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„Schwarzwälder Tageszeitung
Nr. 78
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Gerüchte um Norman Davis
London, S. April. „Weltfrieden durch Wirtschaftspakte" lautet das neue Schlagwort, das von der englischen Presse als sensationeller Stoff zum Teil mit sehr weitgehenden Spekulationen umrahmt wird. Uebereinstimmend wird behauptet, daß der amerikanische Sonderbotschafter Norman Davis, der sich anläßlich der internationalen Zuckerkonferenz zur Zeit in London aufhält, zunächst auf den Abschluß eines englisch-amerikanischen Handelsabkommens großen Ausmaßes hinarbeiten werde. Dieses Abkommen solle vereinbart werden, nachdem England auf der im Mai stattfindenden Weltreichskonferenz die Handelsbeziehungen zu seinen Dominions geklärt haben würde. Darauf würde Präsident Roosevelt versuchen, ähnliche Wirtschaftsabmachungen mit anderen europäischen Staaten abzuschließen, um dadurch einen neuen „Friedensplan" einzuleiten.
Die Blätter müssen allerdings bei aller Freude selbst zugeben, daß es einige praktische Tatsachen gibt, die diesen Gedanken- flügen im Wege stehen. Die Vereinigten Staaten haben nämlich vor einiger Zeit ein Gesetz verabschiedet, wonach Amerika keinem der Länder, die ihre Kriegsschulden nicht bezahlt haben. Kredire gewähren darf. Um diese zu umgehen, strebe aber Washington, wie in den Meldungen behauptet wird, an. „technische Regelungen" über die noch ausstehenden Kriegsschulden herbei- zufiihren.
„Sunday Expreß" schreibt, daß England und Amerika nach dem Abschluß ihres gegenseitigen Abkommens einen Druck auf dis übrige Welt ausüben würden, um die Rüstungen herabzusetzen. Englische Minister teilten die Ansicht führender Amerikaner, daß es Pflicht der beiden Länder sei, in Frieden zusammenzuarbeiten, um ein katastrophales Wettrüsten zu verhindern. Das Blatt zeigt gleichzeitig einen der Hintergründe der Paktverhandlungen auf, indem es schreibt, daß eine Verständigung mit den Vereinigten Staaten eine lebenswichtige Auswirkung auf die britischen Verteidigungspläne haben würde. Es würde sich besonders um Abmachungen über Munitions- und Nahrungsmittellieferungen in Kriegszer- ten und um die Verteidigung der britischen Stützpunkte im Stillen Ozean handeln.
„Sunday Chronrcle" will wissen, daß der von Roosevelt geplante Handelspakt vorsähe, daß England jährlich IVO Millionen Pfund für amerikanische Waren ausgebe. Amerika wäre seinerseits bereit, britische Waren im Werte von 50 Millionen Pfund abzunehmen, während die restlichen 50 Millionen Pfund von England in Gold gezahlt werden müßten. Wahrscheinlich müßten die amerikanischen Bedingungen abgeändert werden, um für England annehmbar zu sein.
Auch „Observer" entwickelt ein Programm auf der Grundlage „Frieden durch wirtschaftliche Zusammenarbeit". Er schlägt vor, daß alle Staaten ihre Haushalte für Rüstungen in einem für alle Staaten besonders festgelegten Verhältnis, also beispielsweise um 10 v. H. kürzen. Diese ersparten 10 v. H. sollten von allen beteiligten Nationen einem internationalen Fond zugesührt werden, der von der V2Z. zur Stabilisierung der Währungen, zur Herabsetzung der Zölle und zur Finanzierung der Verteilung von Rohstoffen eingesetzt werden soll.
Der diplomatische Korrespondent des „Daily Expreß" bezeichnet die Angelegenheit des amerikanischen Sonderbotschafters Norman Davis in London als Ausgangspunkt für die Hoffnung, daß es doch zu einer Weltrüstungskonferenz und einer Konferenz zur Schaffung von F r i e d e n s p a kt e n zwischen allen früheren Feinden kommen könnte. Zuerst werde ein Handels- und ein diplomatischer Vertrag zwischen Amerika und England zustande kommen. Wenn Davis auch keinen fertigen Plan mitgebrachi habe, so seien die Grundlagen für das Abkommen doch schon vor einem Monat in den Besprechungen zwischen Runciman und Roosevelt gelegt worden.
Mr besing Landesverrat:
Der Minister oder die Zeitung?
Paris, 5. April. Das Kriegsministerium hat ein Strafverfahren gegen die rechtsstehende Zeitung „Le Jour" und gegen den französischen Journalisten Didier Poulain anhängig gemacht. Beide werden beschuldigt, mit der Veröffentlichung eines Artikels über die „beste Flugzeugabwehrkanone der Welt, wird sie an die Sowjets ausgeliefert?", Geheimnisse der Landesverteidigung an die Oefssntlichkeit gebracht zu haben.
„Le Jour" protestiert energisch gegen das Vorgehen des Ministeriums und schreibt: „Der Volksfront-Minister liefert die Pläne der französischen Waffen an die Sowjetrussen, und wir werden wegen Spionage strafrechtlich verfolgt". Wie aus einem Schreiben des Kriegsmarineministers an den Untersuchungsrichter hervorgeht, das das Blatt abdruckt, handelt es sich bei dem Streit um eine 10-Zentimeter-Kanone für die Luftabwehr, deren Vorhandensein durch die Presseveröffentlichungen zu weit bekannt geworden sei. „Jour" und Didier Poulain hätten durch ihre Veröffentlichungen die Aufmerksamkeit der Spionage auf dieses Material gelenkt und sich deshalb schuldig gemacht.
Das Blatt erklärt abschließend: In dieser ganzen Affäre sind sehr schwere Indiskretionen begangen worden und zwar vom Luftfahrt- und vom Marineminister. Beide lieferten den Sowjet- --"Nen die Vläne der bellen Waffen Frankreichs aus. Wenn ein Journalist oiese ihre Laten anprangert unv sich vaourch em Strafverfahren zuzieht, so hat die öffentliche Meinung die Pflicht, jene abzuurteilen, die zu politischen Zwecken die Landesverteidigung in Gefahr bringen.
Bor Gericht zitiert
Paris, 5. April. Der Vorsitzende der französischen Sozialpartei, Oberst de la Rocque, sowie verschiedene leitende Persönlichkeiten der gleichen Partei, u. a. auch der bekannte rechtsgerichtete Abgeordnete Pbarnegaray, der in der Kammer den Vorsitz der Gruppe der Französischen Sozialpartei führt, sind vom Pariser Untersuchungsrichter vor das Strafgericht zitiert worden, um sich wegen rechtswidriger Neuqründung einer durch Gesetzcserlaß verbotenen Partei zu verantworten. Es handelt sich hierbei um die von den Kommunisten und Marxisten gegen die französische Cozial- partei erhobene Beschuldigung, nur eine verkappte Wiederherstellung der ehemaligen Feuerkreuzler zu sein.
Eröffnung brr intern. Aiuttrkonfrrrnz
durch Lordpräsident Macdonald
London, 5. April. Am Montag wurde im „Locarnoraum' des Außenamtes die Internationale Zuckerkonferenz eröffnet. Der Lordpräsident des englischen Staatsrats, Ramsay M acdonal d, wies in seiner Eröffnungsrede darauf hin, daß die Konferenz erwägen solle, ob etwas zur Beseitigung der Schwierigkeiten getan werden könne, aus die die Zuckerproduzenten seit Jahren gestoßen seien. Die Lage sei zwar heute besser als noch vor vier Jahren, aber trotzdem betrage die Produktion in einigen der größten zuckererzeugenden Länder nur 50 Prozent des früheren Ausmaßes. Die Schwierigkeiten seien darauf zurückzuführen, daß es nicht gelungen sei, die Zuckerpolitik der verschiedenen Länder auszugleichen. Die Konferenz müsse den Zweck verfolgen, ein internationales Abkommen für die Aufrechterhaltung eines vernünftigen Gleichgewichts zwischen AngebotundNach frage auf dem Zuckerweltmarkt zu erzielen. Es sei klar, daß keine allgemeine Formel gegeben werden könne, die auf alle Länder anwendbar sei, aber es werde sich ermöglichen lassen, Regeln aufzustellen, die auf jede Gruppe von Ländern anwendbar seien, und die besondere Rolle, die diese als Erzeuger. Exporteure und Importeure in der Zuckerindustrie spielten, berücksichtigen. Macdonald schlug die Einsetzung eines Ausschusses vor, der als Büro der Konferenz dienen solle. Dieses Büro solle den Vorsitzenden beraten und Vorschläge zur Vorlegung für die Konferenz ausarbeiten. Im Namen der übrigen Delegationen dankte der holländische Vertreter, Ministerpräsident Colijn, für die Bemühungen der englischen Regierung. Die Konferenz, so erklärte er, werde ihr äußerstes tun, um eine Vereinbarung zu erzielen.
Moskau von Brlgrad „enttäuscht
Moskau. 5. April. Die Ergebnisse der Belgrader Konferenz der Kleinen Entente hinterließen in Moskauer politischen Kreisen eine große Enttäuschung. Die offiziöse „Jsvestija" beklagt lebhaft, datz der Versuch der französischen Diplomatie, die zwischen den Staaten der Kleinen Entente bestehenden Verträge auf die gegenseitige militärische Beistandspflicht auszudehnen, an dem Widerstand Jugoslawiens und Rumäniens gescheitert sei. Jugoslawiens Absage will das Blatt als Preis für den neuen Vertrag Belgrads mit Rom erklären können, während Rumäniens Haltung als „sehr wenig klar" bezeichnet wird. Den Ausgang der Belgrader Besprechungen legt das Blatt als Wirkung der Achse Berlin—Rom aus, die „leider nicht erfolglos geblieben'' sei. — Die „Prawda" schreibt, die Kleine Entente stehe am Kreuzwege. Das Blatt fügt mit deutlichem Vorwurf an die Adresse der Westmächte hinzu: Ob die Kleine Entente sich halten wird, hängt nicht nur von ihren Mitgliedern, sondern in erster Linie von der Politik der an ihrem Bestehen interessierten Großmächte ab. Solange diese selbst sich gegenüber dem „Angreifer" nachgiebig oder unentschlossen zeigten, würden die Kleinstaaten ihre Rettung logischerweise in Geschäften mit dem „Angreifer" suchen. — Wen die Sowjets hier summarisch als „Angreifer" diffamieren, bedarf keiner näheren Erläuterung.
Mahatma Gandhi Matter Kandidat für den Friedens-RobliprriS
London» 5. April. Die aus Oslo kommende Nachricht, das Mahatma Gandhi als Kandidat für den sogenannter Friedens-Nobelpreis aufgestellt worden ist, hat in Englank peinliches Erstaunen hervorgerufen So bat ei« englisches Blatt festgestellt, daß Gandhis hauptsächlicher Beitrag zum Frieden die Anzettelung von Unruhen in Indien gewesen sei. Das Blatt wies rn diesem Zusammenhang aus die Protestbewegung in Indien gegen die neue Verfassung hi« und erklärte, Gandhi sei es, der den Generalstreik in Indien ausgerufen habe.
Reuter zufolge ist der Vorschlag von einer Organisation erfolgt, die sich „Freunde Indiens" nennt. Die Vermittlung habe ein linksstehender Politiker übernommen, dessen Nanu nicht genannt wird. Von anderer Seite verlautet hierzu, datz diese Kandidatur bei einigen kleinen Nationen auf Wohlwollen gestoßen sei.
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Man muß sich immer wieder wundern, mit welch fataler Geschicklichkeit gewisse Kreise in Norwegen es verstehen, die Großmächte vor den Kopf zu stoßen unter Benutzung von Institutionen, die angeblich der Förderung des Friedens unter den Völkern dienen sollen. Die englischen Kreise, die seinerzeit Deutschlands Stellungnahme bei der Zuteilung des Nobelpreises an den Landesverräter Ossietzky nicht verstehen konnten, dürften jetzt wohl nachträglich für die Haltung Deutschlands Verständnis cmfbringen.
Faplm baut dki, grvßlen Schlachtkreuzer
Paris, 5. April. „Paris Soir" will über ds Flottenbau- Programm der verschiedenen Mächte aus zuverlässiger Quelle erfahren haben, daß Japan bereits einen 45 000 Tonnen- Schlachtkreuzer im Vau habe und demnächst einen zweiten von 46 000 bis 47 000 Tonnen aus Kiel legen werde. Beide Schiffe würden mit 40,6 Zentimeter-Geschützen ausgerüstet, die zu je drei in vier Geschütztürmen untergebracht würden. Die Geschwindigkeit dieser Kreuzer belaufe sich auf 31 bis 32 Knoten. Mittels besonderer Vaumethoden werde die Bauzeit höchstens dreieinhalb Jahre in Anspruch nehmen.
Streiks und kein Ende!
London, 5. April Am Montag legten 1000 weitere Hilfsar- beiter in den südschottischen Schiffswerften am rhre Arbeit nieder, so daß sich die Zahl der streikenden Schnfsbauarbeiter auf 6000 erhöht hat. Die Folge davon ist daß sämtliche Schiffswerften am oberen Teil des Flusses zur Zeit aller Hilfsarbeiter beraubt sind. In der Werft der Firma John Brown in Elydebank, die von dem Streik am stärksten heimgesucht wird, befindet sich bas Schwesterschiff des englischen Transozeanöampsers „Quen Mary" in Bau. Bei einer ande- ren Firma waren Streikposten in den Werkeinganaen aufge- und die Polizei mußte herbeigerufen werden, um ernstliche Unruhen z« verhindern.
Kulturkampf um eine Be-iirfnisavslalr
Neustadt a. H„ 5. April. Die „NSZ.-Rheinfront" veröffentlicht die Zuschrift eines Rechtsanwaltes aus Kirchheimbolanden in der Saarpfalz, in der dieser Rechtsanwalt im Aufträge der katholischen Kirchenverwaltung in Stetten sofort die Forderung aufstellt, daß im Grundbuch der Gemeinde Stetten sofort das Recht der Schüler der Ortsschule, die zur Schule gehörige, aber auf kirchlichem Boden stehende Bedürfnisanstalt zu benutzen, gelöscht wird. Diese Maßnahme wird damit begründet, daß die Benutzung der Bedürfnisanstalt nur so lange angängig gewesen sei, als die Ortsschule eine katholische Bekenntnisschule gewesen sei. Es wird damit zum Ausdruck gebracht, daß nach der Einführung der Gemeinschaftsschule die „katholische Bedürfnisanstalt" nicht mehr benutzt werden könne. Die „NSZ.-Rheinfront" fragt in einem Kommentar dazu, inwieweit durch die Benutzung der auf katholischem Boden stehenden Bedürfnisanstalt durch nichtkatholische Schüler in irgend einer Weise religiöse Belange gefährdet werden.
Gewerkschaften, Juden und Kommunisten Hand in HM
Warschau, 5. April. Die Polizei in Lodz hat am Samstag nach Haussuchungen bei Gewerkschaften 120 Personen festgenommen. Sei ihnen war kommunistische Literatur und ähnliches belallen- »es Material gefunden worden. Am Sonntag hat die Lodzer Polizei eine Reihe jüdischer Gewerkschaften und die iüdiiche Landeskundliche Gesellschaft verboten, da in ihrem Eeschäftslokal bensalls kommunistisches Material gefunden wurde.
MM Nachrichten aus aller Wett
Prof. Adolf Deißmaun f. In der Nacht zum Montag ß im Alter von 70 Jahren der Geheime Konsistorialrat Prof. Dr. D. Adolf Deißmann in Wünsdorf bei Berlin plötzlich gestorben. Er war einer der bedeutendsten Vertreter der evangelischen Theologie. Jahrzehntelang gehörte er als eine der hervorragendsten Persönlichkeiten der Berliner Universität an und war zugleich einer der bekanntesten Vorkämpfer der protestantischen Einheitsbewegung.
Zwei Mädchen bei einem Brand umgekommen. Be> einem Brand in Feilenhorst in der Gemeinde Ernsgaden (Oberbayern) kamen zwei Mädchen im Alter von sieben und acht Jabren ums Leben.
Fünf Schulen in Britisch-Columbien niedergebrannt. Ji, der Nähe von Nelson in Britisch-Columbien wurden am Sonntag vier Schulen und zwei Hallen durch eine Explosion und einen anschließenden Brand vernichtet. Eine fünfte Schule wurde beschädigt. Es handelt sich um einen Spreng- stosfanschlag. Verletzt oder getötet wurde niemand.
Hochwasser in Moskau. Nach Meldungen der Sowjetblätter steht Moskau augenblicklich im Zeichen des Früh- jahrshochwassers. Infolge starker und andauernder Regengüsse und anschließender Schneeschmelze hat der Wasserstau! des Moskwa-Flusses ind seiner Nebenarme von Tag zu Taz «genommen und stellenweise dis beträchtliche Höhe von lechs Metern erreicht. Aus dem Gelände landwirtschaftlichen Ausstellung hat das Wasser einen kOO 000 Kubikmeter fassenden überfüllten Srauoamm ine Schleusen durchbrochen. Auch der Fluß Iausa führt Hochwasser. Etwa 750 Einwohner der Umgebung mußten ihre überschwemmten Wohnungen verlassen.
Fahrlässige Brandstiftung. Der Brand im Kloster Marienthal im Rheingau am Osterdienstag hat eine überraschende Aufklärung gefunden. Als Brandherd konnte von der Kriminalpolizei eine am Mansardengeschoß neben dem Bibliotheksraum gelegene Zelle eines Laienbruders ermittelt werden.
Kolonial-Ausstellung in Frankfurt am Main. Am Sonntag fand im Bachsaal des Festhalle-Eeländes die Eröffnung der vom Reichskolonialbund veranstalteten deutschen Kolonialausstellung statt. Der Propagandaleiter des Reichskolonialbundes, Bohm, llberbrachte die Grüße des Bundesführers des Reichskolonialbundes, Reichsstatthalter Ritter von Epp. Die Ausstellung solle einen Ueberblick über das, was Deutschland in den Kolonien geleistet habe und was die Kolonien heute für das deutsche Volk im Kampf um den Raum bedeuten.
Der Sohn des Ministerpräsidenten Valdwin, Oliver Vald- win, ist von der Labour-Party als ihr Kandidat für die kommenden Wahlen im Bezirk Paisley aufgestellt worden. Oliver Baldwin, der Mitglied der Labour-Party ist, hatte hier bereits einmal kandidiert, war aber von dem liberalen Kandidaten mit einer Mehrheit von 389 Stimmen geschlagen worden.
Flugstrecke Berlin—Stockholm eröffnet. Die deutsche Lufthansa eröfsnete am Sonntag in Gemeinschaft mit der schwedischen Lustfahrtgesellschaft Aero-Transport die längste europäische Flugstrecke zwischen Berlin und Stockholm ohne Zwischenlandung.
Die neue deutsche Flugstrecke Hamburg—London der Deutschen Lufthansa wurde am Sonntag mit dem ersten Flug von der britischen Hauptstadt nach Hamburg eröffnet. Die Linie wird nach Kopenhagen weitergefllhrt und hat dort Anschluß an die deutsche Fluglinie Kopenhagen—Gotenburg—Oslo. Die nunmehr eröffnete Flugverbindung wird es ermöglichen, die 780 Kilometer lange Strecke Hamburg—London ohne Zwischenlandung in wenig mehr als drei Stunden zu überwinden.
Amerikanisches Passagierflugzeug verschollen. Ein in Bur- banks in Kalifornien mit acht Personen nach Prokansas Lity gestartetes Douglas-Passagierflugzeug ist seit fast zwei Tagen überfällig. Es wird befürchtet, daß die Maschine iv ein Schlechtwettergebiet geraten ist und dort abstürzte.
Englischer Dampfer gesunken. Der englische Kohlendam- pser „Alder" kenterte und sank am Sonntag in der Näh« von Carlingford Lough, nachdem er in dichtem Nebel mit einem anderen englischen Dampfer zusammeugestoßen war. Fünf Mann der Besatzung und die Frau des Kapitäns ertranken.
Der ehemalige Sultan von Marokko f. Der ehemalige Sultan von Marokko, Mulai Hafid, der seit dem Kriege in Enghien les Bains bei Paris wohnte, ist am Sonntag gestorben. Mulai Hafid war einer der vielen Söhne des letzten selbständigen Sultans von Marokko, Mulai Hassan, dew 1894 sein jüngster Sohn Abd el Apiz folgte.