Mtkmales Nachrichten- und Anreigendlatt für die Oberamtsbezirke Nagold, Calw. Freudenstadt und Neuenbürg
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Nummer 124
Altensteig, Mittwoch, den 2. Zuni 1937
II. 8«hr,«»i
Moskau lst schuldig!
Deutschlands Weg bleibt klar und eindeutig
Die Abfolge der Ereignisse nach dem planmäßigen verbrecherischen Ueberfall auf das Panzerschiff „Deutschland" vollzieht sich mit großer Schnelligkeit. Gerade deshalb ist es notwendig, gegenüber dem Nachrichtensturm aus aller Welt mit größter Klarheit immer wieder die Grundlinien des Geschehens herauszuarbeiten. Sie sprechen eine unerbittlich klare und eindeutige Sprache und ihr Sinn lautet unwiderleglich: Moskau hetzt zu einem europäischen KMg.
Bon Berlin aus gesehen ist diese Lage der Dinge eine Bestätigung der in den letzetn Jahren von Adolf Hitler dem deutschen Volke und der Welt mit seherischer Weisheit eingehämmerten Erkenntnis von dem verderblichen, alle Kultur unterwiihlenden Treiben des Bolschewismus. Dieses Treiben stürzte die blühende Landschaft Spaniens in ein Meer von Blut, es bedrohte seit Weltkriegsende in Zimmer neuen Vorstößen jedes Land unseres Erdteils und darüber hinaus die Staatsführungen vieler außereuropäischer Nationen, es hetzte und unterminierte, wo es nur einen leisesten Ansatzpunkt in der Welt für sozialen Aufruhr und Umsturz gab. Trotzdem haben bis heute die Mächte des Versailler Diktats die Freundschaft mit dem Kreml, der hinter ihren Rücken die eigenen Völker aufhetzte, noch niemals zurückgewiesen. Sie haben Sowjetrußland in den Völkerbund und immer wieder an das mehr oder weniger ängstlich pochende Herz ihrer Diplomatie genommen. Sic haben mit den roten Delegierten, Botschaftern und Gesandten geliebäugelt und gegen Deutschland paktiert. Auch die spanische Tragödie hat nicht die geringsten Rückwirkungen auf diese Politik des Wahnwitzes ausgeübt. Statt, eine europäische Einheitsfront gegen die Weltgefahr des Bolschewismus zu bilden, haben die Engländer und vor allem die Franzosen jedes erlaubte und unerlaubte Mittel angewandt, um Kriegsmaterial, Trupven und Flugzeuge in das rote Spanien zu werfen. Bis zur Stunde durfte und darf Litwinow-Finkelstein in Genf und an anderen Orten das spanische Schicksal auf das übelste zur Verstärkung der bolschewistischen Machtstellung mißbrauchen. Die roten Machthaber im Kreml erscheinen den verblendeten europäischen Politikern noch immer harmloser als der !klare und menschlich durchaus verständliche Lebenswille einer so großen Kulturnation wie Deutschland. Die Antwort auf diese Politik des verbrecherischen Selbstbetruges hat der brutale Ueberfall vor Ibiza gegeben. Ganz Europa befindet sich im A l a r m z u st a n d. Vom roten Spanien her aber erhebt sich eine Fackel und sucht nach Brennstoff um die gespannte Lage durch weitere Brandstiftungen zu beunruhigen.
Es ist unmöglich, nur von Ibiza her das gesamte Schuldkonto Sowjetrußlands aufzurechnen. Es ist in die Annalen von zwei Jahrzehnten mit Blut eingetragen. Aber jeder, der ein Urteil haben will, schlage nur einmal die Zeitungen der letzten Tage nach und er wird die verbrecherische Folge des roten Spiels sofort erkennen. Der Zusammenbruch der roten Front vor Bilbao löste die Moskauer Aktionen planmäßig aus. Hinter dem Schleier der englischen Königs- kronung und der Genfer Völkerbundsverhandlungen wurde mit Lug und Trug gegen Deutschland und gegen Italien gehetzt. Mit ersten Schiffszwischenfällen begann das Spiel gegen die internationale spanische Kontrolle. Lügenmeldungen über die Vernichtung spanischer Städte durch angeblich deutsche Flugzeuge steigerten die Unruhe. Der „Hunters- Zwischenfall folgte. Jetzt sollte ein deutsches U-Boot ein auf Minen gelaufenes englisches Kriegsschiff torpediert haben. Dann kamen Bombenabwürfe zunächst auf ein kleineres deutsches Kriegsschiff und einen italienischen Kontroll- dampfer. Italien und Deutschland warnten. Der Nichtein- nnschungs-Ausschuß stellte eine grobe Verletzung seiner Be- lugmsse fest. Baldwin trat zurück und Neville Chamberlain übernahm in London das Steuer. Dieser Augenblick schien günstig. Der bolschewistische Befehl erging: Nun Angriff auf das Panzerschiff „D e utschlan d", das sich zur Erholung seiner Mannschaft nach anstrengendem Dienst in «nein nationalspanischen Hafen vor Anker gelegt hatte. Die «omben fielen, die deutschen Matrosen lagen kaum in ihrem Aut, so kamen schon neue Lügen und Verdrehungsversuche, Mundiert durch ausländische Telegraphenzentralen. Die men Sender schrien Triumph. Der Zwischenfall, der mit Mitteln der Gemeinheit herbeigeführt werden sollte „x'-lur den man seit Monaten rüstete, war da. Die europäische Welt aber erzitterte in ihren Grundfesten. Zum stmimal stand man mit noch schlaftrunkenen Äugen vor "er gefährlichen, alles bedrohenden Zuspitzung.
*"utz dies aussprechen, wenn man die Haltung der Reichsregierung und des mit ihr untrennbar ver- WMolzenen deutschen Volkes in den ersten 48 Stunden recht und recht würdigen will. Wenn in der ganzen AÄ^ufregung und Nervosität herrschten, in Deutschland urrichten sie nicht. Der heilige Zorn, der das ganez deutsche EÄaIte, paarte sich sofort mit einer eisern-sicheren und "^5" Besonnenheit. Die BluttatvonJbiza sie rhre Sühne finden, daran war kein Zweifel. Sie
fand diese Sühne ohne Unterstützung Dritter aus der deutschen Kraft und Abwehrbereitschaft heraus. Am 21. Jahrestag der Seeschlacht vom Skagerrak löste sich zum erstenmal wieder der Donner aus den Rohren deutscher Geschütze. Im befestigten Seehafen von Almeria wurde gegenüber den roten Mordbrennern ein Exempel statuiert. Ms die Batterien der Bolschewisten zusammengeschossen waren, war die Vergeltungsaktion beendet. Alles weitere galt der Verhinderung ähnlicher Zwischenfälle für die Zukunft. In diesem Sinne sprach Botschafter von Ribbentrop zum Nicht- einmischungs-Äusschutz in London. Er verkündete nicht den Abbruch irgend welcher diplomatischer Beziehungen. Er verlangte nur im Namen Deutschlands das gleiche Recht, das sich andere Nationen und vor allem England in einem ähnlichen Falle als selbstverständlich ausbedungen hätten.
Heimtücke auf der einen, Kraft und Klarheit auf der anderen S: .ft So sieht Deutschland die Tragödie von Ibiza. Aus >r Gesinnung warnt es die Welt vor weiterer Verschärfung. Die Würfel liegen kompromißlos uns klar auf dem Tisch. Die Welt weiß, woran sie ist. Sie weig auch, in welcher Richtung der Weg zur Einkehr und zur Rettung des europäischen Friedens führt. Jeder Deutsche von Verantwortung gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die Staatsmänner eine Minute vor Zwölf diesen Weg der Selbstkritik und Vernunft einschlagen und der Welt srne noch größere Tragödie ersparen, eine Tragödie, zu der allein Rußland den Text vorbereitet hat.
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Berlin, 1. 2uni. Der Führer hat veranlaßt, daß — ,o- bald die dazu notwendigen Vorbereitungen getroffen find — die. Tote« vom Panzerschiff „Deutschland" ans Staatskosten nach Deutschland überführt werden, um aus deutscher Erde zur letzten Ruhe bestattet zu werden. ^
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Ein weiterer Angehöriger der „Deutschland"-Besatzung gestorben
Gibraltar, 1. Juni. Im Lazarett von Gibraltar ist ein weiterer Angehöriger der Besatzung des deutschen Panzerschiffes „Deutschland", der Obermatrose Steiger, am Montagvormittag seinen Verletzungen erlegen. Damit erhöht sich die Zahl der Todesopfer des verbrecherischen bolschewistischen Anschlages auf 24.
Verwundete Matrosen ausgeWffl
in Ibiza und Gibraltar
Berlin, 1. Juni. Folgende beim bolschewistischen Bombenangriff verwundete Matrosen des Panzerschiffes „Deutschland" find in Ibiza bezw. Gibraltar zu ihrer weiteren ärztlichen Behandlung ausgeschifft worden:
a) in Ibiza: Stabsmatrose Lenz, Obermatrose Eckers, Obermatrose Gernegroß, Obermatrose Vrelowski, Oberheizer Meyer, 2berheizer Schubert, Oberheizer Holzwarth, Obermatrose Naht:
b) in Gibraltar: Obermatrose Steiger, Obermatrose Brückner, Zberheizer Beck, Oberheizer Eckhart, Obermatrose Förster, Ober- aatrose Eilert, Obermatrose Wille, Obermatrose Baltruschat. Stabsmatrose Vöttiger, Matrose Schönfeld. Matrose Roth. Stabsmechanikeraast (A) Löffler, Oberheizer Thenert, Stabsheizer Lruß, Oberheizer Bunge, Oberheizer Dürr, Oberheizer Krautscheit, Oberheizer Balle, Oberheizer Forbrig.
Die übrigen Verletzten bleiben an Bord der „Deutschland". Die Ausgeschifften befinden sich in guter ärztlicher Behandlung in: Landlazarett.
Berlin, 1. Juni. Folgende weitere Verwundete der Besatzung des Panzerschiffes „Deutschland" sind am Montag in Gibraltar ausgeschifft wurden, um im Lattdläzärett Aufnahme zu finden. Die Anschrift der Betreffenden ist: Militärhospital Gibraltar. Luftpoftverbindung dauert drei Tage.
Obermatrose Eckhard, Obermatrose Grimminger, Obermatrose Dieckmann, Obermatrose Benner, Obermatrose Drogi, Obermatrose Eruber, Obermatrose Bernhard, Obermatrose Dierdorf, Obermatrose Haueiß, Obermatrose Valentin, Obermatrose Bielefeld, Obermatrose Engelbarts, Obermatrose Reimers, Obermatrose Tastrup, Stabsfunkgast Rieht, Stabsfunkgast Wolf, Etabsfunkgast Wolfs, Funkgast Fritsche, Stabsheizer Kerber, Oberheizer Nimsky, Oberheizer Fischer, Oberheizer Haase, Oberheizer Kittler, Oberheizer Heimeshoff, Oberheizer Palm, Ober- Heizer Trappil, Heizer Bocksdecker, Heizer Kaeder, Heizer Lehmann, Heizer Neumann, Heizer Kreitz, Maschinistenmaat Die- kamp, Maschinistenmaat Eranmanu, Oberzimmermeistergast De- harde, Kantinenpächter Muter.
Prämie für die Mörder deutscher Soldaten
So handeln nur Untermenschen!
Berlin, 1. Zuni. Portugiesische Blätter melde« aus Valencia, datz es Flugzeuge sowjetrussischer Konstruktion waren, die den heimtückischen und mörde. rischen Ueberfall auf das Panzerschiff Deutschland« ausführten. Die erst kürzlich aus der Sowjetunion zurückgekehrten spanisch-bolschewistischen Flugzeugführer hätte» von den Machthabern in Valencia für ihre Untat außerdem eine Geldprämie erhalten!
Sollte sich diese Meldung der portugiesischen Presse bestätigen, dann handelt es sich hier um einen der verabscheuungswürdigsten Akte, den die Weltgeschichte kennt, um eine Gemeinheit, vor der die Sprache versagt. Diese „Tat« der Verbrecher in Valencia stempelt sie zum Auswurf der Menschheit. Und dabei gibt es noch Regierungen, die diesen Untermenschen den Charakter einer rechtmäßigen Regierung zuerkennen! — Ein einziger Aufschrei muß bei der Nachricht über die Belohnung der roten Mörder durch die ganze Kulturwelt gehen, ein Schrei, der auch durch die gepolsterten Doppeltüren der Diplomaten dringt: Europa, erwache! Weltfeind Nr. 1 steht vor deinen Toren!
„Deutschland"
eimat überführt
Bier englische Krankenschwestern stiegen nach Gibraltar
London, 1. Juni. Wie das englische Luftfahrtministerium mitteilt, werden am Mittwoch vier Armee-Krankenschwestern in zwei Flugzeugen der englischen Luftflotte nach Gibraltar befördert werden, um bei der Pflege der im Militärlazarett liegenden deutschen Matrosen behilflich zu sein. Die beiden Flugboote werden den Flughafen Calshot am Mittwoch früh um vier Uhr verlassen und ohne Zwischenlandung die 1V70 Seemeilen lange Strecke nach Gibraltar zurücklegen.
Die Verluste in Almeria
London» 1. Juni. Nach einer Reutermeldung aus Almeria wird die Zahl der Verluste bei der Beschießung durch deutsche Kriegsschiffe mit 20 Toten und 150 Verwundeten angegeben.
Protestkundgebung la Salmmmm
Franco sprach zum Bolschewistenüberfall aus die „Deutschland«
Salamanca, 1. Juni. Am Montag abend fand in Salamanca »ine große Kundgebung aus Anlaß des bolschewistischen Attentats auf die „Deutschland" statt. Eine riesige Menschenmenge zog vor das Hauptquartier des Obersten Befehlshabers, wo General Franco vom Balkon aus an das Volk die Worte richtete: „Spanier! Diese Protestkundgebung des nationalen Spaniens gegen die rote Barbarei soll ein Beweis sein für Eure ehrenhafte spanische Gesinnung. Mit Euch ruse ich aus: Es lebe Deutschland, es lebe Italien, es lebe Spanien!"
Die Volksmenge zog weiter vor das Hotel, wo sich der deutsche Botschafter General Faupel aushielt, der seinem Schmerz über den verbrecherischen Mordanschlag auf oie „Deutschland" Ausdruck gab und mit dem Ruf: „Es lebe Deutschland und Spanien!" schloß. Dann sprach General Millan Astray kurz.
Die mehreren zehntausend Personen marschierten dann über den Renaissanccplatz, wobei die Spalier bildende Bevölkerung ihren Abscheu gegen die Verbrechen der Bolschewisten lebhaft kundtat.
Der nationale Rundfunksender in Salamanca sagte in seiner Abendsendung vom Montag über den Bolschewistenüberfall aus das Panzerschiff „Deutschland" u. a.: „Die Bombardierung der „Deutschland" bestätigt unsere Befürchtung, daß der Bolschewismus einen Angriff unternehmen werde, um Europa in, einen Konflikt zu ziehen. Diese neue verbrecherische Tat hat die gleiche Empörung hervorgerufen wie auch die früheren von Roten verübten Ereueltaten. Sie stellt eine Rache für die erlittenen Niederlagen dar. Das Spanien des Generals Franco protestiert energisch gegen dieses neue Verbrechen der Bolschewisten und sendet Deutschland Ausdruck seines tiefsten Mitgefühls und seiner Trauer von der
roten Infamie Ermordeten."
Empörung und Mitgefühl des nationale: ^p,nnens
San Sebastian, 1. Juni Die Nachricht von der Bombardierung des Panzerschiffes „Deutschland" hat bei der nationalspa-