinsam mit fremden pol­nischen Schülern in einem fremden polnischen Gymnasium ge­lprüft wurden. Mithin kam, daß die den deutschen Schülern ge­stellten mathematischen Prüfungsaufgaben er­heblich schwieriger waren als die der polnischen Prüf­linge. Vor allem aber wurde nur ein kleiner Teil der deutschen Bewerber, und zwar merkwürdigerweise gerade die weniger fortgeschrittenen, zur mündlichen Prüfung zugelassen!

Die den deutschen Prüflingen zuteil gewordene Behandlung, die diese als bitteres Unrecht empfinden mußten, rief natür­lich unter den Eltern der Schüler größte Empörung und Erbit­terung hervor. In einer sofort zusammengerufenen Elternver­sammlung beschloß die Elternschaft, umgehend dem Kultusmini­sterium eine Beschwerde zukommen zu lassen. Allgemein besteht bie Auffassung, daß durch den schlechten Ausfall der Prüfung «ie Weiterführung der Eymnasialoberstufe in der jetzt einzig zulässigen Form des Lyzeumswegen unzureichender Schüler­zahl" verhindert werden soll. Erst kürzlich ist unter einem nich­tigen Vorwand die Fortführung der Vauarbeiten am deutschen 'Gymnasium in Vromberg verboten worden. Wenn das Vauver- bot nicht sofort rückgängig gemacht wird, so ist die Eröffnung des neuen Gymnasiums zum Beginn des neuen Schuljahres >(am 1. September) nicht mehr möglich, während gleichzeitig dis Weiterbenutzung des alten Eymnafialgebäudes verböte« ist.

Berlin, 2. Juni. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine. Generaladmiral Dr. h. c. Rae der, hat dem Kommandanten und der Besatzung des PanzerschiffesDeutschland" folgende An­erkennung ausgesprochen:

Das PanzerschiffDeutschland" hat auf der Reede von Ibiza am 29. Mai bei dem heimtückischen Ueberfall roter spanischer Flugzeuge eine große Anzahl braver Kameraden verloren. Ein Mehrfaches der Zahl der Toten ist mehr oder minder schwer ver­letzt worden.

Trotz dieses unerwarteten lleberfalks inmitten friedlicher Tä­tigkeit hat die Besatzung sowohl gegenüber den Bombentreffern, als auch bei der Beseitigung ihrer Folgen eine Haltung gezeigt, die ich hoch anerkenne.

Die vom Befehlshaber der Panzerschiffe mir vorgetragene Bitte des Kommandanten und der Besatzung des Panzerschiffes Deutschland", das Schiff nicht vorzeitig zur Reparatur in die Heimat zurückzuholen, zeigt mir den vortrefflichen Geist, der die ganze Besatzung beherrscht. In besonderer Anerkennung ihrer Haltung und ihres Geistes gebe ich ihrer Bitte statt."

Bekanntmachung der Kriegsmarine

Berlin, 2. Juni. Zahlreiche Anfragen von Angehörigen der Besatzung des PanzerschiffesDeutschland" veranlaßen das Oberkommando der Kriegsmarine zu folgender Bekanntgabe:

Die Veröffentlichung der Namen der bei dem heimtückischen Ueberfall auf das PanzerschiffDeutschland" gefallenen oder verletzten Vesatzungsangehörigen ist amtlicherseits inzwischen abgeschlossen. Die Angehörigen sind durch das Oberkom­mando der Kriegsmarine entsprechend benach­richtigt. Soweit keine Benachrichtigungen erfolgt sind, befin­den sich die übrigen Besatzungsmitglieder wohl­auf.

4 deutsche U-Boote nach Spanien ausgelaufen

Berlin, 2. Juni. Dienstag find die UnterseebooteU 28",ll SS",U 34" uudU 35" «ach den spanischen Gewässern ausge­laufen.

25 Lote auf -er .DeutWavd-

Am Dienstag abend erlag im Hospital von Gibraltar der 19jährige Oberheizer Albert Eckart seinen Verletzungen, die er bei dem verbrecherischen bolschewistischen Ueberfall auf dieDeutschland" erlitten hatte. Damit erhöht sich die Zahl der Toten derDeutschland" auf 2S.

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.Portugal vrotestlrrt la Loabva"

und fordert ebenfalls Garantien

Lissabon, 2. Juni. Die portugiesische Regierung hat dem Foreign Office und dem Nichteinmischungs-Ausschuß eine Note überreicht, in der u. a. Protest erhobenwird gegen den Ueberfall auf dieDeutschland". Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß Portugal sich seine Haltung gegenüber den Be­auftragten »nd Schiffen der Seeüberwachung, die portugiesische Häsen anlausen, Vorbehalten muß. Das gleiche gilt für die bri­tischen Beobachter an der portugiesisch-spanischen Grenze.

Die portugiesische Regierung begründet ihre Vorbehalte damit, daß das Deutsche Reich und Italien dem Nichteinmischungs-Aus­schuß ihre Mitarbeit versagt haben, solange keine Garantien gegen die Wiederholung der lleberfälle geschaffen werden. Por­tugal erblickt in dem Ausfallen der deutschen und italienischen Ueberwachungsschiffe ein Durchbrecher des Gleichgewichts zugun­sten einer Kampfpartei und fordert die schnellste Fest­legung der Garantien, um beide Mächte in die Lage zu versetzen, mit ihren Schissen die ihnen anvertraute Ueber- wachungstätigkeit sortzusetzen.

Limes" macht Borschlüge

London, 2. Juni. Die Londoner Morgenpresse beschäftigt sich weiterhin sehr eingehend mit der Sachlage nach den jüngsten Ereignissen in Spanien.

Der diplomatische Korrespondent der ,,T imes" meint, in Lon­don habe man anerkannt, daß Fortschritte auf dem Wege zu einem Vergleich schrittweise gemacht werden müßten, wenn man sicher aus den Schwierigkeiten herauskommen wolle. Eine dieser Schwierigkeiten sei das Fehlen der deutschen und italienischen Schiffe in der Ueberwachungszone. Die Frage werde von Sach­verständigen bearbeitet und cs sei anzunchmen, daß in der Zwi­schenzeit eine U e b e r a a n g s m a ß n a h m c durchgeführt werde.

England habe volles Verständnis für die Forderung Deutschlands und Italiens, Sicherheiten für ihre Schiffe zu erlangen, besonders nach einem so bedauerlichen Zwischenfall wie den Angriff auf dieDeutschland". In England erkenne man an, daß diese Forderungvernünftig sei. Das Blatt weist dabei darauf hin, daß ja auch der englische ZerstörerHardy" einem gleichen Bolschewisten-Äeberfall nur knapp entronnen fei. England habe also ein unmittelbares Interesse an solchen Sicherheiten.

Der Nichteinmischungs-Ausschuß werde sich mit dieser Frage jetzt beschäftigen. Anschließend werde man an Deutschland und Italien herantreten, um ihre Zustimmung zu dem vom Nicht­einmischungs-Ausschuß ausgearbeiteten Plan zu erlangen. 2n Kreisen des Nichteinmischungs-Ausschußes nehme man an, daß das englische Autzenamt mit diesen diplomatischen Verhandlun­gen betraut werde. Die Hauptaufgabe sei, eine Sicherheitsformel zu finden, die einem humanen Standpunkt entspreche. Eine Lö­sung könne darin bestehen, daß die vier Ueberwachungs- flotten sich gemeinsam verantwortlich erklä­ren im Hinblick auf jeglichen künftigen Angriff.

Auch der diplomatische Korrespondent desDaily Telegraph" meint, englischerseits denke man an die Möglichkeit, einen Plan auszuarbeiten für eine gemeinsame Aktion der vier lieber» wachungsflotten im Falle, daß eines ihrer Schiffe in den Sicher­heitszonen angegriffen würde.

Paris halt die Lage für eMspannt

Paris, 2. Juni. In politischen und diplomatischen Kreisen be­stätigt man, daß sich eine Entspannung abgezeichnet habe. Die diplomatischen Kreise und Flottensachverständigen hätten die von der Reichsregierung und von Italien erhobenen Ea- rantieforder ungen geprüft. Der Gedanke, für die- ausländischen Schiffe in den spanischen Häfen Sicherheitszonen einzurichten, war besonders auf den Einwand gestoßen, was ge­schehen werde, wenn auch diese Zonen verletzt würden. Man sehe Schwierigkeiten für die Verwirklichung dieses Gedankens. Er stelle übrigens nur eine Teillösung dar, die aber nichtsdesto­weniger eine gewiße Berechtigung habe. Die von Deutschland geforderte Solidarität der Seestreitkräfte der Kontrollmächte, so erklärt man in politischen Kreisen, sei in gewißen Fällen illu­sorisch. Hätte denn dieDeutschland", so führt man an, rechtzei­tig die Unterstützung anderer Kriegsschiffe erhalten können, die sich in der Nähe der spanischen Küste aufhielten? Trotzdem un­terziehe man diese deutsche Forderung einer genauen Prüfung. Die beste Lösung zur Vermeidung neuer Zwischenfälle wäre, wenn die ausländischen Kriegsschiffe in Zukunft überhaupt da­von absehen würde», spanische Häfen anzulaufen.

Der BraMerd Moskau muß energisch bekümvft wersen

DieTribuna" fordert Entfernung Moskaus aus dem Mittel««»

Rom. 2. Juni. Ausgehend von der Tatsache, daß die Welt­öffentlichkeit in den verbrecherischen Anschlägen der spanischen Bolschewisten den bewußten Vorsatz erkannt habe, den spanischen Konflikt auszudehnen, hätten, wie der Direktor derTribuna" ausfiihrt, auch jene Regierungen den Ernst des Zwischenfalls und die Notwendigkeit wirksamerer Garantie» zugeben müssen, die gegenüber Valencia die größte Nachsicht übten. Endlich hätten sich die schamlosen Helfershelfer des Bolschewismus in ihrer Presse verraten und die klaren Weisungen Moskaus ent­hüllt, keinen Vorwand ungenutzt zu laßen, der die Sache des all­gemeinen Friedens in Gefahr bringen könnte. Die Welt habe es geradezu dem Verantwortungsbewußtsein Deutschlands und Italiens zu danken, wenn das Blutbad auf derDeutschland" zu keinen nicht wiedergutzumachenden Folgen geführt habe, son­dern mit der rechtmäßigen Vergeltungsmaßnahme seinen Ab­schluß gefunden habe.

Man könne es aber nicht mehr länger zulaßen, daß mit dem Feuer gespielt werde, um so weniger, als sich diese verbrecherischen Ueborfälle morgen wiederholen könnten. Man dürfe sich also nicht ins Schlepptau der Ereigniße nehmen laßen, sondern müsse mit festem Willen meistern, indem man die Gefahrenquellen feststelle und entschlossen bekämpfe. Europa könne und dürfe jedoch nicht länger zögern. Auf der einen Seite brauche Sowjet­rußland aus innerpolitischen Gründen dringend eine Ablenkung und versuche hartnäckig den Umsturz Europas herbeizuführeu. Auf der anderen Seite stehe der klar erwiesene Wille zum Frie­den und zur Zusammenarbeit, für den allerdings die Entfer­nung Moskaus aus dem Mittelmeer eine unbe­dingte Voraussetzung sei. Zwischen diesen beiden Richtungen sei kein Platz für Halbheiten. Die bolschewistische Karte sei gleichbedeutend mit Zerstörung. Es sei vollkommen sinnlos, sic im europäischen Kräftespiel als Trumpf in Reserve halten zu wollen. Die Zeit nichtssagender Tagesordnungen und papierner Beschlüße sei vorüber. Die Kontrolle und die Nicht­einmischung müße wirksam gestaltet werden. Rach dem Blutbad